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Veröffentlicht am 08.02.2022

Begegnungen mal philosophisch betrachtet

Kleine Philosophie der Begegnung
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In den letzten Jahren der Pandemie sollten wir die meisten Begegnungen eher vermeiden. Doch wie wichtig gerade zufällige Begegnungen sein können, beschreibt der französische Philosoph Charles Pépin in ...

In den letzten Jahren der Pandemie sollten wir die meisten Begegnungen eher vermeiden. Doch wie wichtig gerade zufällige Begegnungen sein können, beschreibt der französische Philosoph Charles Pépin in diesem Buch.

Der Autor analysiert in den Kapiteln, wie Begegnungen stattfinden, was sie aus einem machen und was man selbst dafür tun muss, um andere Menschen überhaupt richtig wahrzunehmen.

„Ohne Begegnung mit anderen können wir unmöglich wir selbst werden.“ (S. 222) Wie der Titel des Buches schon verrät, wird das Thema philosophisch betrachtet. Das ist vielleicht nicht für jeden etwas. Doch erfährt man hier auch etwas Interessantes über berühmte Persönlichkeiten und wie bestimmte Begegnungen ihren Lebensweg beeinflusst haben. Auch ermuntert das Buch einen selbst, mit offenere Augen auf andere zuzugehen, denn vielleicht ist die Person, die wir gar nicht für wahrgenommen hätten, unser Seelenverwandter.

Das Buch ist leicht zu lesen und regt einem zum nachdenken an. Etwas für alle, die die Muße haben, alltägliche Dinge auch mal philosophisch zu betrachten.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein Leben in zarten Tönen wiedergegeben

Was wir scheinen
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Hannah Arendt reist 1975 ein letztes Mal von New York in die Schweiz. Hier möchte sie noch einmal ihr bewegtes Leben Revue passieren lassen. Die Flucht aus Deutschland nach Frankreich und schließlich in ...

Hannah Arendt reist 1975 ein letztes Mal von New York in die Schweiz. Hier möchte sie noch einmal ihr bewegtes Leben Revue passieren lassen. Die Flucht aus Deutschland nach Frankreich und schließlich in die USA, sowie der Eichmann-Prozess in Jerusalem spielen eine tragende Rolle.

In ruhiger, ja teils poetischer Sprache, lässt Hildegard E. Keller die Leser teil an Ausschnitten aus Hannah Arendts Leben haben. Sie blickt immer wieder auf Gespräche mit ihr wichtigen Personen zurück. So trifft sie zum Beispiel auf die junge Ingeborg Bachmann und lädt sie zum Kaffee ein.

Ich persönlich fand den Roman etwas langatmig. Das wirklich Interessante im Leben von Hannah Arendt, wie der Eichmann-Prozess oder ihre Flucht aus einem Internierungslager in Frankreich, spielen nur am Rand eine Rolle. Es wird sehr viel gesprochen und reflektiert. Das kann ganz schön ermüdend sein.
Wer aber die poetische Seite von Hannah Arendt zu schätzen weiß, wird bei dem Roman auf seine Kosten kommen. Die Autorin zitiert immer mal wieder aus den Gedichten und zeigt somit auch die eher unbekannte Seite Arendts.
Auf Spannung wird in diesem Buch weitgehend verzichtet. Es sind eher die poetischen, leisen Töne, die Hildegard E. Keller hier anklingen lässt.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Informativ, aber die Praxis fehlt

Der Elternkompass
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Das Buch hat sich zur Aufgabe gemacht, die neusten Studien aus dem Bereich Kinder und Erziehung anschaulich zu erklären.

Es beginnt mit Schwangerschaft und Geburt. Danach folgen die Kleinkinder. Hier ...

Das Buch hat sich zur Aufgabe gemacht, die neusten Studien aus dem Bereich Kinder und Erziehung anschaulich zu erklären.

Es beginnt mit Schwangerschaft und Geburt. Danach folgen die Kleinkinder. Hier geht es zum Beispiel um die Ernährung und ums trocken werden. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit den Schulkindern. Hier geht es vor allem um Mediennutzung und ob Hausaufgaben wirklich sinnvoll sind.

Es werden die Studien ausgewertet, jedoch keine weiteren Tipps für die Umsetzung gegeben. Der Inhalt ist jedoch leicht verständlich.

Ich habe mich beim lesen eher etwas unwohl gefühlt. Ständig spürt man den erhobenen Zeigefinger. Vor allem im ersten Kapitel über Schwangerschaft und Geburt. Das ein Kaiserschnitt nicht optimal ist, wissen wir doch schon lange. Doch hier werden wieder nur die Risiken dieser Geburtsmethode aufgezählt, aber die Risiken einer natürlichen Geburt weggelassen. Das finde ich etwas einseitig. Und das das Stillen das Beste für ein Kind ist, ist nun doch auch nichts neues mehr. Aber wenn es nun mal nicht klappt, ist es nun mal so, da helfen einem auch keine Studien weiter und man hat nur wieder ein schlechtes Gewissen. In den ersten Kapiteln werden meistens auch nur Mütter angesprochen und die Väter etwas außen vor gelassen.
Oft werden auch Studien über Naturvölker herangezogen, doch können wir deren Alltag mit dem unsrigen gar nicht vergleichen.

Nichtsdestotrotz kann ich das Buch durchaus weiterempfehlen für jeden der sich auf den neusten Stand in Sachen Erziehung bringen will.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Ein witziger Einstieg in das 1. Jahr mit Baby

Windeln, Wahnsinn, Wochenbett
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"Windeln, Wahnsinn, Wochenbett" ist ein Buch, welches das erste Jahr mit Baby anhand von zwölf Geschichten erlebbar macht. Teilweise sind die Geschichten sehr witzig und überspitz, oft aber auch genau ...

"Windeln, Wahnsinn, Wochenbett" ist ein Buch, welches das erste Jahr mit Baby anhand von zwölf Geschichten erlebbar macht. Teilweise sind die Geschichten sehr witzig und überspitz, oft aber auch genau zutreffend auf diese prägende erste Zeit mit Baby. Am Ende des Buches gibt es dann noch Expertentipps rund um das Thema Stillen, Paarbeziehungen und Babys Gesundheit.

Das Buch ist allerdings ausschließlich an die Mütter adressiert. Väter haben hier oft nur eine Nebenrolle. Auch sind die Familien in den Geschichten alle durchweg dem städtischen Bildungsbürgertum zuzuordnen und damit gut situiert. Geringverdiener auf dem Land haben da oft mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.

Dennoch ist das Buch für einen witzigen, nicht ganz ernst gemeinten, Einstieg in die Babyzeit zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Familiengeschicht vor historischem Hintergrund

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Berlin Anfang der 1930er Jahre: Die junge Alice Waldmann will nach dem Tod ihrer Mutter, den Kontakt zu ihrer restlichen Familie wieder aufnehmen und geht dafür nach Berlin. Hier trifft sie auf ihre hart ...

Berlin Anfang der 1930er Jahre: Die junge Alice Waldmann will nach dem Tod ihrer Mutter, den Kontakt zu ihrer restlichen Familie wieder aufnehmen und geht dafür nach Berlin. Hier trifft sie auf ihre hart erscheinende Großmutter, die ein Geheimnis hütet und auf ihre beiden Onkel, die die alte Kunstgalerie der Familie wieder zum Leben erwecken wollen. Alice lernt durch ihre Verwandtschaft viele Künstler und einflussreiche Leute kennen. Sie entschließt sich als Fotografin tätig zu werden. Auch ihre große Liebe lernt sie kennen: John. Der aufkeimende Nationalsozialismus bringt diese Liebe jedoch in Gefahr und das entdecke Geheimnis ihrer Großmutter machen das Leben für Alice in Berlin nicht gerade erträglich.
Das Buch fängt gut den Zeitgeist der 1930er Jahre ein. Es wird sehr, sehr viel geraucht. Mindestens eine Schachtel pro Kapitel. Dennoch fand ich es etwas oberflächlich mit zu wenig Tiefgang. Das Familiengeheimnis wird gelüftet und dann plätschert die Story so vor sich hin. Zum Ende wird es noch kurz spannend, doch insgesamt ist es eher eine Familiengeschichte vor historischem Hintergrund. Kann man lesen, muss es aber nicht.

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