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Veröffentlicht am 12.06.2022

Süße Lovestory für Zwischendurch

True North - Wo auch immer du bist
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Zur Info: Dies ist der erste Band einer lose zusammenhängenden Reihe. Die Reihenfolge ist also nicht unbedingt einzuhalten, wie immer macht es aber mehr Spaß, wenn man sie nacheinander liest.

Klappentext:
Als ...

Zur Info: Dies ist der erste Band einer lose zusammenhängenden Reihe. Die Reihenfolge ist also nicht unbedingt einzuhalten, wie immer macht es aber mehr Spaß, wenn man sie nacheinander liest.

Klappentext:
Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten will, muss sie Griff davon überzeugen, seinen preisgekrönten Cider zum halben Preis zu verkaufen. Eine harte Nuss, denn der Bio-Farmer ist nicht nur ausgesprochen stur – und unheimlich attraktiv -, sondern seit ihrer heißen Affäre am College auch nicht besonders gut auf Audrey zu sprechen. Und dass sich Audrey in Griffs Nähe augenblicklich so zu Hause fühlt wie nirgends sonst auf der Welt, macht die Sache alles andere als einfach –

Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin empfand ich als ganz okay. Die Geschichte ließ sich alles in allem ganz flüssig und locker lesen, ich hatte aber manchmal das Gefühl, dass Emotionen und Gedanken nicht ganz mittelbar für den Leser waren. Das lag vor allem daran, dass die Sätze teilweise komisch gestellt waren, sodass die eigentliche Aussage an falscher Stelle stand. Nach und nach gab sich das aber und hat mich dann nicht mehr gestört.

Zur Geschichte allgemein:
Den Anfang der Geschichte bildet eine ganz typische Situation: Audrey steht alles andere als fest verwurzelt im Leben und kommt durch ihren mehr als schlechten Job in ein total neues Umfeld. Dort trifft sie auf ihre alte College-Flamme Griffin. Ganz cool fand ich daran trotzdem, dass die beiden das ganze Herumgedruckse lassen und sich gleich darauf besinnen, was sie damals zueinander hingezogen hat. Dadurch nimmt die Geschichte überraschend schnell Fahrt auf.

Audrey ist dabei die inkonstante Figur dieses Paars. Sie will ihn eigentlich kennenlernen, lässt es dann aber doch, möchte bei ihm bleiben, geht dann aber doch und so weiter. Teilweise hat mich das ziemlich genervt, weil sie sowohl den anderen Figuren als auch den Leser:innen gegenüber keine richtige Erklärung liefert bzw. überhaupt eine Sekunde Zeit lässt, dies zu verarbeiten.
Dabei mochte ich ihren Charakter eigentlich. Sie liebt es zu kochen, was auch sehr gut zu spüren war, und sehnt sich nach einer Familie, wie ihre Hintergrundgeschichte (Vergleich Griffins und ihrer Familie) zeigt. Dennoch erschien sie mir auch auf dieser Ebene unentschlossen. Da hätten einfach noch mehr Gedanken, Gefühle und Hintergründe eingearbeitet werden müssen, um ihre Figur komplexer und verständlicher zu machen.

Griffin blieben ebenso schwammig. Man lernt ihn als Familienmensch kennen, der für seinen Job, seine Leidenschaft brennt, aber auch eine Vergangenheit hat. In erster Linie ist er aber attraktiv, was so ziemlich das Wichtigste an ihm zu sein schien. Auch ihn mochte ich total gerne, aber es war einfach schwierig, ihn richtig kennenzulernen. Meistens tat er mir einfach nur leid, weil Audrey kommt und geht, wie sie will und ihn immer wieder ohne Erklärung zurücklässt.

Der Handlungsverlauf blieb so natürlich spannend, denn man wusste ja nie, was Audrey so macht. Ansonsten waren die Grundelemente aber sehr vorhersehbar, was natürlich besonders dadurch auffiel, dass so wenig Tiefe in der Geschichte liegt. Ich sage immer, dass eine Liebesgeschichte nicht komplett neu erfunden werden muss. Es gibt nunmal immer die gleichen Elemente. Aber das ist an sich nicht schlimm. Es kommt einfach darauf an, dass die Figuren berühren, dass Tiefe und Emotionen oder auch, je nach Genre, die Erotik anders gelagert wird. So wird dann doch jede Geschichte einzigartig.
Hier hat mir diese Einzigartigkeit etwas gefehlt. Man merkte, dass es ein Wohlfühlroman werden sollte. Das war auch so. Ich mochte alle Figuren, das Thema „Cidre“ ist schön, weil man es noch nicht so oft gelesen hat und es echt interessant ist, und auch die Leidenschaften der beiden Protagonisten kam gut durch. Zwischen ihnen direkt, schien es aber irgendwie nur sexuell. Es fehlten einfach die Kniffe, die es zu einer Geschichte gemacht hätten, die man nicht mehr vergisst und die einen wirklich berührt.

Das Ende belegt dies. Es war vorhersehbar happy. Alle Probleme wurden im Nu gelöst. Klar, so endet eine Geschichte schön und alle losen Fäden finden zusammen. Aber auch hier fehlt letztlich der bleibende Eindruck.

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Diesmal fühlte ich mich wirklich verwoben in den Weben

Stolen 2: Verwoben in Verrat
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Zur Info: Dies ist der zweite Band einer Trilogie. Bitte erst Band 1 lesen, sonst ergibt es wenig Sinn.

Klappentext:
Wenn der Junge, der deine Seele gestohlen hat, die Macht bekommt, auch dein Herz zu ...

Zur Info: Dies ist der zweite Band einer Trilogie. Bitte erst Band 1 lesen, sonst ergibt es wenig Sinn.

Klappentext:
Wenn der Junge, der deine Seele gestohlen hat, die Macht bekommt, auch dein Herz zu stehlen, dann kann das nur Ärger bedeuten. So wie bei Abby Woods. Seit Bastian Tremblay ihre Liebe für ihn verraten hat, indem er ihr einen Teil ihrer Seele stahl, erkennt sie sich selbst kaum wieder. Sie entdeckt eine neu erwachende Kraft in sich und kämpft mit ihren widerstreitenden Gefühlen. Und Bastians draufgängerischer Bruder Tristan ist ihr dabei keine Hilfe, denn seine tröstliche Nähe fühlt sich nicht so verkehrt an, wie sie es sollte. Als dann noch ein Ring ins Spiel kommt, der Liebe wecken und Hass schüren kann, muss Abby erkennen: Einem Tremblay traut man nicht.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin war genauso wie in Band 1 flüssig und locker lesbar. Vielleicht hat mir ein ganz klein wenig der Leserzug gefehlt. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch fesselnder gewesen wäre. Aber ansonsten kann ich mich echt nicht beschweren. Gerade im Hinblick darauf, dass die Geschichte teilweise von einer Problematik handelt, die nicht leicht beschreibbar und nicht gut fassbar ist, hat die Autorin das super hingekriegt.

Meine Meinung:
Der Einstieg in diesen zweiten Band ist mir sehr gut gelungen, weil es nahtlos weitergeht. Und das ziemlich heftig. Am Ende des ersten Bandes ist ja eine Art Cliffhanger entstanden, der deutliche Auswirkungen auf Abby hat. In Band 1 war sie das taffe, etwas hilflose Mädchen, das in eine vollkommen neue Welt gestolpert ist. In diesem Band geht es in erster Linie um ihre Gefühle. Ich habe hier glaube ich erstmals so richtig verstanden, was es mit den Weben auf sich hat und wie sie sich bzw. ihr Verlust auf die Personen auswirken. Das liegt vor allem daran, dass Abby selbst es ist, die sich nun damit auseinandersetzen muss. Ihr wurden Gefühle gestohlen und man ist als Leser ein klein wenig irritiert, weil man nicht weiß, welchen ihrer Gefühle und Gedanken man trauen darf. Abby kommentiert diese zwar und ist sich auch bewusst, dass etwas nicht stimmt, aber dennoch wird sie für uns Leser leicht unzuverlässig. Das klingt jetzt ziemlich negativ, ist es aber auf gar keinen Fall. Ich fand es vielmehr interessant und abwechslungsreich und super passend für die Thematik, weil man so viel tiefer hineinfindet. Zudem fügt es sich auch in die Dynamik um das Liebesdreieck in dieser Geschichte ein. Da fand ich es echt gut gemacht, wie sich die fehlenden Gefühle von anderen zu Nutzen gemacht werden und auch, dass bei Abby genug Zweifel aufkommen. In Bezug auf ihre Gefühle ist sie definitiv nicht naiv.

So, eine Dreiecksgeschichte ist ja immer so eine Sache für mich. Grundsätzlich bin ich eigentlich kein Fan davon, weil ich der Meinung bin, dass man sich irgendwann einfach entscheiden muss (und das möglichst nicht nach drei Jahren, in denen man beide bei Laune hält). Hier ist es tatsächlich alles noch im Rahmen gehalten. Abby ist sich ihrer Gefühle, mal abgesehen von äußeren Umständen, relativ sicher, sie wird aber oft durch Punkte im Handlungsverlauf von ihren Gedanken abgebracht. Das hat einfach Dynamik und Spannung in die Handlung gebracht. Im Hinterkopf wusste man immer, wer es eigentlich am Ende werden wird.
Was ich vielleicht nicht ganz so cool fand, war, dass Abby sich hinsichtlich anderer Dinge nicht ganz so klar verhält. Sie macht letzten Endes dann auch noch einen Fehler, den sie schon einmal gemacht hat. Das zeugt für mich nicht unbedingt für eine Entwicklung, auch wenn ich das vorher positiv beurteilt hätte. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass Abby das Vertrauen, das man eigentlich die ganze Geschichte über gegenüber den Tremblay-Brüdern spürt, nicht zwischendurch vergisst.

Männlicher Hauptprotagonist dieses Bandes ist wohl Tristan. Abby ist eigentlich durchweg mit ihm unterwegs und man erfährt viel Neues über ihn. Zudem ist er in viele handlungsbeeinflussende Ereignisse verwickelt. Das fand ich gut gemacht, weil er in Band 1 doch leicht typisiert wurde a la hübscher Aufreißer usw. In diesem Band beweist er uns jedoch, dass da noch mehr in ihm steckt. Richtige Emotionen und auch die ein oder andere Eigenschaft, die überrascht und die Handlung nochmal ordentlich durcheinanderbringt. Am Ende ist die Dreiecksgeschichte so zum ersten Mal von allen drei Seiten mit starken Gefühlen angefüllt.

Bastian macht sich in diesem Band etwas rar. Im Großen und Ganzen hat er aber weiterhin so gehandelt, wie ich ihn in Band eins kennengelernt habe. Interessant fand ich in Bezug auf ihn, dass man mehr über seine Vergangenheit mit seiner Ex-Freundin herausfindet und auch er sich mehr mit den unterschiedlichen Weben und deren Auswirkungen auseinandersetzt. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei ihm letzten Endes nicht mehr so genau wusste, wo seine Prioritäten liegen.

Den Handlungsverlauf fand ich generell sehr spannend. Die drei sind wirklich die ganze Zeit unterwegs und beschäftigt, stoßen auf Nebenprotagonisten, die in Band 1 schon angekündigt wurden und müssen immer sehr schnell handeln, weil ihnen der „Bösewicht“ immer dicht auf den Fersen ist. Zudem gibt es auch ein paar Sachen, die neu sind und die alles nochmal gehörig umwerfen. Zusammen mit der Thematik um die Weben, gab es eigentlich durchweg etwas zu Rätseln.
Das Ende hingegen hat mich etwas enttäuscht. Wie schon angedeutet, weil Abby sich wiederholt und man als Leser nicht so recht versteht, warum sie es tut. Das wurde mir da in der Erklärung zu einfach gehalten. Man möchte aber natürlich dennoch wissen, wie es weitergeht, denn man wird wieder ziemlich stehen gelassen.

Fazit:
Sehr solider zweiter Band, der super interessant die Weben nochmal viel tiefer bearbeitet. Zudem wird die Dreiecksliebesgeschichte ausgebaut und der Schreibstil zieht wieder schön an. Das Ende hat mich etwas enttäuscht, auch wenn es definitiv zu Band 3 hinzieht.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Liebe die Mischung aus Natur und College!

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm flüssig. Die wichtigen Momente konnten sehr gut eingefangen werden und waren durchaus aufregend mitzuerleben. Vielleicht hat mir manchmal etwas ...

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm flüssig. Die wichtigen Momente konnten sehr gut eingefangen werden und waren durchaus aufregend mitzuerleben. Vielleicht hat mir manchmal etwas an Geschwindigkeit gefehlt, um der Geschichte an manchen Stellen Länge zu nehmen und sie etwas lockerer zu gestalten. Ansonsten aber fühlte ich mich sehr wohl mit der Darstellung. Die College-Atmosphäre war da, ebenso das Kleinstadtfeeling und dann noch das leicht mystische Flimmern durch die Hintergründe der Geschichte.
Was ich vom Stil her als nicht ganz ausgereift empfand, waren die Beschreibungen zu den Tribes. Sowohl im Fließtext als auch in den Zwischenkapiteln, die einzig dem Zweck dienen, die Tribes zu erklären, erschien mir der Stil recht kindisch – naiv und wenig differenziert. Die Beschreibungen fielen für mich einfach aus dem ansonsten an das Alter der Protagonisten angepassten Schreibstil.

Meine Meinung:
Ich habe super in die Geschichte hineingefunden. Der Collageflair, der anfangs vorrangig herrscht, unterstützt das einfach. Zudem spielt die Story in Kanada, in einer kleineren Stadt, was ich persönlich sehr schön fand. Quinn war mir ebenfalls gleich sympathisch. Einerseits muss sie sich in diesem neuen Leben nun zurechtfinden (als Ersti), andererseits erhält sie aber auch schnell Attribute, die sie geheimnisvoll wirken lassen und den Leser neugierig machen. Wenn man genau aufpasst, kann man schon auf den ersten Seiten die ersten Puzzleteile sammeln, denn auch Nathan taucht früh auf. Allerdings etwas unscheinbar. Mir war zunächst gar nicht klar, dass er nun der Love-Interest sein sollte. Vielmehr erschien er mir wie die erste Person, die die Hauptprota trifft und die dann zu ihrem besten Freund wird. Aber so weit weg ist diese Annahme auch gar nicht. Nathan und Quinn verstehen sich von Anfang an auf einer sehr feinen Ebene. Die ganze Handlung hinweg habe ich es genossen, dass die Beziehung zwischen ihnen so vertrauensvoll, freundschaftlich, aber eben auch tiefer ist. Die Anziehung zwischen ihnen wirkte nie kitschig oder dramatisch, nicht so, wie man es vielleicht von den meisten Büchern kennt (ihr wisst schon mit diesem Gehabe von wegen: Liebe auf den ersten Blick o. Hate vs. Love o. ähnlich dramatischen Situationen). Stattdessen wirkt alles bei ihnen super natürlich und einfach schön. Ich hatte, wenn es mal nur um sie ging, jedes Mal das warme Gefühl, dass das einfach eine schöne Beziehung ist, die die beiden da zueinander aufbauen. Sie ist intensiv, aber langsam. Dazu passt auch, dass es hier keine expliziten Sexszenen gibt, wie es oftmals bei Fantasyromanen der Fall ist.

Langsam ist auch eher der Rest der Handlung. Mir gefiel es von der Spannung her ganz gut, weil sie schon da war – es gab immer wieder Situationen und Handlungsstränge, die dies begünstigten – es läuft allerdings alles wenig schnell und dramatisch ab. Für den ein oder anderen mag das zu langatmig gewirkt haben, ich für meinen Teil habe es aber genossen. Wenn es um Quinn und Nathan ging, war man voll bei ihnen, ebenso dann, wenn es um Quinn selbst oder die anderen Ereignisse der Geschichte ging.
Natürlich war aber nicht alles so ganz unvorhersehbar. Dafür habe ich wohl zu wenige Bücher gelesen. Gerade diese Romeo-und Julia-Geschichte war für mich ziemlich schnell ersichtlich. (Allerdings möchte ich auch hier wieder betonen, dass es sehr undramatisch ablief, sodass man sich nicht so ins Klischee gedrückt fühlte.) Gut fand ich daran aber, dass die Autorin wirklich viele Anhaltspunkte auf ein mögliches Ende des Buches geliefert hat. Es gab viele viele kleine Puzzleteile, die man teilweise aber nur wahrnahm, wenn man sehr gut aufpasste. Gegen Ende habe ich mich dann doch manchmal über mich selbst geärgert, weil ich schon die ganze Zeit über das Gefühl hatte, dass etwas so oder so sein musste, es wurde aber so fein gesät, dass ich es für mich selbst gar nicht in Gedanken gefasst habe. Dadurch wurde das Ende dann doch überraschender, als ich anfangs vermutet hatte.

Vielleicht darf ich hier vorausgreifen, dass das Ende für mich dennoch nicht ganz perfekt war, weil mir irgendwann etwas Kommunikation zwischen den Protas gefehlt hat. Da wäre durchaus meiner Meinung nach noch Potential für noch mehr Wendungen gewesen. Gerade, weil doch viele Figuren aufeinandertreffen, die sich vorher nie begegnet sind und die eigentlich Konflikte auslösen müssten. Aber vielleicht ist das auch nur in den nächsten Band geschoben worden. Es lässt sich auf jeden Fall schon erahnen, dass am Ende nicht alles gesagt wurde, was zur wirklichen Auflösung der Ereignisse führt, weshalb die Autorin dort entsprechend lose Fäden erzeugt hat, die neugierig auf einen zweiten Band machen.

Dann nochmal zu dem Thema der Story. Es ist nicht ganz leicht, hierzu was zu sagen, ohne zu spoilern. Ich kann aber sagen, dass ich das eigentliche Thema der Geschichte als sehr schön inszeniert empfand. Ich habe dazu schon so einige Bücher gelesen, fand es hier aber toll, dass es nochmal etwas anders aufbereitet wurde. Dazu kam, dass die Thematik sehr stark mit der Natur zusammenhängt. Diese Naturverbundenheit spürt man fein in den Protas, den Themen und den Ereignissen, wie auch der Geschichte der Handlung. Es geht viel um instinktive Gefühle, Verbundenheiten, die einzig auf Gefühlen beruhen. Dadurch erhält die Geschichte viel Charakter und auch die Nebenprotagonisten wurden super in die Handlung eingebunden. Mir gefiel einfach, dass dieses Nebeneinander – die Thematik der Geschichte und die Verortung innerhalb des Collegeumfeldes – auch ineinanderhakte und das Fantastische der Geschichte somit gut in der Realität verankert war.

Und nun noch kurz zu den Hauptprotagonisten:
Quinn war die perfekte Besetzung für ihre Rolle^^, weil sie durch ihre forsche und unerschrockene Art dafür sorgte, dass die Geschichte nicht einschlief. Sie drängt immer wieder vor, handelt instinktiv und lässt sich nicht von eigentlich festgeschriebenen Normen beeindrucken. An einigen Stellen war mir das sogar etwas zu viel. Da hätte ich mir doch gewünscht, dass sie noch einen Gedanken mehr daran „verschwendet“, was sie da gerade eigentlich vor hat. Aber hätte Nathan den Ton angegeben, wäre das Buch wohl jetzt noch nicht zu EndeXD
Nathan ist so ein bisschen das Gegenteil von Quinn. Er ist ruhiger, besonnener und handelt überlegter. Allerdings nicht einfach so, sondern weil er bereits seine Erfahrungen gemacht hat, die ihn letztlich so beeinflusst haben. Das kommt innerhalb der Handlung ganz schön rüber und die Thematik darüber sorgt dafür, dass Quinn und Nathan neben den ganzen beeindruckenden Ereignissen des Handlungsverlaufs auch etwas haben, worüber sie tiefergehende Gespräche führen können. Ich habe Nathan´s Handeln auf jeden Fall gut nachvollziehen können. Der Star der Geschichte bleibt aber wohl Quinn:)

Fazit:
Die Story von „Touch of Ink“ arbeitet eher langsam und besonnen, jedoch mit vielen Feinheiten und Details. Die Spannung ist dadurch nicht immer so mitreißend, wie eine überdramatisierte Lovestory um Leben und Tod. Mir persönlich hat das aber gefallen. Es war genug Spannung, um gut voranzukommen und selbst zum Denken angeregt zu werden. Mir gefiel die Thematik sehr und die Protas waren durchweg sympathisch. (Obwohl es natürlich auch die gemeine Zicke gibt.) Die Mischung aus Collegeflair, Fantasy und Natur in einer kleineren Stadt erzeugt ein tolles Feeling, von dem man sich gerne mitnehmen lässt. Ich denke, dass es zwischendurch noch ein klein wenig mehr Wendungen hätte geben können, ebenso wie etwas weniger Naivität der Hauptprotagonistin. An der Lovestory dagegen habe ich nichts auszusetzen. Da passte die geringe Dramatik einfach perfekt!

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Wenn er doch nur etwas mutiger gewesen wäre...

Truly
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Zur Info: Dies ist der erste Band einer Trilogie, die allerdings Einzelgeschichten von Protagonisten erzählt, die sich untereinander alle kennen.

Klappentext:
Andie kann es nicht erwarten, ihr Studium ...

Zur Info: Dies ist der erste Band einer Trilogie, die allerdings Einzelgeschichten von Protagonisten erzählt, die sich untereinander alle kennen.

Klappentext:
Andie kann es nicht erwarten, ihr Studium zu beginnen und ihre beste Freundin wiederzusehen. Nach einem chaotischen Start findet sie endlich ein Zimmer. Mit ihren neuen Mitbewohnern versteht sie sich gut, nur Cooper gibt ihr Rätsel auf. Er ist für Andie da und hilft ihr, wo er kann, gleichzeitig ist er abweisend und hält sie auf Distanz. Andie will wissen, was dahintersteckt und wer Cooper wirklich ist. Aber sie merkt schnell, dass manche Geheimnisse tiefere Wunden hinterlassen als andere …

Das Cover:
Ich bin ein totaler Fan von weißen Covern. Sie vermitteln einfach pure Eleganz meiner Meinung nach. Gerade, wenn die Elemente drauf schlicht gehalten werden. So ist es auch bei „Truly“. Der Titel wird hier zum Hingucker gemacht und das gelingt in der Farb- und Schriftauswahl wirklich sehr schön. So bleibt „Truly“ schlicht und dennoch eine kleine Besonderheit.

Der Schreibstil:
Für mich war es das erste Buch von Ava Reed. Ich hatte schon viel über ihren Schreibstil gehört, konnte mich aber bisher nicht selbst davon überzeugen. Jetzt war es also so weit. Und ich bin begeistert! Die Autorin schreibt wunderschön. Sehr bildlich und detailliert und, ich kann es nicht besser in Worte fassen, ruhig. Sie lässt sich einfach an einigen Stellen sehr schön viel Zeit, um es vernünftig zu erzählen, an anderen schafft sie es dann mit wenigen Sätzen etwas zusammenzufassen, sodass es auch mal springt, man sich aber nicht fühlt, als hätte man etwas verpasst. Da kann ich das „Zeitmanagement“ nur loben!
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass sich ihr Stil sehr leicht und schnell lesen ließ.

Meine Meinung:
Wenn ich mich frage, wie ich ein Buch beginnen würde, dann kommt mir als erstes der Gedanke eines Neubeginns, einer entscheidenden Veränderung im Leben des Protagonisten. Genauso ist es hier. Andie zieht in die Stadt, zu ihrer Freundin June, zu ihrer Uni, an der sie endlich ihr Studium beginnen will.
Den Einstieg fand ich somit wenig originell, dennoch lese ich es immer gerne, weil von der Protagonistin eben schon so viel Neugierde und Spannung auf das Neue ausgeht.
Schwer fiel mir dagegen ein wenig, Andie einzuschätzen. Einerseits wirkte sie recht selbstbewusst mit ihrem gesunden Körpergefühl, der Aussage, sie trage, was sie wolle und ihrem bestimmten Auftreten gegenüber ihrem Bruder. Schnell merkt man aber, dass ihre beste Freundin June hier den Typ des taffen Mädels einnimmt. Andie ist dagegen eher schüchtern, hält sich aus schwierigen Situationen heraus, möchte niemanden verletzen oder mit Worten angehen. Die beiden bilden somit eine tolle Mischung, die sich über die Handlung hinweg sehr schön trägt und so mancher Szene Pfiff verleiht.

So habe ich Andie dennoch schnell sympathisch gefunden und war einfach immer wieder von ihrer Stärke beeindruckt, denn sie zieht so einiges durch, was ich mich vermutlich nie getraut hätte.

Dieses Gleichgewicht von Schüchternheit und Sturheit, nennen wir es mal so, in Andie hat die Autorin sehr schön zum Ausdruck gebracht, sodass es auch authentisch wirkte. Gemocht habe ich außerdem, dass Andie mit beiden Beinen fest in der Realität steht und sich nichts vormacht. So lesen wir hier nicht von einer Protagonistin, die sich blind und naiv in die Schwärmerei in einen geheimnisvollen Typen stürzt, sondern eher eine sehr vernünftig wirkende Andie, die auch den Schlussstrich sieht und ihn ziehen kann. Das hat mir wirklich sehr gefallen.

Einzig wirklich schwierig an Andie, und das hat auch viel mit der Handlung zu tun, fand ich, dass es lange unklar blieb, warum sie so unbedingt an dieser Uni studieren will. Dadurch fand ich einige Szenen manchmal etwas zu einfach gelöst. Eben weil ich lange keine Ahnung hatte, worum es Andie eigentlich ging.

Cooper ist dagegen eine ganz andere Liga. Auch aus seiner Sicht wird erzählt, das hat es aber nicht unbedingt besser gemacht. Zuerst einmal zum Guten: ich fand es toll, dass er erst gar nicht will, sie nicht verlieben will und noch dazu eine Vergangenheit hat, die dies auch sinnvoll begründet. Er kontrolliert seine Wirkung auf andere sehr genau, um seine Mauern nicht einstürzen zu lassen. Das war in seinen Parts wirklich gut dargestellt. Zudem hat er natürlich ganz dem Klischee nach ein gutes Herz. Er kann Andie nicht verletzen, hilft ihr, obwohl er es nicht will. Ihr wisst schon. Gestört hat mich an Cooper aber, dass ich im Gegensatz zu Andie bei ihm keine Entwicklung festgestellt habe. Andie wird stärker mit der Zeit. Die Geschehnisse rund um die Uni lassen sie härter, selbstbewusster und bestimmter werden. Cooper dagegen braucht immer von außerhalb Anstöße, um irgendeine Veränderung zu erreichen. Klar, man erkennt sein Wesen und verliebt sich wie Andie in ihn. Aber er ist wohl eher der Typ, den man immer anstarrt, der sich aber nichts anmerken lässt und einen nie anspricht, sodass man sich dann irgendwann einen anderen sucht.

Und gerade wenn ich dachte: jetzt springt er über seinen Schatten, jetzt ist er mutig, jetzt steht er zu seinen Gefühlen, irgendwas, damit die Spannung sich in dieses kribbelnde Gefühl auflöst,passierte nix. Oder Mase musste einspringen. Der Kerl ist übrigens super. Ich habe ihn total in mein Herz geschlossen. Leider stellt er Cooper damit in einen noch schlechteren Kontrast…

Die Geschichte war nichts so ganz Neues. Aber das erwartet man ja auch nicht. Ich fand es toll, dass es hier alles noch ein Tickchen mehr schief läuft als in anderen Büchern und gleichzeitig aber auch ein Tickchen besser, denn da ist ja Mase und überall andere Menschen, die hinter Andie stehen. Gut fand ich auch, dass Andie ein paar kleine Macken hatte, die sich in der Handlung in liebevollen Details widergespiegelt haben. Die Situation um ihre Mutter war gut, um das mit der Uni und auch um ihr Zuhause aufzuhängen. Manchmal hätte ich mir allerdings gewünscht, dass Andie da ein bisschen mehr drüber spricht bzw. es noch verarbeitet.

Was die Liebesgeschichte angeht,, kann ich sagen, dass alles seltsam erfrischend vor sich geht. Eben weil Andie einerseits natürlich ziemlich schnell Cooper verschossen ist und sie sich aber nix anmerken lassen will. So wie das eben ist. Aber es gibt hier viele Szenen, in denen Andie über ihren Schatten springt und mit dem Offensichtlichen herausplatzt, Dinge ganz richtig interpretiert oder eben auch mal die Konsequenzen aus etwas zieht. Das war für mich tatsächlich am ausschlaggebendsten für die Spannung. Und die hält wirklich das ganze Buch über. Cooper bekommt zum Glück erst ganz am Ende seinen größten Einsatz und so ist alles davor gar nicht so schlimm, was seine Feigheit betrifft.

Mit dem Ende war ich dann fast zufrieden. Aber Hauptsache sie sind glücklich bis an ihr Lebensende. (Nein, das ist kein Spoiler -> New Adult)

Fazit:
Eine nette Collegegeschichte, die von einer interessanten Protagonistin und einem etwas feigen Protagonisten erzählt. Dafür gibt es aber sehr tolle Nebenfiguren, die ich wahnsinnig lieb gewonnen habe. Die Spannung ist trotz das es manchmal etwas stockt immer da und die Liebesgeschichte hat auf beiden Seiten Tiefe, aber auch erfrischende Momente durch die Protagonistin.

Es gibt 3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Umsetzung okay, Story toll

Raidase
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Klappentext:
James hat es geschafft. Er ist nicht irgendein Musikmanager. Nein, er ist DER Musikmanager. Klare Regeln, Strukturen und vor allem Durchhaltevermögen haben ihn ganz nach oben gebracht. Doch ...

Klappentext:
James hat es geschafft. Er ist nicht irgendein Musikmanager. Nein, er ist DER Musikmanager. Klare Regeln, Strukturen und vor allem Durchhaltevermögen haben ihn ganz nach oben gebracht. Doch sein neustes Projekt RAIDASE droht in einer Tragödie sein Ende zu finden. Aufgeben ist für James allerdings noch nie eine Option gewesen.
Sein Leben gerät plötzlich aus den Fugen, als Onkel Ed mal wieder einen Gefallen einfordert. Ausgerechnet er soll Grace unter die Arme greifen. Dieselbe Grace, die sein Geheimnis kennt und die alles, was er jetzt ist, zum Einsturz bringen kann.

Grace hat die Schnauze voll von schlecht bezahlten Jobs und ihrer Mutter. Ein Tapetenwechsel muss her und wer kann ihr da besser helfen als Ed. Doch anstatt sie bei sich wohnen zu lassen, schiebt er sie zu James ab. James, der inzwischen nicht nur erfolgreich ist, sondern auch verdammt heiß und unerreichbar für Grace scheint. Mit ihrer chaotisch fröhlichen Art treibt Grace James in den Wahnsinn und schleicht sich in sein Herz.

Der Schreibstil:
Kate Corell schreibt sehr schön mitreißend und kombiniert viele Elemente, die den Leser in seinen Bann ziehen. Ich war von der ersten Seite an drin und habe mich mitreißen lassen. Das war schon mal super. Ein Buch, dass man mal eben schnell durchlesen kann. Bestärkt wird dieses Gefühl der Schnelllesigkeit durch die Kürze des Erzählens. Die Autorin schreibt an vielen Stellen recht flott. Gerade am Anfang hat mich das etwas irritiert. Es wirkte fast sprunghaft. Ich fand mich teilweise nicht zurecht und bekam keinen richtigen Zugang zu den Charakteren. Es wurde erzählt, aber ich habe nichts gefühlt. Ein bisschen oberflächlich vielleicht. Nach und nach wurde das besser, aber es gab immer noch einige Situationen, in denen ich mich ohne Halt fühlte und ich mir auch einfach gewünscht hätte, dass die Innensichten der Protagonisten etwas mehr von ihren Gefühlen durchblicken lässt. Dieses Gefühl, dass mir irgendwas fehlte, zog sich für mich leider durch das ganze Buch. Obwohl ich es ansonsten echt genossen habe.

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches verlief recht kalt. Ich habe nicht so recht verstanden, in welchem Verhältnis die Protagonisten nun zueinander stehen. Jedenfalls nicht gefühlstechnisch. James erschien mir zunächst sehr typisch. Ein Geschäftsmann, der etwas zu steif ist und nach außen sehr mürrisch wirkt. Zudem eigentlich nur für den Job lebt. In Band 1 hat man ihn ja schon ein wenig kennengelernt und fand ihn vielleicht nicht so sympathisch. Am Anfang dieses Bandes fand ich ihn ebenfalls etwas merkwürdig und das nicht, weil er zu hart gewesen wäre, sondern eher, weil er mir zu unstet war. So beharrte er nie auf einer Aussage, ließ sich unheimlich schnell umstimmen und erweichen. Dahinter steckt ein wenig, dass er Menschen, die er liebt, nichts abschlagen kann. Aber es wirkte auch ein bisschen charakterschwach auf mich.
Grace ist eine wirklich sympathische Protagonistin, die für ordentlich Trubel sorgte. Sie war mir ein wenig besser verständlich, aber auch bei ihr fand ich Unstetigkeiten. So ist sie einerseits unheimlich schnell zu verunsichern, wenn es um ihre Figur geht, gleichzeitig ist sie aber nicht selten sehr selbstbewusst, stellt sich einfach nackt vor James oder ähnliches. Das passte für mich nicht immer zusammen. Ich habe sie dennoch sehr ins Herz geschlossen. Ihre Schokoladensucht, ihre Backwut und ihr starkes Auftreten gegenüber James machen sie zu einer Protagonistin, die man einfach gernhaben muss und die einfach etwas Offenheit in die Geschichte bringt.

Wie oben schon erwähnt, wirkte es ein wenig, als setze die Autorin Teile zusammen. Bei einigen davon musste ich leider die Augen verdrehen, weil ich sie genau so und nicht anders erwartet hatte – Klischeealarm. Zum Glück geht es nicht durchgängig so und der Leser bekommt ein paar wirklich lustige und auch tiefgreifende Szenen geboten.
Das eigentliche Problem der Protagonisten bleibt mir dabei aber leider zu klein. James vollzieht eine wunderbare Entwicklung, genauso wie die Band, die wir schon aus Band 1 kennen. Bei James und Grace als Paar hatte ich aber eher das Gefühl, der Leser würde vor vollendete Tatsachen gestellt. Viel zu schnell ist etwas klar, was der Leser dann einfach hinnehmen muss. Da fällt auch wieder auf, dass die Ausführung der Gefühle etwas zu kurz kommt.

Fazit:
Ich habe also definitiv etwas an der Umsetzung zu meckern. Ein paar Seiten mehr, flüssigere Übergänge hätten es für mich schon gemacht. Dennoch kann ich auf gar keinen Fall sagen, dass die Geschichte schlecht wäre. Man merkt, was die Autorin erzählen will. Die Komponenten einer wirklich guten Geschichte sind alle da. Mir fehlten einfach ein wenig die Zusammenhänge und auch Details.

4 von 5 Sterne.

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