Nachbarn
Vanitas - Schwarz wie ErdeAm Wiener Zentralfriedhof arbeitet Carolin als Blumenhändlerin. Aber sie ist nicht die Frau, die sie zu sein scheint. Eigentlich steckt hinter Carolin ein ehemaliger Polizeispitzel, einst eingeschleust ...
Am Wiener Zentralfriedhof arbeitet Carolin als Blumenhändlerin. Aber sie ist nicht die Frau, die sie zu sein scheint. Eigentlich steckt hinter Carolin ein ehemaliger Polizeispitzel, einst eingeschleust in eine brutale Bande des organisierten Verbrechens und offiziell inzwischen tot. Als sie sich langsam an ihr neues Leben in Wien gewöhnt und nach wie vor stets wachsam ist, wird sie für einen weiteren Auftrag nach München geholt. Obwohl ihr von Anfang an nicht wohl ist bei der Sache, unternimmt sie bald mehr Nachforschungen als aufgetragen.
Poznanskis prägnanter Schreibstil nimmt den Leser schnell gefangen, insbesondere, da weder Carolins Vorgeschichte noch ihre künftige Aufgabe klar sind. Nur sehr langsam ergeben sich bruchstückhafte Informationen und so entsteht ein Sog, immer weiter lesen zu wollen, um Details zu erfahren und der Geschichte auf den Grund zu gehen. Einziger Fixpunkt in München ist die Nachbarin Tamara, der Carolin bestimmte Auskünfte entlocken soll. Der Spannungsbogen steigt nur allmählich, aber stetig voran. Etliche Figuren betreten die Bühne und scheinen schwer zu durchschauen, bis sich eine unfassbare Erkenntnis ergibt und zu einem fulminanten Ende führt. Die Autorin kommt ohne scheußliche Blutgemetzel aus und komponiert auf ganz andere, sehr subtile Art und Weise eine mitreißende Atmosphäre, die diesen Thriller schlussendlich zu etwas ganz Ungewöhnlichem werden lässt. Bis zuletzt bleibt vieles im Ungewissen und darüber hinaus weisen uns Blumen den Weg zu Band 2: „Grau wie Asche“. Es bleibt also spannend …