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Veröffentlicht am 15.04.2021

Ein Wechselbad der Gefühle...

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Meinung:

Ich habe mir diese Geschichte ausgesucht, da ich gerne mal wieder was richtig emotionales und ergreifendes Lesen bzw. Hören wollte. Erwartet hat mich eher ein großes Wechselbad der Gefühle.

Los ...

Meinung:

Ich habe mir diese Geschichte ausgesucht, da ich gerne mal wieder was richtig emotionales und ergreifendes Lesen bzw. Hören wollte. Erwartet hat mich eher ein großes Wechselbad der Gefühle.

Los ging es damit, dass ich anfangs doch etwas Probleme mit dem Sprecher hatte. Fabian Kluckert hat eine jugendliche Stimme, die gut zu Protagonist Kyle passt, aber wirklich gerne gehört habe ich sie anfangs nicht. Mit der Zeit ging es dann besser, vor allem, wenn Kyle selbst dran war, aber nicht wirklich anfreunden konnte ich mich mit den anderen Stimmen. Sobald vor allem weibliche Stimmen dran waren, oder Kyle in seinen Emotionen fast hysterisch wurde, habe ich mich manchmal schon etwas in einer Parodie gefühlt, was bei einem emotionalen Thema einfach nicht zielführend ist. Nach und nach habe ich mich daran gewöhnt, weshalb ich dann auch doch in die Handlung finden konnte, aber bei den Extremsituationen ist es mir immer wieder aufgefallen. Wobei ich nicht sagen kann, dass er keinen guten Job macht. Er bemüht sich die Emotionen rüber zu bringen und gibt den Charakteren eben auch Persönlichkeit, aber für mich hat es einfach nicht immer ganz gepasst und war es manchmal etwas drüber.

Und drüber waren für mich auch einige Wendungen der Geschichte. Zu Beginn gibt’s diesen Unfall und Kyle in seiner Trauer. Dies fand ich ganz solide dargestellt, auch wie er dann auf Marley trifft und sie besser kennenlernt. Die Faszination von ihm konnte ich zwar nicht so ganz nachvollziehen, aber prinzipiell war es schon ok. Marley ist auf jeden Fall besonders und nicht wie andere Frauen. Sie ist ruhig, in sich gekehrt und einfach auch von ihren Lebenserfahrungen gezeichnet. Es ist aber schön zu beobachten, wie sie beide zusammen versuchen zu heilen.

Dann kommt nach ca. dreiviertel des Buchs die erste große Wendung. Ich hatte schon erwartet, dass da noch was kommen muss, da es so zu einfach gewesen wäre. Was es genau war, hab ich aber nicht kommen sehen und die Tatsache an sich fand ich schon auch wirklich schockierend für Kyle. Da habe ich wirklich total mit ihm mitgelitten und fand die Vorstellung echt ergreifend und emotional. Seine Reaktionen darauf fand ich zum Einen nachvollziehbar, zum Anderen aber doch auch etwas übertrieben.

Danach wurde es ziemlich abgedreht und so ganz kann man sich nicht vorstellen, dass eine Geschichte so ablaufen könnte. Aber irgendwie hat es mich trotzdem in die Handlung gezogen und ich hab es, bis auf die hysterischen Anfälle, eigentlich ganz gern gehört. Nur der große Knall am Ende war mir dann definitiv nochmal zu viel. Den hätte ich so nicht gebraucht, das vorher hätte wirklich auch schon gereicht.

Nicht unbedingt total glaubhaft, aber doch schön fand ich die Entwicklung des Freundesgespanns und auch Kyles persönliche Entwicklung, dass er verstehen lernt, auf was es im Leben und bei der Liebe ankommt.

Fazit:

Eine Geschichte, die ein Wechselbad der Gefühle ausgelöst hat. Zum Einen bin ich mit dem Sprecher nicht immer ganz warm geworden und einige Wendungen fand ich doch etwas überdreht und zu viel, vor allem die letzte am Ende, die ich wirklich nicht mehr gebraucht hätte. Aber auf der anderen Seite konnte ich mich oft auch gut in Kyle hineinversetzten, auch wenn er manchmal etwas zu hysterisch war. Vor allem die erste große Wendung hat mich im Kern sehr berührt und aufgezeigt, wie kostbar ein aufgebautes Leben ist und ich hatte doch auch nette Stunden mit der Geschichte, weshalb ich insgesamt knappe 3,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

unterhaltsam, besonders, aber doch war ich am Ende nicht ganz zufrieden

Die Stimme der Rache
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Meinung:
Ich bin ja erst mit dem ersten Teil dieser neuen Reihe in das Universum von Francis Ackerman jr. eingestiegen, aber der Vorgänger hatte mir gut gefallen, weshalb ich wirklich auf die Fortsetzung ...

Meinung:
Ich bin ja erst mit dem ersten Teil dieser neuen Reihe in das Universum von Francis Ackerman jr. eingestiegen, aber der Vorgänger hatte mir gut gefallen, weshalb ich wirklich auf die Fortsetzung gespannt war.

Es geht auch gleich mitreißend los. Wir werden Zeuge davon, wie die junge November ein zweites Mal vom Black Rose Killer entführt wird und erleben dabei auch die Ausweglosigkeit der Situation, sodass ich gleich an die Geschichte gefesselt war.

Und auch Nadia und Francis werden in die Entführung involviert und kommen auch nicht so gut davon.

Danach geht die Jagd weiter und die Ermittler wollen alles daran setzen, den Killer aufzuhalten. Dafür bekommen sie auch noch unliebsame Unterstützung in Form von Senior Inspector Sebastian Knox, der den Auftrag hat, November zurückzuholen und deshalb mit Francis und später auch Nadia zusammenarbeitet.

Dabei ist Knox auch ein spezieller Charakter. Anfangs unsympathisch,verbissen und total anders als Francis, aber gerade dadurch entstehen viele unterhaltsame Dialoge und die Mischung hat für mich gut gepasst. Vor allem auch als Knox sich im Verlauf immer mehr entwickelt und zwischen Francis und ihm doch eine konstruktive Partnerschaft entsteht.

Ethan Cross gibt für den Leser dieses Mal schon recht schnell die Identität des Täters preis und untermauert die Darstellung des völlig kranken Geistes durch viele abstruse Situationen, die man zum Teil auch aus seiner Sicht miterlebt. Da hatte ich die Hoffnung, dass am Ende da noch eine große Wendung kommt, aber dem war nicht so.

Obwohl es im Mittelteil durchaus eher unerwartet verläuft, blieben große und mitreißende Wendungen aber doch irgendwie aus. Neu war nur, dass auch Ackerman feststellen musste, dass er nicht unbezwingbar ist. Aber ich mochte die Grausamkeiten des Mittelteils nicht besonders. Ich mag solche Spielchen, wie sie da durchgeführt wurden, einfach prinzipiell nicht. So was ist für mich einfach abartig und zu heftig in der Vorstellung, dass es das leider auch im realen Leben gibt.

Aber zumindest hat der Autor doch einen recht guten Weg gefunden hat, die Grausamkeiten zwar darzustellen, aber nicht bis ins kleinste Detail auszuschlachten.

Das Ende ist mal wieder sehr übertrieben, mit viel Action und auch gefährlich für unsere Protagonisten, aber trotzdem kam für mich zu wenig handfeste Spannung auf. Dafür war es einfach etwas zu viel des Guten und im Kern auch irgendwie vorhersehbar. Es war zwar nett zu lesen und hat sich durch die extrem kurzen Kapitel und den packenden Schreibstil, garniert mit den tollen sarkastischen Aussagen von Ackerman, auch schnell lesen lassen. Aber wirklich mitgerissen wurde ich einfach nicht mehr und am Ende hatte ich das Gefühl, dass doch was gefehlt hat. Auch wenn sich der Autor Mühe gegeben hat, manche Sachen noch in eine Art Epilog zu packen, was ich schon auch gut fand.

Fazit:
Ein mitreißender Start, aber nach und nach ist die Geschichte für mich in der fesselnden Spannung immer mehr abgesackt, da ich einige Entwicklungen einfach nicht mochte, auch wenn sich der Autor bemüht hat, diese noch recht human darzustellen. Ich mochte den Schreibstil und die Dialoge wieder sehr, musste auch oft wieder grinsen und der neue Charakter Knox bringt eine gute Dynamik mit, aber insgesamt war ich am Ende einfach nicht ganz zufrieden. Da hätte noch irgendwas unvorhersehbares gefehlt. So war es gut zu lesen und durch die speziellen Charaktere auch was besonderes, aber doch etwas schwächer als erwartet. Insgesamt gibt es 3,5 Sterne dafür.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.02.2021

3,5 Sterne für ein Buch mit tollem Schreibstil und guten Ideen, aber auch viel ungenutztem Potential

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich gleich angesprochen. Ich finde das Grundthema extrem interessant und auch das Cover total schön, auch wenn die Protagonistin natürlich mal wieder keine roten Haare ...

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich gleich angesprochen. Ich finde das Grundthema extrem interessant und auch das Cover total schön, auch wenn die Protagonistin natürlich mal wieder keine roten Haare hat. Aber ich war sehr gespannt auf die Geschichte.

Leider hat sie mich jetzt am Ende doch sehr zwiegespalten zurückgelassen.

Protagonistin Shae lebt in einer sehr kalten und feindseligen Welt. Sie erfährt sehr viel Hass und Abneigung und muss sich durchkämpfen. Aber auch rund herum ist es gefährlich, da das System darauf aufbaut, dass Bürger und Familien sich gegenseitig verraten, in der Hoffnung, dass ihre aussichtlichslose Lage etwas besser wird. Und es wird nichts hinterfragt, damit man die herrschenden, magiefähigen Barden nicht auch noch gegen sich auf bringt.

Shae ist anders. Sie eckt oft an mit ihrer eigensinnigen Art und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie nicht mehr locker. Dabei kann sie auch sehr verletztend sein, aber prinzipiell ist sie mutig, hat das Herz am rechten Fleck und war mir sympathisch. Auch wenn sie extrem naiv ist und man sie oft einfach schütteln möchte. Das Gute daran war aber, dass ich ihre Naivität im Großteil doch auch nachvollziehen konnte. Sie war noch nie weg aus ihrem kleinen Dorf und in so einer kalten Welt will man jeden Strohhalm nach Güte greifen.

Viel schwerer habe ich mich damit getan, dass die ganzen anderen Figuren sehr blass bleiben. Es ist keiner dabei, der wirklich gut ausgereift ist und der greifbar wird, auch wenn es am Ende ein paar interessante Entwicklungen gibt.

Und die gleiche Kritik muss ich auch an der beschriebenen Welt und dem Magiesystem üben, es bleibt alles viel zu blass. Die Welt ist arm und kalt und es gibt Magie, aber viel mehr wird nicht bekannt. Nicht, wie es dazu kam, obwohl von Nachbarländern gesprochen wird, erfährt man nicht mehr davon, und obwohl man weiß, dass die Magie irgendwas mit Beschwörungenn zu tun hat, habe ich mich das ganz Buch über schwer getan mir wirklich was darunter vorzustellen, bzw. sie einzuordnen. Genauso wie die verboteten Worte und die geheimnisvolle Krankheit der Flecken.

Wirklich positiv ist, dass sich die Geschichte die meiste Zeit extrem schnell lesen lässt und einen guten Unterhaltungswert hat. Nur kurz vor Ende fand ich einen Teil recht wirr und schwierig zu lesen, was aber auch dran liegt, dass es auch für die Protagonistin so wirr ist. Aber insgesamt mochte ich den Schreibstil sehr gerne und fand ihn auch lebendig. Nur beim Rest wurde zu viel Potential verschenkt. Die Autorin hätte sich für ihre tollen Ideen mehr Zeit lassen können und diese auch mehr und vor allem teilweise auch stimmiger erklären sollen. Denn auch wenn ich mich oberflächlich gut unterhalten gefühlt habe, genauer Nachdenken darf man über die meisten Entwicklungen nicht, da man sonst schnell auf Logiklöcher stößt.

Das Ende war nochmal ein Lichtblick. Es gab einige unterwartete Entwicklungen und auch wenn es nicht total abgeschlossen ist, ist es auch kein Cliffhanger, sondern ich konnte das Buch recht zufrieden schließen. Vor allem fand ich es gut, dass die unausgegorene Liebesgeschichte nicht wirklich weiterverfolgt wurde. Obwohl das in der Fortsetzung wohl nochmal Thema sein wird.

Fazit:

Ein Debüt, das mich zwar unterhalten, aber doch auch zwiegespalten zurückgelassen hat. Ich mochte die Ideen, den Schreibstil und zum Großteil auch die Protagonistin, dafür sind aber die anderen Figuren, die Welt an sich und auch das Magiesystem zu blass geblieben. Es wurde alles nur angekratzt und hält einem oberflächlichem Lesen solide stand, aber wenn man genauer drüber nachdenkt, stößt man doch auch auf einer Logiklöcher und vermisst Details und Erklärungen.
Somit vergebe ich am Ende solide 3,5 Sterne, da das Gefühl beim Lesen trotz der ganzen Kritikpunkte positiv war und hoffe, dass die Autorin das Potential im Abschlussband besser nutzen kann.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Spannend, aber noch ein bisschen zu unfokussiert

Sodom
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Meinung:
Nachdem ich die H.O.M.E.-Reihe der Autorin sehr gerne mochte, war ich auch auf ihre neue Reihe gespannt. Die Utopia Gardens Reihe soll ihr Einstieg in die Erwachsenen-Literatur sein, doch immer ...

Meinung:
Nachdem ich die H.O.M.E.-Reihe der Autorin sehr gerne mochte, war ich auch auf ihre neue Reihe gespannt. Die Utopia Gardens Reihe soll ihr Einstieg in die Erwachsenen-Literatur sein, doch immer noch sind ihre Protagonisten unter 20 und damit recht jung.

Obwohl man es anfangs gar nicht genau fassen kann, wer die Protagonisten sind, da in diesem Buch viele Charaktere eine Stimme bekommen und einen Teil der Geschichte aus ihrer Sicht erzählen. Insgesamt würde ich bisher aber drei völlig unterschiedliche Protagonisten ausmachen.

Wir haben Raven, das Albinomädchen, das eine geheime Identität als Dark führt und illegale Prothesen entwickelt und einsetzt. Dann gibt es noch Laura, die eigentlich aus Hamburg kommt, aber in Berlin der Ermordung ihrer Freundin auf den Grund gehen möchte. Und Birol, einen jungen Polizisten, dessen Vater im Polizeidienst auch ermordet wurde und der es nicht verstehen kann, dass es dazu keine genauen Ermittlungen gab.

Und dazwischen noch die Geschwister Sander, die jeweils ein großes Unternehmen führen und sich gegenseitig nichts gönnen, die Betreiber des Utopia Gardens, die Metzger-Brüder und noch einige andere kurze Einblicke in die komplexe Geschichte drum rum.

Prinzipiell finde ich alle Charaktere noch recht undurchsichtig, auch wenn mir Raven und Laura doch gleich irgendwie sympathisch waren. Bei Birol kann ich noch nicht so ganz mitgehen, auch wenn ich seine Sicht der Dinge schon auch etwas verstehen kann. Aber man merkt schnell, dass bei allen noch viel im Geheimen liegt.

Und das trifft auch auf die ganze Geschichte zu. Auch wenn ich diesen Auftakt extrem spannend und interessant fand, fehlt mir doch noch etwas die Richtung, in die alles geht. Alles spielt bisher nur eine untergeordnete Rolle. Bisher gabs noch keinen wirklichen Fokus, es gab eher eine Einführung in die aktuelle Lage in Alt-Berlin und einen kleinen, aber doch noch eher oberflächlichen Einblick in die Welt des Utopia Gardens. Aber irgendwie hat mir überall noch was gefehlt.

Ich hätte gern noch mehr dazu erfahren, wie das Berlin so wurde, wie es jetzt ist und vielleicht auch einen Einblick, wie sich die Deutschland oder die Welt sonst entwickelt hat. Und eben auch, wieso diese Prothesen so wichtig sind, denn das kam bisher irgendwie alles etwas kurz.

Am Ende bekommt man zumindest eine kleine Vorstellung davon, um was es hier gehen könnte. Auch wenn der Schluss ziemlich offen ist, aber man bekommt nun schon Lust endlich zu erfahren, was hinter allem steckt und vor allem auch, wie alles zusammenhängt.

Fazit:
Eine spannende und düstere Geschichte, die sich schnell lesen lies, die mich aber doch noch nicht völlig in ihren Bann ziehen konnte. Dafür fand ich alles noch zu wenig fokussiert und es hat sich alles eher wie eine große Einführung angefühlt, bei der mir zu lange nicht ganz klar war, in welche Richtung es gehen soll. Darauf bekommt man zumindest am Ende einen kleinen Hinweis, aber es bleiben immer noch zu viele Fragezeichen und Geheimnisse. Somit würde ich 3,5 Sterne vergeben und hoffe, dass es in der Fortsetzung, die zum Glück schon im März erscheint, doch etwas konkreter wird.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

3,5 Sterne für ein anderes Buch, als ich erwartet und gern gelesen hätte...

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
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Meinung:
Die Idee dahinter fand ich so gut, weshalb klar war, dass ich das Buch lesen muss. Und ich bin auch wirklich gut in die Geschichte gestartet.

Man lernt Protagonistin Sloane kennen, die eine der ...

Meinung:
Die Idee dahinter fand ich so gut, weshalb klar war, dass ich das Buch lesen muss. Und ich bin auch wirklich gut in die Geschichte gestartet.

Man lernt Protagonistin Sloane kennen, die eine der fünf Erwählten war, die als Jugendliche vor 10 Jahren gegen den Dunklen gekämpft und gewonnen hat. Doch die Kämpfe und auch ihre persönliche Vergangenheit haben Spuren hinterlassen, tiefe und hässliche Spuren mit denen sie sich auch 10 Jahre danach noch rumschlagen muss.

Sloane ist anders als die sympathischen Helden, die man sonst immer hat. Sie ist unhöflich, stur, genervt von dem Trubel und von den Erinnerungen an die schrecklichen Erfahrungen gezeichnet, sodass sie Psychopharmaka braucht. Und auch anders als ihre Erwählten-Kollegen. Diese haben es zum Teil besser geschafft, damit umzugehen, aber auch nicht alle. Ich fand es etwas schade, dass man von den anderen nur Oberflächliches erfahren hat.

Doch diesen Anfang in die Geschichte fand ich wirklich stark, auch mit den Zwischenberichten, wo man durch Zeitungsberichte und geheime Protokolle Einblicke darin erhält, was damals passiert ist.

Dann kommt die große Wende, denn wir verlassen nicht nur die Erde und landen in einem Paralleluniversum, sondern auch sonst verändert sich irgendwie alles. Sloane und ein Teil ihrer Freunde müssen sich erneut dem Kampf gegen einen Bösen stellen und das auch noch unter ganz anderen Voraussetzungen, da Magie plötzlich alltäglich ist.

Ich muss sagen, dass ich diese Wende nicht gut fand. Ich hätte kein Paralleluniversum gebraucht, auch in unserer Welt hätte die Gefahr zurückkommen können und so musste man plötzlich wieder komplett neu starten. Klar gab es ein paar Parallelen, aber meiner Meinung nach hat die Geschichte ihren bisherigen Fokus auf die persönlichen Folgen des damaligen Kampfes verloren.

Mit der Zeit fand ich die Geschichte drum rum doch ganz spannend, es kommt zu interessanten Begegnungen und Wendungen, aber einige Elemente waren nichts für mich. So kann ich z. B. Zombies gar nicht leiden, auch wenn sie hier im Verlauf der Geschichte eine passable Rolle angenommen haben, aber auch die Magie-Siphons fand ich irgendwie unnötig und nervig.

Und auch mit dem Ende kann ich irgendwie wenig anfangen. Die Beweggründe des Bösen waren für mich sehr schwer nachvollziehbar und auch der Weg, den er dafür gewählt hat. Das ging mir dann irgendwie plötzlich alles zu schnell und meiner Meinung nach hätte er das auch anders haben können. Und auch das, was danach passiert, fand ich irgendwie komisch. An den Gedanken muss ich mich erstmal gewöhnen. Ich hatte dabei auch nicht gleich wahrgenommen, dass es sich um einen Auftakt handelt, aber bei dem Ende ist das schon besser so, dass da noch was kommt. Es hat zwar keinen gemeinen Cliffhanger, aber lässt doch viele Fragen offen.

Den Schreibstil fand ich prinzipiell ganz angenehm zum Lesen, viel ruhiger und mit einem anderen Fokus als bei ihrer ersten Reihe, für mich aber trotzdem bildlich und unterhaltsam.

Fazit:
Die Idee dahinter und den Start ins Buch fand ich super. Ich konnte mich in Protagonistin Sloane hineinversetzen und wollte mehr von ihr und von damals erfahren. Aber dann kam der Wechsel in die andere Welt, den ich unnötig fand. Dadurch hat sich der Fokus der Geschichte leider völlig verschoben. Es gab dann viele Elemente, die ich nicht gebraucht hätte und die ich auch nicht ganz stimmig fand, aber insgesamt hat es die Autorin trotzdem geschafft mich noch an die Geschichte zu fesseln, weshalb die Geschichte auf ihre Art doch was besonderes ist und ich sie ganz gern gelesen habe. Aber trotzdem hätte ich noch lieber die Geschichte gelesen, die mir versprochen wurde, weshalb gleichzeitig auch viel Wehmut mitschwingt. Insgesamt gibt es knappe 3,5 Sterne.

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