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annamichalea

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2021

Überfällig!

Was wir scheinen
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Hannah Arendt, wer bitte? Noch vor einigen Jahren hätte ich das gesagt. Und mich nicht dafür geschämt, dass ich trotz guter Bildung diese Person nicht kannte. Durch Zufall las ich das Buch : Eichmann in ...

Hannah Arendt, wer bitte? Noch vor einigen Jahren hätte ich das gesagt. Und mich nicht dafür geschämt, dass ich trotz guter Bildung diese Person nicht kannte. Durch Zufall las ich das Buch : Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Hat mich nicht losgelassen. Dazu die Kontroversen, die Hannah Arendt zeit ihres Lebens ausgelöst hat. Sie war der Zeit weit voraus, vor allem, da sie die wissenschafltiche Sicht von der emotionalen trennte. Eine Dokumentation über sie, die aber schön älter war, hinterließ bei mir den Eindruck einer verbitterten kettenrauchenden streitbaren Frau. Um so mehr bin ich von dem vorliegenden Buch begeistert.

Biografien in Romanform. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Hannah Arendts Beifall gefunden hätte zumal im Bezug auf ihre Person und der vermutlich großen literarischen Freiheit in der Darstellung. Aber ein Leitsatz von ihr war ja auch, andere Sichtweisen und Meinungen aushalten zu müssen. Dieses Buch gibt hier endlich mal den Blick frei auf das ( mögliche ) Leben einer grandiosen Frau, die immer nur auf ihre politische und philosophische, provokante Art reduziert wird, man vergisst zu leicht sie hatte auch ein normales Leben. Die Darstellung ihres Leben wird ja von einem konkreten Rahmen und guter Recherche begleitet und gibt einen guten Einblick, wie es wirklich hätte sein können. Gerade Zitate, Gedichtfragmente und andere orignale Beiträge dokumentieren dies.
Was ich mir für das Buch wünschte: Ein konkreter Vermerk auf dem Cover, um welche Persönlichkeit es hier geht. Hätte ich nicht durch einen banalen Zufall die Kurzzusammenfassung gelesen, wäre das Buch an mir vorbeigegangen.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Candice Fox - eine einzigartige Autorin

Dark
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Ein Buch von Candice Fox würde ich inzwischen kaufen, ohne Cover oder Leseprobe je gesehen oder gelesen zu haben.
Bisher hat mich noch kein Thrillerautor so überzeugt. Das liegt nicht nur an den ungewöhnlichen ...

Ein Buch von Candice Fox würde ich inzwischen kaufen, ohne Cover oder Leseprobe je gesehen oder gelesen zu haben.
Bisher hat mich noch kein Thrillerautor so überzeugt. Das liegt nicht nur an den ungewöhnlichen Charakteren und Geschichten sondern vor allem an der einzigartigen Erzählweise. So ungewöhnlich und wenig glaubwürdig die Stories an sich sind, in der Realität würde man zum Beispiel niemanden wie Hades aus ihrer Hades Trilogie finden, ihr Art zu Schreiben macht es glaubwürdiger.
Ich habe eigentlich auf eine Fortsetzung der Crimson - Lake - Reihe gehofft, um so erstaunlicher, dass Candice Fox auch hier wieder Romanfiguren erschaffen hat, die weder ein Abklatsch anderer sind noch ein Neuaufguss ihrer eigenen Schöpfungen.
Das Buch war nur Stunden nach Erhalt ausgelesen und es warten weitere Mitleser, die quasi lesesüchtig nach ihrem Thrillern geworden sind.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Für eine entsprechend vorgebildete Leserschaft

Welt in Aufruhr
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Das Cover ist ansprechend für ein Sachbuch. Der Titel hat mich erst einmal verwirrt, hiess doch eine kürzliche Ausstellung über Chagall genau so. Da ging es auch um Vertreibung und Verfolgung ...

Das Cover ist ansprechend für ein Sachbuch. Der Titel hat mich erst einmal verwirrt, hiess doch eine kürzliche Ausstellung über Chagall genau so. Da ging es auch um Vertreibung und Verfolgung und eine andere Weltordnung. Nur in Bildsprache. Das hätte ich vermutlich einfacher verstanden als das Buch von Herfried Münkler. Ich kann nur einen Eindruck von dem Buch wiedergeben, gelesen wie ein Sachbuch, das ich sonst zu einem Thema anschaue, habe ich es nicht. Dazu ist es zu umfangreich und zu speziell.
In den ersten Kapiteln hatte ich manchmal den Eindruck etwas zu verstehen, einen Gedankengang oder historischen Umstand den ich selbst als Bürger miterlebte. Meist jedoch ist es beschwerlich einen Satz zu verstehen in dem viele Fremdworte vorkommen, die man schon mal gehört hat und auch einzeln aus dem Zusammenhang problemlos einfügen kann ohne nachzuschlagen. Tauchen aber bis zu zehn solcher Begriffe in einem Satz auf, dann bin ich echt überfordert. Trotz guter Schulbildung ist das Buch zu hoch für mich. Als Überblick und zum Sortieren der aktuellen Lage für ein entsprechendes Publikum sicher ein Meilenstein.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Thriller versus Fantasy

Ein Fluss so rot und schwarz
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Grosse Überraschung bei mir als ich entdeckte dass Antony Ryan jetzt auch Thriller schreibt. Bisher stürzte sich mein Sohn auf jede seiner Neuerscheinungen, einen Thriller aber möchte er gar ...

Grosse Überraschung bei mir als ich entdeckte dass Antony Ryan jetzt auch Thriller schreibt. Bisher stürzte sich mein Sohn auf jede seiner Neuerscheinungen, einen Thriller aber möchte er gar nicht erst versuchen obwohl von einem seiner Lieblingsautoren geschrieben.
Das Cover fand ich jetzt ok aber nicht weltbewegend. Ebenso ging es mir mit dem Titel. Erinnert an einen Mix aus Schneewittchen und den purpurnen Flüssen.
Ich muss voranstellen, die Erwartungen an das Buch waren sehr hoch. Was bewegt einen sehr erfolgreichen Fantasy Schriftsteller das Genre zu wechseln? Sucht er eine neue Herausforderung oder ging ihm der Stoff aus?
Es waren jetzt auch nicht unbedingt die horrormässigen Szenen im Buch die mich eher abstiessen. Von Candice Fox her bin ich einiges gewohnt an extremen Thrillern. Aber da kann man die Entwicklung der Persönlickeiten zu den extremen Tätern oder Opfern mitverfolgen oder nachvollziehen. Hier bekommt man eine Apokalypse übergestülpt.
Ich als Thrillerfan würde keinen weiteren Thriller von Anthony Ryan lesen. Nicht weil er nicht gut ist sondern weil doch zuviel von seiner speziellen Fantasywelt nachklingt und das ist nicht meins. Hier muss jeder Fan für sich entscheiden. Ob er als Fantasyfan auch mal Thriller lesen will oder ob man als Thrillerfan ihm auch eine andere Art von Spannung ohne epische Schlachten zutraut.
Handwerklich sicher sehr gut, daher gebe ich 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Wie im Leben, oder besser im Sterben

Und wir tanzen, und wir fallen
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Ein bezauberndes Cover. Es ist nahe an dem Original, aber durch die Farbgebung noch mal viel besser. Ebenso erfährt der Titel in der Übersetzung ein Upgrade. Aus We All Want Impossible Things, ...

Ein bezauberndes Cover. Es ist nahe an dem Original, aber durch die Farbgebung noch mal viel besser. Ebenso erfährt der Titel in der Übersetzung ein Upgrade. Aus We All Want Impossible Things, Wir alle wollen Unmögliches, wird Und wir tanzen, und wir fallen. Poetisch und sehr nahe auch an der Diskrepanz im Buch.
Einerseits die Sterbende, andererseits frivole Szenen und humorvolle Gespräche. Der abwesende Ehemann, die anwesende Freundin.
Vielen mag das zu krass sein, diese Unterschiede. Aber wem darf man das zugestehen. Sicher den Sterbenden und denen, die sie begleiten. Mit etwas Abstand verfolge ich die letzten Monate eines schwer erkrankten Bekannten. Da wird oft kritisiert, was er tut, was er isst, wie er mit dem Restchen seines Lebens umgeht. Warum? Gerade diese Seite wird auch hier im Buch beleuchtet. Die schwerwiegenden Dinge werden nicht verschwiegen. Man kann sich anhand der Beschreibung vorstellen, wie es der Sterbenden geht und doch darüber lachen, dass Gesichtshärchen zupfen wichtig zu sein scheint.

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