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Veröffentlicht am 21.04.2021

Cold Case Nr. 2 für Lupe und Otto

Der Lohn des Verrats
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So gut „Der Preis der Rache“ von Mathias Berg auch war, „Der Lohn des Verrats“ ist noch besser, spannender. Die junge forensische Psychologin Lupe Svensson und ihr Partner, der erfahrene Kommissar Otto ...

So gut „Der Preis der Rache“ von Mathias Berg auch war, „Der Lohn des Verrats“ ist noch besser, spannender. Die junge forensische Psychologin Lupe Svensson und ihr Partner, der erfahrene Kommissar Otto Hagedorn vom LKA Düsseldorf, ermitteln in ihrem zweiten Fall. Worum geht es?
Ein geheimnisvoller Prolog, danach gibt es ein Wiedersehen mit Lupe und Otto. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: 1993 und 2003. Damals verschwand der 20-jährige Fabian. Zehn Jahre später gibt es endlich ein Lebenszeichen. Also rollen Lupe und Otto den Cold Case neu auf.
Bei ihren Recherchen stoßen sie auf den ebenfalls ungeklärten Fall der getöteten Bianca, einer Mitschülerin des verschwundenen Fabian. Wurde sie das Opfer des sogenannten »Anhalter-Killers« aus derselben Zeit?
„Der Lohn des Verrats“ ist spannend und unterhaltsam. Schon früh wird die Tätersicht eingeführt, und so ist der Leser den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Ab und zu sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut. Daher erfährt man nach und nach, was 1993 geschah. Immer mal wieder finden sich Bezüge zum Vorgänger. Das macht Lust auf mehr für die, die den ersten Band (noch) nicht kennen.
Mathias Berg setzt in seiner Geschichte eher auf die leisen Töne. Akribische Polizeiarbeit, ohne viel Action, das ist genau mein Fall. Der Autor präsentiert dem Leser immer neue Fakten und Wendungen. Unerbittlich dreht er somit an der Spannungsschraube. Am Ende ist nicht nur der Cold Case gelöst. Und so bin ich schon gespannt auf den nächsten Fall.

Fazit: Fall Nr. 2 für das ungleiche, aber sehr erfolgreiche Ermittlerpaar Lupe und Otto. Noch besser als der Vorgänger!

Veröffentlicht am 19.04.2021

Die Wahrheit über den Fall Tone Vaterland

Wisting und der See des Vergessens
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„Wisting und der See des Vergessens“ ist der vierte und letzte Band des sogenannten „Cold Case Quartetts“ von Jørn Lier Horst, der 15. Fall für William Wisting, „den besten Kommissar Norwegens“ und hat ...


„Wisting und der See des Vergessens“ ist der vierte und letzte Band des sogenannten „Cold Case Quartetts“ von Jørn Lier Horst, der 15. Fall für William Wisting, „den besten Kommissar Norwegens“ und hat mich erneut überzeugt.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: 1999 und heute:
Damals verschwand die 17-jährige Tone auf dem Heimweg von der Arbeit. Kurz darauf wurde ihre Leiche gefunden. Ihr Ex-Freund Danny beteuerte zwar seine Unschuld, wurde jedoch zu siebzehn Jahren Haft verurteilt. Seit 2 Jahren ist er wieder frei. Und ausgerechnet jetzt hält das Verschwinden der 30-jährigen Agnete das Land in Atem. Ein Fall mit erschreckenden Parallelen zu Tones Ermordung. Gleichzeitig findet Wisting in seinem Briefkasten einen mysteriösen Brief, der nur eine Ziffernfolge enthält. Schnell ist klar, dass sich die Zahlen auf den alten Fall beziehen.
William Wisting, Ermittlungsleiter bei der Polizeidirektion in Larvik, und Adrian Stiller, Leiter der Abteilung für alte und ungelöste Kriminalfälle in Oslo, ermitteln wieder gemeinsam. Obwohl Wisting eigentlich im Urlaub ist, verbeißt er sich in den Fall. Es geht darum, die Wahrheit heraus zu finden.
Jørn Lier Horst hat seinen Kriminalroman packend inszeniert. Neue Ermittlungsmethoden werden angewandt, z.B. die Stromanalyse. Das fand ich sehr interessant. Der Autor setzt in seiner Geschichte eher auf die leisen Töne. Akribische Polizeiarbeit, ohne viel Action, das ist genau mein Fall. Jørn Lier Horst präsentiert dem Leser immer neue Fakten und Wendungen. Unerbittlich dreht er somit an der Spannungsschraube. Und am Ende ist nicht nur der Cold Case gelöst.

Fazit: Furioser Abschluss der Cold Case-Reihe. Wisting
hat es einfach drauf!

Veröffentlicht am 11.04.2021

Niemand entkommt der Vergangenheit

Bluteiche
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„Bluteiche“ ist der letzte eigenständige Kriminalroman von Anders de la Mottes Jahreszeiten-Quartett, das in der schwedischen Provinz Schonen verortet ist.
Im Prolog geht es um die 16-jährige Elita, ...


„Bluteiche“ ist der letzte eigenständige Kriminalroman von Anders de la Mottes Jahreszeiten-Quartett, das in der schwedischen Provinz Schonen verortet ist.
Im Prolog geht es um die 16-jährige Elita, die in der Walpurgisnacht 1986 erschlagen auf einem Opferstein gefunden wurde. Ein Ritualmord?
Frühling 2019: Die Ärztin Thea Lind zieht mit ihrem Ehemann David in ein altes Schloss. Nachdem sie ein verblichenes Polaroidfoto in einer sogenannten Galgeneiche findet, steigt ihre Faszination für die Tragödie aus der Vergangenheit, die sich direkt neben ihrem neuen Zuhause zutrug.
Thea begibt sie sich auf eine gefährliche Suche und kommt dabei einem alten Geheimnis auf die Spur. Je näher sie der Wahrheit kommt, umso mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Eine Katastrophe kündigt sich an…
„Bluteiche“ ist ein spannender Kriminalroman voller Atmosphäre und Aberglaube. Wenn die Geschichte in einer Stadt spielen würde, würde diese mystische Komponente nicht funktionieren. Aber in einem alten Schloss und einem dunklen Wald, im fiktiven Dorf Tornaby, passt sie ausgezeichnet.
Seltsame Dinge geschehen, bis zu einem imposanten Finale, in dem Vergangenheit und Gegenwart auf dramatische Weise zusammentreffen.

Fazit: Krönender Abschluss des Jahreszeiten-Quartetts. Wuchtig und intensiv!

Veröffentlicht am 06.04.2021

Jeder Mord gibt Rätsel auf

Der Kryptologe
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Dresden ist für mich eine der schönsten Städte Deutschlands. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass Elias Hallers neuer Thriller „Der Kryptologe“ in Elbflorenz verortet ist. Es handelt sich um den packenden ...


Dresden ist für mich eine der schönsten Städte Deutschlands. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass Elias Hallers neuer Thriller „Der Kryptologe“ in Elbflorenz verortet ist. Es handelt sich um den packenden Auftakt einer Reihe um Kriminaloberkommissar Arne Stiller. Worum geht es?
Erdrosselt, in einem Galakleid, mit rätselhaften Zahlenkombinationen in die blassen Hände und Füße geschnitten: So wird die Frau eines Sensationsreporters in der Kanalisation unter der Semperoper gefunden. Von ihrer kleinen Tochter Liliana fehlt jede Spur.
Arne Stiller und seine Kollegin Inge Allhammer ermitteln…
Nach Chemnitz, dem Erzgebirge und der Ostsee nun also Dresden. „Der Kryptologe“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Rückblicke in die Vergangenheit verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen. Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf.
Die Figurenzeichnung ist gelungen, auch wenn sie die Handlung dominiert: Arne und Inge, die sich noch zusammenraufen müssen. Zwei Protagonisten scheinbar von der Resterampe. Beide haben nichts zu verlieren, weil sie schon alles verloren haben. Zwei allseits unterschätzte Kommissare, die letztlich über sich hinauswachsen.
„Der Kryptologe“ ist ein kleines Meisterwerk. Und so bin ich schon gespannt, wie der Autor das mit der Fortsetzung „Die Chiffre“ noch toppen will, die im August erscheinen soll.

Fazit: Gelungener Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, die in Dresden verortet ist. Ein absolutes Muss für Haller-Fans und solche, die es werden wollen.

Veröffentlicht am 02.04.2021

Ebbe und Flut warten auf niemanden

Dunkler Grund
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Da ich das Meer liebe, die traumhafte Landschaft und die oft etwas düstere Atmosphäre, lese ich am liebsten „nordische“ Krimis und Thriller. Die Nordsee-Krimi-Reihe von Hendrik Berg gehört von Anfang ...


Da ich das Meer liebe, die traumhafte Landschaft und die oft etwas düstere Atmosphäre, lese ich am liebsten „nordische“ Krimis und Thriller. Die Nordsee-Krimi-Reihe von Hendrik Berg gehört von Anfang an dazu. Auch „Dunkler Grund“, der siebte Fall für Kommissar Theo Krumme, hat mich nicht enttäuscht.
Hendrik Berg geht gleich in medias res: Krumme wird von einem Unbekannten mit einer Waffe bedroht. Wie konnte es dazu kommen?
Auf einer Segeljacht im Husumer Hafen liegt eine erstochene Frau. Schnell steht fest, es handelt sich um Nantje, die mit ihrem Mann Sebastian ein Fischrestaurant führte. Krumme und seine Kollegin Pat ermitteln.
Krumme hat sich auf Sebastian als Täter eingeschossen und versucht ihn im Alleingang zu überführen während Pat sich mit den Kollegen der SoKo auseinandersetzen muss…
Hendrik Berg hat seinen neuen Krimi atmosphärisch dicht mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Und es gibt wieder eine mystische Komponente, die die Krimis des Autors immer zu etwas ganz Besonderem machen.
Hach, Kleebüll… Erinnerungen an den ersten Band „Deichmörder“ werden wach. Freundschaft ist ein zentrales Thema dieses Buchs. Und natürlich immer wieder die einzigartige von der Nordsee geprägte Landschaft.
Die Auflösung des Kriminalfalls ist stimmig. Insgesamt hat sich Krumme diesmal wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Dafür gefällt mir Pat immer besser. Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Fazit: Ein Wohlfühlkrimi. Atmosphärisch, entspannend, humorvoll und mühelos zu lesen.