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Veröffentlicht am 07.05.2021

Ich bin begeistert

Hamlet
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Am 26. April 1564 wurde William Shakespeare geboren. Sein Geburtstag jährte sich also im Jahr 2014 zum 450. Mal. Dieser Jahrestag veranlasste dazu, vier seiner bekanntesten Stücke als Hörspiel zu veröffentlichen. ...

Am 26. April 1564 wurde William Shakespeare geboren. Sein Geburtstag jährte sich also im Jahr 2014 zum 450. Mal. Dieser Jahrestag veranlasste dazu, vier seiner bekanntesten Stücke als Hörspiel zu veröffentlichen. Eindrucksvolle und bekannte Stimmen trafen sich auch bei „Hamlet“ und dazu zählen unter anderem Christiane Hörbiger und Wolfgang Reichmann. Der Inhalt des Stückes wird wohl jedem Interessierten bekannt sein und aus dem Grund wiederhole ich ihn hier nicht.

Es mag sein, dass William Shakespeare nicht bei allen Gymnasiasten beliebt war. Manche empfanden es gar als Qual, dass sie „gezwungen“ wurden, sich mit seinen Werken zu beschäftigen. Aber mal ehrlich, gibt es heute noch Dichter, die sich mit ihm messen können? Seine Brillanz in Sprache und Stil ist kaum erreichbar. Okay, das liegt auch immer am Alter der Hörenden. Will sagen, dass zum Beispiel ein Fitzek so ganz anders schreibt als der gute William.

Dieses Hörbuch gefiel mir sehr gut. Es fasst sehr gut zusammen, worum es bei Hamlet geht. Selbst dann, wenn jemand nie das Stück las weiß er, worum es hier geht. Schon zur Lebzeiten Shakespeares gab es Intrigen und Erbstreitigkeiten. Nicht nur diese beiden Tatsachen machen „Hamlet“ so zeitgemäß.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Ein außergewöhnlich gutes Sachbuch

Gefallene Ritter. Malteserorden und Vatikan. Der Machtkampf zwischen zwei der ältesten Institutionen der Welt – AKTUALISIERTE TASCHENBUCHAUSGABE
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Es war im Jahr 2017 als ein lange schwelender Streit seinen Höhepunkt erreichte. Papst Franziskus ordnete an, dass der Großmeister des Ritterordens der Malteser dem Amt enthoben wurde. Es war ein außergewöhnlicher ...

Es war im Jahr 2017 als ein lange schwelender Streit seinen Höhepunkt erreichte. Papst Franziskus ordnete an, dass der Großmeister des Ritterordens der Malteser dem Amt enthoben wurde. Es war ein außergewöhnlicher Schritt und es gab viele kleine und große Episoden, bis es dazu kam. Fakt ist, dass es zum größten Zerwürfnis zwischen Maltesern und dem Vatikan kam. Der Autor des Buches #GefalleneRitter, Constantin Magnus, ist wie kein anderer dazu berufen, hinter die Kulissen des Ordens zu schauen. Ist doch seine Familie seit Generationen innerhalb der Malteser vertreten. Er weiß von den Herrenclubs, den großen Landsitzen und dem Reichtum, der im Zusammenhang mit dem Orden der Malteser steht.

Der Autor begann im Jahr 2018 mit seiner Recherche. Aus dem Grund traf er sich mit dem abgesetzten und ins Exil geschickten Großmeister Matthew Festing in Nordengland. Zudem sprach er mit etlichen Beteiligten und heraus kam ein Sachbuch, das spannend ist und mit feinem Humor das Lesen zu einem außergewöhnlichen Genuss macht. Viele Adjektive bringen die Lebendigkeit der Sprache zum Ausdruck. Oder kennen Sie ein Sachbuch, wo „die genderbewegte Yogalehrerin aus Berlin Mitte“ erwähnt wird?

Zugleich lernte ich auch, worum es sich bei der Enzyklika „Humanae Vitae“ handelt. Hier steht zum Beispiel, dass jede Handlung verwerflich ist, die beim Vollzug des ehelichen Aktes darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern. Sprich: Verhütung ist Sünde. Auch das war beim Streit der „Großen“ ein Thema und kaum nachvollziehbar. Egal, ob Zwangsprostitution oder die Liebe von Jugendlichen. Das Aushändigen von Kondomen ist strengstens untersagt. Nein, es ist kein Buch, welches ich schnell durchlesen konnte. Dafür ist es zu faktenreich und mit vielen Namen bestückt. Ich werde es mit Sicherheit noch mehrmals lesen und empfehle es ausdrücklich weiter. Das Lesen bringt einen ganz anderen Blick auf die Malteser und den Papst Franziskus.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Auch dieses Buch brachte mir Rumänien wieder ein Stück näher

Haus ohne Volk
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Was sind eigentlich Donauschwaben und welches Abkommen schloss Ceaușescu mit der Bundesrepublik Deutschland? Diese und noch mehr Fragen werden in dem Buch von Silvia Hildebrandt beantwortet. Sie beschreibt ...

Was sind eigentlich Donauschwaben und welches Abkommen schloss Ceaușescu mit der Bundesrepublik Deutschland? Diese und noch mehr Fragen werden in dem Buch von Silvia Hildebrandt beantwortet. Sie beschreibt Rumänien im Jahr 1969, wo es in voller Blüte stand. Die jungen Leute Corneliu und Magdalena lieben sich und kämpfen gegen Vorurteile ihrer Familie und von Freunden. Ihre Tochter wird als „Mischling“ betrachtet. Magdalena ist nämlich eine Donauschwäbin und dass sie einen „reinrassigen“ Rumänen heiratet, das stößt bei vielen Leuten auf Unverständnis.

Mit Herzblut und Sachkenntnis schrieb Frau Hildebrandt auch dieses Buch. Es ist Teil einer Saga, kann aber auch gut ohne Vorkenntnis gelesen werden. Die Autorin schildert nicht nur das Leben in Rumänien. Sie beschreibt auch, wie die „Mächtigen“ dafür sorgten, dass die Menschen ausgebeutet wurden. Das macht sie, indem sie Figuren schuf, die zwar fiktiv aber dennoch dem typischen Alltag der Rumänen entsprechen. Ich lesen diese Bücher gerne, da sie so ganz anders sind als das, was mir Journalisten über Rumänien einreden wollen. Der Roman lässt sich gut lesen, da er in einer angenehmen und sehr lebendigen Sprache verfasst wurde.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Grandios

Betrachtungen einer Barbarin
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Das Buch „Betrachtungen einer Barbarin“ ist für den #DSP21 nominiert. Doch, was bedeutet dies genau? Mit meiner Rezension möchte ich dazu beitragen, dass diese Frage beantwortet wird. Die Eltern der Autorin ...

Das Buch „Betrachtungen einer Barbarin“ ist für den #DSP21 nominiert. Doch, was bedeutet dies genau? Mit meiner Rezension möchte ich dazu beitragen, dass diese Frage beantwortet wird. Die Eltern der Autorin Asal Dardan flohen aus ihrer Heimat und Asal, gerade mal ein Jahr auf dieser Welt, wuchs in Deutschland auf. Einem Land, dessen Einwohner ihr kein Verständnis für die Flucht der Eltern entgegenbrachte und die sich immer wieder negativ über ihr Aussehen äußerten. So geschehen bei Bewerbungsgesprächen und beim Konflikt mit einem Mitschüler, der sie als „zu dunkel“ ansah. Dann gab es auch noch den eifrigen Lehrer, der sie an den Haaren zog, weil er sie als „aufsässiges Ausländermädchen“ ansah.

Asal Dardan schaut kritisch in die ach so „gemütlichen“ deutschen Wohnzimmer. Sie beschreibt zum Beispiel, wie die Gerichtsverhandlungen gegen das Trio Bönhardt, Mundlos und Zschäpe aus ihrer Sicht verlief. Was sie dabei empfand, dass Staatsdiener jahrelang der Meinung waren, die Ermordeten hätten ihre Tötung selbst verschuldet. Wie Polizisten sowohl Opfer als auch Familienmitglieder diskriminierten und dabei nie die Fakten des Tötens aus Rassismus erkannten.

„Betrachtungen einer Barbarin“ ist keineswegs ein Sachbuch, wie ich es kenne. Hier gibt es viele Passagen, die eher an eine Autobiographie erinnern. Das ist auch gut, weil Frau Dardan die Probleme von Emigranten kennt und ihre Erfahrungen beim Schreiben des Buches einfließen ließ. Sie beschreibt unter anderem, wie sehr gedankenlos dahingesagte Aussagen verletzen. Dabei geht es keineswegs nur um Begegnungen mit Nachbarn oder flüchtigen Bekannten. Nein, hier werden Gespräche geschildert, die bei Behörden und deren Mitarbeitern stattfanden. Hier sollten die Verantwortlichen darauf achten, dass sie Schulungen anbieten, die sich dem Thema „Gesprächsführung“ widmen. Auch wenn niemand nachvollziehen kann, was Menschen empfinden, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. So ist es umso wichtiger, dass sie ihre Erfahrungen mitteilen.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Spannender als ein Thriller und sehr reich an Fakten

Fehlender Mindestabstand
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Jetzt haben die Anhänger von Demonstrationen ein neues Thema gefunden: Corona. In dem Buch „Fehlender Mindestabstand“ wird beschrieben, wie Demokratiefeinde unterschiedlichster Couleur zusammengehen. Es ...

Jetzt haben die Anhänger von Demonstrationen ein neues Thema gefunden: Corona. In dem Buch „Fehlender Mindestabstand“ wird beschrieben, wie Demokratiefeinde unterschiedlichster Couleur zusammengehen. Es sind Coronaleugner, Klimawandelleugner, Impfgegner, Verschwörungsgläubige sowie Reichsbürger und Neonazis, die zu Protesten aufrufen. Und leider gibt es immer mehr Menschen, die sich von Hass und Wut gegen die „da oben“ aufhetzen lassen. Sie marschieren durch Großstädte, ohne Abstand und laut ihren Frust herausbrüllend. Matthias Meisner und Heike Kleffner haben ein informatives und faktenreiches Buch verfasst, welches nicht nur ein wichtiges Werkzeug bei Diskussionen mit „Querdenkern“ ist.

Die Recherchen für dieses Sachbuch begannen bereits im Sommer 2020. Da gibt es die Staatsanwältin aus Berlin, die für eine Verurteilung von jugendlichen Straftätern verantwortlich ist und mit „Querdenkern“ protestiert. Oder die Schändung des Grabes von Max Planck und das nur, weil er Wissenschaftler war. Dass Herr Drosten mit dem Tode bedroht wurde/wird, ist auch nichts Neues. Eine 11jährige erdreistet sich bei einer Demonstration zu behaupten, sie fühle sich wie
Anne Frank.

Ach ja, und dann gibt es noch die selbsternannten Gesundheitsapostel die behaupten, dass Freikörperkultur und Vegetarismus das Impfen überflüssig machen. So auch die Ansichten des Herrn Steiner, der seinerzeit die „Waldorfschulen“ ins Leben rief. Der Mann war nicht „nur“ ein Rassist sondern auch ein Gegner des Impfens. „Impfen kann taub machen für die karmischen Botschaften. Wer sich auf diese Weise vor Krankheiten schützt, der erfreut sich vielleicht einer Gesundheit, aber ihm droht der Reinkarnationsstillstand.“ So die Ansicht des Herrn Steiner.

Weitere Leute, die sich bei der Pandemie sehr eifrig engagieren und bei Demonstrationen in der ersten Reihe oder auf dem Rednerpult stehen: Ken Jebsen, Martin Lejeune, Strache und Elsässer. Dann gibt es noch den Hildmann oder den „Star“ Wendler. Alle werden in diesem Buch genau beleuchtet. Beschrieben wird die Entwicklung in den USA, Tschechien und Österreich. Wobei die USA jetzt wohl ruhigeren Zeiten entgegengehen. Dass in Deutschland die AfD eine der größten Quertreibergruppen darstellt und immer wieder Öl ins Feuer gießt, ist klar.

Die Heulboje aus Dortmund ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht und bei vielen Demos präsent. Dass der Herr Fliege (ehemaliger Fernsehpfarrer) auch bei den Querdenkern dabei ist, das hätte ich nicht gedacht. Spannend fand ich auch die Aussage des Herrn Laschet (Kanzlerkandidat der Union) zur Situation im lockdown und bei Tönnies. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es Quellenangaben und zudem auch drei Interviews mit tollen und intelligenten Menschen. Das sind Dunja Hayali Heiner Fangerau und Sven-Georg Adenauer. So traurig der Anlass für die Veröffentlichung von „Fehlender Mindestabstand“ auch war, das Lesen lohnt sich auf jeden Fall. Ich lernte einiges über die Machenschaften Rechter und weiß nun besser, wie ich mit einzelnen Querdenkern umzugehen habe.

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