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Veröffentlicht am 23.04.2018

Endlich gute Jugendbuch- Fantasy

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Endlich mal gute Jugendbuch- Fantasy!

Aber kommen wir erstmal zu den Klischees, dann haben wir das Thema nämlich durch! Ja, die Hauptfigur ist ein junges Mädchen, ja, sie hat besondere Kräfte ...

Endlich mal gute Jugendbuch- Fantasy!

Aber kommen wir erstmal zu den Klischees, dann haben wir das Thema nämlich durch! Ja, die Hauptfigur ist ein junges Mädchen, ja, sie hat besondere Kräfte und ja, auch Amors Pfeil versucht zu treffen.

Aber wer jetzt entnervt aufstöhnt und und sich gerade noch ein "schon wiiiieeeeder"verkneifen kann, der urteilt hier zu vorschnell.
Diese Basis des Plots ist natürlich nicht gerade unverbraucht und das spätestens seit Trudi Canavans "Die Gilde der Schwarzen Magier".

Allerdings macht Elly Blake etwas ganz zauberhaftes, im wahrsten Sinne des Wortes, daraus. So lässt sie ihre Protagonistin gleich zu Beginn durch Abgründe, Verlust, Schmerz und Angst gehen. Auch der Hass und das Misstrauen, der ihrer Figur Ruby, einer hier "Fireblood" genannten Feuermagierin, fast überall entgegenschlägt, formen ihren Charakter und machen die Geschichte weit interessanter, als es oft bei Jugendbuch Fantasy mit Helden mit der Gutgläubigkeit und dem IQ von Bambi der Fall ist.

Stets wandelt Ruby auf einem schmalen Grat zwischen Gut und Böse, gefangen in ihrer Sehnsucht nach Rache und dem Wunsch gleichzeitig Gutes zu tun. Ihren Weg mitzuverfolgen und mit ihr bei all den Prüfungen und Steinen auf ihrem Weg mitzufiebern, ist in diesem Fall wirklich ein Vergnügen und spannend noch dazu. Ein, zwei Wendungen gibt es schon, bei denen ich mir beim Lesen dachte "war ja klar". Aber das tut diesem zauberhaften, faszinierendem und spannenden Buch keinen Abbruch. Vielen Dank dafür, Elly Blake!

Ich werde die Serie weiter verfolgen!

Veröffentlicht am 20.05.2021

Wohlfühlkrimi mit tollen Gags

Schwarzwälder Morde
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Der hippe Großstädter Justin Schmälzle wohnt jetzt in der Provinz. Seine Ehefrau hat ein tolles Jobangebot bekommen, also muss der Herr Kommissar mit nach Bad Wildbad.

Im beschaulichen Kurstädtchen kämpft ...

Der hippe Großstädter Justin Schmälzle wohnt jetzt in der Provinz. Seine Ehefrau hat ein tolles Jobangebot bekommen, also muss der Herr Kommissar mit nach Bad Wildbad.

Im beschaulichen Kurstädtchen kämpft er sich als Veganer durch reichhaltige Schwarzwälder Speisekarten, weil im örtlichen Polizeiposten gerade Totenstille herrscht.

Da ist die Schußverletzung im Fuß eines Notars schon ein wahres Highlight und als dann auch noch eine Moorleiche auftaucht, gehts ausnahmsweise richtig rund in Bad Wildbad.

Was mir besonders gut gefallen hat, war der toll geschriebene Dialekt, die gut eingestreuten Gags und das authentische Provinzfeeling (die Reinigungskraft der Polizei kennt gefühlt jeden einzelnen Einwohner der Region inlusive Stammbaum, Lebenslauf und allen Geheimnissen der Person). Auch die Rückblenden in die Vergangheit haben ein tolles Flair aufkommen lassen.

Im zweiten Teil hat sich die Handlung leider ein wenig gezogen.

Aber insgesamt ist das Buch ein ganz toller Wohlfühlkrimi, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Leichte Lektüre mit spitzer Zunge

Fertig ist die Laube (Die Online-Omi 15)
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Bei den Renate Bergmann-Romanen weiß man einfach, was man bekommt:
leichte Lektüre, die aus dem Alltag einer ewig 82-jährigen, die die Welt ausihrer Sicht mit Anekdoten aus der guten alten Zeit und einer ...

Bei den Renate Bergmann-Romanen weiß man einfach, was man bekommt:
leichte Lektüre, die aus dem Alltag einer ewig 82-jährigen, die die Welt ausihrer Sicht mit Anekdoten aus der guten alten Zeit und einer spitzen Zunge kommentiert.

Wer ohnehin schon ein Fan ist, so wie ich, der macht auch hier nix falsch. Allerdings muss ich als Fan den aktuellen Band auch ein bisschen kritisieren. Für mich ist 'Fertig ist die Laube' einer der schwächeren Renate Bergmann-Romane.

Die Story mit Gunters verwilderter Schrebergartenparzelle ist schon witzig, aber ein bisschen was fehlt einfach. Weder gibt es unerwartete Wendungen, noch lebt das Buch im Übermaß von den sonst so treffend beschriebenen, aber schrulligen Charakteren, die so viele andere Renate Bergmann-Romane ausmachen. Einzig die Alt-68erin Elisabeth bringt da etwas liebenswerte Verschrobenheit in die Geschichte.

Insgesamt ist es trotzdem leichte Lektüre, die wie immer mit der spitzen Zunge von Frau Bergmann gut unterhält, aber ein bisschen mehr 'Pepp' (wie Frau Bergmann wohl sagen würde) hätte dem Buch nicht geschadet.

Wer die Reihe noch nicht kennt, mit einem anderen Buch der Reihe (wie z.B. Ans Vorzelt kommen Geranien dran) zu beginnen.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Packende Dystopie

Sterbewohl
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Ich lese gern Dystopien. Was mich aber manchmal stört: der aktuelle Trend wirklich jeden Roman mit hauptsächlich Teenagern oder Jungerwachsenen als Protagonisten zu bestücken. Mit Sterbewohl gibt es endlich ...

Ich lese gern Dystopien. Was mich aber manchmal stört: der aktuelle Trend wirklich jeden Roman mit hauptsächlich Teenagern oder Jungerwachsenen als Protagonisten zu bestücken. Mit Sterbewohl gibt es endlich wieder eine packende Dystopie ohne junge Protagonisten.

Die vier Freunde Nadja, Anna, Max und Fred sind vor Kurzem 65 geworden. In ihrem Deutscchland der Zukunft ist alles gnadenlos auf Marktwirtschaft und Effizienz getrimmt und so ist Nadja froh, endlich pensioniert zu sein. Sie will mit ihren Freunden eine Alters-WG gründen und viel reisen.

Doch da flattert ihr und ihren Freunden ein Brief ins Haus. Sie sind eingeladen an einem Sterbeseminar teilzunehmen. Das Seminar soll ihnen die Vorzüge des Medikaments 'Sterbewohl' erläutern, einer Pille die schnell und schmerzlos den Tod bringt und so die Menschen vor Vereinsamung, Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit im Alter schützt. Das Seminar ist Pflicht, die Einnahme freiwillig.

Mit einem unguten Gefühl fahren die vier Freunde in dass Luxushotel an der Nordsee, denn sie kennen niemanden, der von dort jemals zurückkam.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, ich würde ihn aber eher als Dystopie mit Thrillerelementen sehen, nicht als Kriminalroman, wie auf dem Cover angegeben.

Das Cover passt mit dem Design einer Tablettenschachtel hervorragend zum Thema.

Die vier Protagonisten haben ein bisschen was von einer Rentner-Variante von TKKG, was manchmal zu humoresken Situationen führt. Trotzdem sind diese Lichtblicke wohldosiert und es fehlt nicht an Spannung und Thrill. Einige Szenen sind sogar regelrecht grausam, fügen sich aber logisch und konsequent in die Handlung ein.

Besonders gelungen finde ich, dass die Geschichte wirklich sinnvoll auserzählt ist auf nur 220 Seiten und man nicht das Gefühl hat, die Geschichte wäre zu kurz.

Über das reine Lesevergnügen hinaus ist es ein Buch zum Nachdenken, darüber wie man selbst alt werden möchte, wie man für sich ein gutes und lebenswertes Leben definiert und ob die eigene Defintion wirklich eine Berechtigung hat, allgemeingültig zu sein.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Mal wieder ein toller Serienauftakt von Piper Rayne

Lessons from a One-Night-Stand (Baileys-Serie 1)
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Von Piper Rayne habe ich schon ein bisschen was gelesen, z.B. die Chicago-Reihe des Autorinnen-Duos.

Wer hier zugreift bekommt leichte, herzwärmende Kost gewürzt mit ein bisschen Erotik. Dieses mal nehmen ...

Von Piper Rayne habe ich schon ein bisschen was gelesen, z.B. die Chicago-Reihe des Autorinnen-Duos.

Wer hier zugreift bekommt leichte, herzwärmende Kost gewürzt mit ein bisschen Erotik. Dieses mal nehmen die Autorinnen uns nach Alaska mit.

Holly Radcliffe hat sich als Highschool-Direktorin nach Alaska in die kleine Stadt Lake Starlight versetzen lassen, sie will mehr über ihren in der Nähe lebenden leiblichen Vater rausfinden, der für sie bisher nicht mehr als regelmäßige Alimente in ihrer Kindheit übrig gehabt hat. Noch vor Dienstantritt reißt sie in einer Bar einen heißen Typ auf, ihr Stelldichein in seinem Jeep wird zum Stadtgespräch. Denn was Holly nicht weiß, der Typ ist Austin Bailey, Coach des Highschool-Teams, und damit ihr Angestellter...

Was mir besonders gefallen hat, war diese heimelige Kleinstadt-Atmosphäre die den ganzen Roman durchzogen hat. Jeder kennt jeden, ein Internetblog ist quasi die Klatschseite der Stadt und die Familie des Coaches (die Baileys, die dieser Serie den Namen geben) sind ein supersympathischer Haufen, auch wenn der Kult der in der Stadt um sie getrieben wird ein wenig überzogen wirkt.

Insgesamt aber wieder ein toller Liebesroman mit einer Prise Sex. Ich werde Teil 2 auf jeden Fall antesten. Mal gucken ower im nächsten Band sein Herz verliert und an wen...

Und, ich habe es defintiv schon bei anderen Rezensionen von Liebes- und Erotikromanen geschrieben, aber Lisa Stark und Sven Macht sind die absolute Optimalbesetzung für dieses Genre! Mehr lässige Sexyness in der Stimme geht nicht, die beiden harmonieren perfekt und es macht wirklich Spaß den beiden zuzuhören.

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