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Veröffentlicht am 09.05.2021

Alten Geheimnissen auf der Spur

Bretonisch mit Aussicht
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"Bretonisch mit Aussicht" ist der zweite Band einer Krimireihe von Gabriela Kasperski, die im Emons Verlag erscheint.

Tereza Berger, Besitzerin der deutsch-englischen Buchhandlung DEJALU in Camaret-sur-Mer, ...

"Bretonisch mit Aussicht" ist der zweite Band einer Krimireihe von Gabriela Kasperski, die im Emons Verlag erscheint.

Tereza Berger, Besitzerin der deutsch-englischen Buchhandlung DEJALU in Camaret-sur-Mer, springt als Köchin bei der Verköstigung der Nonnen und einer TV-Crew ein. Sie wird verdächtigt, eine Fischsuppe vergiftet zu haben, aber auch die Chorleiterin Soeur Nominoë könnte daran Schuld sein, sie verschwindet plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und Tereza sucht nach ihr. Am Strand findet sie die Leiche des 95-jährigen ehemaligen Marineadmiral Bernard Sonnett, hat er einen Unfall erlitten oder steckt ein kalt geplanter Mord dahinter? Doch ehe sich Tereza mit dem Fall beschäftigen kann, vernimmt Commissaire Gabriel Mahon sie wegen der Vergiftung und Tereza steckt selbst in Schwierigkeiten. Die Nachforschungen führen in die Vergangenheit, in die Zeit des zweiten Weltkrieges.

Wie schon im ersten Band führt Gabriele Kasperski uns in die wunderschöne Bretagne und lässt uns miterleben, wie Tereza erneut in einen Mordfall hinein schlittert. Und so kann sie neben ihrem geliebten Buchladen auch wieder ihr zweites Hobby ausleben, als begeisterte Hobbydetektivin.

In dieser Geschichte ist einiges los, das bevorstehende Chorevent mit der bekannten französischen Sängerin Armelle steht an, das dafür angereiste TV-Team muss verköstigt werden und Tereza wird als Köchin engagiert. Es sind viele Charaktere, die man in diesem Band kennenlernt und auseinander halten muss, ein Personenregister wäre da wirklich hilfreich gewesen. Die wichtigen Charaktere bekommen aber genügend Raum in der Handlung, um sie schliesslich ausreichend zu kennen.

Tereza ist eine energische Frau, die sich auch von üblen Schmierereien an den Fenstern ihres Ladens nicht einschüchtern lässt. Sie bietet jedem Paroli, der ihr komisch kommt, ihre Aussprüche und ihre Art sorgen mehrfach für Lacher beim Leser.

Die Ermittlungen führen in die Vergangenheit, es geht in dunkle Grotten der sturmumtosten Bretagne und mit einigen kulinarischen Spezialitäten der Gegend wird die Sehnsucht nach Urlaub an dieser französischen Küste geschürt.

Mit gezielt eingesetzten Wendungen bringt dieser Krimi immer mehr Informationen ans Licht, die die Hintergründe der Tat näher beleuchten und die Spannungskurve ansteigen lassen.

Der flüssige Erzählstil ist gut zu lesen, er ist mit einigen französischen Worten durchsetzt und die jeweilige Atmosphäre zeigt sich auf bildhafte und authentisch wirkende Weise. Wie auch im ersten Band spielen hier Sagen und Mythen eine Rolle, die für eine geheimnisvolle Stimmung sorgen.
Immer wieder verstrickt sich Tereza in neue Zwischenfälle und bekommt den Makel des Verdachts nicht los. Mit den Einblicken in die Vergangenheit tauchen wir in ein dunkles Kapitel ein und bekommen am Ende die Auflösung auf logische Weise präsentiert. Nur das besondere Geheimnis von Terezas Tante wird in diesem Band noch nicht gelüftet, da muss man wohl auf den dritten Band hoffen.


Dieser Krimi mit der eigenwilligen Tereza ist packend geschrieben, voller Rätsel und ein wenig geheimnisvoll, das fantastische Setting der Bretagne rundet das Ganze stimmungsvoll ab. Ich gebe eine Leseempfehlung für "Bretonisch mit Aussicht".

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein echter Lesegenuss!

Sturmvögel
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Der Familienroman »Sturmvögel« von Manuela Golz erscheint im Dumont Verlag.

Emmy wurde 1907 auf einer kleinen Nordseeinsel geboren, das Leben verschlägt sie nach Berlin. Als rüstige 86-Jährige lebt ...

Der Familienroman »Sturmvögel« von Manuela Golz erscheint im Dumont Verlag.

Emmy wurde 1907 auf einer kleinen Nordseeinsel geboren, das Leben verschlägt sie nach Berlin. Als rüstige 86-Jährige lebt sie allein in ihrer Wohnung, umsorgt von ihrer ältesten Tochter Hilde und ihrem Ziehkind Anni. Bei einem ihrer Besuche fällt Hilde ein vollgeräumter Keller auf, in dem sie einiges entsorgt und dabei alte Akten entdeckt, die sie näher untersuchen will. Ihre Entdeckung bespricht sie mit ihrem Bruder Otto, einem selbständigen, aber mittellosen Trödler. Ihre Schwester Tesss und Anni weihen die beiden noch nicht ein, sie möchten erstmal Klarheit in die Angelegenheit bringen. Was verbirgt sich wohl hinter diesen geheimnisvollen Akten und warum hat Emmy ihre Kinder nie davon in Kenntnis gesetzt?

Manuela Golz hat einen wunderbar unterhaltenden, aber nicht gerade leichtfüssigen Roman geschrieben, der die Licht- und Schattenseiten aus dem Leben einer ganz besonderen Frau beleuchtet. Der flüssige und sehr gefühlvolle, oftmals auch sehr direkte Erzählstil lässt den Leser in Emmys Leben Einblick nehmen. Das schlichte Leben als Tochter eines Walfängers hat ihr Leben geprägt, Emmy blieb ihr Leben lang einfach und bescheiden. Ihr Lebenslauf ist interessant, ihr hartes Leben verlief mit Schicksalsschlägen in Kindheitstagen, schrecklichen Kriegserlebnissen und dem Verzicht auf einige Dinge im Leben, die uns heute selbstverständlich erscheinen. Emmys Geschichte wird uns in einem Wechsel zwischen der Gegenwart und ihren jeweiligen Lebensphasen näher gebracht.

Während Hilde und Otto sich um die Nachforschungen der alten Akten kümmern, sorgen sich Tessa und Anni liebevoll um Emmy. Vor ihrem 87. Geburtstag wünscht sich Emmy einen Besuch bei ihrer alten Freundin und Hebamme Marianne in München, dieser Wunsch wird ihr durch Anni erfüllt.

Emmy ist eine Frau, die mit ihrer direkten Art und auffallendem Optimismus stets auf dem Boden der Tatsachen steht und in schwierigen Tagen auch gute Freunde gefunden hat, wie die Lebensfreundschaft mit Marianne, die ihr durch die dunkelsten Stunden ihres Lebens geholfen hat.

An diesem wunderbar fesselnden Roman habe ich mich regelrecht festgelesen, Emmy ist mir ans Herz gewachsen und ich wollte jedes weitere Puzzleteil aus ihrem Leben wissen. Emmy ist eine herzliche, unterschütterliche und starke Frauenfigur, die stets ihre Kinder als Mittelpunkt ihres Dasein angesehen hat. Sie hat mich mit ihrem unerschütterlichen Charakter und ihrem Galgenhumor fasziniert und auch die Beschreibung der familiären, zwischenmenschlichen Beziehungen ist der Autorin unnachahmlich gut gelungen. Jeder Charakter ist liebevoll und klar umschrieben, alle wirken authentisch und lebendig und man glaubt sie alle zu kennen. Genauso bildhaft sind die Beschreibungen der Kindheitsjahre auf der Nordseeinsel oder die schrecklichen Erlebnisse in den Kriegsjahren. Am Ende trifft man auf die Familie beim Notar, wo sie Emmys letzten Wunsch erfahren. Der Kreis des Lebens schliesst sich und trotz des Verlustes dieser Person schliesst man das Buch mit dem erfüllten Gefühl, Emmy auf besondere Weise näher gekommen zu sein.
Der trockene Humor und die Zufriedenheit Emmys hat mich berührt, ihr scheint es gelungen zu sein, trotz aller Hindernisse und Tiefschläge im Leben, sich einen unerschütterlichen Optimismus bewahrt zu haben.

»Sturmvögel« ist ein großartiger Roman, den ich sehr empfehlen kann. Diese ergreifende und zeitbeschreibende Geschichte lässt uns in das letzte Jahrhundert blicken. Durch die lebendigen Charaktere wird es sehr unterhaltsam und dank Emmys Humor auch amüsant zu lesen. Ein echter Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Wieder absolut spannend und mit dem Barcelonaflair sehr lesenswert

Spanisches Blutgeld
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Der Krimi "Spanisches Blutgeld" ist der 4. Band der Barcelona-Krimireihe von Catalina Ferrera/Eva Siegmund aus dem Droemer Verlag.

Der deutsche Kommissar Karl Lindberg leidet unter Schlafentzug, nachdem ...

Der Krimi "Spanisches Blutgeld" ist der 4. Band der Barcelona-Krimireihe von Catalina Ferrera/Eva Siegmund aus dem Droemer Verlag.

Der deutsche Kommissar Karl Lindberg leidet unter Schlafentzug, nachdem seine Tochter geboren ist. Als im herbstlichen Barcelona ein toter Student bestialisch ermordet wird, übenimmt Karl die Ermittlungen mit seinem Schwager Sergent Alex Diaz. Der Tote weist schwere Wunden auf, die ihm vielleicht mit einem Pfahl zugefügt wurden. Wer ist so ausgesprochen brutal und verwendet so eine Tatwaffe? Die Ermittlungen laufen erst richtig an, als ein Forensiker eine Idee äußert.

Das Privatleben von Karl Lindberg ist im Moment belastet durch sein ständig schreiendes Baby an der Grenze des Erträglichen. Wenig Schlaf kennt er eigentlich von seiner Arbeit her, aber das ist noch mal eine ganz andere Nummer. Der Todesfall des Studenten ist für Karl eine echte Ablenkung, denn endlich kann er dem ständigen Geschrei seiner Tochter entfliehen. Dieser Fall hat es aber in sich, der Student war beliebt und Gerichtsmedizinerin Chi weiß sich keinen Rat, welche Tatwaffe solche Wunden hinterlassen könnte. Doch ein Kollege äußert einen Verdacht und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Karls Team wird von einer Fortbildung zurückbeordert und die Befragungen laufen rund um die Uhr. Leider kann niemand aus der Familie oder dem Umfeld des Toten weiterführende Hinweise geben, ein paar wissen sicherlich mehr und verschweigen es bewusst.

Bei den Krimis der Autorin wird Lokalkolorit immer ganz groß geschrieben. Gemeinsam mit Karl erleben wir das Stadtbild Barcelonas und bekommen das Flair der Stadt bildhaft und authentisch präsentiert. Dieser ausgetüftelte Kriminalfall führt in die alte Tradition des katalonischen Stierkampfes ein und zeigt, wie manche Menschen aus Profitgier dabei auch über menschliche Leichen gehen.

Das spannende Finale ist der rasanteste Höhepunkt des Buches, Karl und Alex begeben sich in große Gefahr erleben einen Stierkampf der ganz besonderen Art, den sie unbeschadet überstehen.

Für die spannende Krimihandlung und das Urlaubsflair Barcelonas bekommt "Spanisches Blutgeld" von mir verdiente 5 Sterne. Dieses Buch fesselt, enthält Informationen über Stierkampf und unterhält mit dem Privatleben der Ermittler.


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Veröffentlicht am 24.04.2021

Ein rundum gelungener Krimi mit einer fesselnden Verfolgungsjagd

Im Moor
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"Im Moor" ist der neue "Hinterm Deich Krimi" von Hannes Nygaard aus dem Emons Verlag.

Dem in der JVA Flensburg lebenslänglich einsitzende Polizistenmörder Dunker gelingt die Flucht. Als ehemaliger Kollege ...

"Im Moor" ist der neue "Hinterm Deich Krimi" von Hannes Nygaard aus dem Emons Verlag.

Dem in der JVA Flensburg lebenslänglich einsitzende Polizistenmörder Dunker gelingt die Flucht. Als ehemaliger Kollege und Freund des toten Polizisten wird der Husumer Kult-Kommissar Große Jäger auf ihn angesetzt. Allerdings haben auch noch Kriminelle mit dem Geflüchteten eine Rechnung offen und jagen ihn. Schnell befindet sich Große Jäger in einer misslichen Lage und wird selbst zum Gejagten.

Dieser Krimi hat es in sich, der geflüchtete JVA-Insasse Dunker ist ein brutaler Mörder, ein menschenverachtender Typ, der selbst im Gefängnis nicht gut gelitten war. Seine Erlebnisse und die Misshandlungen im Knast lassen einem die Haare zu Berge stehen und schnell wird deutlich, Dunker hat sich mit seiner abstoßenden Art auch dort keine Freunde, ganz im Gegenteil. Als Dunker erfährt, dass er vermutlich Leukämie hat, nutzt er die Gelegenheit einer medizinischen Untersuchung außerhalb der JVA zur Flucht. Dabei agiert er mit größter Gewalt und Rücksichtslosigkeit, viel hat er nicht mehr zu verlieren.

Es beginnt eine spannende Hetzjagd durch den hohen Norden, bei der wir die Verfolger und den Gejagten auf Schritt und Tritt begleiten. Sehr eindrucksvoll zeichnet Nygaard hier unterschiedliche Charaktere, manche sprechen Platt, einige haben Humor, andere sind wie der Kommissar etwas sarkastisch und dann gibt es noch diejenigen, die mit ihren negativen Eigenschaften echt abschreckend wirken. Selbst kleine Nebenfiguren bekommen in seiner Beschreibung ein echtes Gesicht.

Auf anschauliche Weise baut Hannes Nygaard die lokalen Ortsnamen und Straßen in die Handlung ein und zeigt in bildhaften Beschreibungen stimmungsvoll die Landschaft mit Wiesen, Waldgebieten und Hochmooren. Nygaard lässt die landschaftlichen Besonderheiten und Informationen über das Moor mit in das Geschehen einfließen und über der ganzen Geschichte liegt der mystische Zauber dieser nicht ganz ungefährlichen Moorlandschaft.

Dunker hinterlässt auf seiner Flucht eine schreckliche Spur der Gewalt. Wo er auch auftaucht, er schlägt nieder, raubt und missbraucht sogar eine ältere Frau und ist äußerst unberechenbar. Wir heften uns mit Große Jäger an seine Fersen und durchsuchen kleine Ortschaften, leerstehende Häuser und folgen ihm durch Feldgebiete und matschigen Morast und finden ihn schließlich im Moor.

Das Spannungsgeschehen hält sich auf einem recht hohen Level, es wechseln sich ruhigere Passagen während der Observierung in einsamer Natur mit fesselnden, räuberischen Szenen des Gesuchten ab. In der menschenleeren Gegend könnte jedes Knacken im Unterholz die Verfolgung verraten und hinter jeder Tür könnte der Gesuchte auflauern. Gleichzeitig sind auch andere Kriminelle Dunker auf der Spur, eine aus türkischen Mitgliedern bestehende Gang, die mit ihm aus dem Knast noch eine Rechnung offen hat. Wenn ihr Motorrad aufheult, verfällt man gleich mit in Schockstarre. Die verrohte Sprache der Rocker und ihre drastischen Drohungen zeigen, aus welch primitivem Holz sie geschnitzt sind. Angeblich hat Große Jäger ihre Ehre beschmutzt, deshalb richten sich ihre Drohungen auch gegen ihn und somit wird auch er zum Gejagten. Es kommt zu Verfolgungsjagden bei denen sich die Motorrad fahrenden Rocker mit dem Smart des Kommissars messen.

Bei manchen Szenen entsetzt die Brutalität, aber einige Ansichten oder Dialoge sorgen auch für so manches Schmunzeln, das war einer der Gründe, weshalb ich diesen Krimi mit den vielfältigen Stimmungen ausgesprochen gern gelesen habe. Der dramatische Showdow sorgt mit einem Alleingang des Kommissars für einen gelungenen Abschluß.

Ein rundum gelungener Krimi mit reichlich Lokalkolorit und einer fesselnden Verfolgungsjagd durch das Moor, bei der mir die vielfältigen Charakterbeschreibungen besonders gefallen haben.


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Veröffentlicht am 21.04.2021

Informatives und anschauliches Buch über die echte Wildnis an unserer Küste

111 Dinge über das Wattenmeer, die man wissen muss
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Im Emons Verlag erscheint in der 111-er Reihe das Buch "111 Dinge über das Wattenmeer, die man wissen muss" von Petra Wochnik, es enthält viele Fotos von Andreas Klesse.

Das Wattenmeer ist eigentlich ...

Im Emons Verlag erscheint in der 111-er Reihe das Buch "111 Dinge über das Wattenmeer, die man wissen muss" von Petra Wochnik, es enthält viele Fotos von Andreas Klesse.

Das Wattenmeer ist eigentlich Schwemmland, das sich von den Niederlanden bis nach Dänemark erstreckt. Seit 2009 trägt es den Titel UNESCO-Weltnaturerbe. Diese Landschaft lebt vom Wechsel der Gezeiten, die Anziehungskraft des Mondes sorgt für Ebbe und Flut. Wer jetzt denkt, es sei nur eine Menge Schlick, irrt gewaltig. Im Biotop Wattenmeer finden über 10.000 Tiere und Pflanzen ein Zuhause und gerade die Zugvögel, so circa 10-12 Millionen Vögel, sind auf diese Rastplätze besonders angewiesen.

Als Nordsee- und Wattenmeer-Fan hat dieses Buch sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es enthält 111 Fakten von A bis Z, die Wissen über das Watt, seine Bewohner und das Umfeld erklären und auf unterhaltsame Weise vorstellen. Ob Ausflug ins Watt, Eidersperrwerk, Fischfang, verschiedene Inseln oder Wattwürmer, Knutt und andere Lebewesen veranschaulichen dem Leser sehr vielseitig dieses Weltnaturerbe. Natürlich darf auch die Kulinarik mit Heringsbrötchen nicht fehlen und sogar ein Spionagefall wird aufgeführt. Besonders interessant sich die Informationen zu Deichschutz, Renaturierung, Forschungsprojekten bzgl. des Klimawandels und auch der Nachhaltigkeitsaspekt, der für die Erhaltung dieser Biotope wichtig ist.

Die vielen Dinge in diesem Buch lassen den Leser hinter die Kulissen des Wattenmeeres schauen. Man entdeckt die kleinen Watt-Lebewesen wie die Pantoffelschnecke, sieht den Strandflieder und die Salzwiesen und erfährt etwas über Kegelrobben, Schweinswale, Seeschwalben, Nordseegarnelen und Seepferdchen. Auch über die Gefahr des tückischen Watts wird aufgeklärt und man lernt Wissenwertes über den ostatlantischen Vogelflug, der einer der entscheidenden Gründe für die UNESCO war, das Wattenmeer als Weltnaturerbe unter Schutz zu stellen.

Diese vielen Informationen und anschaulichen Fotos sorgen für einen umfassenden Blick auf diese spezielle Naturlandschaft, die in der Welt einzigartig ist. All diese Fakten dienen dazu, dem Leser/Besucher klar zu machen, wie wichtig der Schutz des Wattenmeeres ist und wie entscheidend damit auch ein nachhaltiger Tourismus sein muss.

Ein sehr informatives Buch über das Wattenmeer. Für Nordseefreunde unbedingt zu empfehlen, als Wissenserweiterung oder natürlich als Urlaubsvorbereitung ein Muss.

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