Profilbild von Gelinde

Gelinde

Lesejury Star
online

Gelinde ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gelinde über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2021

Der Blutkünstler – spannend, aber es gibt noch Luft nach oben

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
0

Der Blutkünstler, von Chris Meyer

Cover:
Das Cover passt gut und der rote „Buchschnitt“ gibt noch das i-Tüpfelchen dazu.

Inhalt:
Ein grausamer Killer bringt das BKA an seine Grenzen. Um dessen Mordserie ...

Der Blutkünstler, von Chris Meyer

Cover:
Das Cover passt gut und der rote „Buchschnitt“ gibt noch das i-Tüpfelchen dazu.

Inhalt:
Ein grausamer Killer bringt das BKA an seine Grenzen. Um dessen Mordserie zu stoppen engagiert es Tom Bachmann, dem der Ruf des „Seelenlesers“ von Mördern und Sadisten vorauseilt.
Der Killer foltert seine Opfer, er fühlt sich als Künstler und setzt seine Opfer jedes Mal grotesk in Szene, deshalb wird er bald der „Blutkünstler“ genannte.

Kann Tom(den seine eigene Vergangenheit in tiefe Abgründe blicken lässt) ihn zur Strecke bringen?

Meine Meinung:
Das Buch geht gleich in die Vollen.
Schon auf der ersten Seite beginnt das Grauen und Gänsehaut stellt sich ein.

Wir erleben den Ablauf der Dinge aus unterschiedlichen Sichten.
Einmal durch die Augen der Ermittler, dann wieder durch die Augen der Täter.
Denn es kommt ein weiterer Täter dazu. Einer der sich selber zum Richter erhebt und es auf Pädophile abgesehen hat und diese eliminiert.

Es stellt sich uns Lesern die Frage: Wer ist wer? Sind es unterschiedliche Täter? Und warum agieren diese so?

Die Ermittlungsarbeit ist hier sehr blass. Wir erfahren kaum etwas darüber.
Und auch hier gibt es Geheimnisse (in der Vergangenheit) bei den Ermittlern.
Und ich möchte auch die „Genialität“ von Tom etwas in Frage stellen. Dafür dass er so hoch gepriesen wird, und immer wieder seine tollen Erfolge in der Vergangenheit erwähnt, finde ich, er bekleckert sich in diesem Fall nicht unbedingt mit Ruhm.

Die Taten des „Blutkünstlers“, sind wirklich sehr perfide und sehr grausam.
Aber durch den Schreibstil, der sehr ruhig und sachlich mit dem Ganzen umgeht, hält sich das Herzklopfen und die Abscheu bei mir in Grenzen.

Autor:
Chris Meyer hat sich von Berufswegen schon oft mit der Frage beschäftigt, warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Bis heute gab es keine zufriedenstellende Antwort.
Mit Familie und Hund lebt Chris in der schönsten Stadt der Welt – Köln.

Mein Fazit:
Ein gelungener Auftakt für eine Thriller-Reihe um den Profiler Tom Bachmann, der allerdings gut und gerne noch etwas an „Genialität“ zunehmen darf.
Es werden brutale und grausame Szenen beschrieben (also nichts für schwache Nerven) aber dies geschieht nicht auf reißerische Art.
Von mir 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 09.07.2021

Evie und die Macht der Tiere – „Gut sein“ zahlt sich aus

Evie und die Macht der Tiere
0

Evie und die Macht der Tiere, von Matt Haig

Cover :
Die knalligen Farben, gelb und rot, sowie die Tiere und Evie auf einer Bank, werden allen lesebegeisterten Kindern gefallen.

Inhalt und meine Meinung:
Die ...

Evie und die Macht der Tiere, von Matt Haig

Cover :
Die knalligen Farben, gelb und rot, sowie die Tiere und Evie auf einer Bank, werden allen lesebegeisterten Kindern gefallen.

Inhalt und meine Meinung:
Die 11 jährige Evie hat die Gabe, mit Tieren zu kommunizieren.
Doch ihr Vater beschwört sie, das Ganze geheim zu halten, denn schon ihre Mutter musste wegen dieser „Gabe“ sterben.

Doch als ein kleiner Junge im Zoo zu den Löwen ins Gehege steigt, muss Evie eingreifen um ihn zu retten und die Öffentlichkeit erfährt davon.
Und so wird ihr Widersacher, ein wirklicher Bösewicht, auf sie aufmerksam und es wird lebensgefährlich.

Das Buch wird ab 9 Jahren empfohlen, finde ich auch gut und passend, nur hätte ich dann irgendwie die beiden Toten weggelassen. Vielleicht bin ich als Oma da auch zu zart besaitet.

Klasse finde ich, dass dem Thema Tierschutz und Umweltbewusstsein ein so großer Platz eingeräumt und die Wichtigkeit immer wieder herausgestellt wird.
Klasse ist auch, dass es jede Menge interessantes Wissen über Tiere zu lesen gibt.

Freundschaft und Hilfsbereitschaft (Gut sein) wird hier großgeschrieben.

Die kurzen Kapitel sind gut zum Vorlesen, aber auch zum ersten selber lesen geeignet. Wobei ich aus oben genannten Gründen, das Buch nicht ungefiltert (also unbesprochen) meinem Kind zu lesen geben würde.

Autor:
Matt Haig, geboren 1975 in Sheffield, hat bereits mehrere Romane und Kinderbücher veröffentlicht

Mein Fazit:
Eine tolle Idee für ein Kinderbuch, bei einigen Passagen bin ich (als Oma) nicht ganz so glücklich. Deshalb von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2021

Der Brand – viele Probleme, aber zu ruhig verpackt

Der Brand
0

Der Brand, von Daniele Krien

Cover:
Das Cover ist für mich austauschbar, hat für mich nichts mit der Geschichte direkt zu tun.

Inhalt:
Rahel und Peter sind sozusagen in der dritten Lebenshälfte angekommen. ...

Der Brand, von Daniele Krien

Cover:
Das Cover ist für mich austauschbar, hat für mich nichts mit der Geschichte direkt zu tun.

Inhalt:
Rahel und Peter sind sozusagen in der dritten Lebenshälfte angekommen. Die Kinder sind aus dem Haus, beruflich und finanziell sind beide soweit abgesichert, nun stellt sich die Frage: wie soll das es weitergehen? Reicht die Liebe und Achtung voreinander noch für ein gemeinsames Leben?

Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Stehen doch wir älteren „Semester“ oft auch vor diesen Fragen.

In der Ehe und dem Leben von Rahel und Peter werden sehr viele Probleme thematisiert. Teilweise dachte ich mir beim Lesen: da kommt aber auch alles zusammen.
Eine Ehe alleine ist schon schwierig zu meistern. Dann kommt hier auch noch eine problematische Beziehung zur Tochter dazu (dabei ist Rahel –Psychologin).
Dann die Lebensumstellung nach der Wende (das ganze spielt sich in Dresden ab). Depressionen und Kindheitstraumata in verschiedenen Varianten spielen eine Rolle.
-Also genügen Zündstoff.
Aber dafür kommt mir das Buch zu ruhig daher.
Irgendwie fließt ein Tag in den anderen, ohne größere Aktionen oder Geschehnisse. Selbst der Besuch der Tochter und die tief sitzenden Streitigkeiten zwischen Tochter und Mutter sind irgendwie kaum aufrüttelnd.

Die Charaktere sind gut beschrieben und sehr facettenreich, ich kann das denken, handeln und fühlen der einzelnen gut nachvollziehen.
Und trotzdem hätte ich mir einen größeren Spannungsbogen und mehr „Drama“ gewünscht.

Autorin:
Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin. Daniela Krien lebt mit ihren zwei Töchtern in Leipzig.

Mein Fazit:
Trotz der vielen Probleme die in diesem Buch anklingen ist mir das Ganze zu ruhig gestaltet.
Deshalb von mir 3,5 Sterne die ich nach meinem Bauchgefühl auf 3 Sterne abrunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.05.2021

Zusammen ist man weniger alt – holt sehr weit aus

Zusammen ist man weniger alt
0

Zusammen ist man weniger alt, von Lorenz Wagner

Cover:
Das Bild passt gut zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Wir lesen über den Alltag eines Vier-Generationen-Hauses.
Urgroßeltern, Großmutter, Mutter und ...

Zusammen ist man weniger alt, von Lorenz Wagner

Cover:
Das Bild passt gut zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Wir lesen über den Alltag eines Vier-Generationen-Hauses.
Urgroßeltern, Großmutter, Mutter und Vater, und die Enkeltochter.
Doch es geht in dem Buch noch um so viel mehr.
Der Vater, der Autor Lorenz Wagner, ist der Erzähler. Und er geht als Autor noch einer weiteren wichtigen Fragen nach. Mit sehr vielen Details und sehr viel wissenschaftlichem Hintergrund.
Was ist „das Alter“, wie altern wir, wie kann ich das Altern hinauszögern, oder wie kann es mir besser gelingen.
Es gibt noch viele weitere Fragen, die im Laufe des Buches aufgestellt und hinterfragt werden, eine weitere wichtige davon ist vielleicht: was ist Liebe.

Meine Meinung:
Der Ausgangspunkt der Geschichte ist das Vier-Generationen-Haus.

Beim größten Teil des Inhaltes geht es aber um die Altersforschung, was hier schon alles möglich ist und an was noch alles geforscht wird. Und hier ist auch mein größter Kritikpunkt. Es ist zwar spannend und für mich total neu, was hier alles schon möglich ist und an was noch so alles geforscht wird, aber ich habe von diesen Details bestimmt weniger als die Hälfte nur verstanden. Vor allem wenn es um die Gen-Forschung und ihren vielen Abkürzungen und Details geht, und oft geht es bis ins kleinste Detail und es wird weit ausgeholt und viel geschrieben. Teilweise auch zu Fachspezifisch mit zu vielen Fremdwörtern und eben Abkürzungen.

Insgesamt wird mir zu viel angesprochen. Es werden viele Geschichten erzählt, in alle möglichen Richtigen. Von Jung und Alt, von Gestern, Heute und Morgen, von Menschen, Tieren und Gegenständen. Das macht es dann oft interessant und lebendig, aber genauso oft auch zäh, langatmig oder eben auch langweilig (vor allem in der ersten Hälfte). Es sind zu viele Informationen, zu breit gefächert, so dass ich gar nicht mehr wusste in welche Richtungen ich mit meinen Gedanken folgen sollte.

PS: Und was mich echt gestört hat:
Die vielen Erwähnungen von irgendwelchen Mega-Stars und Berühmtheiten und ihre Beziehungen und Kontakte zu Willi (dem Uropa) oder auch Lorenz.

Autor:
LORENZ WAGNER war viele Jahre Chefreporter der Financial Times Deutschlands und ist heute Autor des Süddeutsche Zeitung Magazins. Er wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Deutschen Journalistenpreis und dem Medienpreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.

Mein Fazit:
Eine Mischung aus Sachbuch und Unterhaltungslektüre über ein Vier-Generationen-Haus und vor allem das „Altern“.
Sehr anstrengend hat mich in seinen wissenschaftlichen Teilen oft überfordert. Aber auch sehr spannend und interessant geschrieben, um vielleicht mal eine Ahnung zu bekommen, was alles in der „Alters-Forschung“ schon möglich ist.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 volle aufrunde.


Veröffentlicht am 04.05.2021

Das Grab in den Schären, ein Cold Case wird wieder aktuell

Das Grab in den Schären
0

Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines ...

Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines menschlichen Skeletts gefunden.
Der Ermittler Thomas Andreasson hat kaum Informationen oder Anhaltspunkte zu den Skelettteilen, bekommt aber schon mächtig Zeitdruck von Oben.
Die Staatsanwältin Nora Linde ist eigentlich noch krank geschrieben, doch als sie von den Skelettfunden erfährt stürzt sie sich auf eigene Faust in Ermittlungsarbeiten.
Als Thomas davon Wind bekommt wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Der Beginn ist spannend geschrieben und wir sind als Leser sofort mitten drin im Geschehen.

Doch dann im Mittelteil wird es etwas zäh es dreht sich gefühlt nur im Kreis. Es gibt zu viele wage, allgemein breit gefächerte Infos. So dass bei mir keine Spannung aufkommt, weil für mich überhaupt noch nicht klar wird, in welche Richtung es geht. Sowohl bei den Skelettteilen als auch bei den „beiden“ Ermittlern Nora und Thomas.
Bei Nora wird schnell klar, dass sie eigentlich total überfordert und immer noch traumatisiert ist und ich kann für sie eigentlich kein Verständnis haben oder Sympathie empfinden. Es ist überhaupt nicht glaubwürdige für mich wie sie sich verhält (auch trotz ihrer psychischen Probleme) Dazu möchte ich sagen: dies ist für mich das erste Buch aus der Reihe, deshalb kenne ich die Personen und was vorher vorgefallen ist nicht. Vielleicht fehlt mir dadurch etwas der Bezug.

Gegen Ende zu wird es dann wieder etwas spannender und die Abläufe nehmen an Fahrt auf.

Autorin:
Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge mit mer als 6 millionen Bücher verkauft und wurde fürs ZDF verfilmt.

Mein Fazit:
Ein interessanter Fall, der sich mir aber im Mittelteil zu lange im Kreis gedreht hat, sprich mir zu zäh war.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.