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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein sehr persönlicher Ratgeber

Die Happiness-Lüge
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Die Autorin Anna Maas beschäftigt sich in ihrem ersten Buch „Die Happinesslüge – Wenn positives Denken toxisch wird“ mit dem großen Thema Toxic Positivity. Damit stellt sich sich gegen eine ungesunden ...

Die Autorin Anna Maas beschäftigt sich in ihrem ersten Buch „Die Happinesslüge – Wenn positives Denken toxisch wird“ mit dem großen Thema Toxic Positivity. Damit stellt sich sich gegen eine ungesunden Zwang zum Glücklichsein und plädiert für mehr Ehrlichkeit im Umgang mit (eigenen) Gefühlen. Die einzelnen Kapitel sind dabei in Lebens- und Themenbereichen untergliedert, wirken aber oft mehr wie ein Tagebuch, da die Autorin viel Biografisches einfließen lässt. Dadurch und auch durch eine lockere Anrede, liest sich der Schreibstil leicht und angenehm. Gestartet bin ich mit relativ wenig Vorwissen zu diesem zunehmend bekannter werdenden Phänomen. Am Ende des Buches fühle ich mich nun auf jeden Fall informierter, auch wenn ich nicht allen Argumentationen zustimmen konnte. Stellenweise war für mich der Fokus zu sehr auf negativen Erlebnissen (der Autorin). Besonders interessant waren hingegen für mich die Interviews mit unterschiedlichen Expertinnen, welche dem Inhalt eine fundiertere Grundlage geben konnten. Auch wenn es sich nicht um ein reines Sachbuch handelt, konnte ich doch den einen oder anderen Anstoß für mich mitnehmen und kann das Buch allen psychologisch interessierten Leser*innen empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Wie ein Märchen: Jede Menge Kitsch und eine ziemlich unrealistische Handlung

Die Rosen von Fleury
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„Die Rosen von Fleury“ der Autorin Jean Rémy erschien im Audiobuch Verlag und wird von der tollen Sprecherin Hannah Baus erzählt. Die Bewertung des Hörbuch fällt mir tatsächlich etwas schwer, da mir die ...

„Die Rosen von Fleury“ der Autorin Jean Rémy erschien im Audiobuch Verlag und wird von der tollen Sprecherin Hannah Baus erzählt. Die Bewertung des Hörbuch fällt mir tatsächlich etwas schwer, da mir die Geschichte von Anfang bis Ende super unrealistisch, stellenweise sogar an den Haaren herbeigezogen, erschien. Die Charaktere (alles erwachsene Menschen) benehmen sich meistens wie kleine Kinder, schmollen, streiten sich, sind undankbar und wirken dadurch oft ziemlich unsympathisch. Und auch die Handlung ist einfach nur konstruiert. Als ich allerdings den Anspruch aufgab, das die Geschichte Sinn ergeben muss, hatte ich doch meinen Spaß. Im Gesamten betrachtet ist die Handlung eine einzige Daily Soap und diese lebt natürlich von ganz viel Drama und Übertreibungen. Selten habe ich bei einem Hörbuch so oft gelacht, da die Geschichte eine ganz eigene ungewollte Komik mit sich brachte. Auch wenn mich die Charaktere nicht überzeugen konnten, so schaffte es die Autorin dennoch Urlaubsgefühle und das Flair eines französischen Städtchens herauf zu zaubern. Die Umgebung, sowie die Kulinarik werden charmant und ausführlich beschrieben und auch die zahlreichen Hochzeiten, um welche es immer wieder geht, waren schön mit anzuhören. Am Ende kann ich das Gesamtwerk mit immer noch guten 3 Sternen bewerten, da es mich aber nicht völlig überzeugen konnte, reicht es leider nicht für mehr.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Gemischtes Fazit: Sprachlich toll, inhaltlich ausbaufähig

Unterwasserflimmern
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Der Debütroman „Unterwasserflimmern“ der Autorin Katharina Schaller, lies mich am Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Ausgesprochen gut gefiel mir der Schreibstil, mit welchem die Autorin sowohl sprachlich ...

Der Debütroman „Unterwasserflimmern“ der Autorin Katharina Schaller, lies mich am Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Ausgesprochen gut gefiel mir der Schreibstil, mit welchem die Autorin sowohl sprachlich überzeugte, als auch gekonnt Szenen anschaulich beschrieb und so für eine einzigartige Atmosphäre sorgte. Auch wenn die Sprache manchmal regelrecht vulgär klang, passte sie doch gut in die Gedankenwelt der Protagonistin und las sich angenehm und flüssig. Schon jetzt lässt sich großes schreiberisches Talent erkennen, was auf mehr hoffen lässt. Im Gegensatz dazu wurde ich von der eigentlichen Geschichte eher enttäuscht. Die Handlung dümpelte vom Anfang bis zum Ende vor sich hin und lies keinerlei Veränderung der Protagonistin erkennen. Diese begibt sich auf eine Art Roadtrip, welcher vielmehr wie eine Flucht wirkt und sie in die Arme zahlreicher (fremder) Menschen treibt. Genau hier fehlte mir der Twist, denn all die Begegnungen scheinen so gar nichts mit ihr zu machen. Unbeeindruckt von allem lässt sie sich treiben und weigert sich Entscheidungen zu treffen. So wurde mir die Protagonistin mit der Zeit richtig unsympathisch. An sich nichts Schlimmes, wenn ich aus der Handlung wenigstens irgendetwas für mich hätte mitnehmen können. Da dies allerdings nicht der Fall war, kann ich für dieses Buch nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Selbstfürsorge als Selbstzweck

Radikale Selbstfürsorge. Jetzt!
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In und mit ihrem Buch „Radikale Selbstfürsorge“, trifft Autorin Svenja Gräfen auf jeden Fall den Zeitgeist. Mitreißend und redegewandt plädiert sie darin für mehr Selbstfürsorge, radikal deshalb da diese ...

In und mit ihrem Buch „Radikale Selbstfürsorge“, trifft Autorin Svenja Gräfen auf jeden Fall den Zeitgeist. Mitreißend und redegewandt plädiert sie darin für mehr Selbstfürsorge, radikal deshalb da diese als Selbstzweck und nicht zum Erhalt der eigenen (wirtschaftlichen) Leistungsfähigkeit, dienen soll. Trotz des wunderbaren Konzepts, hatte das Buch in meinen Augen, dennoch einige Schwächen. Alle Kapitel sind zwar durchgängig interessant, lassen allerdings einen roten Faden vermissen und auch der eher anspruchsvolle Schreibstil, wirkte durch viele Fremdwörter eher sperrig. Darüber hinaus hätte dem Buch etwas mehr wissenschaftlich fundierter Hintergrund und weniger eigene Meinung gut getan. Dennoch enthält der Ratgeber einige gute Impulse, jede Menge zeitgemäßer Fragestellungen und prangert konsequent Missstände an. So wird man als Leser*in förmlich dazu gezwungen das eigene Denken und Handeln zu hinterfragen. Die Autorin betont außerdem immer wieder, das jeder Mensch individuell ist und darum auch unterschiedliche Methoden/Mittel helfen können, aber eben nicht müssen. Wer sich bisher noch wenig mit dem Thema „Selbstfürsorge“ beschäftigt hat, für den wird dieser Ratgeber ein guter Einstieg sein, wer aber schon vertrauter mit der Materie ist, erfährt wenig Neues. Für die ansprechende Idee, sowie zahlreiche anregende Denkanstöße vergebe ich gute 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Erlebnisse eines Charterskipper-Paares

Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?
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In locker leichtem Schreibstil erzählt Johannes Erdmann in seinem Buch „Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?“ von seinen Erfahrungen als Charterskipper. Zusammen mit seiner Partnerin Cati, wagte ...

In locker leichtem Schreibstil erzählt Johannes Erdmann in seinem Buch „Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?“ von seinen Erfahrungen als Charterskipper. Zusammen mit seiner Partnerin Cati, wagte er für 3 Jahre das Abenteuer, auf einem eigenen Katamaran, mit Gästen durch die Bahamas zu segeln. Vor allem eins wurde beim lesen schnell klar, was sich zunächst traumhaft anhört, ist in Wirklichkeit mit jeder Menge harter Arbeit verbunden. Die meist kurzen Kapitel gliedern sich in einzelne Erlebnisse, welche teils wirklich skurril und durchaus witzig sind. Nicht immer kommen die jeweiligen Gäste dabei gut weg. Stellenweise nahmen für meinen Geschmack, technische Details und allgemeine Erklärungen zum Segeln, etwas Überhand und störten den Lesefluss. Toll waren hingegen die anschaulich beschriebenen paradiesischen Kulissen. Wie fantastisch muss ein solcher Trip in der Realität erst sein! Weniger schön erwiesen sich allerdings die damit verbundenen Umweltbelastungen (die Bahamas haben nämlich ein riesiges Müllproblem) und der Umgang mit diesen im Buch. Als Rechtfertigung, warum z.B. der gesamte Inhalt der Boardtoiletten einfach ins Meer entleert wird, dient ein lapidares, das machen Alle so bzw. es gibt keine andere Möglichkeit. In Zeiten in denen Reisen so gut wie unmöglich sind, ist das Buch eine nette Lektüre zum Zeitvertreib, welche besonders für Segler interessant sein dürfte.

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