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Veröffentlicht am 16.05.2021

Der Sog der Themnse

Das Geheimnis der Themse
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Zum Inhalt



Charlotte und Tom Ashdown sind ein sehr harmonisches Ehepaar. Die ehemalige Gouvernante Charlotte wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Baby in den Armen zu halten. Bei Tom ist es die zweite ...

Zum Inhalt



Charlotte und Tom Ashdown sind ein sehr harmonisches Ehepaar. Die ehemalige Gouvernante Charlotte wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Baby in den Armen zu halten. Bei Tom ist es die zweite Ehe. Beide wissen nicht mit ihrer Kinderlosigkeit umzugehen. Haben Geheimnisse voreinander. Nachdem der Journalist und Theaterkritiker Tom einen Auftrag zu einem spannenden Buchprojekt über magische Orte in London erhält, finden beide eine willkommene Zerstreuung. Als dann auch noch ein junges Mädchen an der Themse geborgen wird, wird besonders Charlotte aktiv.



Meine Meinung

Die Geschichte kommt Anfangs ruhig daher. Man erfährt viel über das Ehepaar. Spürt zwischen den Seiten den unerfüllten Kinderwunsch. Gerade 1894 sahen es Ehepaare als Pflicht an, Kinder auf die Welt zu setzen. Zu einem offenen Gespräch fanden beide erst einmal keinen Zugang. Medizinische Möglichkeiten waren zu dieser Zeit noch sehr begrenzt. Beide kommen sich wieder näher, als Tom für seine Recherchen zu dem Buch, den Jungen Alfie kennenlernt. Der Strandsucher hat die Leiche an der Themse entdeckt.

Tom kommt immer mehr mysteriösen Ereignissen auf die Spur. Eigentlich glaubt er an solche Dinge nicht. Aber viele Geschehnisse sprechen dafür. Charlotte lernt auf ihrer Suche viele Menschen kennen. Hegt für eine Person freundschaftliche Gefühle, so weit dies in dieser verfänglichen Situation möglich ist.

Ich liebe Geschichten über London. Vor allem die Themse übt einen regelrechten Sog beim Lesen aus. Im 19. Jahrhundert haben die Menschen noch an mystische Ereignisse, Geheimbünde und Rituale geglaubt. Auch Tom und Charlotte entdecken viel Unheimliches. Bald schon müssen sie erkennen, dass sie sich in großer Gefahr befinden.

Die Spannung steigt mit jeder Seite. Ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen. Dunkle Gassen, mysteriöse Ereignisse und zwiespältige Menschen haben mich an die Seiten gefesselt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Tom und Charlotte erzählt.

Fazit

Dieser spannende Krimi hat mich in das mysteriöse London 1894 entführt. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Das war bestimmt nicht mein letzter Ausflug an die Themse. Ich möchte wieder durch die dunklen Gassen Londons wandern. An der Themse zwiespältige Gestalten treffen. Einem Geheimbund auf die Schliche kommen.

Danke Susanne Goga. Ich komme wieder.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Eine abgedrehte Story mit Herz

Der erste letzte Tag
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Eine abgedrehte Story mit Herz


Ehrlich gesagt wusste ich Anfangs nicht, was ich von dieser Geschichte halten soll. Dass Sebastian Fitzek auch andere Genres gut bedient, wusste ich ja seit ...

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Eine abgedrehte Story mit Herz


Ehrlich gesagt wusste ich Anfangs nicht, was ich von dieser Geschichte halten soll. Dass Sebastian Fitzek auch andere Genres gut bedient, wusste ich ja seit seinem Ratgeber „Fische, die auf Bäume klettern.“ Zu Anfang waren mir zu viele Scherze in einem einzigen Satz verpackt. Zu konstruiert. Doch schon bald konnten mich Livius Reimer und Lea von Armin auf einen Roadtrip mitnehmen, der mich mehr wie einmal schallend lachen ließ. Der oftmals auch sehr emotional daher kommt.

Livius möchte von München nach Berlin reisen, um seine Ehe zu retten. Flug gestrichen. Nerven liegen blank. So geht er in der Not eine Fahrgemeinschaft mit der flippigen Lea ein. Um den einzigen Mietwagen zu ergattern hat Lea die Papiere und Livius das Geld. Schon bald geht ihm die durchgeknallte Lea auf die Nerven. Dennoch lässt er sich auf ein Experiment ein. Einen Tag so zu verbringen, als ob es der Letzte wäre.

Meine Meinung

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich das letzte mal so gelacht habe. Dies bei einem Thema welches mehr als traurig ist. Die Journalistin Lea bringt den biederen Sachbuchautor in dermaßen skurrile Situationen, dass dieser nicht mehr weiß wie ihm geschieht. Mehr noch, mit jedem gefahrenen Kilometer findet er sogar noch Gefallen daran. Wird einmal sogar sehr erfinderisch und hat mir Bauchweh beschert. Ein Bauchweh, dass von Überanstrengung der Lachmuskeln herrührt. Dabei gibt es eigentlich nichts zu lachen, sobald man die Gründe für Leas Reise erfährt. Aber, wenn man einen Tag so lebt, als wenn es der Letzte wäre, lässt man halt die Sau raus! (Das dürft Ihr wörtlich nehmen!) Zeigt Herz für alte Menschen. Bemerkt auch die Not, denen Obdachlose in kalten Wintern ausgesetzt sind. (Muss gerade schon wieder lachen!)


Der flüssige Schreibstil und grenzenlose Humor, machen ein Drama zu einem Roadtrip, bei dem man stellenweise gerne selber dabei wäre. Dennoch fehlt es nicht an der nötigen Ernsthaftigkeit. Das wird jeder bezeugen können, der mit der Thematik beruflich zu tun hat.

Fazit
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Das hat Fitzek in seinem Roman absolut genial umgesetzt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Die Dialoge zwischen Lea und Livius sind einfach nur köstlich.

Von mir eine absolute Empfehlung, für diese abgedrehte Story mit Herz. Was ich besonders positiv empfinde, dass der Autor sich bei diesem Buch keines Pseudonyms bedient.


Danke Sebastian Fitzek. Eine Verfilmung wäre toll!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Eine Pilgerreise mit Björn! (Entdecke die Möglichkeiten)

Achtsam morden am Rande der Welt
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Eine Pilgerreise mit Björn! (Entdecke die Möglichkeiten)


Zum Inhalt
Prolog. 1. Satz: Jeder Mensch, der geboren wird, stirbt.


Vor vielen Jahren, habe ich Hape Kerkeling per Buch auf seiner Pilgerreise ...

Eine Pilgerreise mit Björn! (Entdecke die Möglichkeiten)


Zum Inhalt
Prolog. 1. Satz: Jeder Mensch, der geboren wird, stirbt.


Vor vielen Jahren, habe ich Hape Kerkeling per Buch auf seiner Pilgerreise auf dem Jacobsweg begleitet. Damals hatte ich den starken Wunsch verspürt, selbst zu pilgern. Längst vergessen , hat mich nun Björn wieder daran erinnert.

Björn Diemel feiert seinen 45. Geburtstag mit sehr schrägen Menschen. Natürlich gibt es da wieder Vorkommnisse, die für den achtsamen Björn üblich sind. Bauschaum und ein toter Chinese reichen vollkommen aus, um den Therapeuten Joschka Breitner aufzusuchen. Björn mordet eigentlich nicht mehr. Noch nicht einmal achtsam! Daher ist es für ihn eine ganz neue Erfahrung, dass Menschen sterben, bei denen er nur ein achtsam unschuldiger Zuschauer ist. So auch auf seiner Pilgerreise. Ein Unbekannter trachtet nach seinem Leben. Jedoch erwischt es nicht ihn, sondern Mitpilger, von denen einer ihm sogar ans Herz gewachsen ist. Ganz achtsam wehrt sich Björn seiner unschuldigen Haut.

Meine Meinung

Lange hab ich eine Fortsetzung der Achtsam Morden - Reihe herbeigesehnt. Ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. In diesem Band lernen wir einen Björn kennen, der tatsächlich auf seiner Pilgerreise einen echten Freund kennenlernt. Diese Freundschaft ist leider nur von kurzer Dauer, da ein Unbekannter seinem Wandergefährten den Kopf wegschießt. Björn ist sofort klar, dass der Schuss ihm gegolten hat.

Björn scheint nun wirklich ein achtsamer Mensch geworden zu sein. Zu seiner Exfrau pflegt er ein freundschaftliches Verhältnis. Er ist sehr achtsam darauf bedacht, nicht mehr zu morden. Dennoch kommt er wieder in dermaßen verzwickte Situationen, dass ihm leider nichts anderes übrig bleibt.

Zum ersten mal hat mir Björn richtig leid getan. Ich habe tatsächlich Bedauern verspürt als er seinen Pilgerfreund verloren hatte. Mit dem für ihn üblich schwarzen Humor beschreibt er seine Pilgerreise. Anfangs unterscheidet sich die Geschichte nicht viel von den Vorgängern. Aber die Pilgerreise hat in diesem Band etwas andere Akzente gesetzt. Ich empfand Björn nachdenklicher. Reifer! Ganz einfach achtsamer (mordend!) Björn findet so richtig Gefallen am Pilgern. Ehrgeizig verfolgt er seinen Weg. Sein Smartphone benutzt er nur zu bestimmten Zeiten.


Smartphones unterscheiden sich nur geringfügig von Zigaretten. Gerade wenn Sie selber Ihren eigenen Konsum eingeschränkt haben, weht der Konsum der anderen umso störender zu Ihnen herüber. (Kapitel 3 Irritationen)


Einige ungeahnte Wendungen haben mir dieses mal besonders gut gefallen. Jedes Kapitel beginnt wieder mit einer Achtsamkeitsübung. Das Setting ist gut gewählt und spiegelt den Jacobsweg wider. Die Protagonisten kommen wie gewohnt total chaotisch daher.

Fauit

Am Rande der Welt begegnen wir einem Björn Diemel, der achtsam seine Midlifecrisis in den Griff bekommen möchte. Viele ungeahnte Wendungen haben der Geschichte einen extra Kick verpasst. Vor allem Björns Exfrau konnte mich total überraschen. Ich empfehle jedem dieses Buch der wissen möchte:

Wie sich Björn beim Stierrennen geschlagen hat,
ob sich Björn achtsam auf seiner Pilgerreise gegen Mordanschläge gewehrt hat,
warum Bauschaum nie zweckentfremdet werden sollte,
warum ich dann doch lieber mit Hape Kerkeling pilgern möchte.

Ich habe nun ganz achtsam meditiert und eine Bestellung beim Universum aufgegeben. >>Bestellung ans Universum! Eine weitere Folge von Achtsam Morden! Danke. << An Alle da draußen: Lasst uns eine Sammelbestellung aufgeben!

Vielen Dank Karsten Dusse. Ich hoffe sie sind so achtsam und nehmen Bestellungen an. Danke!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Hat sich was in Belarus geändert?

Der ehemalige Sohn
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Mit Franzisk Cello hat der Autor einen Protagonisten geschaffen, der einem lange nicht mehr aus dem Kopf geht. Als Junge lebt er überwiegend bei seiner heißgeliebten Babuschka. Sie erzieht ...

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Mit Franzisk Cello hat der Autor einen Protagonisten geschaffen, der einem lange nicht mehr aus dem Kopf geht. Als Junge lebt er überwiegend bei seiner heißgeliebten Babuschka. Sie erzieht ihn mit strenger, aber liebevoller Hand. Er möchte mit seinen Freunden das Leben genießen. Babuschka will dass er ein guter Cellist wird. Üben fürs Konservatorium behagt Zisk jedoch gar nicht.


Fußballspielen im Hof hat noch keinen zum Straßenmusikanten gemacht! Aber von der Musik den Verstand verloren haben schon viele. (Zisk auf Seite 18)


Als er mit seiner Freundin Nastja auf ein Rockkonzert gehen möchte, setzt auf einmal starker Hagelregen ein. Wie sehr viele andere Menschen sucht er Schutz in einem U-Bahnschacht. Dort bricht Chaos aus. Es herrscht starkes Gedränge. Viele Menschen werden schwer verletzt. Einige sterben. Zisk wird schwer verletzt und fällt ins Koma. Die Ärzte geben ihm von Anfang an keine Chance. Nur seine Babuschka glaubt daran, dass er wieder aus dem Koma erwacht. Nistet sich bei ihm im Krankenzimmer ein. Liest ihm vor. Erzählt ihm was ringsherum passiert. Und das 10 Jahre lang. Als Leser*in ist man gespannt, wie Zisk nach 10 Jahren Koma in Minsk zurecht kommen wird. Ob sich überhaupt in Belarus was verändert hat.


Meine Meinung

Mit aller Deutlichkeit weist Sasha Filipenko auf die politische Situation in Belarus hin. Es handelt sich hier um eine größtenteils wahre Geschichte. Die fiktiven Elemente sind gut in das Geschehen eingefügt. Ich war besonders davon entsetzt, wie herzlos Ziks Mutter mit ihrem Sohn umgegangen ist. Während Babuschka ihrem Enkelsohn ein besseres selbstbestimmte Leben ermöglichen möchte, passt sich seine Mutter der Diktatur in Belarus an. Gründet eine neue Familie und empfindet ihren aus dem Koma erwachten Sohn als lästig. Ich habe mich gefragt, ob sich der Titel "Der ehemalige Sohn" auf das Verhalten der Mutter bezieht.

Mir ist die politische Situation in Belarus vor diesem Buch nicht geläufig gewesen. Ich dachte beim Lesen oftmals an die ehemalige DDR! Konnte viele Parallelen entdecken. Nicht jeder fügt sich diesem totalitärem Staat. Menschen sterben, ohne dass man Genaueres erfährt wieso und warum. Attentate finden kurze Erwähnung, sind jedoch gleich wieder vergessen. Welche Musik und Nachrichten aus Radio und Fernsehen kommen, bestimmt überwiegend der Staat.

Das Setting spiegelt die kalte und nüchterne Atmosphäre von Minsk wider. Zu den Protagonisten habe ich keine Bindung aufgebaut. Die Geschichte von Zisk mutet nüchtern an. Auch die Nebencharaktere gleichen irgendwie den sterilen Marmorböden des Flughafens. Ich denke, das ist vom Autor gewollt. So konnte ich mir gut vorstellen, wie frostig stellenweise das Leben in Belarus ist. Babuschka sticht mit ihrer Entschlossenheit aus der Masse heraus. Ihr Kampf um ihren Enkel ließ mir das Herz übergehen. Ich habe mich gefragt, ob ich 10 Jahre lang so aufopfernd wäre. Die liebe Babuschka scheut keine noch so skurrilen Aktionen, um ihren Enkel aus dem Koma zu holen. Sie hat mir mehrmals ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Das deutsche Ehepaar Jürgen und Claudia besucht Zisk im Krankenhaus und zeigt sehr viel Mitgefühl. Zisk war vor seinem Koma mehrmals bei dem netten Ehepaar zu Besuch. Das Paar spürt sehr deutlich, dass in Minsk die Zeit still steht. Sie fühlen sich dort wie in einer Zeitreise.

Fazit

In einem Staat, in dem selbst gesunde Menschen nicht viel wert sind, kämpft eine Großmutter um ihren Enkel, der von 1999-2009 im Koma liegt. Der Autor bringt uns die politische Situation in Belarus nahe. Besonders interessant sind die Anmerkungen im Anhang. Es ist sehr von Vorteil, wenn man sie als erstes liest. Der Schreibstil ist flüssig und nüchtern. Er spiegelt die kalte Atmosphäre in Belarus wider. Belarus scheint immer noch nicht unabhängig von Russland zu sein. Auch wenn man der Welt ein anderes Bild vermitteln möchte.

Danke Sasha Filipenko . Dieses Buch sollte jeder gelesen haben.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Ein wunderbares Trio auf einer emotionalen Reise.

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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Ein wunderbares Trio auf einer emotionalen Reise



Zum Inhalt

Terry entdeckt, dass ihre beste Freundin Iris sich auf den Weg gemacht hat, um in der Schweiz ihr Leben zu beenden. Iris leidet an progredienter ...

Ein wunderbares Trio auf einer emotionalen Reise



Zum Inhalt

Terry entdeckt, dass ihre beste Freundin Iris sich auf den Weg gemacht hat, um in der Schweiz ihr Leben zu beenden. Iris leidet an progredienter Multiple Sklerose. Terry lässt zu Hause alles liegen und stehen, um ihre beste Freundin von ihrem Plan abzubringen. Ihren an Alzheimer erkrankten Vater muss sie im Moment selbst betreuen. Das Pflegeheim ist von Ungeziefer befallen. So bleibt ihr nichts andere übrig, als ihren Vater mitzunehmen. Es beginnt eine wunderschöne Reise, die die drei von Dublin nach London über Frankreich führt. Eine Reise, bei der die besten Freundinnen neue Seiten an sich entdecken.

Meine Meinung


Satz: Iris Armstrong wird vermisst.


Ich war auf eine sehr traurige Geschichte gefasst. Das ist sie auch. Ich habe jedoch auch einige Lachtränen vergossen. So viel Hoffnung und Lebensglück zieht sich durch die gesamte Reise. Iris Todessehnsucht ist die meiste Zeit nicht spürbar. Sie leidet unter starken Schmerzen. Terry darf sie nur auf ihrer Reise nach Zürich begleiten, wenn sie ihr Vorhaben akzeptiert. Das ist für Terry sehr schwer. Terrys Vater Eugene ist ein sehr charmanter Mann. Da Iris eine Alzheimergruppe geführt hat, kann sie sehr gut mit Eugene umgehen. Der Frank Sinatra Fan hat sich in mein Herz geschlichen.

Ciara Geraghtys Beschreibungen haben mich an der Gefühlswelt der Protagonisten teilhaben lassen. Ich habe mich gefragt, wenn ich eine der der Frauen wäre, welche ich sein würde. Ich denke Terry. Ich könnte auch nicht akzeptieren, wenn meine beste Freundin Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte. Aber die starken Schmerzen muss Iris aushalten. Die Aussicht auf ein fremdbestimmtes Leben betrifft Iris.


Menschen wollen eigentlich keine Ratschläge, sondern nur jemanden, der ihnen zuhört. (7% auf dem Reader)


Schon bald sind jedoch die Dramen der Drei für einige Zeit vergessen. Oftmals geraten sie in skurrile Situationen. Terry ist nicht nur Reisebegleitung. Vielmehr ist es für sie ein Weg der Selbstfindung. Nie zuvor hatte sie Knall auf Fall ohne ihren Mann und die zwei Töchter eine Reise angetreten. Nie zuvor hatte sie so einen intensiven Kontakt zu dem dementen Vater. Eugene existierte vor der Reise in ihren Gedanken nur im gesunden Zustand. Der schmächtige alte Mann berührt ihr Herz. Zeigt ihr den Vater, der immer noch in diesem kranken Mann steckt. Ihrer Freundin kommt sie noch näher. Alles ist Liebe. Alles ist schön. Sie tanzen und lachen zusammen. Haben wundervolle Begegnungen. Kosten das Leben in vollen Zügen aus. Eine Szene, bei der die Freundinnen in einem französischen Garten kiffen, hat bei mir regelrechte Lachsalven ausgelöst. Terry kam der Gedanke, dass sie eigentlich noch nie Telefonsex mit ihrem Mann hatte. Mehr verrate ich jetzt nicht. Nur so viel. Während ich diese Zeilen schreibe, muss ich schon wieder lachen.

Terry lässt nichts unversucht, um ihre Freundin umzustimmen. Nicht mit Worten. Nein, mit Taten. Viele lustige Szenen haben mein Kopfkino aktiviert. Der Schreibstil geht runter wie Sahne. Aus der Sicht von Terry erleben wir eine wunderbare Reise. Terry ist Anfangs eine unsichere Autofahrerin. Jedes Kapitel beginnt mit einer Verkehrsregel.



Fazit

Ein Trio hat mein Herz berührt. Ich habe gelacht und geweint. Hoffnung, Liebe und sehr viel Humor, ziehen sich durch die ganze Geschichte. Das Ende konnte mich überraschen. Ich habe dieses Buch nicht gelesen. Nein, ich habe es gelebt.

Danke Ciara Geraghty, für dieses wunderbare Geschenk, das sie uns Leser*innen mit dieser Geschichte gemacht haben.

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