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Veröffentlicht am 20.08.2018

Liebe leben

Du lebst nicht, um zu leiden
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Ich lese gerne von Zeit zu Zeit, ein Buch über Einsichten Anderer in das Leben, Selbst-Reflexion oder spirituelle Erkenntnisse. Vieles hat man auf seinem Weg selbst erfahren, verinnerlicht oder auch gelesen ...

Ich lese gerne von Zeit zu Zeit, ein Buch über Einsichten Anderer in das Leben, Selbst-Reflexion oder spirituelle Erkenntnisse. Vieles hat man auf seinem Weg selbst erfahren, verinnerlicht oder auch gelesen und manches vergisst man im Alltag wieder...; als Schubs aus dem Alltag auf einen liebevolleren Pfad kam mir Blake D. Bauers Buch sehr gelegen;)
Der Autor hat in 33 Kapiteln ein konkretes positives Werk geschaffen, das zum Ruhe kommen anregt, das Bewusstsein anspricht und dessen zentrales Thema die Selbstliebe, Liebe und das Lösen von Angst, zum Erreichen eines glücklicheren Lebens, ist.
Ein jedem Kapitel angeschlossenes Set an Erkundungsfragen zum genaueren ehrlichen Erforschen des eigenen Zustandes und ein Set an Schlüsselsätzen zur Verinnerlicherung machen es möglich das Buch als Praxisbuch und Meditationshilfe zu benutzen. Ebenso konkrete Anregungen, wie zB. im 11. Kapitel ‘Das innere Kind lieben und heilen’ die Aufforderung `Verbindung zu seinem fünf Jahre alten Selbst aufzunehmen und sich zu fragen was Sie zu Ihrem jüngeren Selbst sagen würden, wenn Sie die Gelegenheit dazu hätten. Was sollte es in diesem Alter erfahren oder wissen, was ihm nie jemand gesagt hat? Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, um Ihr fünf Jahre altes Selbst zu ermuntern oder ihm etwas einzuschärfen, was würden Sie ihm dann sagen?’
Ich empfand schon immer meine inneren Reisen und Erforschungen sehr spannend, heilend, Erkenntnisse und Wissen vermittelnd und ich halte jedes Zipfelchen mehr Liebe und weniger Angst für wertvoll. Deshalb halte ich das Buch für wertvoll, als gute Zusammenfassung wichtiger Erkenntnisse, klarer Appell an und für ein klares, liebevolles Bewusstsein und als konkreter Ratgeber.
Kapitel 21 ‘Sich von der Angst lösen‘:
´...eine Möglichkeit, Ihre Ängste zu transformieren, besteht darin, die Liebe in den Mittelpunkt zu rücken, das heißt sich jeden Tag so oft wie möglich bewusst für die Liebe zu entscheiden. Das eigene Denken, Handeln und Sprechen auf die Liebe zu fokussieren ist ein oft übersehener Schlüssel zu Glück und Wohlbefinden.’
Genau:)

Veröffentlicht am 05.01.2023

Tragische Familiengeschichte mit positivem Klang

Das Haus über dem Fjord
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Eine Art ´coming-of-age` - Story und zwar nicht vom Teen zur Zwanzigjährigen, sondern später, vom wirklichen Erwachsenwerden.

Die Autorin spannt einen interessanten Bogen in dem Roman. Eingangs die 10 ...

Eine Art ´coming-of-age` - Story und zwar nicht vom Teen zur Zwanzigjährigen, sondern später, vom wirklichen Erwachsenwerden.

Die Autorin spannt einen interessanten Bogen in dem Roman. Eingangs die 10 jährige Elin, eigenwillig mit Ecken und Kanten. Kanten, die dafür sorgen, dass der Vater allein mit den zwei Brüdern zu einem Fest fährt von dem sie nie wiederkehren. Dramatischer fundamentaler Einstieg aus dem sich spiralförmig und verhalten die Geschichte entkreist. Eher sachte und andeutend erzählt Kristin Valla das Leben von Elin und ihrer Realität. Mit dem Tod der Mutter über 20 Jahre später kehrt Elin zurück zum Fjord und dem markanten Elternhaus auf dem Hügel. Nichts ist ganz klar und eindeutig. Sie liebt ihren Jugendfreund, mit dem sie sehr verbunden ist aber nie ganz offen und ehrlich. Die Kontakte zu alten Freunden und Bekannten auch ihrer Mutter wirken teils angespannt und unfrei. Bis in ein tiefes Familiengeheimnis, mit konsequentem gesellschaftlichen Radius, taucht Elin ein und wieder auf. Unspektakulär aber spannend und Mitgfühl fordernd. Gut zu lesen und einzig in der Mitte circa kam ein fragendes Hingehaltenwerdengefühl auf, welches jedoch wieder verschwand. Die Autorin lässt der Erzählung genug Raum und bleibt gleichzeitig straff und feinfühligganz fokussiert auf die junge Frau Elin und ihre nächste Umgebebung. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Ein Herz für Aussenseiter

Die dritte Hälfte eines Lebens
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Die Autorin Herzig macht ihrem Namen alle Ehre, denn in der Geschichte steckt viel Herz.
Ein Herz für Aussenseiter und die Frage wieviel Aussenseitertum und Unterdrückung desselben ein menschliches Herz ...

Die Autorin Herzig macht ihrem Namen alle Ehre, denn in der Geschichte steckt viel Herz.
Ein Herz für Aussenseiter und die Frage wieviel Aussenseitertum und Unterdrückung desselben ein menschliches Herz verträgt. Soviel Leid und Hoffnung steckt in dem kleinen Buch, das teilweise wie ein fragmentarischer Roman erscheint, jedoch alles Wichtige präzise und einleuchtend darstellt. Mal poetisch, mal phantastisch, mal nüchtern..., lässt sich wunderbar lesen.
Das Aussergewöhliche, aus einer fiktiven Norm sich reckende.
Ich bin glücklich, dass Peter und Renza aus Krimmwing es geschafft haben...
Traurig in unserer Welt ist jedoch: Kaum haben sich machtvolle Unterdrücker und ein folgender Mainstream an bestimmten Themen abgearbeitet, bzw. Freiheits-Gleichheits-Brüder-Schwesterlichkeits-Kämpfer Erfolge errungen, werden neue Themen zu Dogmen erkoren mit denen Menschen unterdrückt und diskriminiert werden. Das ewige Leid.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

5000 abenteurliche Werst

Der Kurier des Zaren
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Der Roman und die erste deutschsprachige Ausgabe erschienen 1876.

Vom Zaren mit der Mission beauftragt eine Nachricht zu dessem Bruder zu bringen, reist Michael Strogoff inkognito mit der Eisenbahn, per ...

Der Roman und die erste deutschsprachige Ausgabe erschienen 1876.

Vom Zaren mit der Mission beauftragt eine Nachricht zu dessem Bruder zu bringen, reist Michael Strogoff inkognito mit der Eisenbahn, per Dampfschiff, mit Pferd und Wagen und schliesslich zu Fuß von Moskau in das von rebellischen Tartaren bedrohte Irkutsk. 5000 abenteuerliche Werst unterwegs mit dem Kurier des Zaren. Quer durch Russland und das unwirtliche Sibirien.
Eine unterhaltsame, gradlinige, zeitunkritische Abenteurgeschichte von Jules Verne.
Ein aufrechter Held, gross, stark, mutig, rechtschaffen und innig mutterliebend und eine schöne, ebenfalls starke und treue Reisegefährtin trotzen vielen Gefahren und den `bösen Tartaren`, angeführt vom verräterischen Bösewicht Ivan Ogareff und dem Tatarenfürsten Feofar Khan.
Man darf auf ein Happy End mit kleinem Wunder inklusive hoffen. So ist die Welt in Ordnung :)

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Veröffentlicht am 04.07.2019

Gutes Buch - Ist es ein Krimi?

All die unbewohnten Zimmer
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Ein reichhaltiges Buch in der gegenwärtige Menschen und ihre (meist) tragischen Rand-Geschichten absolut im Mittelpunkt stehen. Polizisten, Kommissare, abgehalfterte Musiker, Flüchtlinge, Ex-Eheleute, ...

Ein reichhaltiges Buch in der gegenwärtige Menschen und ihre (meist) tragischen Rand-Geschichten absolut im Mittelpunkt stehen. Polizisten, Kommissare, abgehalfterte Musiker, Flüchtlinge, Ex-Eheleute, Obdachlose, Politiker, viele haben einen Platz in Anis neuen Buch. Für mich war es das erste von Friedrich Ani. Während des Lesens kam mir mehrmals der Gedanke, ob es nicht ´´All die bewohnten Zimmer’´ heissen sollte und die Zuordnung zum Genre Krimi nur eine Ausrede ist. Wenn man z.B plötzlich ca. 30 Seiten in ein Kinder - Flüchtlings - Drama gesogen wird, ohne anfangs erkennbaren Zusammenhang und dann schon mal zurückblättern muss, um sich in der Geschichte zurecht zu finden. Immer wieder wechseln die Szenen und mit ihnen der Fokus auf unterschiedliche Hauptfiguren und Charaktere. Zusammengehörende Szenen werden an unterschiedlicher Stelle wieder aufgenommen und auch der chronologische Aspekt ist der eigenwilligen Verzahnung der Kapitel unterworfen. Das entschleunigt auf interessante Art den Lesefluss und fügt sich im Verlauf zu einer vielschichtigen und gut erzählten Geschichte zusammen; Krimi und Referenz zum Titel inklusive. Vielleicht ist insgesamt der tragisch-psychisch-depressiv-urban-alkoholisiert ständig mit Schatten ringende Aspekt bei fast allen Figuren und den meisten Szenen ein wenig überspannt, aber vielleicht auch nicht.