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Veröffentlicht am 07.06.2021

Ein Küsten-Wohlfühlkrimi

Wattenmeermord
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Von Mord und Totschlag hatten Jan und Laura die Nase voll, daher nahm er die Stelle als Inselpolizist auf Pellworm an. Wie sich herausstellt, ist aber auch die Insel nicht vor einem Mord gefeit. Und nun ...

Von Mord und Totschlag hatten Jan und Laura die Nase voll, daher nahm er die Stelle als Inselpolizist auf Pellworm an. Wie sich herausstellt, ist aber auch die Insel nicht vor einem Mord gefeit. Und nun erwacht das Ermittlergen bei dem Ehepaar.

Mit Jan und Laura haben Katja Lund und Markus Stephan ein mir sehr sympathisches Ermittlerduo geschaffen. Mir ging das Herz auf bei ihrem liebevollen Umgang miteinander. Aber auch die übrigen Charaktere sind gelungen. In vorhandenen Klischees steckt jeweils auch ein Körnchen Wahrheit, egal ob es um die wortkargen, teilweise naiven, Einheimischen geht oder um den überheblichen Kommissar vom Festland.

Mir gefiel die lockere und humorvolle Schreibweise sehr. Auch wenn ich mir vielleicht ein klitzekleines bisschen mehr Spannung gewünscht hätte, konnte ich prima miträtseln.

Authentizität bezieht dieser Krimi nicht nur aufgrund der Beschreibung von Land und Leuten und den eingefügten Dialogen auf Plattdeutsch, sondern auch aufgrund der realistisch dargestellten Ermittlungsarbeit. Man merkt, dass einer der Autoren selbst Polizist ist und seit einigen Jahren auf Pellworm lebt.

Wattenmeermord kommt ohne großes Blutvergießen aus, ist auch kein hochbrisanter Krimi (Spannung ist aber vorhanden), aber trotzdem sehr unterhaltsam. Ich würde nun am liebsten meinen Koffer packen und nach Pellworm reisen.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Provencefeeling pur

Lavendel-Fluch
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Mich hat schon das schöne Cover angefixt und ich hatte sofort Lavendelfelder vor Augen und den Duft in der Nase. Und während des gesamten Krimis ist die Liebe der Autorin zur Provence spürbar. Die Beschreibung ...

Mich hat schon das schöne Cover angefixt und ich hatte sofort Lavendelfelder vor Augen und den Duft in der Nase. Und während des gesamten Krimis ist die Liebe der Autorin zur Provence spürbar. Die Beschreibung der Landschaft, der malerischen Dörfer und der kleinen Restaurants haben mir für eine kleine Weile eine Auszeit in der Provence beschert.

Lilou macht als Élève commissaire ein Praktikum in dem kleinen Örtchen in der Provence. Ihr neuster Fall ist ein unbekannter Toter in den Weinbergen. Die Ermittlungen kommen erst so richtig in Gang als dessen Identität dank einer guten Idee Lilous gelüftet werden kann.

Zusätzlich kümmert sich Lilou noch um den geheimnisvollen Fund eines Dokuments, den ihre Freundin in einem alten Schreibtisch gemacht hat.

Lilou ist eine äußerst sympathische Ermittlerin, die Carine Bernard sehr liebevoll gezeichnet hat. Sie denkt noch nicht in festgefahrenen Bahnen und geht auch mal ihren eigenen Weg, was mir gut gefällt. Und ich würde mich sehr freuen, wenn ich noch mehr von ihr lesen könnte.

Auch wenn ich recht früh, die Richtung des Kriminalfalls geahnt habe, hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe mich sehr wohl in der Provence gefühlt. Gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Ein guter Einblick in das damalige Leben der Walfänger und Inselbewohner

Die Walfängerin von Borkum
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Mitte des 17. Jahrhunderts führten die Menschen auf der Nordseeinsel Borkum ein karges Leben. Die meisten Familien waren zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes darauf angewiesen, dass die Männer eine ...

Mitte des 17. Jahrhunderts führten die Menschen auf der Nordseeinsel Borkum ein karges Leben. Die meisten Familien waren zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes darauf angewiesen, dass die Männer eine Heuer auf einem Walfänger bekamen.

Mit den Protagonisten habe ich mich teilweise etwas schwergetan. Meiner Meinung nach, waren nicht alle stringent ausgearbeitet. Gerade Fenja als eine der Hauptcharaktere machte es mir schwer, ihre Handlungen nachzuvollziehen. Sie macht zwar im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, aber einige ihrer Entscheidungen fand ich schlichtweg unrealistisch.

Mich hat ganz besonders das erste Drittel des Romans in den Bann gezogen, aber auch wenn die Geschichte dann etwas abflachte, fühlte ich mich noch gut unterhalten. Auch den Einblick in das Leben an Bord eines Walfängers fand ich sehr interessant. Kaum zu glauben, mit welch dürftiger Ausrüstung sich die mutigen Männer auf Walfang begeben haben.

Um den Leser zu fesseln nutzt Claudia Schirdewan die ganze Bandbreite der Emotionen. Wir haben es mit Liebe, Sehnsucht, Trauer, Neid und Hass zu tun. Diese Gefühle kann sie sehr gut transportieren.

Auch wenn ich nicht alles realistisch fand und ich eine etwas andere Geschichte erwartet hatte (wer das Buch liest, weiß vielleicht was ich damit meine), hat mir das Buch insgesamt doch so gut gefallen, dass ich vier Sterne dafür vergebe.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Ein etwas anderer Regionalkrimi

Niederbayerische Göttinen
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Flowerpower und Druidentrank ist bereits der vierte Band der Reihe. Für mich war es die zweite Begegnung mit der immer wieder privat ermittelnden Karin Schneider. Dieses Mal bleibt ihr aber gar nichts ...

Flowerpower und Druidentrank ist bereits der vierte Band der Reihe. Für mich war es die zweite Begegnung mit der immer wieder privat ermittelnden Karin Schneider. Dieses Mal bleibt ihr aber gar nichts anderes übrig als der Polizei wieder ins Handwerk zu pfuschen, denn es ist ihr bisher persönlichster Fall. Und ihre unkonventionelle Art bei der Aufklärung führt auch zum Erfolg.

Die sympathische Hobbyermittlerin ist schon ein interessanter Charakter. Aber auch die übrigen Protagonisten sind keine 08/15-Figuren, sondern von urig bis skurril ist alles dabei.

Ingrid Werner hat sich einen sehr interessanten Plot ausgesucht, denn es geht um keltische Relikte und Riten. Diese gemischt mit dem niederbayerischen Lokalkolorit ergeben eine ungewöhnliche Mischung.

Ein liebevoll mit viel Humor erzählter Regionalkrimi, der mich gut unterhalten und die vier Sterne voll verdient hat. Für eine Fortsetzung bin ich jederzeit zu haben.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Verheißungsvoller Auftakt der Senfblütensaga

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Ich mag sehr gerne historische Romane, die sich an real existierende Personen und Begebenheiten orientiere, was hier der Fall ist. Mit der Herstellung von Senf habe ich mich bisher noch nie beschäftigt, ...

Ich mag sehr gerne historische Romane, die sich an real existierende Personen und Begebenheiten orientiere, was hier der Fall ist. Mit der Herstellung von Senf habe ich mich bisher noch nie beschäftigt, deswegen fand ich das Thema an sich schon sehr interessant.

Die ersten Kapitel haben mich schon voll in ihren Bann gezogen. Wir lernen Carl Seidel kennen, der für die Senfherstellung brennt und von einer eigenen Senfmanufaktur träumt. Emma hingegen möchte für ihr Leben gerne studieren. Leider ist dies im Reichsland Elsass-Lothringen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen noch nicht gestattet. Beide haben gegen Vorbehalte ihrer Eltern zu kämpfen, geben ihren Traum aber nie auf. Mir waren die beiden mutigen jungen Menschen sympathisch. Insgesamt treffen wir auf völlig unterschiedliche Personen, die auch unterschiedliche Gefühle in mir auslösten.

Im mittleren Teil hat die Geschichte einige Länge und es gibt ähnliche und öfters wiederkehrende Szenen. Außerdem fand ich Wissen der jungen Emma (um nicht zu sagen ihre Besserwisserei) teilweise unrealistisch.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Themen wie die Rechte und die Stellung der Frauen in der Gesellschaft und Homosexualität zur Sprache kommen. Zustände, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Besonders erwähnen möchte ich noch das Nachwort mit den zusätzlichen historischen Daten und Fakten.

Insgesamt aber hat mir der Auftakt dieser Trilogie gut gefallen und ich freue mich auf die baldige Fortsetzung.

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