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Veröffentlicht am 18.01.2022

Familiengeheimnisse

Der Tod bleibt über Nacht
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Der erste Band hat mir gut gefallen, weshalb ich mich auf diesen zweiten Band und ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Bewohnern von Ballinwroe freute.

Fionas B & B ist ausgebucht. Eine Hochzeitsgesellschaft, ...

Der erste Band hat mir gut gefallen, weshalb ich mich auf diesen zweiten Band und ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Bewohnern von Ballinwroe freute.

Fionas B & B ist ausgebucht. Eine Hochzeitsgesellschaft, bzw. die Familie der Braut hat sich eingemietet. Die beiden Familien stammen ursprünglich von Ballinwroe und sind im Dorf gut bekannt. Zwischen den Familien muss vor etlichen Jahren etwas vorgefallen sein. Man sagt, ein Landkauf steht im Zentrum für den Streit, der immer wieder entfacht wird. Nicht nur der Wirt des Pubs und der Dorfparrer Michael müssen das eine oder andere Mal beruhigend eingreifen.

Der Krimi beginnt gut, doch ab einem gewissen Zeitpunkt ging alles viel zu schnell. Bis hin zum Mord wurde alles genau erzählt, aber die Ermittlungen fanden praktisch kaum und nur mit Auslassungen statt. Zum Beispiel wird Aidans Mitarbeiter irgendwo abgesetzt und danach liest man von ihm nichts mehr, er wird dann mehr in einem Nebensatz noch erwähnt, dass er dies und jenes herausgefunden haben soll bei seinen Gesprächen.

Es fühlte sich auch mehr so an, dass sich in diesem zweiten Band alles mehr um Aidans Undercover-Einsatz dreht, der erneut lang und breit geschildert, aber, einmal mehr, nicht aufgelöst wird. Der Mordfall in Ballinwroe ist da eher Beiwerk.

Fazit: Unterhaltender 2. Band, nicht schlecht, aber mir ging alles zu schnell - bzw. wurde einiges ausgelassen, deshalb nur 3.5 Punkte.
3.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Eine zähe Lektüre

Jane Austen und die Kunst der Worte
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Vielleicht romantisieren wir Jane Austen, aber die Vorstellung, wie Jane gegen alle damaligen Konventionen an ihr Talent glaubte und schrieb und schrieb, ist schon sehr eindrücklich. Deshalb eignet sich ...

Vielleicht romantisieren wir Jane Austen, aber die Vorstellung, wie Jane gegen alle damaligen Konventionen an ihr Talent glaubte und schrieb und schrieb, ist schon sehr eindrücklich. Deshalb eignet sich ihr Leben auch gut als Vorlage für Romane oder Verfilmungen.

Catherine Bell hat diese Vorlage genommen und daraus eine Romanbiografie gestrickt. Im ersten Teil beginnend um 1795, kurz nach Janes 20. Geburtstag, war ich noch begeistert, doch kurz vor dem zweiten Teil begann das Verheerende: einerseits springen die Zeiten hin und her, es ist also nicht mehr chronologisch erzählt. Und andererseits baut die Autorin immer wieder Texte aus Jane Austens Bücher ein.

Diese Zeitensprünge fand ich anstrengend und ich möchte gar nicht wissen, wie dies Leserinnen empfinden, die Janes Biografie nicht kennen. Die seitenfüllenden zitierten Stellen aus Austens Büchern passen zwar zu dem, was gerade im Roman passiert, aber sie sind viel zu umfangreich.

Beides zusammen, Zitate und Zeitensprünge, rissen mich aus dem Lesefluss. Ich kam nur schleppend voran und verlor immer mehr mein Interesse. Schade, denn der Start war vielversprechend.

Fazit: Prolog und Epilog fand ich gut gewählt. Leider überwiegte für mich der zähe zweite und dritte Erzählteil, weshalb mich "Jane Austen und die Kunst der Worte" nicht zufrieden stellen konnte und enttäuschend zurück liess.
3 Punkte.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Alice in Griechenland

Die vergessene Prinzessin
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Auf diesen Roman hab ich mich gefreut, da ich über Prinz Philips Eltern gar nichts wusste. Eva-Maria Bast hat sich seiner Mutter angenommen, Alice von Battenberg.

Die Autorin erzählt in "Die vergessene ...

Auf diesen Roman hab ich mich gefreut, da ich über Prinz Philips Eltern gar nichts wusste. Eva-Maria Bast hat sich seiner Mutter angenommen, Alice von Battenberg.

Die Autorin erzählt in "Die vergessene Prinzessin" die Geschichte seiner Eltern, wie sie sich kennen und lieben lernten, wie Alice zu Andreas nach Athen zog und wie ihr Leben durch den Griechenland-Krieg geprägt wurde.

Anstatt die Zeit mit ihren kleinen Töchtern zu geniessen, hilft Alice mit, Lazarette aufzubauen und Kriegsverletzte zu pflegen. Doch auch nach dem Krieg ist ihr keine Ruhe gegönnt, die Unruhen dauern an. Zudem gibt es schlechte Nachrichten von ihren Familienmitgliedern in Russland.

Es war eindrücklich, was Alice alles geleistet hat. Das wurde sehr gut wieder gegeben. Doch dass die taube Alice angeblich normal verständlich reden konnte, kann ich der Autorin aber nicht abnehmen. Auch wenn Alice und ihr Umfeld mit ihrer Taubheit gut umzugehen wusste, sind die vielen Dialoge für mich in dem Masse nicht glaubwürdig.

Interessant war die Geschichte des griechischen Königshaus. Wie stark die Verbindungen zum russischen Zarenhaus und dem britischen Königshaus ist, war mir nicht bewusst. Seit der Lektüre weiss ich nun auch, woher der Name Mountbatten stammt.

Aus historischer Sicht war die Lektüre der vergessenen Prinzessin zwar lehrreich, aber der Roman war mir zu detailreich und ausschweifend und vermochte mich deshalb leider nicht zu fesseln. Lieber hätte ich stattdessen noch mehr zu Alices späterem Leben gelesen. Der Prolog versprach in dieser Hinsicht zu viel.

Manche Szenen empfand ich auch als kitschig und dass Alice Nichte um 1902 eine Schneewittchenkette trug, wenig glaubwürdig. Die Kette entsprang zwar der Fantasie der Autorin, wie sie im Nachwort schreibt, aber da wars längst zu spät, weil ich mich auf den verbleibenden Seiten über diesen Anhänger ärgerte und die Kette immer mal wieder erwähnt wurde. Das Märchen von Schneewittchen war damals bekannt, aber gab es damals tatsächlich solche Anhänger? Merchandising im 19. Jahrhundert? Ein stinknormaler Tieranhänger hätte es doch auch getan, das wäre viel glaubhafter.

Fazit: Die historische Seite war zwar interessant geschildert, wenn auch zu ausführlich. Unter anderem ein Grund, weshalb mich "Die vergessene Prinzessin" nicht überzeugte.
3 Punkte.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Zu langweilig

Möwensommer
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Mein erstes Buch der Autorin - und für länger sicher auch das letzte Buch, denn wahrscheinlich greife ich so schnell nicht mehr nach ihren Romanen.

Die Geschichte um Lina, die als Floristin in einem ...

Mein erstes Buch der Autorin - und für länger sicher auch das letzte Buch, denn wahrscheinlich greife ich so schnell nicht mehr nach ihren Romanen.

Die Geschichte um Lina, die als Floristin in einem Blumenladen auf Norderney arbeitet, ist leider sehr oberflächlich.

Zwischen Lina und ihrem besten Freund Mattis war einmal was, doch beide schweigen es tot und machen auf beste Freunde. Da Lina meint, Matthis hätte kein Interesse an ihr als Frau, sucht sie nach geeigneteren Männern um und nimmt deshalb sofort die Einladung des neuen Standesbeamten an. Weshalb Matthis nun plötzlich auch fremdflirtet, versteht sie nicht so ganz. Auch das Getue von ihrer Chefin, die auf einmal Geheimnisse zu haben scheint, und ihr Desinteresse am Geschäft lässt Lina nicht los, denn am liebsten würde sie den Blumenladen besitzen, sie hätte ja so viele Ideen...

Der Roman ist flüssig zu lesen und unterhält auf eine sehr leichte Art. Freundschaft wird grossgeschrieben.

Aber das wars leider auch schon. Mich konnte die Geschichte nicht vom Hocker reissen. Sie sollte wohl locker rüberkommen, aber sie wirkt zu bemüht und findet deshalb keine Tiefe und bleibt banal. Vieles wirkte total unglaubwürdig, wie zum Beispiel das oben erwähnte Totschweigen einer bestimmten Nacht. Auch für die Figurenzeichnung hatte ich oft nur ein Kopfschütteln übrig.

Fazit: Für Leserinnen, die gerade kein anderes Buch zur Hand haben und sich schnell mal drei, vier Stunden ablenken wollen, ist der Roman ideal. Mir war er zu langweilig.
3 Punkte.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Alte Fälle und neue Morde

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Generell mag ich ja Krimis mit kauzigen ermittelnden Senioren. Deshalb sprach mich "Der Donnerstagsmordclub" auch sofort an.

Elizabeth, Ron, Ibrahim und die neu zum Club gekommene Joyce wühlen sich durch ...

Generell mag ich ja Krimis mit kauzigen ermittelnden Senioren. Deshalb sprach mich "Der Donnerstagsmordclub" auch sofort an.

Elizabeth, Ron, Ibrahim und die neu zum Club gekommene Joyce wühlen sich durch Akten alter ungelöster Fälle, sogenannten Cold Cases. Doch plötzlich haben sie es mit einem ganz aktuellen, sozusagen direkt vor ihrer Haustüre verübten Mord zu tun. Ob das Opfer wohl derjenige ist, der fest damit rechnet umgebracht zu werden?

Es geht hier um die Machenschaften von einem Bauunternehmer und seinen "Freunden". Direkt neben der Seniorenresidenz soll gebaut werden. Dafür müsste nicht nur ein Bauer sein Land verkaufen, auch der Friedhof eines ehemaligen Klosters soll für das Vorhaben weichen. Widerstand dagegen formiert sich hauptsächlich aus der Residenz, aber auch andere sind dagegen - und auch hier scheint ein alter Fall für den Mord verantwortlich zu sein.

Die Polizei, hauptsächlich vertreten von DCI Chris Hudson und PC Donna de Freitas, wollen sich zu Beginn noch gegen die Einmischung vom Donnerstagsmordclub wehren, doch sie merken schnell, dass sie keine Chance gegen die einfallsreichen und gewieften vier rüstigen Senioren haben. Und bald schon freuen sich Chris und Donna auf die Informationen, mit denen sie versorgt werden.

Richard Osmans Schreibstil ist toll. Er hat einen tollen Humor und erzählt eigentlich brillant.

Aber leider eben auch extrem ausschweifend, was die Sache ungemein in die Länge zieht. So lieb man die Crew gewinnt, so hart ist es, ihnen treu zu bleiben. Die Figuren sind köstlich gezeichnet, teilweise herrlich ironisch beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann und bei einigen froh ist, ihnen nicht real begegnen zu müssen - Ian zum Beispiel.

Schlussendlich hab ich den 464-seitigen Krimi nur zu Ende gelesen, weil mir der Schreibstil so gut gefiel. Ausserdem wartet der Autor noch mit der einen oder anderen Überraschungen auf, denn praktisch jeder der Beteiligten hat auf die eine oder andere Art und Weise, manchmal sogar wortwörtlich, noch selbst eine Leiche versteckt - alles also sehr geheimnisvoll.

Fazit: Alte Fälle und neue Morde - ein sehr amüsanter, aber zu ausschweifender und dadurch sehr langatmiger Cosy Krimi.
3 Punkte.

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