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Veröffentlicht am 27.07.2021

Informativ für den "Ahnungslosen"

Der Charme des Todes
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Im Großen und Ganzen ist Der Charme des Todes ein interessantes und sehr kurzweiliges Buch, das man kaum aus den Händen legen mag. Negativ kann ich nur bemängeln, dass es sehr kurz ist und höchstens für ...

Im Großen und Ganzen ist Der Charme des Todes ein interessantes und sehr kurzweiliges Buch, das man kaum aus den Händen legen mag. Negativ kann ich nur bemängeln, dass es sehr kurz ist und höchstens für den "Ahnungslosen" Neuigkeiten bringt. Dem historisch interessierten werden die Todesumstände von Rasputin, Sisi oder Cäsar geläufig sein. Aufgrund zahlreicher Dokumentationen, die ich (gerne und oft) sehe wurde mir nichts Neues präsentiert, aber ich kann deswegen nicht sagen, dass das Buch langweilig war. Teilweise las es sich wie ein Kriminalprotokoll und hatte hin und wieder auch etwas (unfreiwillig) Komisches (Rasputins Tod z. B., der kerl war ja fast unkaputtbar).
Abgesehen von seinen kleinen Schwächen (die für andere vielleicht gar keine sind) ist DER CHARME DES TODES absolut lesenswert.

Aber für mich wäre ein bisschen mehr (an historischen Persönlichkeiten und ihr Dahinscheiden) besser gewesen. Aber man kann sich immer beschweren und in diesem Fall ... kann man mein Gemecker ignorieren. Wer sich für den Tod interessiert, der sollte zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 06.06.2021

Klassische Fantasy mit kleinen Schwächen

Die Stadt der Seher
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Erstaunlich dass DIE STADT DER SEHER mein erstes Buch von Christoph Hardebusch ist. Seine vorangegangenen Bücher sind mir zwar schon öfter untergekommen, aber mein Interesse konnten sie nicht wecken. Warum ...

Erstaunlich dass DIE STADT DER SEHER mein erstes Buch von Christoph Hardebusch ist. Seine vorangegangenen Bücher sind mir zwar schon öfter untergekommen, aber mein Interesse konnten sie nicht wecken. Warum das bei DIE STADT DER SEHER der Fall war weiß ich nicht. Vielleicht hat mich das Cover angesprochen, obwohl ich Bücher nicht aufgrund des Covers beurteile (das ist meistens auch nicht hilfreich).
DIE STADT DER SEHER ist klassische Fantasy, auch wenn es nur wenig Magie gibt, kaum nichtmenschliche Völker und der Rest auch nicht sehr fantastisch angehaucht ist, abgesehen von der Handlung ...
Ich gebe zu, dass ich am Anfang auch etwas enttäuscht war. Ich bin inzwischen kein Freund mehr von dieser Art von Roman, bei denen die Hauptperson aus ärmlichen Verhältnissen kommt, von Magiern (oder etwas anderem) entdeckt wird und innerhalb einer Organisation im Rahmen einer langen (und immer gleich anmutenden) Ausbildung aufsteigt.
Es hat mich gefreut, dass das nicht der Fall war und es sich bei diesem Buch auch nicht um den Beginn einer Serie handelt. So geht eigentlich alles ziemlich schnell und ich gebe zu, dass es manchmal auch zu schnell geht, vor allem das Ende. Aber wer weiß, vielleicht ist es doch kein Einzelband... Hardebusch lässt sich Zeit mit der Einführung seiner Protagonisten und das ist eine der Stärken des Buchs. Und seine Charaktere sind für die eine oder andere Überraschung gut, auch wenn die eine oder andere Situation zu erahnen ist, bzw im Klappentet bereits vorweggenommen wird.
Aber man wird im Großen und Ganzen gut unterhalten. Die Protagonisten sind glaubwürdig, der Storyhintergrund ebenso und die Handlung wird spannend erzählt. Der Fantasyfreund wird seine Freude haben und natürlich fehlt eine Schlacht nicht, die fast episch genannt werden könnte, wenn sie nicht so kurz wäre und man den Eindruck bekommt, dass der Autor das Buch beenden wollte. Dieses Ende (die teilweise sehr ausführliche und dann doch wieder oberflächliche Schlacht) ist dann auch der Schwachpunkt der Geschichte. Vielleicht hätte man einen Zweiteiler daraus machen sollen oder dem Buch noch einige hundert Seiten angehängt.
Aber vielleicht klingt das vernichtender als es eigentlich ist.
DIE STADT DER SEHER bietet gute Fantasy. Und ich werde mich auch anderen Werken des Autors zuwenden, von daher hat mich das Buch (trotz kleiner Schwächen) überzeugt.
Mächtige Zauberer und Drachen gibt es nicht, religiöse Fanatiker und böse Zauber dagegen schon (und vielleicht zählen diese ein bisschen in die Kategorie mächtig, aber ich will nicht zu viel verraten) und das Ende ist teilweise etwas detailgetreu ... wer kein Blut sehen kann der sollte Abstand halten, aber irgendwie gehört das auch zur Fantasy.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Spannende Fortsetzung

Die Chroniken von Mistle End 2: Die Jagd beginnt
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Die Jagd beginnt ist die spannende Fortsetzung von Der Greif erwacht. Nebenschauplatz ist diesmal London, aber das kleine beschauliche Mistle End wird nicht vernachlässigt. Actionreicher als der Vorgänger ...

Die Jagd beginnt ist die spannende Fortsetzung von Der Greif erwacht. Nebenschauplatz ist diesmal London, aber das kleine beschauliche Mistle End wird nicht vernachlässigt. Actionreicher als der Vorgänger und auch ein bisschen brutaler (es wird viel gekämpft und es gibt auch einige Tote ... wobei ich mir erlaube ein bisschen zu spoilern ... keiner der Hauptpersonen wird davon betroffen sein. Cedrik entwickelt seine Kräfte weiter, trifft seinen Großvater und einige seiner Freunde in London sind nicht das, was er denkt. Manchmal finde ich Elliot und Emily etwas nervig (vor allem wenn sie erstmalig in London erscheinen) aber das legt sich mit der Zeit.
Die Legende von Mistle End ist eine fantasievolle Geschichte für nicht mehr ganz so junge Kinder und junggebliebene Erwachsene, die für kurze Zeit den Alltag vergessen wollen. Es fällt schwer das Buch zur Seite zu legen, dem Leser wird kaum eine ruhige Minute gegönnt.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Eine Entdeckungsreise durch die Natur

Abendflüge
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Abendflüge ist das lang erwartete Buch der Bestsellerautorin von „H wie Habicht” über den Menschen, die Natur und unseren Platz in der Welt und bisher das erste Buch der Autorin das ich gelesen habe, aber ...

Abendflüge ist das lang erwartete Buch der Bestsellerautorin von „H wie Habicht” über den Menschen, die Natur und unseren Platz in der Welt und bisher das erste Buch der Autorin das ich gelesen habe, aber mit Spannung erwartet habe, denn zumindest von ihren beiden vorangegangenen Büchern habe ich schon sehr viel Positives gehört. Und so bin ich auch mit der Ansicht an das Buch herangegangen, nach Habicht und Falke etwas über Mauersegler zu erfahren, sehr interessante Tiere, die auf den ersten Blick wie Schwalben erscheinen aber doch ganz anders sind.
Und auch Abendflüge ist anders als erwartet. Es geht nicht um Mauersegler, jedenfalls nicht ausschließlich. In zahlreichen Esseys erzählt MacDonald von ihren Erfahrungen, Abenteuern, Erkenntnissen mit und in der Natur. Da geht es um die „Evolution“ von Bestimmungsbüchern, einsame Sonnenfinsternissen, Gewitter, Haustiere geben Wildtieren die Klinke in die Hand und alles ist gespickt mit Wissenswertes über die Natur und Anekdoten aus dem Leben der Autorin.
Eine gute Mischung, mit bunt zusammen gemischten Themen ohne ersichtlichen Zusammenhang. Aber vielleicht wird der Leser dadurch animiert die Natur mit anderen Augen zu sehen und den Blick mal nach oben (zu dem Mauerseglern) oder zur Seite (zu den Wicken) zu richten.
Allerdings kann ich aufgrund meiner Unkenntnisse keinen Vergleich zu ihren vorherige Büchern anstellen, bei der es um eine einzige „Art“ ging.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Frauenpower im 19. Jahrhundert

Gegen jedes Gebot
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Gegen jedes Gebot ist die Fortsetzung von Gegen die Spielregeln und der zweite Band mit Alessa Arlington. Der Schauplatz ist ein anderer, aber das spielt keine Rolle, ebenso wenig, dass die Haauptpersonen ...

Gegen jedes Gebot ist die Fortsetzung von Gegen die Spielregeln und der zweite Band mit Alessa Arlington. Der Schauplatz ist ein anderer, aber das spielt keine Rolle, ebenso wenig, dass die Haauptpersonen wechseln und wichtige Personen aus dem Vorgänger keine oder nur noch eine geringe Rolle spielen. Das bedeutet auch, dass es keine Weiterentwicklung der Liebesgeschichte zwischen Alissa und ihrem Indianer gibt, jedenfalls nicht so wie man es erwarten würde. Das bedeutet allerdings auch, dass es keine Romanze gibt, die von der eigentlichen Handlung ablenkt.
Mir hat der Anfang besonders gefallen, da ich die Idee des Bierraubs als sehr unterhaltsam und ungewöhnlich empfand. Dass das nur der Aufhänger war, ist natürlich irgendwann ersichtlich, aber es bleibt spannend. Und ebenso wie im Vorgänger wird ein Sittenbild der damaligen Zeit geschildert, natürlich mit einer weiblichen Heldin, die anders ist als man es für ihre Zeit vermutet (und die es vermutlich nicht gegeben hätte, wäre der Krimi 1874 geschrieben worden).
Gegen jedes Gebot ist ein unterhaltsamer viktorianischer Krimi, mit einer spannenden, wendungsreichen (und vielseitigen) Handlung und interessanten Persönlichkeiten (fiktiv und real). Mit ein paar Charakteren aus London gibt es ein Wiedersehen, andere leben nur in der Erinnerung weiter, aber es gibt Platz für neue Bekanntschaften und es geht weiter wie bisher: Alessa Arlington ermittelt ... und wie es bei Hobbydetektiven (und -detektivinnen) der Fall ist gerät sie in Gefahr ....
Tatsächlich hat mir Gegen jedes Gebot besser gefallen als Gegen die Spielregeln, aber im Großen und Ganzen hoffe ich, dass die Krimis fortgesetzt werden. Es müssen nicht immer männliche Charaktere sein, die im 19. Jahrhundert ermitteln, auch Frauen dürfen und sollten das. Und bedenkt man ihre Stellung damals stellen sie wohl auch die interessanteren Protagonisten dar.

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