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Veröffentlicht am 11.06.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

Underworld Chronicles - Verflucht
1

INHALT:
Nora kann es spüren, wenn Wesen in ihrer Umwelt ihr Böses wollen – keine schlechte Fähigkeit, wenn man in Detroit lebt, wo es nur so von gefährlichen, übernatürlichen Kreaturen wimmelt. Eine lange ...

INHALT:
Nora kann es spüren, wenn Wesen in ihrer Umwelt ihr Böses wollen – keine schlechte Fähigkeit, wenn man in Detroit lebt, wo es nur so von gefährlichen, übernatürlichen Kreaturen wimmelt. Eine lange Zeit geht das auch gut, doch dann landet sie durch eine Reihe unguter Entwicklungen in dem Club, der Schattenwesen: Dem „Underworld“. Dort wird sie nicht nur von Henry, dem Anführer der Vampire entführt, sondern auch in die Aufklärung mysteriöser Entführungen verwickelt. Gemeinsam mit ihren Freunden dem Troll Terrance, dem Magier Oliver und Nick versucht sie den Fall aufzuklären und die Wesen zu retten bevor es vielleicht zu einer Katastrophe kommt…

MEINE MEINUNG:
Ich mag die Idee. Ein starkes Mädchen, das sich alleine in Detroit gegen übernatürliche Wesen zur Wehr setzt und – obwohl sie schon einiges in ihrer Vergangenheit erlebt hat – weiterhin mutig und klug bleibt, sodass sie sogar versucht einen gefährlichen Entführungsfall aufzudecken. Das alles klang für mich nach einem tollen Fantasyroman, doch leider konnte mich die Umsetzung nicht vollständig überzeugen.

Versteht mich nicht falsch, ich habe schnell in die Geschichte reingefunden und gerade durch die ersten Seiten bin ich nur so geflogen. Ab irgendeinem Punkt haben mich Noras Erlebnisse auch wirklich gepackt, sodass ich weiterlesen wollte um herauszufinden, wie das alles für sie ausgeht. Aber trotzdem hatte ich leider auch einiges an Punkten, die mich doch ziemlich gestört haben.

Fangen wir doch mal bei Nora an. Die Idee mit ihrer besonders Gabe gefällt mir gut, ich habe über eine ähnliche noch nie gelesen, also endlich mal etwas Neues! Neben ihren Vorahnungen kann sie nämlich auch Gegenstände berühren und so in die Vergangenheit blicken, ebenfalls spannend! Sie als Person mochte ich dagegen leider nicht so sehr. Obwohl sie ihre starken, schlagfertigen und selbstständigen Momente hat, habe ich sie öfters als ziemlich naiv und kindlich empfunden. Trotzdem scheint ihr alles leicht zu fallen, sie wird von allen sofort gemocht und ihre Pläne bzw. Ideen gehen grundsätzlich auf. Ihre einzige „Schwäche“ scheint ihre Angst vor Männern zu sein, die meiner Meinung nach 1) in der Vergangenheit sehr berechtigte Gründe hatte und 2) dafür leider überhaupt nicht ausreichend thematisiert wurde. Allgemein scheint Nora ziemlich abgehärtet zu sein, es gab einige Szenen, in denen ich mich gefragt habe, wie sie das so leicht wegstecken kann. Bis zum Ende hat es auf mich so gewirkt, als hätte sie hauptsächlich Glück und wirklich tolle Freunde.

Um hier kurz einzuhaken: Einige der Nebencharaktere mochte ich wirklich sehr gerne. Gerade Terrance oder die Sukkubus Cecile waren mir sehr sympathisch und haben eine angenehme Frische in die Geschichte gebracht.

Diese war nämlich – aufgrund eines Fluchs, der über Nora liegt – leider sehr Männer lastig. In der ganzen Geschichte gab es außer Nora, glaube ich, nur 2 weibliche Charaktere, die beide leider nur einen sehr kurzen Auftritt am Rand hatten. Wirklich schade.

Das Ende war dann wieder rund, die Geschichte ist zu einem zwar nicht unerwarteten, aber trotzdem guten Abschluss gekommen. Insgesamt kann ich also sagen, dass ich die „Underworldcronicles“ so gerne mögen wollte, aber der Funken nicht ganz übergesprungen ist.

FAZIT:
Das Buch hat mich ab irgendeinem Punkt gepackt und war spannend, sodass es sich wirklich schnell hat lesen lassen. Außerdem mochte ich die Idee von Noras Gabe wirklich gerne und auch einige Szenen haben mir gut gefallen. Jedoch hat mich die Protagonistin leider ziemlich gestört und auch der Punkt, dass Männer sehr im Fokus des Geschehens zu stehen schienen.

2,5 von 5 Sternen

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 31.10.2023

Warum romantisieren wir sowas?

Cruel Castaways - Fallen
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Auf Instagram sehe ich oft, dass als Lieblingsautorinnen vieler LeserInnen neben Namen wie Colleen Hoover oder Sarah J Maas, auch oft LJ Shen fällt. Ich hatte vor diesem Buch nichts von der Autorin gelesen ...

Auf Instagram sehe ich oft, dass als Lieblingsautorinnen vieler LeserInnen neben Namen wie Colleen Hoover oder Sarah J Maas, auch oft LJ Shen fällt. Ich hatte vor diesem Buch nichts von der Autorin gelesen und wusste nur, dass ihre Bücher in eine düstere Richtung geht und sie gerne mit Grenzen spielt. Was das dann umgesetzt bedeutet, hat mich leider negativ überrascht und „Cruel Castaways“ war eines der problematischsten und seltsamsten Bücher, die ich seit langer Zeit gelesen habe.

Schon seit er 15 ist verbinden Arsene und seine Stiefschwester Grace starke Hassgefühle. Immer wieder versuchen sie sich gegenseitig umzubringen, sind aber besessen voneinander und können so auf der anderen Seite die Finger praktisch nicht voneinander lassen. Später heiraten sie. Doch nach kurzer Zeit stirbt Grace und Arsene verliebt sich in die starrköpfige Winnie, die trotz anfänglicher Abneigung besser zu ihm passt, als erwartet.

Ich weiß, dass dieser Klappentext definitiv zu wünschen übriglässt, aber ich kann dieses Buch leider nicht besser beschreiben. Die gesamte Handlung, praktisch alle Charaktere und das Konzept an sich waren in meinen Augen leider furchtbar. Aber lasst es mich ausführen. Ich bin generell niemand, der kein Dark Romance liest und alle Bücher in diesem Genre verurteilt. Solange es einen klaren consent gibt und die entsprechenden Trigger Warnungen zu Beginn des Buches. Ich suche nicht explizit nach spicy Büchern oder brauche in jedem Buch die entsprechenden Szenen, aber solange eine gewisse Balance zur Handlung da ist, sie gutgeschrieben sind und nicht in jedem Kapitel existieren stören sie mich nicht. Das ist also nicht mein Problem mit dem Buch. Ich denke, dass es auch im Dark Romance Bereich Abstufungen gibt, Grenzen die gewahrt werden sollten. Dazu gehört für mich eben beispielsweise der Konsens, alles was in Richtung extremer Erniedrigung, Stalking oder sogar sexuellen Missbrauch etc. geht, ´überschreitet für mich jegliche Grenzen. Ich verstehe es einfach nicht. Warum müssen wir das romantisieren? Warum finden wir es heiß, wenn ein Mann seine Frau wie Abschaum behandelt? Es ergibt keinen Sinn.

Ich wusste nicht, dass ich mich mit „Cruel Castaways“ in diesen Bereich bewege und war etwas geschockt. Arsene ist wirklich unaushaltbar. Er wertet Frauen konstant ab, beurteilt sie, entpersonalisiert sie und macht sie zu Objekten. Grace ist in keinem Stück besser. Die Beziehung der Beiden ist auf allen Ebenen problematisch und extrem ungesund – angefangen bei ihren ständigen gegenseitigen Beleidigungen, öffentlichen Erniedrigungen, Mobbing und mehreren Versuchen sich gegenseitig Umzubringen (!!!!). Das ist kein Balance-Akt zwischen Gefühlen mehr, zwischen Ablehnung und Anziehung, dass ist einfach nur krankhaft und ich kann nicht wirklich nachvollziehen, wie man beim Lesen Freude haben kann. Zudem bezeichnen sie sich in der Öffentlichkeit als Bruder und Schwester, wir sind also praktisch inzestoes unterwegs.
Ab der Hälfte bessert sich Arsenes Character (zumindest minimal), aber überzeugen konnte mich weder dieser Charakterwandel noch seine Beziehung zu Winnie, die das ganze Buch über eher blass bleibt. Trotzdem bekommt das Buch für diese etwas besseren Kapitel, die mit dem eigentlich akzeptablen Schreibstil ganz annehmbar sind
2 statt nur 1 Stern.

In Zukunft muss ich mich noch genauer informieren, was in einem Buch/mit einer AutorIn auf mich zukommt, denn in diesem Fall war ich offensichtlich nicht die richtige Zielgruppe

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Lückenhafte Handlung, Unsympathische Protagonistin

Skandal & Vorurteil
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In den letzten Monaten habe ich mich in viele Klassiker verliebt, darunter neben "Anna Karenina" oder "Das Bildnis des Dorian Gray" auch "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen. Neue Interpretationen oder ...

In den letzten Monaten habe ich mich in viele Klassiker verliebt, darunter neben "Anna Karenina" oder "Das Bildnis des Dorian Gray" auch "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen. Neue Interpretationen oder ein Perspektivenwechsel finde ich immer spannend - umso mehr habe ich mich gefreut als ich in "Skandal und Vorteil" genau das gefunden habe. Ich hatte die Vorstellung so die Charaktere nochmal anders kennenlernen zu können und gleichzeitig in einer romantischen Geschichte versinken zu können.

In "Skandal und Vorurteil" folgen wir Georgie - Fitz Darcys Schwester. Nach einem Skandal im letzten Schuljahr fühlt sie sich in ihrer Schule nicht nur allein, sondern hat auch das Gefühl allen beweisen zu müssen, dass sie "eine gute Darcy" ist und auch alleine erfolgreich und beliebt sein kann.

Wenn ich jetzt versuche die Handlung grob zusammenzufassen, fällt mir wieder auf, wie viele Lücken diese für mich von Anfang an hatte. Georgie spricht gleich zu Beginn mit Wickham, wegen dem sie im vorherigen Jahr in ein Skandal verwickelt wurde. Sie lässt sich von ihm sehr in die Ecke drängen und lässt sich dann auf einen Deal oder eine Art Wette ein, auf der das Buch hauptsächlich aufbaut: Sie möchte ihm beweisen, dass es ihr alleine gut geht und sie ihn nicht braucht, dass sie ihren Bruder stolz machen kann. Für mich gab es gar keinen Grund diesen Deal einzugehen, weshalb die gesamte Handlung für mich nur so semi Sinn ergeben hat.

Georgie hat sich in meinen Augen leider die meiste Zeit nicht wie der schon sehr sympathische Nebencharakter aus dem Original verhalten, sondern etwas naiv und tatsächlich wie das reiche Mädchen, dass keine Ahnung hat, wie sie ihre Probleme ohne mit Geld um sich zu schmeißen lösen soll. Es tut mir sehr Leid, wie hart ich über sie urteile, aber in so vielen Szenen war es einfach unangenehm zu lesen, wie sie sich verhalten hat bzw. mit anderen Leuten umgegangen ist.
Das einzige, was mich an dem Buch so richtig überzeugen konnte, war ihre Bindung zu ihrem Bruder Fitz. Georgie hat ein sehr enges Verhältnis zu ihm, ich habe ihre Insider, aber vorallem Fitz Fürsorglichkeit ihr gegenüber.Charles und Lizzie waren meine Lieblingscharaktere in dem gesamten Buch, sie haben so viel Wärme und Herz in die Geschichte gebracht und Georgie ab und zu mal auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht.
Die Liebesgeschichte mit Avery hat sich so ähnlich angefühlt. Ein lieber, freundlicher, aufmerksamer Charakter, der sich so gut er kann um Georgie kümmert und sie aufbaut, während sie leider wieder ziemlich unsensibel auf seinen Gefühlen herumtritt.

Auch das Ende kam mir dann zu abrupt, eine wirkliche Wendung gab es nicht, die Protagonistin hat nur verstanden, was ich mir als Leserin schon die ganze Zeit gedacht habe: Sie muss niemandem etwas beweisen und ihre Mühen eine Darcy zu sein, gehen immer nach hinten los.

FAZIT:
Ich hatte wahrscheinlich sehr hohe Erwartungen an "Skandal und Vorurteil", da ich den Originalroman von Jane Austen sehr liebe. Während ich die Nebencharaktere mochte, konnte ich mich leider so gar nicht mit der Protagonistin anfreunden, die Wendungen kamen erwartet und die Handlung hatte für mich einige Löcher.
2 von 5 Sternen

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