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Veröffentlicht am 15.06.2021

Etwas stimmt mit Hasi nicht

In der Höhle des Bösterhasen
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Dies ist der zweite Band aus der Reihe Gruftgeflüster. Es handelt sich um Kurzgeschichten, die man unabhängig voneinander lesen kann, weil sie abgeschlossen sind. Wer es beim lesen mag, dass ihm wohlige ...

Dies ist der zweite Band aus der Reihe Gruftgeflüster. Es handelt sich um Kurzgeschichten, die man unabhängig voneinander lesen kann, weil sie abgeschlossen sind. Wer es beim lesen mag, dass ihm wohlige Schauer über den Rücken laufen, dem kann ich diesen Teil empfehlen.

Als der kleine Max im Wald einen Hasen sieht, läuft er ihm in eine Höhle nach und verschwindet. Seine große Schwester Antonia, die auf ihn aufpassen sollte, ist verzweifelt. Als plötzlich ein Mädchen auftaucht und ihr Hilfe beim suchen anbietet, ist sie unsicher, ob diese wirklich echt ist. Trotzdem nimmt sie die Hilfe an und beide begeben sich in die Höhle, vor der bereits ihre Großmutter sie gewarnt hat.

Dieser Teil der Reihe hat mich begeistert. Ich habe mich gefühlt wie Alice im Wunderland und es hat mir wirklich Spaß gemacht, die Abenteuer der Kinder nachzuverfolgen. Was die drei in der Höhle erlebt haben, war fantastisch, obwohl die drei da sicherlich eine andere Meinung haben dürften, da es für sie nämlich überhaupt nicht lustig war. Mich hat der Teil sehr gut unterhalten und ich vergebe 4 Hasen ähm Sterne.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

spannender Ausflug in die Vergangenheit

Ein Bild der Niedertracht
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Dies ist der sechste Teil der Reihe um DCI Karen Pirie, der aber - wie seine Vorgänger - in sich abgeschlossen ist. Man muss die anderen Teile nicht zwingend gelesen haben, um der Story folgen zu können, ...

Dies ist der sechste Teil der Reihe um DCI Karen Pirie, der aber - wie seine Vorgänger - in sich abgeschlossen ist. Man muss die anderen Teile nicht zwingend gelesen haben, um der Story folgen zu können, vieles erklärt sich von selbst oder wird erläutert. Um der persönlichen Entwicklung der beteiligten Personen folgen zu können, empfiehlt es sich aber, die ersten fünf Teile zu lesen, zumal diese wirklich spannend sind.

Als eine Leiche aus dem Fluss als der Bruder eines vor zehn Jahren verschwundenen Politikers identifiziert wird, zieht man DCI Pirie, die als Cold-Case-Spezialistin tätig ist, hinzu. Diese bearbeitet bereits einen Fall, sodass sie nun mit zwei Fällen jongliert und versucht, beiden Opfern gerecht zu werden. Dies ist gar nicht so einfach, zumal DCI Pirie immer noch um ihren Liebhaber und ehemaligen Vorgesetzten Phil trauert, dessen Mörder aus dem Gefängnis entlassen werden soll. Dies ist eine zusätzliche emotionale Belastung, die an ihren Nerven zehrt.

Wieder einmal zeigt sich Val McDermids schriftstellerisches Talent. Aus vielen einzelnen Erzählsträngen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, kristallisiert sich eine Geschichte, die fesselt und unterhält. Die menschliche Seite wird nicht vernachlässigt, das Privatleben von Karen, aber auch das der anderen Personen, wird immer wieder wohldosiert thematisiert. Die gute alte Ermittlungsarbeit ist ein großer Bestandteil der Geschichte, was dazu führt, dass es leider einige Längen gibt. Hier wäre manchmal weniger mehr gewesen. Das ist aber der einzige Kritikpunkt, denn ansonsten gab es auf den vielen Seite keine Langeweile. Gerade der Sprung zwischen den zwei Fällen hielt die Spannungskurve meistens hoch oben und die Aufklärung hat mir viel Spaß gemacht. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich schon auf weitere Bücher mit DCI Pirie und ihren Kollegen.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Ein Wiedersehen mit Camino Island. Eher ruhig, aber dennoch lesenswert.

Das Manuskript
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Als der Hurrikan Leo mit voller Wucht auf Camino Island trifft, richtet er nicht nur verheerende Schäden auf der Insel an, sondern fordert mehr als zehn Menschenleben. Unter ihnen befindet sich der Schriftsteller ...

Als der Hurrikan Leo mit voller Wucht auf Camino Island trifft, richtet er nicht nur verheerende Schäden auf der Insel an, sondern fordert mehr als zehn Menschenleben. Unter ihnen befindet sich der Schriftsteller Nelson Kerr, den seine Freunde mit tödlichen Kopfverletzungen auf seiner Terrasse finden. Warum er im Sturm nach draußen ging, ist unklar, und auch die Kopfverletzungen werfen viele Fragen auf.

„Es sieht so aus, als wäre er mindestens drei Mal von dem Ast getroffen worden. Kann mir das jemand erklären?“ (Seite 64)

Die örtliche Polizei ist nicht nur überfordert, sondern mehr mit den Folgen des Hurrikans beschäftigt, also beginnen die Freunde, parallel eigene Ermittlungen anzustellen und haben schnell den Verdacht, dass das nächste Buch des Autors eine Rolle spielen könnte. Wo das Manuskript sich befindet und um was es in dem noch unveröffentlichten Werk geht, scheint hier die entscheidende Frage zu sein.

Das Buch geht gemächlich los und plätschert anfangs etwas vor sich hin. Je weiter die Handlung aber voranschreitet, desto mehr zieht die Story an, eine richtige Spannung kommt trotzdem lange nicht zustande. Dennoch fand ich es nicht langweilig, es muss für mich persönlich nicht immer Action sein. Gefallen hat mir zum Beispiel, dass es im Buch ein Wiedersehen gibt mit alten Freunden aus „Das Original“. Besonders habe ich mich gefreut, wieder von Bruce Cable zu lesen, dem Betreiber der Buchhandlung Bay Books auf Camino Island.

Im letzten Drittel dann überschlagen sich die Ereignisse, die Geschichte nimmt an Fahrt auf und Schlag auf Schlag folgt eine Aufregung der nächsten. Und dies ist mein größter Kritikpunkt; hier hätte der Autor sich etwas Zeit lassen, der Entwicklung mehr Raum geben sollen. Ansonsten hat mir das Buch aber gut gefallen, wie immer flogen die Seiten dahin und natürlich ging es, wie so oft bei Grisham, darum, Missstände aufzudecken und die Bösen zur Strecke zu bringen. Von mir gibt es 4 Sterne und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Bruce und Camino Island. Irgendwann.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ein Blick in die menschlichen Abgründe

True Crime International / FINNLAND TRUE CRIME I Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle
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Finnland True Crime von Adrian Langenscheid

Wahre Verbrechen, echte Kriminalfälle, True Crime; seit Jahren schon bin ich fasziniert davon. Die Reihe des Autors war mir bisher unbekannt und somit wurde ...

Finnland True Crime von Adrian Langenscheid

Wahre Verbrechen, echte Kriminalfälle, True Crime; seit Jahren schon bin ich fasziniert davon. Die Reihe des Autors war mir bisher unbekannt und somit wurde es Zeit, mir diese näher anzusehen.

In einem Rutsch, fast atemlos erzählt, so kam mir der Schreibstil vor. Dies ist natürlich dem Umstand geschuldet, dass in kürzester Zeit Fälle aufbereitet werden, deren Aufklärung tatsächlich Jahre, manchmal Jahrzehnte gedauert hat. Diesen Schreibstil kenne ich aus meinen geliebten True Crime-Zeitschriften und beanstande diesen nicht. Dieser passt zudem zu Kurzgeschichten.

Fehler aber wie zum Beispiel fehlende Buchstaben, falsch gesetzte oder fehlende Kommata sowie vertauschte Wörter (aus Frau wird Mann und ähnliches) haben mein Leseerlebnis beträchtlich geschmälert. Auch der fehlende Abstand der Vorgeschichte zum Hauptteil und die fehlenden Absätze in den Erzählungen selbst führten bei mir zu Irritationen und Unklarheiten. Hier hätte ich mir eine klare Abgrenzung gewünscht.

Von den vierzehn Fällen konnten mich im Endeffekt nur drei nicht überzeugen. Im Kapitel fünf lag dies daran, dass dort (und nur dort) plötzlich mit Gender-Sternchen geschrieben wurde, was mich sehr irritiert und aus der Story katapultiert hat. Kapitel sechs war mir zu chaotisch, fast wirr und durch einige Fehler nicht nachvollziehbar. Kapitel dreizehn hat für mich persönlich nichts mit klassischer True Crime zu tun. Es handelt sich vielmehr um politisch motivierte Straftaten, die für mich so gar nicht zu den restlichen Fällen gepasst haben. Aber das ist einerseits Geschmacksache und rundet andererseits die Fülle der verschiedenen Straftaten ab.

Es werden hier Fälle von häuslicher Gewalt, Kindesmisshandlung, Alkohol- und Drogenmissbrauch, extreme Brutalität und vieles mehr beschrieben. Für zarte Gemüter ist dies sicherlich sehr schwer auszuhalten, denn der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. Es sind allesamt Fälle, die mir vollkommen unbekannt waren, obwohl ich bereits seit Jahrzehnten einschlägige Literatur konsumiere. Das ist außergewöhnlich und ein großer Pluspunkt. Eine gelungene Auswahl, die das Herz von True Crime-Liebhabern höher schlagen lässt. Mein erstes Buch aus der Reihe, aber sicherlich nicht mein letztes. Ich vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Psychologische Spannung vom Feinsten

Der Verdacht
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Violet ist ein absolutes Wunschkind und obwohl Blythe anfangs Bedenken hat, freut sie sich immer mehr auf die Geburt. Als Violet auf der Welt ist, fühlt sich für Blythe aber alles falsch an. Kein Glücksgefühl, ...

Violet ist ein absolutes Wunschkind und obwohl Blythe anfangs Bedenken hat, freut sie sich immer mehr auf die Geburt. Als Violet auf der Welt ist, fühlt sich für Blythe aber alles falsch an. Kein Glücksgefühl, keine Liebe stellt sich ein. Das Baby ist schwierig und die Mutterschaft stellt Blythe vor einige Herausforderungen. Je älter Violet wird, desto feindseliger wird ihr Verhalten Blythe gegenüber. Ihren Vater Fox hingegen vergöttert Violet, was auf Gegenseitigkeit beruht. Die Bedenken von Blythe bleiben ungehört, die Situation spitzt sich zu, bis sich eine Tragödie ereignet.

Schon das erste Kapitel katapultierte mich in die Geschichte. Während Blythe heute eine Situation beobachtet, das Buch also quasi am Ende beginnt, erinnert sie sich daran, wie ihr Leben war, damals, als sie Fox kennenlernte, wie es war, als sie zusammenkamen, eine Familie gründeten, Kinder planten und das Leben schön war. Mit der Geburt von Violet änderte sich dann alles. Blythe schildert ihrem Mann ihre Sicht der Dinge. Zwischen dieser Erzählung erfahren wir stückchenweise, wer Blythes Mutter war und auch, wie diese groß geworden ist. Die Familiengeschichte von Blythe ist entsetzlich; voller Obsessionen und Grausamkeiten, das Schicksal erspart den Frauen nichts. Das ist traurig, das ist tragisch, das ist stellenweise wirklich schwer auszuhalten. Die Kapitel sind kurz gehalten, stellenweise sind es nur zwei Seiten, aber die haben es in sich.

Ich bin durch das Buch geflogen, wollte wissen, wie es weitergeht und musste es trotzdem manchmal an die Seite legen. Die Gefühle von Blythe hat die Autorin so außergewöhnlich gut erfasst, dass sie fast spürbar waren beim lesen. Im letzten Drittel flachte die Spannung etwas ab, was allerdings der Story geschuldet ist. Ein tolles Buch, mehr Psychothriller als Roman, emotional und verstörend, ein echter Pageturner. Von mir gibt es 4 Sterne.

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