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Veröffentlicht am 12.09.2021

Trügerische Idylle im Urlaubsparadies- grausamer Mord an der Adria!

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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Im Sommer 1958 reisen die 2 jungen Deutschen Elke und Sonja mit ihrem Roller an die italienische Adria. Für die beiden ein großes Abenteuer. Doch es wird zu mehr Abenteuer als gewünscht. Sie steigen in ...

Im Sommer 1958 reisen die 2 jungen Deutschen Elke und Sonja mit ihrem Roller an die italienische Adria. Für die beiden ein großes Abenteuer. Doch es wird zu mehr Abenteuer als gewünscht. Sie steigen in der kleinen Pension von Federica Pellegrini ab und beginnen harmlose Flirts mit den italienischen Männern. Doch ein paar Tage später wird der Dorflehrer, mit dem Sonja geflirtet hat, tot aufgefunden. Die beiden fürchten, unter Verdacht zu geraten. Ihre Pensionswirtin beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln, und kommt damit wiederholt Commissario Garibaldi in die Quere- so wie manch anderem...

Das Setting des Krimis, das Italien der 50er-Jahre, fand ich sehr spannend gewählt, hat mich insbesondere- da ich das Buch im Urlaub gelesen habe- auch noch mal unsere Art, Urlaub zu machen hinterfragen lassen. Allerdings muss ich gestehen, brauchte ich etwas, um in die Geschichte reinzukommen. Sehr lang konnte ich mir nicht merken, wer wer ist und welche Rolle er hat. Das passiert mir nicht so oft. Die Sorge, der zwei deutschen Mädels, unter Verdacht zu geraten, konnte ich nicht ganz so nachvollziehen, fand ihr agieren eher komisch. Irgendwie plätschert die Geschichte auch erst mal so vor sich hin, spielt sehr viel mit klassischen Vorurteilen. Nach und nach bin ich dann aber mehr rein gekommen und dann wurde es auch deutlich spannender. Die Pensionswirtin Federica und der Kommissar werden mehr und mehr ein Duo und daraus entspannt sich eine interessante Ermittlungsarbeit. Aber das Format einer Miss Marple erreicht Federica nicht... Es werden viele falsche Fährten gelegt und lang ist nicht klar, auf wen es als Täter rauslaufen wird, erst ganz am Schluss kam mir der -richtige- Verdacht, wobei ich die Auflösung zu wenig plausibel fand. Hat sich für mich nur bedingt nachvollziehbar präsentiert und ließ mich ein bisschen unzufrieden mit dem ende der Geschichte zurück. Insgesamt war der Krimi jedoch eine schöne Leseerfahrung, so dass ich ihn schon weiter empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Familiendrama vor historischem Hintergrund

Die Pilotin
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1942 wird die junge Pilotin Nancy in die Elitefliegertruppe von der berühmten Fliegerin Jacqueline Cochran eingeladen. Mit den anderen Frauen überführt sie Kampfflugzeuge in England zu ihrem Einsatzort. ...

1942 wird die junge Pilotin Nancy in die Elitefliegertruppe von der berühmten Fliegerin Jacqueline Cochran eingeladen. Mit den anderen Frauen überführt sie Kampfflugzeuge in England zu ihrem Einsatzort. Bei einer Bruchlandung lernt sie Mac kennen und verliebt sich in ihn. Doch der Krieg trennt die beiden. Jahrzehnte später kommt ihrer beiden Geheimnis ans Licht und erschüttert Nancys Familie zutiefst...

Amelia Carr erzählt uns ein fiktives Familiendrama über 3 Generationen vor historischem Hintergrund. Zentrales Thema ist dabei sie zerstörerische Kraft von Familiengeheimnissen, so gut sie auch gemeint sein mögen. Dabei ist die Protagonistin Nancy an vielen Stellen unglaublich ehrlich und loyal, dennoch bewahrt sie bis fast an ihr Lebensende ein großes Geheimnis, das ihre Familie fast entzweit. Carrs Charaktere sind lebendig und überzeugend, wenn auch mir nicht 100%ig sympathisch. Durch Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Hauptfiguren kann der Leser sich in die jeweilig im Fokus stehende Person gut einfühlen und denken und man erlabt so die schrittweise Enthüllung des Geheimnisses sozusagen hautnah mit. Klar nachvollziehbare Wechsel der Zeitebenen zwischen Gegenwart und Vergangenheit bauen den Spannungsbogen mit auf, lediglich manchmal etwas zu detaillierte Schilderungen der Flugtechnik ziehen etwas Längen. Für meinen Geschmack waren auch die einzelnen Kapitel zu lang. Gegen Ende sind die "überraschenden" Wendungen teilweise zu vorhersehbar, aber insgesamt ist es ein angenehm zu lesendes Buch und am Ende des langen Romas möchte an fast noch gern weiter lesen, wie es der 3. Generation weiter ergeht... Zusammenfassend ist das Buch aus meiner Sicht kein "Must-read", aber eine lesenswerte Geschichte, die unterhält und auch ein wenig weiter bildet.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Ein neuer Fall für Isabelle Bonnet

Madame le Commissaire und die panische Diva
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In Madame le Commissaire ermittelt Isabelle Bonnet in ihrem achten Fall. Die Schwester der berühmten Diva Colette Gaspard bittet sie um Hilfe, da die Diva von einem Stalker belästigt wird. Isabelle willigt ...

In Madame le Commissaire ermittelt Isabelle Bonnet in ihrem achten Fall. Die Schwester der berühmten Diva Colette Gaspard bittet sie um Hilfe, da die Diva von einem Stalker belästigt wird. Isabelle willigt ein, auf sie aufzupassen und macht sich auf die Suche nach dem Stalker. Und landet schließlich wieder in Paris, obwohl sie dort nie wieder hinwollte...
Der Autor Pierre Martin bleibt seinem Stil treu und schreibt einen gefälligen Krimi mit Urlaubsfeeling, wo der Genuss à la francaise nicht zu kurz kommt. Fast nebenbei macht sich die Kommissarin an die Ermittlungen und wirkt dabei wenig zielstrebig. Auch wenn man gleich zu Beginn einem Mord beiwohnt spielt dieser lange keine Rolle mehr... Und am Ende fügen sich die Fäden fast zufällig anmutend zusammen, wobei bis zur finalen Lösung noch einige Überraschungen auf den Leser warten.
Ich lese die Geschichten um Isabelle und ihren schrullligen Assistenten Apollinaire immer wieder gerne, ohne dass sie mich vollends begeistern. Es baut sich durchaus eine Spannung auf, ohne einem jedoch das Urlaubsgefühl zu vermiesen, auf alle Fälle bleibt den Akteuren immer Zeit für gutes Essen- und Trinken. Die zwischenmenschlichen Beziehungen der Handelnden finde ich manchmal etwas sonderbar und übertrieben dargestellt, daher auch nicht immer überzeugend Insbesondere Isabelles Beziehungen zu zwei Männern wird immer wieder sehr ausgebreitet und zu oft betont, dass es den beiden Männern nichts ausmacht. Überhaupt gab es einige Redundanzen in dem Buch, die mich etwas irritiert haben. Grundsätzlich gibt es daher von mir zwar eine Leseempfehlung, aber nicht uneingeschränkt.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Nette Geschichte für zwischendurch

Ein Garten für zwei
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Lu arbeitet als Top-Anwältin und ist kurz davor, Partnerin in der renommierten Kanzlei zu werden Sie hat ihr Leben voll im Griff. Doch dann stirbt ihr Bruder Pips und ihre Welt gerät aus den Fugen. Sie ...

Lu arbeitet als Top-Anwältin und ist kurz davor, Partnerin in der renommierten Kanzlei zu werden Sie hat ihr Leben voll im Griff. Doch dann stirbt ihr Bruder Pips und ihre Welt gerät aus den Fugen. Sie vergräbt sich in Pips Gartenlaube und begreift nach und nach, worauf es im Leben wirklich ankommt...
Ein Garten für zwei ist ein kurzweiliger, leicht zu lesender Roman, der flüssig geschrieben ist. Die Charaktere sind lebendig und realistisch, die Autorin gibt einem als Leser etwas nachzudenken, allerdings v
bleiben die Konflikte für meinen Geschmack etwas zu sehr an der Oberfläche. Insgesamt ist die Geschichte recht vorhersehbar, aber das macht nichts. Man bekommt hier eine Mischung aus Liebesgeschichte, Selbstfindungsroman und Gartenerzählungen und wenn man das mag ist man mit diesem Buch gut beraten. Schönes Buch für ein Wochenende am Strand- oder noch besser- in der Gartenliege. Macht Spaß, unterhält und man bekommt Lust auf Garten...

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Jonas Jonasson in alter Frische- jedoch nicht so frisch wie der Hundertjährige

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
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Victor ist ein egozentrischer Nationalist, der nur ein Ziel hat: Ruhm und Reichtum. Dabei sind ihm Gefühle und das Leben anderer ganz egal. Er schafft einen raschen Aufstieg in der Kunstwelt, aber als ...

Victor ist ein egozentrischer Nationalist, der nur ein Ziel hat: Ruhm und Reichtum. Dabei sind ihm Gefühle und das Leben anderer ganz egal. Er schafft einen raschen Aufstieg in der Kunstwelt, aber als er sich am Ziel wähnt, taucht plötzlich ein dunkelhäutiger, unehelicher Sohn auf. Kevin muss aus dem Weg... Der Totgeweihte findet Unterschlupf bei den Massai, bis er eines Tages nach Schweden zurückkehrt, um sich zu rächen. Unterstützt wird er dabei unter anderem vom Massai-Krieger Ole Mbatian, der dabei einen argen Cultural Clash erlebt...

Jonas Jonasson erzählt in der ihm eigenen unverwechselbaren Art voller Witz und Leichtigkeit. Die Sprache ist manchmal etwas salopp, oft sehr ironisch und teils etwas makaber. Immer wieder überrascht er mit neuen Einfällen und unvorhersehbaren Wendungen, so dass einem zu keiner Zeit langweilig wird. Gegen Ende wird es richtig packend. Die Story ist nicht weltbewegend, an vielen Stellen an den Haaren herbeigezogen, aber dennoch-oder gerade deshalb?- sehr unterhaltsam. Es werden sehr viele Themen angeschnitten, ohne in die Tiefe zu gehen, was der Leichtigkeit der Geschichte gut tut, nur das Ende wirkt meiner Meinung nach etwas damit überfrachtet, da auch sehr viel Politik reinkommt, jedoch nichts näher behandelt wird.
Insgesamt hat mir das Buch wieder gut gefallen, besser als der letzte Jonasson, den ich gelesen habe (der Mörder Anders), aber an den Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg, und verschwand, kommt auch diese Story nicht ran. Insgesamt gibt es von mir aber eine Leseempfehlung für alle, die nette Unterhaltung suchen und gerne etwas lachen...

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