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Veröffentlicht am 04.04.2017

Zurück ins Leben

Das Brombeerzimmer
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Der Roman "Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer erzählt von Nora, die im vergangenen Jahr einen sehr schlimmen Schicksalsschlag erlebt hat, als ihr Mann an einem Herzinfarkt gestorben ist. Sie hat ihre ...

Der Roman "Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer erzählt von Nora, die im vergangenen Jahr einen sehr schlimmen Schicksalsschlag erlebt hat, als ihr Mann an einem Herzinfarkt gestorben ist. Sie hat ihre Trauer noch nicht überwunden und fühlt sich tagtäglich an ihn erinnert, vor allem wenn sie ihrer gemeinsamen Leidenschaft, dem Einkochen von Marmelade, nachgeht. Von ihrer Mutter und Freundin wird sie liebevoll aufgefangen, aber sie muss den Weg zurück ins Leben finden, indem sie sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Noras heile Welt ist zerbrochen. Eines Tages findet sie einen Brief: Er ist von Julians Großtante Klara. Kurz vor seinem Tod hatte Julian Kontakt zu ihr aufgenommen, um sie nach einem alten Familienrezept für Brombeerkonfitüre zu fragen. Er wollte seine Frau damit überraschen. Nora macht sich auf die Suche nach der Dame, die zurückgezogen in der Vorpommerschen Boddenlandschaft lebt. Sie findet einen verborgenen Marmeladenkeller voller Geheimnisse aus der Kriegszeit, und sie erfährt, wer Klara wirklich ist …

Das Cover ist mit den dunkelblauen Brombeeren, dunklen Blaubeeren, den zartgrünen Blättern und den rosafarbenen Macarons vor einem hellen, an Shabby Chic erinnernden Hintergrund sehr raffiniert komponiert worden. Auch die zart mauvefarbene Schrift, die für den Titel gewählt wurde, passt perfekt dazu. Mich erinnert das Cover an ein Blatt aus einem liebevoll gestalteten Buch, das die besten Rezepte aus der guten alten Zeit enthält. Tatsächlich spielt dieser Roman nicht nur in der Gegenwart, sondern nimmt immer wieder auf die Vergangenheit Bezug. Auch der Titel des Romans ist gut gewählt, denn er weckt die Neugierde des Lesers und macht ihn auf die zugrunde liegende Geschichte neugierig.

Das Geschehen wird aus der Sicht von Nora geschildert, die ein schweres Trauma bewältigen und den Weg zurück ins Leben finden muss. Auf diese Weise kann der Leser ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen. Nora fühlt sich immer noch untrennbar mit ihrem verstorbenen Mann verbunden. In vielen Lebenssituationen beschwört sie die Erinnerung an die Vergangenheit herauf und sucht seinen Rat in kritischen Situationen. Dies spiegelt sich in einigen kursiv gestalteten Sequenzen, in denen der verstorbene Julian gleichsam selbst zu Wort kommt.

Der Stil dieses Romans ist leise, ruhig und poetisch. Man spürt die Traurigkeit und Melancholie von Nora, die eine glückliche Partnerschaft erlebt hat und den plötzlichen Tod ihres Mannes nicht verwinden kann. Sie ist in ihren Erinnerungen gefangen und braucht dringend Abstand, um wieder zu sich zu finden und ein neues Leben führen zu können. Nach und nach verändert sich der Ton des Buches; man spürt die positive Entwicklung von Nora, die in einer neuen Atmosphäre aufblüht und wieder Kraft und Lebensfreude gewinnt.

Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Im Mittelpunkt stehen vier interessante Persönlichkeiten. Nora, Klara, Mandy und Katharina sind starke Frauen, die zwar alle ihr Päckchen zu tragen haben, aber trotzdem nicht aufgeben, sondern einander stützen und Mut zusprechen. Insoweit ist dieses Buch ein Bekenntnis zur Frauenfreundschaft.

Das Buch enthält viel Lokalkolorit. Die Autorin Anne Töpfer hat die Schönheit der Vorpommerschen Boddenlandschaft nicht nur perfekt eingefangen, sondern es ist ihr gelungen, sie lebendig zu machen. Darüber hinaus bietet das Buch einige interessante Rezepte, die ich bestimmt ausprobieren werde.

Der Roman "Das Brombeerzimmer" hat mich tief berührt. Trotzdem muss ich an einer Stelle etwas Kritik üben. Die Autorin Anne Töpfer führt den Leser langsam an ein wohl gehütetes dunkles Familiengeheimnis heran, das dann aber etwas zu oberflächlich und schnell auf wenigen Seiten abgehandelt wird. Auch das offene Ende des Romans ist nicht ganz nach meinem Geschmack. Gern hätte ich mehr über die weiteren Zukunftspläne von Nora erfahren, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht. Aber vielleicht wird uns die Autorin Anne Töpfer mehr in einer Fortsetzung verraten...


Veröffentlicht am 04.04.2017

Wind um die Nase

Meerblick inklusive
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Der Roman "Meerblick inklusive" von Anna Rosendahl erzählt von der jungen Buch-Bloggerin und Buchhändlerin Meike, deren Oma aus heiterem Himmel eine folgenschwere Entscheidung trifft, ihren Mann nach 50 ...

Der Roman "Meerblick inklusive" von Anna Rosendahl erzählt von der jungen Buch-Bloggerin und Buchhändlerin Meike, deren Oma aus heiterem Himmel eine folgenschwere Entscheidung trifft, ihren Mann nach 50 Jahren Ehe verlässt und sich auf die Nordsee-Insel Amrum aufmacht, wo sie ihre Kindheit und Jugend verlebt hat. Meike erhält den Auftrag, die spurlos verschwundene Oma wieder zurückzuholen. Als die junge Buchhändlerin mit der Fähre anlegt, ist Oma nicht da. Dafür aber Meikes eigene Vergangenheit mit der Nordseeinsel.

Das Cover zeigt einen typischen blau-weiß gestreiften Strandkorb in den Dünen und weckt in dem Betrachter große Lust, zumindest gedanklich auf eine unterhaltsame Reise an die Nordsee zu gehen. Auch der Titel suggeriert einen Aufenhalt in einer gemütlichen Pension, wo man einen unverbauten Blick direkt auf das Meer und die herrliche Natur genießen kann.

Die Protagonistin Meike ist sehr sympathisch. Zu Beginn der Handlung befindet sie sich ganz klar an dem absoluten Tiefpunkt ihres Lebens. Sie ist von ihrem Freund verlassen (und monatelang betrogen!) worden, hat ihren Job und ihre Wohnung verloren, lebt in einer Einliegerwohnung im Keller ihres Elternhauses und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Als ihre geliebte Oma spurlos verschwindet, rappelt sie sich auf, reist auf die Insel Amrum und macht sich auf die Suche. Hierbei durchläuft sie einen Entwicklungsprozess, den die Autorin Anna Rosendahl sehr gut beschrieben hat.

Auch die anderen Charaktere sind sehr anschaulich und lebendig beschrieben worden. Sie sind nicht perfekt, sondern weisen viele Ecken und Kanten auf, manche Figuren wie Walter und Suzanna sind schräg und skurril, und Meikes Opa und Ex-Freund sind sogar sehr unsympathisch. Alles in allem eine gesunde Mischung, die das echte Leben wiederspiegelt!

Leider ist Meikes Oma in diesem Roman für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen. Man erfährt meistens nur durch Dritte etwas über sie, und sie selbst kommt zu wenig zu Wort. Ich hätte sie gern näher kennengelernt und mehr über ihr Leben und ihre Ansichten erfahren.

Die Autorin Anna Rosendahl schreibt in einer klaren, schlichten Sprache. Hierbei hat sie an einigen Stellen den Dialekt der einheimischen Bevölkerung in ihren Text verwendet, was sehr authentisch wirkt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin die Nordsee-Insel Amrum sehr anschaulich beschrieben und viel Lokalkolorit in ihren Roman hat einfließen lassen. Auf diese Weise weckt das Buch die Lust in dem Leser, sich selbst auf die Reise nach Amrum zu machen und die Schönheit dieser Insel zu entdecken.

Der Roman "Meerblick inklusive" lässt sich locker und leicht lesen. Er ist eine unterhaltsame Lektüre, die sich nicht nur perfekt für den Strandkorb eignet, sondern auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregt und Mut zur Veränderung machen will.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Das Wachsfigurenkabinett

Die Meisterin der Wachsfiguren
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Nach wie vor zählt das berühmte Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud mit vielen Niederlassungen auf der ganzen Welt zu den Attraktionen, die man sich auf einem Städte-Trip nicht entgehen lassen möchte. ...

Nach wie vor zählt das berühmte Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud mit vielen Niederlassungen auf der ganzen Welt zu den Attraktionen, die man sich auf einem Städte-Trip nicht entgehen lassen möchte. Historische Persönlichkeiten aus längst vergangenen Zeiten stehen neben angesagten Prominenten aus der glitzernden Welt des Show-Business. Doch wer kennt die außergewöhnliche Frau, der wir diese einzigartigen Kunstwerke zu verdanken haben? In ihrer Romanbiografie "Die Meisterin der Wachsfiguren" erzählt Anna-Luise Melle von einer außergewöhnlichen Künstlerin, die sich selbst als Handwerkerin verstand:

Paris, 1778: Am glücklichsten ist Marie Tussaud, wenn sie ihrem Onkel bei der höchst anspruchsvollen Fertigung von Wachsbüsten und -figuren helfen darf. Bald wird man in Versailles auf die schöne junge Frau mit dem außergewöhnlichen Talent aufmerksam: Marie darf eine Schwester des Königs unterrichten! Dass sie sich dabei unsterblich in den attraktiven, aber verheirateten Maler Jacques verliebt, bringt sie in Schwierigkeiten. Wenig später jedoch bricht die Französische Revolution mit Gewalt über Paris herein und bringt Marie in Lebensgefahr – nur ihre Kunst kann sie jetzt noch retten …

Das in Sepia-Tönen gehaltene Cover zeigt eine dunkelhaarige Frau, die ihr schlichtes hochgeschlossenes blaues Kleid mit einer weißes Schürze vor Flecken schützt. In ihren Händen hält sie verschiedene Werkzeuge, neben ihr steht eine große Büste, an der sie gerade zu arbeiten scheint. Der kurze Titel kennzeichnet die Protagonistin als "Meisterin der Wachsfiguren", während der ausführliche Untertitel Leben und Werk von Madame Tussaud auf einen klaren Nenner bringt: "Ihr Können war perfekt, ihr Leben war gefährlich, ihr Werk ist unsterblich


Wenn man so will, ist die Geschichte von Madame Tussaud der Stoff, aus dem die Träume sind. Anna-Luise Melle gibt einen faszinierenden Einblick in eine Epoche des Umbruchs, ihre atmosphärisch dichten Schilderungen machen die vergangene Zeit lebendig. Alle Leser*innen dürfen die Protagonistin an den glänzenden Hof von Versailles begleiten, wo die Aristokraten im Luxus schwelgen, aber auch den harten Alltag von einfachen Menschen kennenlernen, die gegen Armut und Hunger kämpfen. Als eine kluge, selbstbewusste "Selfmade-Frau", die sich in der Geschäftswelt behaupten und ihre Kinder allein erziehen musste, eignet sich Marie Tussaud, Tochter eines Scharfrichters und einer Dienstmagd, durchaus als Identifikationsfigur.

Die Romanbiografie von Anna-Luise Melle ist fesselnd geschrieben, sie lässt sich leicht und locker lesen und bietet gute Unterhaltung. Dennoch bn ich nicht ganz mit dieser Lektüre warm geworden. Für meinen persönlichen Geschmack erlaubt sich Anna-Luise Melle zu viele literarische Freiheiten. Eine korrekte Darstellung der Fakten hätte absolut ausgereicht, um die bewundernswerte Madame Tussaud angemessen zu würdigen.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Liebe geht durch den Garten

Querbeet ins Glück
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Frühling, Frühling, wird es nun bald!

Freut ihr euch schon auf die kommende Zeit? Bald können wir uns über die ersten Frühlingsblüher freuen. Gleichgültig, ob wir einen grünen Daumen haben oder nicht: ...

Frühling, Frühling, wird es nun bald!

Freut ihr euch schon auf die kommende Zeit? Bald können wir uns über die ersten Frühlingsblüher freuen. Gleichgültig, ob wir einen grünen Daumen haben oder nicht: Blumenzwiebeln gedeihen überall, in den Blumenkästen am heimischen Balkon oder in gepflegten Blumenrabatten im eigenen Garten. In ihrem neuen Roman "Querbeet ins Glück" nimmt Lisa Kirsch uns mit in eine idyllische Schrebergartenanlage in Berlin, wo kreative Laubenpieper ein richtiges Paradies für Menschen und Tiere geschaffen haben:

Maddie hat es fast geschafft: Ihr Traumjob als Musicaldarstellerin ist zum Greifen nah. Um richtig Fuß zu fassen, darf sie sich auf keinen Fall ablenken lassen. Doch dann stolpert Maddie durch Zufall in den Gemeinschaftsgarten “Grüne Freiheit”. Auf einmal merkt sie, was ihr gefehlt hat: Sie genießt das Gefühl von frischer Erde zwischen den Fingern, freundet sich mit der wilden Lila an und bekommt Herzklopfen, wenn der unverschämt gutaussehende Mo ihr beim Johannisbeeren-Ernten hilft. Aber Maddie kann sich nicht zweiteilen und ihr wird klar: Früher oder später muss sie sich zwischen ihren Gartengefühlen und ihrem Karrieretraum entscheiden.

Das in frischen Farben gehaltene Cover verspricht leichte, lockere Unterhaltung. Man sieht eine junge Frau, angetan mit Sonnenhut und Gummischürze, die in ihrer rechten Hand ein Tray mit selbstgezogenen Pflanzen balanciert. Die linke Hand locker in die Hüfte gestützt, ist sie vertieft in ein angeregtes Gespräch mit einem Mann, der eine Schubkarre mit einer Gießkanne und anderen Werkzeugen in seinen Händen hält.

Für meinen persönlichen Geschmack bringt der kurze, knackige Titel den Inhalt des Romans auf den Punkt. "Querbeet ins Glück" - für Maddie!

Der humorvolle Roman spielt in Berlin, vermittelt aus der Ich-Perspektive von Maddie, einer bodenständigen, introvertierten Protagonistin, die an ihrer eigenen Ausstrahlung zweifelt. Dabei hat sie ihren ersten Job als Musical-Darstellerin ergattert und pendelt zwischen ihrem Arbeitsplatz in einem Theater und einem gemütlichen Schrebergarten hin und her. Durch den starken Kontrast zwischen der glitzernden Showbühne und dem einfachen Landleben prallen die Gegensätze unvermittelt aufeinander, was die Lektüre interessant und lebendig macht und alle Leser bei der Stange hält. Hierbei blendet Lisa Kirsch die Schattenseiten des Ruhms nicht aus; Maddie erlebt Konkurrenzdenken und Mobbing, wenn es um die Besetzung von wichtigen Rollen geht. Dagegen fühlt sie sich in der idyllischen Kleingartenanlage gut aufgehoben; was nicht nur an dem attraktiven Mo und seinem kleinen Sohn Elvis liegt, die sich dem aktiven Tierschutz verschrieben haben. Auch wenn sie gar keinen grünen Daumen besitzt, wird sie in die alternativ angehauchte Gemeinschaft integriert und darf alle Mitglieder tatkräftig unterstützen. Ganz nebenbei erfährt sie viel Wissenswertes über die artgerechte Haltung von (überzüchteten) Hühnern wie Inge und Caroline, die nach ihrer Rettung aus Legebatterien von allen Laubenpiepern liebevoll umsorgt werden.

Was für eine lebensbejahende Lektüre! Lisa Kirsch erzählt eine moderne Liebesgeschichte um eine kreativ veranlagte Patchwork-Familie, die angenehme Unterhaltung garantiert, durchaus mit Tiefgang, mit viel Herz und Humor, nicht nur für Hobby-Gärtner und Tierfreunde. Mir hat dieser mitreißende Roman mitten aus dem prallen Leben sehr gefallen. Habt ihr Lust bekommen, das nächste Gartencenter zu stürmen, um den eigenen Balkon oder Garten für das kommende Frühjahr aufzupeppen? Dann treffen wir uns in der Bio-Ecke...

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Ein Sommer in der Provence

Lavendelblütenträume
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Draußen wird es Herbst. Wenn der Regen gegen die Schreiben trommelt, möchte man sich fortträumen an einen idyllischen Ort im sonnigen Süden, wo man den köstlichen Duft von Lavendel atmen und landestypische ...

Draußen wird es Herbst. Wenn der Regen gegen die Schreiben trommelt, möchte man sich fortträumen an einen idyllischen Ort im sonnigen Süden, wo man den köstlichen Duft von Lavendel atmen und landestypische Spezialitäten in gemütlichen Bistros verkosten kann. Mit ihrem Roman "Lavendelblütenträume. Provenzalische Liebe" schenkt Julie Clairmont uns einen literarischen Urlaub in Frankreich, mit leckeren Rezepten, die zum Nachbacken und Nachkochen einladen.

Der erfolgsverwöhnte kanadische Architekt Ben reist in die frühsommerliche Provence, um über seine Zukunft nachzudenken. Doch als er in einem kleinen Hotel der jungen Künstlerin Lila begegnet, beschließt er, länger zu bleiben, um das Land seiner Vorfahren näher kennenzulernen.
Lila liebt das Leben und die zauberhaften Sommertage ihrer provenzalischen Heimat. Doch ein Geheimnis belastet die fröhliche Lebenskünstlerin und nach einem schweren Schicksalsschlag ist ihre Zukunft ebenso ungewiss wie die des charmanten Boutique-Hotels, in dem sie aufgewachsen ist. Auch Ben sorgt sich. Er soll nicht nur die Architekturfirma des Vaters übernehmen, sondern dafür obendrein eine Vernunftehe eingehen. Schon bei der ersten Begegnung der beiden fliegen die Funken, über ihre Leidenschaft für leckeres Essen kommen sie sich näher und bald wird aus dem Sommerflirt eine zärtliche Liebe. Das Glück scheint zum Greifen nah. Bis ihre Vergangenheit sie einzuholen und alles zu zerstören droht. Die Liebenden müssen sich entscheiden: Vernunft oder Herz?

Das hübsche Cover atmet landestypisches Flair. Wer möchte nicht an den violett blühenden Lavendelfelder vorbeischlendern und sich über die malerische Landschaft freuen.

Julie Clairmont hat sich für ein romantisches Setting entschieden. Ihr Liebesroman spielt in einem baufälligen Chateau in einem ruhigen Dorf mitten in der Provence, das von den Besitzern mit viel Herzblut als Boutique-Hotel geführt wird. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind ihr so gut gelungen, dass man sich an diese Sehnsuchtsorte träumen kann. Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven vermittelt, aus der Sicht von Ben, einem aus Kanada stammenden Architekten, den ein geschäftliches Projekt nach Frankreich geführt hat, und aus der Sicht von Lila, einer lebenslustigen Künstlerin, die nach dem Tod ihrer (Zieh-) Mutter nicht nur um ihre eigene Zukunft, sondern auch um den Fortbestand des alternativ angehauchten Familienbesitzes bangt. Es sind liebenswerte Protagonisten, nicht frei von Fehlern und Schwächen, was sie authentisch wirken lässt.

Was für eine charmante, zeitgenössische Geschichte, gestaltet an einem echten Sehnsuchtsort und gewürzt mit einer zarten Prise Erotik! Julie Clairmont erzählt von der Magie der großen Liebe und schenkt ihren Lesern wundervolle Lesemomente. Ich freue mich schon auf "Jasminblütenzauber", den zweiten Teil der Reihe "Provenzalische Liebe", welcher die Fortsetzung der turbulenten Romanze bildet und im kommenden Jahr erscheinen wird!

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