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Veröffentlicht am 25.06.2021

Herzerwärmende Geschichte mit grandiosem Schreibstil

Sleepless in Manhattan
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Das Cover des Print-Exemplars gefällt mir ausgesprochen gut. Ich liebe die eher sanften, erdigen Farben, die fast schon im Gegensatz zum lauten, schrillen New York stehen, aber hervorragend zu der Geschichte ...

Das Cover des Print-Exemplars gefällt mir ausgesprochen gut. Ich liebe die eher sanften, erdigen Farben, die fast schon im Gegensatz zum lauten, schrillen New York stehen, aber hervorragend zu der Geschichte und vor allem zu den Protagonisten passen.

Die Story an sich klingt sehr vielversprechend: Als Journalistin bei einer Zeitschrift bekommt Sadie Bisset allerlei Zuschriften und als Betreuerin der Weihnachtsrubrik auch Wunschzettel, doch im Sommer erweckt ein solcher Brief dann ihre Aufmerksamkeit. Die 10-jährige Birdie Maxwell hat gerade ihre Mutter verloren und wünscht sich gar nicht viel: Ein Glas Oliven, ein Paar Socken – und eine Freundin für ihren Vater. Sadie kann gar nicht anders, als diesem herzzerreißenden Brief zu antworten und schickt ihr prompt die Socken und die Oliven. Zudem macht sie sich auf die Suche nach der Briefeschreiberin und landet vor dem Haus der Maxwells. Dort trifft sie auf Birdies Vater Sebastian und beide kommen sich schnell näher, doch Sadie war nicht ganz ehrlich und als das rauskommt, droht sie mehr zu verlieren als nur einen Mann…

Ich liebe die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward. Das liegt vor allem an dem unglaublichen Schreibstil, der es jedes Mal wieder schafft, mich in die Geschichte zu ziehen, mich zum Lachen zu bringen und mich emotional zu berühren. Das ist auch bei dem Buch ab der ersten Zeile der Fall. Es gibt einfach wenig Autor: innen, die es schaffen, mich so zu begeistern und dafür zu sorgen, dass man das Buch ohne Probleme in einem Zug durchzulesen.

Auch die Charaktere habe ich ab Seite eins in mein Herz geschlossen. Sadie ist zwar ein wenig speziell und hat (wie vermutlich jeder) so ihre Fehler, aber sie ist gleichzeitig aber auch ein unglaublich empathischer Mensch, der vor allem für Birdie immer da ist. Ich fand die Briefe der Kleinen unglaublich berührend und hätte auch tatsächlich noch ein, zwei mehr lesen können. Sebastian mochte ich unglaublich gerne und auch wenn er auf den ersten Blick, wie der typische eiskalte Geschäftsmann wirkt, ist er so überhaupt nicht. Vielmehr kümmert er sich aufopferungsvoll um seine Tochter und die Menschen, die ihm wichtig sind. Mein Highlight war aber natürlich Birdie und ihr Hund Marmaduke, die vor allem zusammen immer wieder die lustigsten Situationen heraufbeschwören, sodass ich immer wieder leise lachen musste.

Die Geschichte an sich fang wirklich vielversprechend und erfrischend anders, wenn auch nicht vollkommen innovativ. Ich mochte, dass sich selbst kleinere Missverständnisse verhältnismäßig schnell lösen, sodass sich die Beziehung nicht darauf aufbaut. Überhaupt ist die Entwicklung dieser zu Beginn des Buches sehr glaubwürdig und natürlich, das ändert sich aber im weiteren Verlauf leider ein wenig. Ab einer gewissen Stelle ging mir das alles dann doch eine Spur zu schnell, vor allem weil Sebastian sich davor auf keine Frau einlassen konnte und sich das mit Sadie ganz plötzlich ändert, vielleicht hätte man beiden einfach mehr Zeit geben können, um sich aneinander zu gewöhnen. Zudem gibt es ab einem gewissen Punkt zu viele Zufälle, die die Story an sich doch recht unglaubwürdig erscheinen lassen. Ich mag zwar, die Aussage, die das Buch dadurch macht, aber es ist mir einfach eine Spur zu unrealistisch.

Alles in allem ist auch dieses Buch wieder ein sehr gelungenes Werk von Vi Keeland und Penelope Ward, das vor allem durch den grandiosen Schreibstil und die liebevoll gestalteten Charaktere überzeugt, den Verlauf der Geschichte hat mich allerdings ab einem gewissen Punkt mehr ganz überzeugen können, sodass es nicht ganz an mein Lieblingsbuch Hate Notes heranreicht.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Wieder einmal ein gutes Buch von Sarah Lark

Die Tierärztin - Große Träume
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Bei dem Cover bin eher skeptisch, weil ich es so klischeehaft finde. Zwar finde, dass die abgebildete Person durchaus Nellie sein könnte, aber das Buch wirkt dadurch wie ein kitschiger historischer Roman ...

Bei dem Cover bin eher skeptisch, weil ich es so klischeehaft finde. Zwar finde, dass die abgebildete Person durchaus Nellie sein könnte, aber das Buch wirkt dadurch wie ein kitschiger historischer Roman und die Bücher von Sarah Lark sind einfach viel mehr als das. Vielleicht würde es mir hier besser gefallen, wenn man wieder nur eine Landschaftsdarstellung gewählt hätte.

Die Story an sich gefällt mir erstmal recht gut: Nellie hat nur einen Wunsch: Tierärztin zu werden, doch in Belgien dürfen Frauen nicht Tiermedizin studieren, sodass sie nur eine Möglichkeit hat. Sie heiratet ihren besten Freund Philipp de Groot, um später mit ihm die Praxis seines Vaters zu übernehmen. Schon während seiner Ausbildung findet Nellie immer wieder Möglichkeiten, sich den Stoff anzueignen, den er lernen muss. Doch Philipps Herz gehört der Musik und er nimmt Nellie das Versprechen ab, dass sie ihn freigibt, sollte sich für ihn die Möglichkeit ergeben, seinen Traum zu leben. Als dann der erste Weltkrieg über das kleine Land hereinbricht, wird Nellie in die Wirren hineingezogen, darf aber immerhin hin und wieder die Tiere der deutschen Besetzer behandeln. Doch dann erhält Philipp die Chance, als Musiker zu arbeiten und Nellie entschließt sich ins weit entfernte Berlin zu gehen, um dort endlich als Tierärztin arbeiten zu können und vielleicht den deutschen Soldaten wieder zu finden, in den sie sich verliebt hat…

Das letzte Buch von Sarah Lark konnte mich leider so gar nicht überzeugen und aus diesem Grund war ich auch hier sehr skeptisch, zum Glück hat mich dieses Buch wieder vollkommen abgeholt und ich wusste wieder, warum ich ihre Bücher so unglaublich gerne lese. Der Schreibstil ist wieder einmal grandios und man wird ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und kann sich nur schwer wieder daraus lösen. Diese unglaubliche Sogwirkung sorgt auch dafür, dass ich die mehr als 500 Seiten in wenigen Tagen gelesen habe, einfach weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Dazu tragen auch vor allem die weiblichen Charaktere des Buches bei. Nellie ist von Anfang an sehr selbstbewusst und weiß ganz genau, was sie will. Ich fand sehr bewundernswert, wie zielstrebig sie es anging, als Tierärztin arbeiten zu können und wie egal ihr die Ablehnung der Menschen in ihrer Umwelt waren. Sie war dabei aber nie eiskalt oder hartherzig, selbst wenn ich manchmal fand, dass sie mehr hätte auf Philipp eingehen können, auch wenn sie ihn häufig nicht verstehen konnte. Mein Lieblingscharakter war allerdings im größten Teil der Story Maria von Prednitz. Ich finde es super spannend, wie eine Figur, die auf dem autistischen Spektrum ist, in der Vergangenheit in der Gesellschaft zurecht kam und mir gefällt, wie Maria es meistert. Natürlich ist es für ihre Umwelt schwer, nachvollziehen zu können, warum sie so handelt, wie sie es tut, aber mir gefiel, wie sie trotz aller Widerstände ihren Weg geht und Nellie damit sehr ähnlich ist, selbst wenn sie sich in anderer Hinsicht vollkommen unterscheiden. Zudem ist Maria dadurch mal eine vollkommene andere Protagonistin und ich habe es wirklich geliebt, ihre Geschichte zu lesen.

Ein bisschen anders geht es mir mit den männlichen Protagonisten. Zwar liebe ich Bernhard, schon allein weil er so viel Geduld mit Maria hat und sie in jeder Situation unterstützt, ohne etwas dafür von ihr zu fordern. Allerdings bin ich so gar kein Fan von Philipp oder Walter. Phipps fand ich zu Beginn eigentlich noch recht sympathisch, er ist immer für Nellie da und unterstützt sie bei ihrem Studium, auch wenn er das von sich aus nicht unbedingt machen würde, sondern es immer eher Nellies Organisation zu verdanken ist. Dennoch gefiel mir, dass er sich nicht in seinem Ego gekränkt fühlt, dass sie die deutlich bessere Tierärztin ist, sondern ihn das eigentlich sogar freut, weil er dann nicht so viel in die Richtung tun muss. Als sie ihn allerdings später wiedertrifft, fand ich ihn super übergriffig und vereinnahmend. Er wirkte so gar nicht mehr wie der Junge, den Nellie einmal kannte und das fand ich irgendwie sehr schade. Auch Walter wurde mir mit zunehmendem Verlauf der Geschichte immer unsympathischer. Im Krieg und vor allem als Marias älterer Bruder mochte ich ihn wirklich gerne. Seine Schwester ist ihm immer unglaublich wichtig und mir gefiel sein Einsatz für die verschiedenen Tiere während des Einsatzes in Belgien. Als er nach dem Krieg dann aber nicht mehr das machen kann, was er will, hat er mich unglaublich damit genervt, dass er sich nicht einfach mal in verschiedenes einarbeitet, sondern im Prinzip noch immer versucht, an seinem Lebensstil festzuhalten, obwohl dieser nicht länger möglich ist. Das hat mich so genervt, dass ich immer wieder gehofft habe, dass Nellie sich einfach von allen Männern trennt, weil sie sehr gut auch alleine klarkommt.

Die Story an sich ist, wenn man schon ein paar Bücher von Sarah Lark gelesen hat, sehr vorhersehbar. Mich hat das aber nicht wirklich gestört, weil ich keine super innovative Story erwarte, wenn ich mich für dieses Buch entscheide, sondern dass ich unterhalten werde, mir die geschichtlichen Untergründe nähergebracht werden und ich die Charaktere mag. All dies bietet dieses Buch mit kleineren Abstrichen und ich habe sehr genossen, es zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Informatives Kochbuch, das mit gesunden Rezepten besticht

Heilsam kochen mit Ayurveda
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Das Cover finde ich an sich recht gelungen, weil ich das Gericht auf dem Cover sehr ansprechend, gleichzeitig aber auch gesund und ausgewogen aussieht. Ich bin allerdings kein großer Fan davon, dass die ...

Das Cover finde ich an sich recht gelungen, weil ich das Gericht auf dem Cover sehr ansprechend, gleichzeitig aber auch gesund und ausgewogen aussieht. Ich bin allerdings kein großer Fan davon, dass die Autoren auch auf dem Cover abgebildet sind, ich verstehe zwar, warum es hier gemacht wird, finde es aber unnötig, schließlich werden deren Expertisen auch im Buch noch genauer angesprochen, deswegen muss das nicht auf dem Cover verdeutlicht werden.

Der Aufbau des Kochbuches finde ich sehr gelungen. Zunächst wird genauer erläutert, was Ayurveda überhaupt ist und inwiefern diese Heilmethode ergänzend zu einem gesunden Leben beitragen kann. Mir gefiel gut, dass nicht so getan wird, als wäre dies die ultimative Lösung für alle gesundheitlichen Probleme, sondern immer wieder darauf verwiesen wird, dass Ayurveda viel mehr auf pflanzlichen Heilmethoden aufbaut und eben kein Hokuspokus ist. Man merkt richtiggehend die Begeisterung für die vedischen Lehren, sodass dieser Funken auch ohne Probleme auf einen selbst überspringt und man dadurch sehr gespannt darauf ist, mehr darüber zu lernen. So gefiel mir vor allem die Übersichten zur Organisation des Tages, einfach weil dadurch zwar ein sehr stark idealisierter Tag eingezeichnet ist, der im Alltag nicht immer umsetzbar zu sein scheint, der für mich aber eine schöne Anregung bietet, so einen idealen Tag laut der vedischen Lehre einmal auszuprobieren. Mir sind die allgemeinen Ausführungen allerdings etwas zu lang und zu ausführlich. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich bei diesem Buch nicht um ein reines Kochbuch handelt, sondern es vielmehr allgemein um die ayurvedische Heilkunst geht. Dennoch war es mir an manchen Stellen doch ein wenig zu ausführlich, weil für mich eben vor allem die Rezepte von Interesse waren, für andere Menschen, die sich mehr mit diesem Lebensstil auseinandersetzten wollen, sind aber diese Kapitel vermutlich ebenfalls von großem Interesse.

Die Organisation der Rezepte finde ich allerdings sehr gelungen. So werden zunächst einmal die Grundrezepte zu Ghee, einer Süßrahmbutter, und einer einfachen Gemüsebrühe erklärt, bevor dann Rezepte zum Frühstück, zum Mittagessen, für Zwischendurch, zum Abendbrot und in etwas Süßes aufgeteilt sind. Dabei gefällt mir vor allem, dass es immer wieder gute Tipps gibt, wie man bestimmte vedische Methoden in den Alltag integrieren kann. Beispielsweise dass man morgens natürlich Kaffee trinken könne, wenn man einfach ein paar Messerspitzen Kardamom hineingibt, um seinen Körper nicht zu übersäuern. Ich mochte gerade diese praktischen Tipps wirklich gerne, weil man sonst häufig das Gefühl hat, an Kleinigkeiten zu scheitern, die durch die neue Ernährungsweise verboten sind. Das ist hier nicht der Fall, weil eben nichts wirklich verboten ist, sondern einem eher Anregungen gegeben werden, wie man dennoch der Lebensweise entsprechen kann. Zudem ist es wirklich super, dass viele der Rezepte entweder vegetarisch oder vegan sind, einige zuckerfrei und andere auch glutenfrei. Dadurch finden auch Menschen, die sich auf oder andere Weise ernähren wollen oder aufgrund von Allergien müssen, das richtige Rezept für sich. Die Fotos zu den jeweiligen Gerichten sehen immer perfekt angerichtet aus, gleichzeitig aber auch wirklich lecker, sodass man das ein oder andere gerne mal nachkochen würde. Dabei ist es auch sehr hilfreich, dass alle Zutaten sehr übersichtlich aufgelistet sind, ich hätte mir allerdings eine ungefähre Zubereitungszeit gewünscht, einfach weil man bei eher unbekannten Gerichten sehr schlecht einordnen kann, wie lange man wirklich dafür benötigt.

Alles in allem finde ich die Beschreibungen der ayurvedischen Kochkunst und des vedischen Lebens an sich wirklich interessant, auch wenn mir einiges etwas zu ausschweifend erzählt wird. Die Rezepte an sich sind auf jeden Fall anders und bieten auch eine gewisse Vielfalt für Menschen, die sich vegan oder glutenfrei ernähren, allerdings fehlen mir hierbei ein wenig die Zeitangaben. Dennoch finde ich einiges wirklich interessant und werde bestimmt das ein oder andere nachkochen, selbst wenn ich nicht vollkommen in den Lebensstil eintauchen werde.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Unglaublich spannende Welt, die noch kleinere Schwächen hat

Kaleidra - Wer die Seele berührt
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Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben

Das Cover des zweiten Teils der Reihe gefällt mir ebenso gut wie das des ersten. Ich liebe, wie die kleinen Akzente des Buches hervorgehoben werden ...

Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben

Das Cover des zweiten Teils der Reihe gefällt mir ebenso gut wie das des ersten. Ich liebe, wie die kleinen Akzente des Buches hervorgehoben werden und das Buch dadurch zu etwas Besonderem machen.
Die Geschichte setzt nahtlos dort an, wo der erste Band aufgehört hat: Ben und Emilia sind vom Quecksilber-Orden nach Washington entführt worden, um dort die letzten Bausteine für das Wasser des Lebens zu finden. Dazu müssen sie den Tria-Bund mit einem der Quecksilber-Alchemisten eingehen, auch wenn sich bei den beiden alles dagegen sträubt. Doch während Emilia noch mit den verbotenen Gefühlen für Ben kämpft, läuft die Herstellung des Wassers furchtbar schief und als letzte Möglichkeit bleibt den beiden die Reise in die gefährliche Welt von Kaleidra, obwohl dort eine tödliche Gegnerin auf die beiden wartet…

Ich mochte den ersten Teil der Reihe durchaus ganz gerne, vor allem weil mich die Ideen von Kira Licht wirklich begeistern konnten, die Umsetzung und die chemischen Verweise fand ich aber häufig etwas zu kompliziert und verwirrend. Auch hier hatte ich manchmal meine Probleme damit, aber es wirkte dennoch flüssiger in die Story eingebaut. Der Schreibstil war dabei eine große Hilfe, weil er, wie auch beim ersten Teil, wunderbar leicht und flüssig war, sodass ich jedes Mal wieder ohne Probleme in die Geschichte eintauchen konnte.

Die Story an sich konnte mich deutlich mehr packen als das noch beim ersten Band der Fall war. Das lag auch daran, dass man keine großartigen Einführungen in die Welt benötigt, sondern man eben direkt in die Geschichte geworfen wird. Dadurch fand ich die Geschichte im Ganzen direkt spannender und wollte unbedingt wissen, was hinter der Entführung durch den Quecksilber-Orden steckt. Mir gefiel die Suche nach dem letzten Baustein und auch die Reise nach Kaleidra. Das lag nicht nur an der wunderbar gestalteten Welt, sondern auch daran, dass einem die Figuren entweder ans Herz wachsen oder man sie aus vollem Herzen hasst. Das macht das Buch auch zu etwas Besonderem. Ich mag sowohl Emilia als auch Ben wirklich gerne und es hilft, dass er seine Gefühle nicht mehr verheimlichen muss, sondern sie recht offen dazustehen können, einfach weil die Umgebung es zulässt. Dadurch war es für mich auch einfacher, ihn zu mögen und zu verstehen, warum er in bestimmten Situationen so handelt wie er es eben tut. Auch die Nebencharaktere sind unglaublich eindringlich geschildert und bleiben einem im Gedächtnis.

Mein vielleicht größtes Problem, dass ich vor allem die chemischen Verweise nicht immer so richtig verstehen und erfassen konnte. Ich war nie besonders gut in Chemie und hatte manchmal das Gefühl, dass wenn Emilia und Ben etwas aus der Verbindung verschiedener Elemente schaffen, es sich dabei um eine Art Insiderwitz handelt, weil ich einige Zeit gebraucht habe bis ich verstanden habe, was sie denn überhaupt erschaffen haben. Ich kann sogar verstehen, dass das nicht immer bis ins kleinste Detail erklärt werden kann, es hat mir aber dennoch manchmal ein wenig den Lesefluss zerstört. Da das aber eine deutlich kleineren Teil in dem Buch einnimmt als noch im ersten Band konnte ich hier viel besser darüber hinwegsehen und mich stattdessen viel mehr auf die geschichtlichen Schilderungen konzentrieren.

Alles in allem gefiel mir der zweite Teil der Reihe besser als der erste Band, ich habe die Charaktere wirklich ins Herz geschlossen und fand die Geschichte unglaublich spannend trotz kleinerer Längen. Auch wegen des Cliffhangers freue ich mich schon riesig auf den dritten und letzten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Gelungenes Finale

Diamond Empire - Forbidden Royals
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Spoiler für alle, die die ersten beiden Teile nicht gelesen haben

Das Cover ist, genau wie die der ersten Teile, wirklich hervorragend gelungen. Ich mag auch hier die schlichte Eleganz, die es ausstrahlt ...

Spoiler für alle, die die ersten beiden Teile nicht gelesen haben

Das Cover ist, genau wie die der ersten Teile, wirklich hervorragend gelungen. Ich mag auch hier die schlichte Eleganz, die es ausstrahlt und die wirklich perfekt zu Emilia und ihrer Geschichte passt.

Auch die Story hat mich dieses mal deutlich mehr überzeugen können als im letzten Teil: Emilia Lancaster ist alles andere als ein normales Mädchen, vielmehr ist sie die jüngste Monarchin der Welt und, nach allem, was nach dem Tod ihres Vaters passiert ist, verdammt einsam. Sie vermisst den ihr vertrauten Pressesprecher Simms, ihre Stiefschwester Chloe und vor allem ihren Stiefbruder Carter schrecklich, weiß aber nicht, wie sie ihnen jemals verzeihen soll, dass sie sie gemeinsam mit ihrer Stiefmutter Octavia manipuliert haben. Gleichzeitig muss sie alle Aufgaben als neue Königin wahrnehmen und natürlich einen perfekten Ehemann finden, doch das gestaltet sich nicht so einfach, kann sie Carter doch nicht vergessen…

Ich war von dem ersten Teil wirklich begeistert und habe mich echt gefreut, die Reihe weiterlesen zu können, doch der zweite Teil hat meine Euphorie ein wenig zerstört, sodass ich bei diesem Buch entsprechend skeptisch war. Ich wollte dennoch schon wissen, wie die Geschichte ausgeht und ob Emilia und Carter eine Zukunft haben. Zum Glück hat mich dieses Buch wieder ab der ersten Seite abgeholt. Ich bin wieder einmal begeistert, wie genial Julie Johnson zu schreiben vermag. Es gibt zwar ein paar Autor*innen deren Schreibstil ich bewundere, aber es schaffen dennoch wenige, die es schaffen, eine solche Sogwirkung zu erschaffen und die einen schon fast dazu zwingt, das Buch nahezu atemlos in einem Zug durchzulesen.

Die Storyline hat es in diesem Buch deutlich besser geschafft, mich zu überzeugen als es noch im zweiten Band der Fall gewesen ist. Das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass dieser Teil deutlich mehr Seiten hat und sich die Story deswegen deutlich gemächlicher entwickeln kann als das vorher der Fall war. Vielleicht ist es auch so, dass ich einfach akzeptiert habe, dass die Geschichte nicht wirklich realistisch ablaufen wird und deswegen keine Maßstäbe angelegt habe, die das Buch nicht erfüllen konnte. Ich fand es tatsächlich ziemlich interessant, die Geschichte aus der Sicht der Königin zu lesen: Wie sie Entscheidungen trifft, aber auch wie schwer es ihr fällt, sich an die Aufgaben als Königin zu gewöhnen. Ich fand es spannend zu sehen, wie sehr Emilia an dieser Aufgabe gewachsen ist, sie ist von einem impulsiven, vielleicht manchmal verurteilenden Mädchen zu einer klugen, überlegten Frau geworden ohne, dass ich diese Entwicklung im Ansatz unglaubwürdig fand, sondern es war vielmehr eine logische Folge der Sachen, die sie bisher erlebt hat.

Die Beziehung zwischen Emilia und Carter (oder das Fehlen einer Beziehung) fand ich ebenso nachvollziehbar. Ich hatte das Gefühl bei jedem neuen Problem, bei jeder Trennung und bei jedem Wiedersehen den Schmerz der beiden zu spüren und habe mir gewünscht, dass sie es schaffen, das ganze irgendwie zu überwinden. Allerdings war es mir zwischendurch auch etwas zu viel Drama, zu viele Versuche sich zu trennen, um dann doch wieder zueinander zu finden und sich unter vielen drastischen Handlungen zu trennen. Ich hätte es vielleicht besser gefunden, wenn es nicht ein dauerndes Hin und Her gegeben hätte, sondern sie sich einfach voneinander ferngehalten hätten, auch wenn man wirklich in jedem Satz gemerkt hat, dass genau das ihnen nicht möglich ist.

Alles in allem gefiel mir der Abschluss der Reihe wirklich gut, ich habe jede Seite genossen und wirklich mit Emilia und Carter gelitten. Allerdings fand ich das Ende des Buch zu abrupt, fast schon zu erzwungen und für mich nicht wirklich zufriedenstellend nach all dem Drama, das die beiden zusammendurchmachen mussten.

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