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Veröffentlicht am 27.06.2021

Aufwühlender Roman

Letzte Ehre
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INHALT
Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party nicht nach Hause gekommen. Es gibt keine Zeugen, keine äußeren Anhaltspunkte dafür, was mit ihr passiert ist. Die Ermittlungen stecken fest. ...

INHALT
Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party nicht nach Hause gekommen. Es gibt keine Zeugen, keine äußeren Anhaltspunkte dafür, was mit ihr passiert ist. Die Ermittlungen stecken fest. Oberkommissarin Fariza Nasri vernimmt Personen aus dem Umfeld der Vermissten, darunter auch den Freund der Mutter, Stephan Barig. In dessen Haus hat die Party stattgefunden, während er das Wochenende mit zwei Bekannten auf dem Land verbrachte. Barig gibt gewissenhaft Auskunft. Nasri hört zu, stellt Fragen – und ist sich mit einem Mal sicher, dass der Mann lügt. Doch hat er wirklich etwas mit dem Verschwinden der jungen Finja zu tun, oder verbirgt er etwas ganz Anderes?
Die Suche nach einem verschwundenen Mädchen wird mehr und mehr zu einem Horrortrip durch die Abgründe männlicher Machtfantasien und die Verwüstungen, die sie hinterlassen. Fariza Nasri gerät in einen Strudel der Gewalt, der sie immer weiter mitreißt, bis sie darin zu ertrinken droht
(Quelle: Suhrkamp – ISBN: 978-3-518-42990-7)
MEINE MEINUNG
Mit seinem neuen Werk „Letzte Ehre “ legt der deutsche Erfolgsautor Friedrich Ani einen fesselnden und äußerst tiefgründigen Roman vor, der mich mit den angeschnittenen Themen und intensiven Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seele sehr bestürzt, aufgewühlt und nachdenklich zurückgelassen hat. Die sehr subtil angeschnittenen Themen wie Gewalt, männliche Machtfantasien, Kindesmissbrauch und Vergewaltigung gehen sehr unter die Haut.
Anis anspruchsvolle und genial verschachtelte Erzählweise fordert dem Leser zwar einiges an Aufmerksamkeit und Mitdenken ab, doch ist es sehr spannend mitzuerleben, wie die Hintergründe und Verbindungen allmählich immer deutlicher zu Tage treten und sich schließlich zu einem erschütternden Gesamtbild zusammenfügen. Dem versierten Autor ist es in seinem in drei Teile untergliederten Roman sehr überzeugend gelungen, verschiedene, zunächst vermeintlich nicht zusammenhängende Kriminalfälle ineinander fließen zu lassen und genial miteinander zu verknüpfen.
Im Mittelpunkt des Krimis steht die faszinierende Protagonistin Oberkommissarin Fariza Nasri, die im Münchner Referat 101 für Tötungsdelikte arbeitet und anfangs mit Ermittlungen zu einer verschwundenen Schülerin befasst ist. Nach und nach wird klar, dass ihr aktueller Fall mit einem alten, noch nicht aufgeklärten Fall verknüpft ist. Sehr fesselnd ist es mit zu verfolgen, wie geschickt die 58-jährige Verhörspezialistin Fariza Nasri ihre Vernehmungen führt, beharrlich ihre Nachforschungen trotz vieler Widerstände vorantreibt und allmählich ungeahnte Verbindungen und Abgründe aufdeckt.
Sehr vielschichtig und beeindruckend zeichnet Ani seine verschiedenen Charaktere. In den mit verschiedenen Zeugen, Opfern und Tätern geführten Gesprächen beleuchtet Ani geschickt die interessanten und äußerst nachdenklich stimmenden Hintergrundgeschichten der verschiedenen Frauenfiguren und gewährt uns eindringliche und mitunter verstörende Einblicke in die persönlichen Schicksale der Opfer. Schrittweise führt er uns zugleich beklemmende, düstere Abgründe der menschlichen Psyche der Täter vor Augen. Sehr faszinierend hat Ani auch seine bemerkenswerte Protagonistin Fariza Nasri angelegt, die wir bereits in seinem Roman „All die unbewohnten Zimmer“ kennengelernt haben. Nach und nach wird deutlich, dass auch die Ermittlerin mit ihrer belastenden Vergangenheit zu kämpfen hat und bisweilen von ihren traumatischen Erinnerungen eingeholt wird. Die schrittweise Beleuchtung ihres facettenreichen, sehr empathischen sowie unerschrockenen Charakters, der dennoch eine höchst beschädigte Persönlichkeit erkennen lässt, hat einen sehr nachhaltigen Eindruck auf mich hinterlassen, so dass ich einer Fortsetzung mit dieser interessanten Hauptfigur mit enormem Potential sehr gespannt entgegensehe.
Ani ist wieder ein faszinierendes, glaubhaft ausgearbeitetes Kaleidoskop aus verschrobenen Einzelgängern, Extremisten, Gescheiterten, (Über-)Lebenskünstlern und den vielen traurigen Verlierern in dieser Gesellschaft gelungen. Er versteht es hervorragend, Stimmungen und Bilder mit viel Feingefühl und Eindringlichkeit einzufangen und anschaulich zu beschreiben.
FAZIT
Ein fesselnder, sehr tiefgründiger und aufwühlender Roman mit einer sehr faszinierenden Ermittlerin!

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Beeindruckender Roman

Die Beichte einer Nacht
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INHALT
In einer Nervenklinik vertraut Heleen einer Nachtschwester ihre Lebensgeschichte an.
Sie erzählt vom Aufwachsen in einer kinderreichen protestantischen Familie, ihrem gesellschaftlichen Aufstieg, ...

INHALT
In einer Nervenklinik vertraut Heleen einer Nachtschwester ihre Lebensgeschichte an.
Sie erzählt vom Aufwachsen in einer kinderreichen protestantischen Familie, ihrem gesellschaftlichen Aufstieg, den sie sowohl ihrer eigenen Schönheit als auch ihrem Sinn für Schönes zu verdanken hat.
Und sie berichtet von ihrer großen Liebe Hannes und der jüngeren Schwester Lientje, um die sie sich seit dem Tod der Eltern kümmert.
Mit ungeahnten Folgen, denn ihrer eigenen Eifersucht kann sie sich nicht entziehen.

(Quelle: Diogenes Verlag - Übersetzung aus dem Niederländischen: Eva Schweikart - Nachwort von Judith Belinfante)

MEINE MEINUNG
„Die Beichte einer Nacht“ von der niederländischen Schriftstellerin Marianne Philips (1886-1951) ist ein bemerkenswerter, deutlich biografisch geprägter Roman, der bei seinem Erscheinen 1930 in den Niederlanden für Aufsehen sorgte. Es handelte sich für die damalige Zeit um einen recht ungewöhnlichen Roman, der sich deutlich von der damals gängigen Frauenliteratur absetzte und seiner Zeit mit den behandelten Themen weit voraus war. Dieser faszinierende Roman, der sich thematisch mit der Suche nach weiblicher Identität und Lebensglück, den Aspekten der Kinderlosigkeit sowie der Problematik von psychischen Erkrankungen auseinandersetzt, wirkt auch gut 90 Jahre nach seiner Ersterscheinung sehr aktuell und stellt tatsächlich in der gelungenen deutschen Übersetzung von Eva Schweikart eine äußerst lesenswerte literarische Entdeckung dar. Der Schreibstil der Autorin wirkt keineswegs altbacken und antiquiert, sondern konnte mich mit den einfühlsamen und prägnanten Schilderungen auf Anhieb fesseln.
Schon nach wenigen Seiten ist man gefangen von der, höchst eindringlich erzählten Geschichte um die faszinierenden Protagonistin und Ich-Erzählerin Heleen, die -in einer Nervenklinik untergebracht- über zwei Nächte hinweg einer schweigsam lauschenden Nachtschwester in einem endlos mäandrierenden Monolog ihre Lebensgeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen erzählt. Sehr interessant sind die Rückblicke in ihre Kindheit und Jugend – als älteste Tochter einer kinderreichen Familie hatte sie es in der damaligen Zeit nicht gerade leicht. Eine unheilvolle Stimmung liegt über Heleens Erzählung, denn man ahnt bereits früh, dass ihr Aufenthalt mit dem Schicksal ihrer jüngeren Schwester Lientje zusammenhängt und sich eine schreckliche Tragödie zugetragen haben muss, die sich innerlich gepeinigte Heleen endlich von der Seele reden möchte. Der Autorin gelingt es hervorragend, eine große Intensität und eine unweigerliche Nähe zu ihrer Frauenfigur aufzubauen, so dass man ihren Ausführungen derart gebannt und aufgewühlt folgt, als würde man ihr gegenübersitzen. Gekonnt portraitiert die Autorin exemplarisch ein Frauenleben in jener Zeit und schildert die vielfältigen Aspekte eines hart erkämpften gesellschaftlichen Aufstiegs für Frauen sehr anschaulich. Sehr bemerkenswert ist insbesondere die eingehende und sehr vielschichtige Beleuchtung und Auseinandersetzung der Autorin mit den Abgründen der weiblichen Psyche, bei denen sie offenbar auch eigene biografische Elemente eingearbeitet hat.
Sehr lesenswert ist auch das interessante, dem Roman angehängte Nachwort, das von Marianne Philips‘ Enkelin verfasst wurde. Hierin widmet sich Judith Belinfante ausführlich dem Leben und Schaffen ihrer Großmutter sowie der sehr unterschiedlichen Rezeption ihrer literarischen Werke.
Marianne Philips, die „als Spätberufene ohne Ausbildung“ erst spät zur Schriftstellerei fand, hat mir mit „Die Beichte einer Nacht“ eine faszinierenden Lektüre beschert, die mich mit seiner immer noch aktuellen Thematik fesseln und bewegen konnte.
FAZIT
Ein aufgrund seiner thematischen Zeitlosigkeit faszinierender und sehr lesenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Gelungenes Ayurveda-Kochbuch

Heilsam kochen mit Ayurveda
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~Ayurveda ist eine systematische »Body-Mind-Medizin« für ein langes und gesundes Leben, deren Wirkung heute mehr und mehr auch wissenschaftlich nachgewiesen wird und die nie den Menschen aus dem Auge verliert.~ ...

~Ayurveda ist eine systematische »Body-Mind-Medizin« für ein langes und gesundes Leben, deren Wirkung heute mehr und mehr auch wissenschaftlich nachgewiesen wird und die nie den Menschen aus dem Auge verliert.~ Zitat: Professor Dr. med. Dietrich Grönemeyer

(Quelle: Gräfe und Unzer Verlag)

MEINE MEINUNG
Ayurveda ist ein traditionelles Medizinsystem, das vor Jahrtausenden vermutlich in der Himalaja-Region des entstanden ist, und als uralte Heilkunst dennoch so modern wie nie.
In ihrem Buch „Heilsam Kochen mit Ayurveda“, das beim GU-Verlag erschienen ist, veranschaulichen die beiden Autoren - der prominente Mediziner Professor Dr. Dietrich Grönemeyer und der renommierte Ayurveda-Koch und Ernährungsexperte Volker Mehl - äußerst informativ und lehrreich, welchen bedeutsamen Stellenwert die Ernährung in der jahrtausendealten Heilkunst hat und wie sie als Medizin funktioniert. Gekonnt werden uns die praktischen Aspekte der modernen Ayurveda-Küche vermittelt und ein sehr inspirierender Leitfaden für eine gesunde, vegetarische Ernährung und optimale Gesundheitsprophylaxe an die Hand gegeben, um mehr Vitalität und Ausgeglichenheit im Leben zu erlangen.
Basierend auf umfangreichem Wissen und vielfältigen Erfahrungsschatz über schmackhaftes Kochen und ganzheitliche Heilung ist in diesem Kochbuch eine große Vielfalt an leckeren, alltagstauglichen Rezepten zusammengestellt, die zeigen, dass gesunde Ernährung weder langweilig noch aufwendig sein muss. So finden sich jede Menge köstliche Rezepte oftmals auch mit einem interessanten exotischen Touch wie beispielsweise Warme Feigen im Kräuter-Frucht-Sud mit Kokos-Minz-Pesto, Ofensüßkartoffeln mit Mojo verde, Apfel-Gewürz-Blinis mit Apfel-Schoko-Ingwer-Kompott oder Goldene Kurkumabirne auf Milchreis. Neben köstlichem Genuss wirken die Gerichte medizinisch, indem sie die Selbstheilungskräfte in Schwung bringen, und tragen so zur ganzheitlichen Gesundheit bei.
Ein Blick in das sehr informative Inhaltsverzeichnis gibt bereits einen hervorragenden Überblick über die ausführlich behandelten Themengebiete in dem einleitenden Allgemeinteil rund um Ayurveda als Heil- und Kochkunst und den eigentlichen mit VOLKERS AYURVEDAREZEPTE betitelten Rezeptteil.
Sehr umfangreich und äußerst lesenswert ist der einführende, 60 Seiten starke Abschnitt von Dietrich Grönemeyer, in der sich seit langem sehr engagiert für ganzheitliche Medizin einsetzt. Sein „Weltmedizin“-Konzept umfasst neben Hightech, Psychosomatik und Naturheilkunde auch die »Heilung durch Ernährung. Der sympathische Autor vermittelt sehr anschaulich seinen persönlichen Weg zum Ayurveda und erläutert, wie Nahrungsmittel im Körper und die ayurvedische Ernährung als wichtiger Bestandteil von Vorsorge und Therapie wirken.
Sehr interessant fand ich die ausführliche Einführung in die Grundlagen der ayurvedischen Lehre. Sehr verständlich geht der Autor auf die drei Bioprinzipien – die Doshas (Vata, Pitta und Kapha) und ihre Bedeutung ein und stellt anschließend die Auswirkungen der Ernährung auf die Doshas vor. Obwohl die Doshas sich bei jedem im Gleichgewicht befinden sollten, herrscht bei den meisten Menschen oft eine stärkere Ausprägung eines bestimmten Typs vor. In diesem Kapitel geht der Autor zudem detailliert die verschiedenen Geschmacksrichtungen, ihre Elemente und Eigenschaften ein und unterbreitet sehr ausführlich entsprechende Ernährungsvorschläge für die drei Energiemuster. Auch ohne große Erfahrung mit Ayurveda und ayurvedischem Kochen kann man den verständlichen Erläuterungen gut folgen und sehr viel dabei für seine eigene Ernährung herausziehen.
Nach diesem umfangreichen, informativen Einführungsteil schließt sich nun der eigentliche Rezeptteil an, der nochmals mit einer kurzen Einleitung beginnt und einige Hinweise zur Ayurvedaküche und sehr hilfreiche Tipps zur heilsamen Ernährung enthält. „Popstar der Ayurveda-Küche“ Volker Mehl hat passend zu den verschiedenen Bioprinzipien 84 einfache, aber dennoch sehr raffinierte und äußerst schmackhafte Gerichte zusammengestellt. Toll ist vor allem, dass man in der Ayurveda-Küche auf nichts verzichten muss, sondern das Leben und Essen in all seiner Vielfalt genießen kann.
Der Rezeptteil ist in vier farblich voneinander abgesetzte Abschnitte Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Süsses & Getränke gegliedert.
Dank der sehr übersichtlichen Gliederung der Rezepte und einer farbigen Kennzeichnung mit speziellen Symbolen für Kapha, Pitta und Vata findet jeder entsprechend seiner Doshas die optimalen und individuell passenden Gerichte. Von Salaten über Suppen, vielfältige Getreide- und Gemüsegerichte bis hin zu süßen Gaumenfreuden ist bei den abwechslungsreichen Rezepten eigentlich alles dabei, was das Herz begehrt. Dass man nicht auf Genuss verzichten muss, wenn man sich nach ayurvedischen Prinzipien ernährt, stellt man rasch beim Durchblättern fest, so dass die Entscheidung, welches Rezept man zuerst ausprobieren möchte, wirklich schwer fällt.
Entsprechend der „Ayurveda“-Pyramide, bei der die Lebensmittel in vier Kategorien eingeteilt werden, werden für alle Rezepte hauptsächlich kostengünstige ursprüngliche Lebens- und Grundnahrungsmittel verwendet und es wird auf starkverarbeitete sowie auf tierische Lebensmittel weitgehend verzichtet.
Zu jedem Rezept findet sich eine übersichtliche Zutatenliste, eine verständlich geschriebene Zubereitungsschritte und ein ganzseitiges, appetitanregendes Foto von dem Gericht. Die Zubereitung ist in der Regel nicht allzu aufwändig, erfordert aber schon gewisse Kochkenntnisse.
Am Ende des Buchs findet sich neben einer Zusammenstellung von weiterführenden Büchern und Adressen noch ein übersichtliches alphabetisches Sach- und Rezeptregister, das einem das Auffinden der Rezepte, aber auch der Zutaten und vieler im Text erwähnten Begriffe erleichtert.
Gefallen haben mir auch die ansprechend klare, moderne Aufmachung und die ansprechende verschiedenfarbige Gestaltung der Seiten, die gut zum Thema passen und dem insgesamt sehr informativen Konzept des Buchs gerecht werden. Die schöne Bebilderung des Inhalts mit natürlich wirkenden, Appetit-anregenden Fotos ist ebenfalls sehr gelungen.

FAZIT
Ein schön aufgemachtes und sehr informatives Ayurveda-Kochbuch mit köstlichen, abwechslungsreichen Rezeptideen rund um ganzheitlicher Genuss!
Sehr empfehlenswert für alle, die sich für die alte Heilkunst Ayurveda sowie ganzheitliche Ernährung und Medizin interessieren!

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Sehr gelungenes, inspirierendes Buch zum Homefarming

Homefarming
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~"Wenn ich es schaffe, dann schafft ihr es erst recht."~ Zitat: Judith Rakers
(Herausgeber: GU Verlag )
MEINE MEINUNG
„Home Farming – Selbstversorung ohne grünen Daumen“ so heißt das gelungene Buch der ...

~"Wenn ich es schaffe, dann schafft ihr es erst recht."~ Zitat: Judith Rakers
(Herausgeber: GU Verlag )
MEINE MEINUNG
„Home Farming – Selbstversorung ohne grünen Daumen“ so heißt das gelungene Buch der bekannten deutschen Autorin Tagesschau-Sprecherin und Talkshow-Moderatorin Judith Rakers, die vor zwei Jahren ihren Traum vom Home Farming, vom erfüllten Leben auf dem Land mit eigenem Garten sowie als glückliche Selbstversorgerin verwirklicht hat und dies erstaunlicher Weise als absoluter Gartenneuling. Inspiriert vom Ethnobotaniker, Kultautor und ehemaligen Talkshow-Gast Wolf-Dieter Storl begann Judith Rakers sich für die Thematik Selbstversorgung zu interessieren und wagte sich schließlich an die Umsetzung ihrer Vision von einem nachhaltigeren Leben. Inzwischen hat sie ihr ganz persönliches Glück im Homefarming gefunden, baut ihr eigenes Gemüse an und hält sogar eine kleine Hühnerschar.
Dieses sehr informative, hochmotivierende und äußerst unterhaltsam geschriebene Buch richtet sich an alle Neulinge ohne grünen Daumen und alle Interessierten ohne großes Knowhow, die sich nach einem nachhaltigerem, naturnahen Leben, nach gesundem Essen mit eigenem Gemüse sehnen oder sich vielleicht sogar an der Hühnerhaltung versuchen wollen.
Sehr anschaulich und mit viel Enthusiasmus erzählt uns die äußerst sympathische Autorin in ihrem Buch, wie sie als absolute Anfängerin zum Gärtnern und Homefarming kam und wie sie die Verwirklichung ihres Traums angegangen ist. Zudem zeigt sie uns auf, wie man schrittweise loslegen kann und sich Gartenleidenschaft und Beruf unter einen Hut bringen lassen. Sehr inspirierend und abwechslungsreich sind die verschiedenen mit „Meine kleine Farm“ betitelten Kapitel geschrieben, in denen uns die Autorin spannende Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen als Selbstversorgerin, ihre Erfolgserlebnisse und so manche herbe Rückschläge gewährt. Es gelingt ihr hervorragend, uns ihre Freude am Homefarming zu vermitteln, so dass man am liebsten selbst gleich loslegen möchte.
Dieses Buch versteht sich allerdings weniger als ein Praxisratgeber für Selbstversorger mit ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, sondern bietet dem interessierten Leser vielmehr viele tolle Anregungen, interessantes Hintergrundwissen und nützliche Hinweise rund um Obst- und Gemüseanbau oder die Hühnerhaltung sowie natürlich auch Tipps für leckere Rezepte.
Das ausführliche, ansprechend gestaltete Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die drei großen Hauptthemengebiete „Ein Garten voller Obst und Gemüse“, „Ein Garten mit Hühnern“ und „Ein Garten zum Genießen“ sowie den darin behandelten Unterthemen.
Dieses Buch kann, muss aber nicht der Reihenfolge nach gelesen werden, denn problemlos lassen sich auch einzelne Kapitel je nach Interesse herausgreifen. Äußerst lesenswert und aufschlussreich sind beispielsweise auch ihre Interviews mit den ausgesprochenen Fachleuten Wolf-Dieter Sporl, Hühnerzüchter Bernd Eggers und Gartenexperten im Benediktinerkloster Beuron, die Rakers jeweils am Ende der Themengebiete eingefügt hat.
Egal ob man sich für Tipps zur Fruchtfolge, den richtigen Obstbaumschnitt, Lagerung von Obst und Gemüse oder die wichtigsten Fakten rund ums Huhn und artgerechte Hühnerhaltung interessiert– man findet in diesem Buch viele anfängergerechte Anregungen, Tipps für ein erfolgreiches Gärtnern auch mit nur wenig Platz zur Verfügung und jede Menge Praxiswissen, so dass man direkt hochmotiviert und gut gerüstet ans Nachmachen und Selberpflanzen gehen möchte. Zudem erfahren wir, wie man leckere Gerichte aus dem Obst und Gemüse aus eigenem Anbau zubereiten kann und wie man die Ernte lagern oder haltbar machen kann.
Ansprechende, gut verständliche, flott und sehr unterhaltsam verfasste Texte und vor allem die vielen, stimmungsvollen Farbfotos und gelungenen Schnappschüsse von Sebastian Fuchs, die mit schönen Impressionen und ungewöhnlichen Perspektiven sehr gelungen den Text illustrieren, sorgen dafür, dass man das Buch immer wieder gerne zur Hand nimmt. So lässt man sich beim Durchblättern gerne inspirieren und geht aufgrund der hilfreichen Ratschläge optimistisch ans Werk. Abgerundet wird das Buch mit einem alphabetischen Register und einem Extra Rezepte-Register sowie einigen weiterführenden Adressen und einer kurzen Danksagung.
Auch die ansprechende optische Gestaltung des gebundenen Buchs mit farbigen Info-Kästen ist sehr gelungen. Auf dem matten, griffigen Papier kommen die farbigen Fotos und verschiedenen Illustrationen sehr gut zur Geltung. Die Verarbeitungsqualität ist einwandfrei und unterstreicht den rundum positiven Gesamteindruck.
FAZIT
Ein sehr unterhaltsames, motivierendes und inspirierendes Buch zum Homefarming mit Herz und Huhn!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Sehr packende Fortsetzung der Doggerland-Krimi-Reihe

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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MEINE MEINUNG
Mit „Doggerland: Fester Grund“ ist der schwedischen Autorin Maria Adolfsson eine äußerst fesselnde Fortsetzung ihrer Krimi-Reihe rund um die sympathische Kommissarin Karen Eiken Hornby gelungen. ...

MEINE MEINUNG
Mit „Doggerland: Fester Grund“ ist der schwedischen Autorin Maria Adolfsson eine äußerst fesselnde Fortsetzung ihrer Krimi-Reihe rund um die sympathische Kommissarin Karen Eiken Hornby gelungen.
Das besondere an der Doggerland-Reihe ist, dass die Handlung nicht an einem realen Schauplatz in Skandinavien angesiedelt ist, sondern auf dem sagenumwobenen, fiktiven Doggerland spielt, einer aus mehreren Inseln bestehenden Inselgruppe zwischen Großbritannien und Skandinavien in der Nordsee gelegen. Während die ersten beiden Bände mit einer sehr ruhigen, stimmungsvollen Atmosphäre und dem besonderen Flair der fiktiven Schauplätze punkten konnten, begeisterte mich die Autorin diesmal auch mit ihrem sehr packenden, clever angelegten Plot, interessante, sehr lebensechten Figuren und vielschichtigen Ermittlungen, in die die sympathische Ermittlerin Karen persönlich stärker involviert wird, als ihr lieb ist. Dieser dritte Krimi lässt sich übrigens auch ohne Vorkenntnisse der beiden Vorgänger-Bände problemlos lesen.
Schon der rätselhafte und sehr unheilvolle Einstieg aus der Perspektive eines hasserfüllten Unbekannten ist sehr gelungen und wirft viele Fragen auf. Ausgerechnet Kommissarin Karen wird inoffiziell mit den Ermittlungen zum Vermisstenfall der bekannten Musikerin Luna betraut. Unklar ist, ob die divenhafte und sehr geheimnisvolle Sängerin, die für ihr Comeback nach 10 Jahren Pause auf Doggerland ein neues Album aufgenommen hat, die Insel nach einer Party heimlich verlassen hat oder ob ihr etwas zugestossen ist. Schon bald herrscht bei Karen Zuhause schlechte Stimmung, denn ausgerechnet ihr Freund und Musiker Leo hatte während der Aufnahmen ein besonders enges Verhältnis zu Luna. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse, denn ein brutaler Serienvergewaltiger, der bereits im ersten Band auftaucht, hält die Ermittler in Atem. Vier Opfer gehen mittlerweile auf sein Konto, doch gibt es kaum Anhaltspunkte auf die Identität des Täters – unter Hochdruck gehen sie jedem kleinsten Hinweis nach. Besonders überzeugen konnte mich erneut die sehr engagierte, akribische Ermittlungsarbeit des gesamten Teams, die sehr ausführlich, anschaulich und glaubwürdig beschrieben wird. Großen Raum nimmt auch das Privatleben der facettenreichen und sehr sympathischen Kommissarin ein, mit der der Autorin eine überaus überzeugende Protagonistin gelungen ist. Karen ist ein vielschichtiger, sehr lebensechter Charakter mit Ecken und Kanten, lebenserfahren und eigensinnig, sehr taff aber bisweilen auch extrem verletzlich. Sehr beeindruckend ist es, zu verfolgen, wie die gesundheitlich angeschlagene Karen sich hochprofessionell und unerschrocken gleich um zwei Fälle kümmert, die sie persönlich auf ganz unterschiedliche Weise herausfordern und belasten, und sich dabei auch noch gegen Vorgesetzte durchzusetzen versteht. Auch die vielen Nebenfiguren sind entsprechend ihrer Rollen sehr plastisch ausgearbeitet.
Das rasch anziehende Erzähltempo, immer neue Verwicklungen und überraschende Wendungen lassen die Spannung zunehmend ansteigen. Gekonnt lässt die Autorin ihren sehr abwechslungsreichen Krimi in einem unglaublich packenden Finale gipfeln.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und darauf, wie es mit der sympathischen Karen als Kommissarin weitergehen wird, denn anders als ursprünglich angekündigt, wird die Krimi-Reihe auf Doggerland fortgeführt.
FAZIT
Eine sehr packende Fortsetzung der Doggerland-Krimi-Reihe mit tollem nordischen Flair, spannenden, vielschichtigen Ermittlungen und der grandiosen Ermittlerin Karen Eiken Hornby.
Lesenswert für alle Fans von skandinavischer Spannungsliteratur!

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