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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2021

Eine Hommage an das wahre Leben

Kaputte Herzen kann man kleben
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Luisa ist Hebamme, alleinerziehende Mama, Vollzeit berufstätig und weit entfernt von perfekt. Aber sie gibt alles, um für sich und ihre Tochter Amelie gut zu sorgen, bis ihr Rücken plötzlich die Notbremse ...

Luisa ist Hebamme, alleinerziehende Mama, Vollzeit berufstätig und weit entfernt von perfekt. Aber sie gibt alles, um für sich und ihre Tochter Amelie gut zu sorgen, bis ihr Rücken plötzlich die Notbremse zieht. Luisa bleibt nichts anderes übrig, als sich eine Auszeit zunehmen. Gemeinsam mit Amelie besucht sie ihre Tante auf dem Rosenhof in St. Peter-Ording. Hier soll sich der begabte Physiotherapeut Tom ihrem Rücken widmen und ihr wieder auf die Beine helfen. Doch wirkliche Hilfe erhält Luisa am Strand von einer Gruppe von Frauen, die selbst genau wissen, was Frauen alles leisten.

Was für eine Geschichte, was für ein Lesevergnügen, was für unglaubliche Emotionen, die dieses Buch mit sich bringt. Kristina Günak hat nicht nur eine tolle Story um einen traumhaft schönen Ort mit liebevollen Charakteren geschrieben, sondern eine Hommage an alle Mütter, Väter, Großeltern und Freunde mit Kindern verfasst. Sie zeigt, was das Familienleben, das Leben mit Kindern oder pflegebedürftigen Erwachsenen alles mit sich bringt.

Mit der Geschichte von Luisa können Familien mit schwierigen Umständen, lauten Kindern, dementkranken Erwachsenen, trauernden Brüdern, zerstrittenen Tanten und Freunde, die sich vor großen Enthüllungen fürchten, Mut fassen. Denn es scheint schon „Ein ganzes Dorf [zu brauchen] um ein Kind groß zu ziehen“ (Lieblingszitat) Die Autorin fordert Zusammenhalt, Unterstützung und Interesse am Leben anderer und setzt dies einfach unglaublich liebevoll in ihrer Geschichte um.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut- Charme, Witz und Emotionen lassen sich in jeder Zeile wiederfinden. Der Lesefluss ist flüssig und leicht.

Die Kulisse ist traumhaft schön. Mit St-Peter-Ording und dem kleinen Rosenhof hat die Autorin einen wundervollen Handlungsort geschaffen, der den Leser sofort in seinen Bann zieht. Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Vor allem Luisa-die Protagonisten-ist sehr authentisch, lebensnah und herzlich gestaltet. Ihre Entwicklung schreitet nur langsam voran. Doch am Ende kann ein einziger Moment es schaffen, dass Luisas Bauchgefühl über ihren Verstand siegt.

Die Nebencharaktere sind mir alle unglaublich ans Herz gewachsen, die unnahbare Tante Mimi, der geheimnisvolle Fiete, die unverwechselbaren Frauen der Freitagsrunde.

Eine klare Leseempfehlung für Leser, die viel wahres Leben in einer Liebesgeschichte mögen, die eigene Emotionen in die Charaktere mit einbringen wollen und sich an einen wunderschönen Ort begeben möchten.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Ein toller Abschluss der Reihe

Alles, was du mir versprichst
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Alles was du mir versprichst ist der dritte Band über die Alvaréz Brüder, die mit ihren Familien auf der Hacienda in Andalusien leben und mit dem spanischen Großfamiliencharme wohl jeden Leser so sehr ...

Alles was du mir versprichst ist der dritte Band über die Alvaréz Brüder, die mit ihren Familien auf der Hacienda in Andalusien leben und mit dem spanischen Großfamiliencharme wohl jeden Leser so sehr in seinen Bann ziehen, dass die Sehnsucht nach gemütlichen Familienabendessen, Churros und Sonnenuntergänge im Ambiente des Hofes nahezu unstillbar wird.

Als Amelie mit ihrem Bruder Ben im Auto strandet, kommt ihr Ramón- der Mittlere der drei Alvaréz Brüder- zur Hilfe und bringt sie zur Hacienda. Dort werden die zwei von den verwunderten Bewohnern sehr herzlich aufgenommen. Vor allem Ramón sind der kleine Ben und seine Schwestern ans Herz gewachsen und obwohl er mit seiner gescheiterten Ehe und dem unerfüllten Kinderwunsch genug eigene Sorgen hat, kümmert er sich liebevoll um die beiden Gestrandeten, denn ihm ist bald klar, dass die beide ein großes Geheimnis umgibt.

Die Geschichte um Ramón und Amelie ist zwar der dritte Teil der Buchreihe, kann aber unabhängig davon sehr gut gelesen werden, denn selbst ohne Vorwissen um die Familie oder spanische Ortskenntnisse bleiben beim Lesen keine offenen Fragen. Im Gegenteil man fühlt sich sofort auf der Hacienda willkommen, lernt die Bewohner, Arbeiter und Tiere sowie das zauberhafte Ambiente kennen und genießt die warmen, herzlichen Familientraditionen der Spanier. Vor allem die traumhafte andalusische Kulisse zieht den Leser sofort in seinen Bann und macht das Lesen zu einem abenteuerlich- romantischen Vergnügen.

Der Schreibstil überzeugt durch seine offene, warme Art, die einen leichten und erfrischenden Lesefluss bietet. Dabei schafft es die Autorin eine sehr gute Balance zwischen dem älteren, erfahrenen Ramón und der jungen, naiven Amelie zu schaffen. Die wechselnde Perspektive der Ich-Erzähler ermöglicht dem Leser einen tieferen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten und damit emotionale Bindungen aufnehmen.

Die Charaktere sind liebevoll und authentisch dargestellt, wenn auch nicht alle Handlungen realistisch und nachvollziehbar sind, machen gerade die kleinen Ungereimtheiten und Eigenarten die Figuren so sympathisch. Viele der Nebenfiguren sind dem Leser der Reihe wo möglich gut bekannt, aber auch Neuleser verfallen ihrem Charme, wecken ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit.

Trotzt der emotionalen Achterbahnfahrt der Gefühle bleibt die Ernsthaftigkeit der behandelten Themen sehr präsent und authentisch. Neben dem offensichtlichen Schwerpunkt der Gewaltthematik in Familien, schreibt die Autorin auch die Hundeproblematik in Spanien groß und führt diese mit der Geschichte um den Gnadenhof liebevoll in der Geschichte aus.

Also gibt es an dieser Stelle eine klare Leseempfehlung und den Rat trotz der unabhängigen Story mit Band 1 zu beginnen, um länger auf der Hacienda verweilen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Gute Fortsetzung mit großem Knall

April & Storm - Weiter als der Ozean
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REZENSION

(Werbung/Rezensionsexemplar)

In einer Leserunde von @lesejury durfte ich auch den Zweiten Teil der April und Storm Reihe gemeinsam mit einigen Mädels lesen. Auch wenn ich Düsenantriebe sehr ...


REZENSION

(Werbung/Rezensionsexemplar)

In einer Leserunde von @lesejury durfte ich auch den Zweiten Teil der April und Storm Reihe gemeinsam mit einigen Mädels lesen. Auch wenn ich Düsenantriebe sehr ruhig in der Runde war, möchte ich euch heute meine Rezension zu „Weiter als der Ozean“ teilen.

Der zweite Band der Triologie von Karen Ashley schließt nahtlos an das Ende des ersten Buches an und nimmt uns sofort mit in die Geschichte, ohne jegliche Vorinfomationen. Daher kann es nicht als Einzelband gelesen werden.

April kehrt verletzt nach Deutschland zurück und muss gleich um ihr Leben bangen. Ist der Krebs zurück? Eine aufreibend lange Zeit im Krankenhaus liegen vor ihr. Währenddessen macht Storm sich auf die Suche nach seiner großen Liebe. Er muss ihr alles erklären und reist ihr nach.

Der Beginn der Geschichte ist ähnlich zäh, langatmig und tlw. nervig wie das Ende der ersten Bandes. Doch ein Dranbleiben lohnt sich, denn mit dem Moment als Storm in Deutschland auftaucht, kommt endlich Fahrt in die Geschichte. Als wäre er das Lebenselixier für April und den Verlauf der Geschichte. Eine romantische, leidenschaftliche und humorvolle Story geprägt von viel Aktionismus, erfrischenden Dialogen und herrlich authentischen Nebenfiguren beginnt und endet unvorhersehbar, schockierend mit einem großen Knall, der das Abwarten auf Band 3 zu einer Nervenprobe macht.

Der tolle Schreibstil aus dem ersten Band wird hier ebenso lebendig und fließend weitergeführt und macht den etwas lahmen Anfangsteil der Fortsetzung wieder gut. Also gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Ein guter Auftakt in die Reihe

April & Storm - Stärker als die Nacht
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Mit „Stärker als die Nacht“ startet die dreiteilige Reihe um April und Storm in einen nervenaufreibendes, emotionales Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen, Geheimnissen und Offenbarungen, Liebe und Trauer.

Nach ...

Mit „Stärker als die Nacht“ startet die dreiteilige Reihe um April und Storm in einen nervenaufreibendes, emotionales Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen, Geheimnissen und Offenbarungen, Liebe und Trauer.

Nach schwerer Krankheit wagt April einen Neuanfang in der USA, weit weg von ihrer überfürsorglichen Familie, ihrem alten Leben und plötzlich ganz allein. Auf der Suche nach einem Mitbewohner lernt sie Storm kennen. Der geheimnisvolle Mann, dessen Narben ein dunkle Vergangenheit verbergen von der April nichts ahnt. Bald schon merkt sie, dass sie Gefühle für Storm entwickelt, denen sie sich krampfhaft zu entziehen versucht, schließlich hat sie noch mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen.

Und genau da liegt die Grundhandlung bzw. leider das Hauptproblem, welches das gesamte Buch durchläuft und ausmacht. Die Geschichte lebt davon, dass die beiden Hauptcharaktere von einem Streit in den nächsten Zwist, von einer Lüge in die nächste Unwahrheit, von einem Missverständnis zum nächsten Fehltritt geraten. Dadurch wirken die Protagonisten und ihre Handlungen oft unüberlegt, naiv und nervig, sodass man sie wach schütteln und tadeln möchte. Gleichzeitig haben sie unglaubliche viel erlebt und strahlen dadurch eine geheimnisvolle, emotionale Stimmung aus.

Wie in vielen Romanen sind es auch hier wieder die Nebencharaktere mit denen man sofort sympathisiert. Sie sind authentisch, liebevoll und detailliert gezeichnet, halten die Spannungskurve hoch und das Geschehen am Laufen. Besonders gefiel mir, dass die relativ große Nebenrolle einem Tier zugestanden wurde. Die Liebe, Neugierde und Herzlichkeit, die es ausstrahlte, machen einen Großteil meiner Sternebewertung aus.

Der Schreibstil liest sich klar und flüssig. Der ausgeglichenen Wechsel zwischen ausgedehnten, metaphorisch beschriebenen Szenen oder Gedanken und den knackigen, erfrischenden Dialogen birgt ein kurzweiliges Lesevergnügen. Dabei führt vor allem der Wechsel zwischen den Erzählperspektiven und den Erzählformen zu einem interessanten Spannungsbogen und gibt der Geschichte ein gewisses Extra.

Letztlich sind es wieder höchste sensible Themen, die das Buch zu einem romantischen Weckaufruf machen. Krankheit, Trauer und Tod, Sucht und Familie werden liebevoll und doch intensiv und ehrlich verarbeitet, sodass die Geschichte trotz unzähliger überspitzter sowie nicht nachvollziehbarer Handlungen authentisch und realitätsnah wirkt.

Ich mochte das Buch, bin aber sicher, dass es an der ein oder anderen Stelle mehr herauszuholen gab, in dem zum einen die schönen Momente der Liebesgeschichte mehr erzählt und zum anderen einige Übersprungshandlungen ausgelassen werden würden.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Rezension

Das verschlossene Zimmer
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Während der Beginn des Krieges in Europa durch Russland gerade unser aller Welt auf den Kopf stellt, endete die Leserunde bei @lesejury zu „Das verschlossene Zimmer“ tatsächlich mit dem Beginn des zweiten ...

Während der Beginn des Krieges in Europa durch Russland gerade unser aller Welt auf den Kopf stellt, endete die Leserunde bei @lesejury zu „Das verschlossene Zimmer“ tatsächlich mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges in Polen. Allein diese Tatsache macht aus dem Roman mit historischem Hintergrund ein emotionales, erschreckendes und beängstigendes Leseabenteuer.


Zur Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg, in Polen bringt sich die junge, intelligente Marie nicht nur mit ihrer Konversion zum Judentum selbst in Gefahr, sondern könnte mit ihrer Suche nach der vermeintlich verschollenen Mutter auch ihrem Vater Schaden zufügen. Die Handlung ist facettenreich und spannend. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch und endet in einem leider sehr konstruierten Schluss, der mir mehr als unrealistisch und übertrieben kitschig vorkam.

Die gut durchdachten und liebevoll dargestellten Charaktere führen, mit nicht immer nachvollziehbaren Handlungen und Gedankengängen durch schwere Themen. Dabei lässt die Autorin ihre Figuren nicht nur Teil des beginnenden Krieges durch das Nazi-Regime werden, sondern macht auch auf die Stellung der Frau, die Judenfeindlichkeit und PTBS durch Kriegserfahrungen aufmerksam.

Mit einem ausgesprochen großartigen Schreibstil schafft es Givney, die Atmosphäre der Zeit, die Umgebung und Handelnden darzustellen. Die Geschichte liest sich angenehm flüssig und leicht. Die Autorin schreibt anschaulich und nachvollziehbar, baut Spannungsmomente gut platziert ein und nutzt eine lebendige Sprache, sodass kaum Längen entstehen.

Ein solider Roman, der mich gefesselt, unterhalten, nicht aber bis ganz zum Ende überzeugt hat.

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