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Dimue

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Keine klassische Fantasygeschichte - tiefgründig, tolle Charaktere, super Einstieg

Lieder der Wälder
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"Die Wälder Keyll Naomh sind heilig. Ihr Wort wird von den Propheten in die Welt getragen, von den Spielleuten in Liedern besungen, von den Menschen gehorsam befolgt. Manch einer verehrt die geheimnisvolle, ...

"Die Wälder Keyll Naomh sind heilig. Ihr Wort wird von den Propheten in die Welt getragen, von den Spielleuten in Liedern besungen, von den Menschen gehorsam befolgt. Manch einer verehrt die geheimnisvolle, tiefe Ewigkeit des Waldes wie einen Gott.
Als den Wäldern Gefahr droht, erwählt Keyll Naomh den arroganten Prinzen Severyn Pádraig zum neuen Propheten. Fortan liegt es an ihm, die Bedrohung, die sich über sein Reich erhebt, abzuwenden. Severyn ist nicht gerade begeistert, diese Mission gemeinsam mit einer Gruppe unbedarfter und freigeistiger Spielleute erfüllen zu müssen. Doch bald schon stellt sich heraus, dass seine Begleiter mehr sind, als sie zu sein scheinen. Und auch die dunklen Mächte, die sich gegen die Wälder wenden, entpuppen sich bald als weitaus unheilvoller als jemals erwartet.“


Die Hörbuch beginnt mit einem Vorwort, in diesem wird die Esche und die Elegie erklärt, was ich sehr interessant fand und das hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Sprecher Bastian Stiller finde ich an vielen Stellen einen sehr passender Synchronsprecher und er nimmt mich mit seiner Baritonstimme sofort gefangen. Die Welt ist am Anfang sehr komplex. Es gibt neben dem Waldvolk, auch ein Wüstenvolk, Menschen und ein technikaffines Volk, alle haben verschiedene Mythologien in ihren Rassenhintergrund und es mach sehr viel Spaß immer mehr über die Religionen, Wesensarten etc. zu erfahren.


Die Geschichte ist in zwei großen Erzählsträngen unterteilt, den einen um die Bardentruppe und die andere um Rosi und Mattis. Die beiden Musikanten trennen sich zu Beginn von ihren Spielleuten, das Warum wird im Laufe der Geschichte bewusster. Denn Mattis war Heiler auf einer Schlacht, die ihn traumatisiert hat. Über diese Schlacht wurde ein Lied komponiert, welches auch von Sprecher in Sprechgesang vorgetragen wurde, welches ich aber mehrmals hören musste, um alles zu erfassen. Leider einer meiner Kritikpunkte an dem Hörbuch, die "Lieder" werden in Sprechgesang vorgetragen. Tolle Lyrics, aber mit Gesang, wären Sie sicher noch besser gewesen. Was hilft nur ein Lied ohne Gesang? Das ist ja wie Müsli ohne Milch, oder Wurst ohne Brot etc. …

Der Hauptplot um den jungen Fürstensohn Severyn, welcher zum Propheten auserkoren wird, mag ich sehr. Der Protagonist ist ein sehr unbedachter Mensch und zu Beginn eher der Anti-Held als Held. Verzogen, arrogant und machtbesessen sind die ersten Charakteristika von ihm, dies ändert sich aber im Laufe der Geschichte und es macht Spaß, auf die Folgebände,


Auch die Bardentruppe sind von liebenswürdige Chaoten bis hin zu mysteriöse Musiker gut getroffen. Jeder der Mitglieder hat seine eigene Geschichte, die alle in Laufe der Zeit immer mehr zum Vorschein kommen. Sie helfen dem Hörer, die komplexe Welt besser zu verstehen, aber nicht immer. So wird aus dem Hören zum Beispiel nicht klar, woher auf einmal der Steampunk-Ansatz kommt oder die gälischen Ansätze etc. Ich mag ja komplexe Geschichte, aber hier hat mir beim Hören öfter der Hintergrund gefehlt. Was mich sehr störte, war die Geschichte um Mattis und Rosi, denn sie bringt einen immer raus aus dem Flow und hat leider im ersten Band, wenig mit der Geschichte zu tun.

Trotz aller Kritik, werde ich sicher mir die Folgebände holen, bin nur nicht sicher, ob als Buch oder Hörbuch. Als Freund von Pen & Paper, Larp und guter komplexer Fantasy komme ich an dem Buch nicht vorbei und lausche sehr gerne dem Abenteuer der Bardentruppe und ihren Propheten.

Fazit:
Das Hörbuch ist kein Hörbuch, dass man nebenbei sich anhört, sondern man muss konzentriert dabei bleiben. Wenn man in der Welt gelandet ist, ist es aber eine sehr schöne Story. Im Pen & Paper würde man sagen, es ist eine gute Charaktereinführung und ein erstes Abenteuer und an das habe ich mich zurückerinnert. Mit den Liedern, Teasern und Prophezeiungen hat es mich oft angeregt, mitzurätseln und zu fiebern. Würde das Hörbuch niemanden anraten, der keine komplexen Geschichten mag.


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Veröffentlicht am 04.01.2023

Was geschieht, wenn wir die erste große Liebe nach dreizehn Jahren wieder treffen?

Remember when Love was new
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Genau um diese Frage handelt das neue Buch von Anne Goldberg.

Der Roman spielt in einer schottischen Kleinstadt am Meer. Aileen, die Protagonistin, ist durch das Pup der Eltern und ihren Beruf (Grundschullehrerin) ...

Genau um diese Frage handelt das neue Buch von Anne Goldberg.

Der Roman spielt in einer schottischen Kleinstadt am Meer. Aileen, die Protagonistin, ist durch das Pup der Eltern und ihren Beruf (Grundschullehrerin) bekannt. Es ist ein gutes Leben... Bis Hamish wieder in die Kleinstadt kommt. Hamish - ihre erste große Liebe, mit den ersten tollen, prägenden und schmerzhaften Erinnerungen. Hamish mit seinem Sohn Nick, der in Aileen's Klasse kommt. Es bleibt die Frage, wie verändern dreizehn Jahre einen Menschen und kann man noch an die alte Zeit anknüpfen, oder nicht?

Es ist der zweite Teil der Second-Chances-Reihe. Das Buch kann ohne Teil eins gelesen werden. Die Frage wird konsequent aus dem Blickwinkel von Aileen und Hamish nacherzählt. Flüssig und in gewohnten Stil von Anne Goldberg. Sie gibt ihren Charakteren eine angenehme Tiefe und schafft es mit ihrer poetischen, bildlichen Sprache, sogar Beleidigungen, wie Mittelfinger liebenswert klingen zu lassen. Das Knistern der Protagonisten kommt sehr gut rüber und es ist eine angenehme Lovestory.

Zum Glück für mich, die keine klassischen Lovestorys mag, gibt es Nick und die anderen kleinen und großen Nebendarsteller. Geschichten aus den Pup, die die Hauptstory immer bereichern und nie überlasten oder ablenken. Diese Nebencharaktere haben dazu beigetragen, dass Sie mich, mit ihren Sätzen, Taten und Umgang mit Situationen öfter zu Tränen gerührt haben - Lach Tränen, wie auch traurige Tränen. Ganz ohne Drama geht es dann doch nicht aus - wie gewohnt bei Anne Goldberg.

Die gesamte Kleinstadt ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, was der Geschichte absolut Pluspunkte gibt, wenn man auf Schottland steht, hat man wirklich das Gefühl ‚heim‘ zu kommen.

Fazit:
Ein typischer Anne Goldberg Roman, wieder mit dem unverwechselbaren Schreibstil - poetisch, pointiert, manchmal schwarzhumorig. Ein schönes Buch für das Abtauchen in eine kleine schottische Kleinstadt, wie immer mit den besten Bookfriends. Das Buch ist gut zum Einstieg geeignet, wenn man mehr auf Lovestory, als auf Drama steht, um die Autorin kennenzulernen. Aber auch eingefleischten Anne Goldberg und Second-Chance-Liebhaber kommen auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Raus aus den Wahn - rein in den Sinn! - empfehlenswertes Workbook

Die Selbstliebe-Illusion
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Das Sachbuch wurde von Rüdiger Schache als Workbook geschrieben. Im Klappentext möchte der Autor mit den Buch, den Druck und Erwartung aus den Thema Selbstliebe nehmen. Er sieht in den Mantren ...

Das Sachbuch wurde von Rüdiger Schache als Workbook geschrieben. Im Klappentext möchte der Autor mit den Buch, den Druck und Erwartung aus den Thema Selbstliebe nehmen. Er sieht in den Mantren und vielen Selbstliebeübungen einen Zwang in die Selbstoptimierung und unnötigen Druck.

Wenn man das Buch öffnet wird das Cover fortgesetzt und die Self Love Secrets aufgezählt.
Die 10 Self Love Secrets werde in gut strukturierten Kapitel erklärt. Es beginnt immer mit einer Geschichte von Jona und Noah. Jona ist auf der Suche nach sich selbst und landet in Outback in einen kleinen Cafè. Noah der Cafebesitzer versucht ‚gestrandeten‘ immer zu helfen ihren Weg zurück zu finden. Jedes Kapitel beginnt mit einen Gesprächsabschnitt in der Geschichte von Jona und Noah. An die schließt immer die Kernessenz der Geschichte an. Diese Kernessenz ist farblich und stilistisch gut herausgehoben um in Anschluss daran diese Sätze für sich selbst zu reflektieren. Es sind typische Coachingfragen, Stilelemente zur Selbstreflexion, die in das Buch hinfließen und das Wort ‚Workingbook‘ ist wörtlich gemeint. Über die Hälfte des Buches ist zum Selbstreflektieren mit Fragen, Level 10 Ansätzen und Checklisten ausgestattet. Am Ende jedes Kapitels werden die wichtigsten Punkte in vier verschiedenen Farben noch mals herausgearbeitet.

Persönlich hat mit die Schrift und das Layout sehr positiv überrascht. Klar, das eine oder andere kennt man schon, aber die Selbstreklektion zu den bekannten ist dann doch wieder was neues. Man muss sich öffnen können, dass der Autor nicht immer wissenschaftlich rational an das Thema Selbstliebe geht (z. B. wird vom Herzmagneten gesprochen). Ich persönlich finde die emotionale Schreibweise eher erfrischend als ermüdend und kann damit viel besser umgehen als die klassischen Sachbücher in die Richtung.

Empfehlenswert ist das Buch für jeden der sich mit den Thema Selbstliebe auseinandersetzt. Sei es persönlich oder auch als berufliche Anregung für Fragen und Stilelementen zur Selbst(hilfe). Jeder der an sich arbeiten will, erhält hier eine klare Kaufempfehlung. Für die Aufbereitung, das Layout und die Schrift gibt es einen Extrastern.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Wir schreiben das Jahr 2075 - oder die Arroganz der Menschheit stärker als die Natur zu sein

RC2722
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Oliver lebt zusammen mit seinem Vater, seinem Bruder Marco und etwa 2.000 weiteren Bewohnern in einem unterirdischen Schutzraum. Denn die Erdoberfläche ist seit dem großen Zusammenbruch im Jahr 2075, als ...

Oliver lebt zusammen mit seinem Vater, seinem Bruder Marco und etwa 2.000 weiteren Bewohnern in einem unterirdischen Schutzraum. Denn die Erdoberfläche ist seit dem großen Zusammenbruch im Jahr 2075, als innerhalb kürzester Zeit 99 % der Menschheit an einem Subcholera-Virus starben, nicht mehr bewohnbar.
Als Olivers Vater plötzlich unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt und sein Bruder an die Erdoberfläche verbannt wird, beschließt Oliver, den sicheren Schutzraum zu verlassen. Die Freiheit kostet ihn fast das Leben. Dann begegnet er Tsché....

Mein Eindruck:
Mich hat zu Beginn das Cover angesprochen, es passt zu dem Titel und zur Story.

Zum Schreibstil, man merkt schnell, dass das Buch für Jugendliche geschrieben ist. Nichtsdestotrotz fand ich es als Erwachsener auch sehr angenehm zu lesen. Es hatte einen gute Spannungsaufbau und durch die einzelnen Kapitel ist das Buch gut unterteilt. Auch wird die Vorgeschichte von Oliver sehr gut durch 'Flash Backs' eingeflochten. Im Grunde nach ein sehr solides Werk mit gut ausgearbeiteten Protagonisten Oliver und Tsché.

Oliver ist 17 Jahre, was man beim Lesen manchmal gerne vergisst, aber die Impulsivität und ab und an Naivität verzeihen lässt.

Das Buch bespricht für mich wichtige Themen, wie den Klimawandel, Klimaflüchtlinge im eigenen Land, die Konsequenz von Wasserknappheit und wie schnell die Menschlichkeit verloren gehen kann. Im Grunde eine hoffentlich nie stattfindende Zukunft, aber die ersten Zeichen sind leider nicht von der Hand zu weisen.

Leider hat der Autor, das Buch in einem Buch abhandeln wollen, sodass man am Ende nicht alle Handlungsstränge zu Ende erzählt wurden. Auch ist am Ende das Tempo so schnell, dass es doch eher unglaubwürdig wirkt und vor allem man als Leser das Gefühl erhält, 'oh der Autor wollte zu Ende kommen'.

Fazit:
Trotz logischer Fehler und den leider etwas schwachen Ende ein sehr gutes Buch. In dem vor allem auf nicht von der Hand zu weisende Konsequenzen und wichtige Themen eingegangen wird. Aus dem Aspekt des Klimawandels auch für Erwachsene ein gutes Buch.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

wunderschöne Idee des Erwachsenwerdens - Triggerwarnung

Love Letters to the Dead
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Laurel, ist neu in der Middle School, weil dort niemand ihre Schwester May kennt. Zumindest hofft Laurel darauf, denn nachdem May gestorben ist, will die kleine Schwester nicht täglich daran denken. Ihre ...

Laurel, ist neu in der Middle School, weil dort niemand ihre Schwester May kennt. Zumindest hofft Laurel darauf, denn nachdem May gestorben ist, will die kleine Schwester nicht täglich daran denken. Ihre Englischlehrerin gibt ihr gleich zu Beginn der Schulzeit die Aufgabe, dass jede Schülerin und jeder Schüler einen Brief an eine berühmte, verstorbene Persönlichkeit schreiben soll.

Laurel entscheidet sich für Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester, und so beginnt das Hörbuch. Annina Braunmiller liest mit einer Wärme in der Stimme und ich bin von der ersten Silbe an in ihrem Bann.

Das Buch ist in Briefsammlungen gegliedert, von denen einige an die Mitglieder des Club of 27, Heath Ledger, Jim Morrison, Amy Winehouse und Curt Cobain, gerichtet sind, andere an andere Persönlichkeiten, wie Amelia Earhart, um nur einige zu nennen.

Es richtet sich an Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren, aber auch Erwachsene können daraus lernen. Das Erwachsenwerden kommt immer wieder vor. Und ist es nicht schön, die erste Liebe und die ersten Freundinnen fürs Leben zu treffen und sich daran zu erinnern? Dieses Buch ist aber nichts für schwache Nerven und ich muss sagen, dass ich an manchen Stellen des Buches schockiert war, dass es am Anfang des Buches keine Triggerwarnung gab.

Ein Hoch darauf, dass es diese Warnungen jetzt oft gibt. Denn die Schilderung von sexueller Gewalt aus der Sicht eines 12-jährigen Mädchens hat mich doch sehr mitgenommen. Am Ende des Buches öffnet sich die Protagonistin und die Geschichte geht gut aus. Aber vor allem dieser Punkt hat mich dazu bewogen, eine Rezension zu schreiben.

Es ist ein tolles Hörbuch, das die Themen erste Liebe, Freundschaft, Homosexualität, Coming-out, aber auch Tod, Scheidung, toxische Scheidungsbewältigung und sexuelle Gewalt behandelt. Die Perspektive der Sänger, Dichter und Abenteurer ist ausgezeichnet und man hat das Gefühl, dem Tagebuch eines jungen Mädchens zu folgen, das toxische Ansätze hat und sich glücklicherweise zum Positiven wendet.

wegen der FEHLENDEN TRIGGERWARNUNG gibt es einen Stern weniger.

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