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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2021

Geschichte mit Sogwirkung

In all seinen Farben
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Nach der Absage für den erhofften Platz an der Schauspielschule fühlt sich Robin ziemlich verloren und findet trotz großer Unterstützung von Familie und Freundeskreis nur schwer wieder auf die Beine. Als ...

Nach der Absage für den erhofften Platz an der Schauspielschule fühlt sich Robin ziemlich verloren und findet trotz großer Unterstützung von Familie und Freundeskreis nur schwer wieder auf die Beine. Als er jedoch das erste Mal eine Drag-Queen-Show live sieht, ist er restlos fasziniert und will mehr über diese Welt erfahren.
Auf dieses Buch hatte ich mich aufgrund der Thematik sehr gefreut. Trotzdem hat es meine Erwartungen sogar noch übertroffen und es hat mich so gepackt, dass ich es praktisch in einem Rutsch gelesen habe.
Ich mochte die Figuren, von denen keiner 08/15 ist, und besonders die Dynamik zwischen ihnen wahnsinnig gerne – ob es die zwischen Robin und seinen Freunden, in der Beziehung zu seiner Mutter oder auch in seinen Liebesbeziehungen ist. Ja, es gibt manchmal ein ganz schönes Hin und Her, Robin ist gelegentlich hoffnungslos inkonsequent und auch regelmäßig eine Drama Queen – aber es fühlt sich authentisch an.
Neben Robins persönlicher Entwicklung gibt einem die Geschichte aber natürlich auch einen spannenden Einblick in die wohl für die meisten Leser eher unbekannte Welt des Drag. Ich mochte vor allem, wie sehr der Autor die Arbeit und das Herzblut hervorhebt, die unter dem „schönen Schein“ der Drag Queens stecken, und dass es eine schillernd bunte Welt ohne feste Standards oder Schablonen ist.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne auch mal abseits des „Mainstream“ lesen.

Veröffentlicht am 19.07.2021

Spannende Geschichte mit wichtiger Botschaft

Evie und die Macht der Tiere
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Evie hat eine ganz besondere Gabe: Sie kann telepathisch mit Tieren kommunizieren – eine Gabe, die sie eigentlich sehr mag. Allerdings hat ihre Familie ihr – aus Gründen, die wohl mit ihrer verstorbenen ...

Evie hat eine ganz besondere Gabe: Sie kann telepathisch mit Tieren kommunizieren – eine Gabe, die sie eigentlich sehr mag. Allerdings hat ihre Familie ihr – aus Gründen, die wohl mit ihrer verstorbenen Mutter zu tun haben – verboten, diese Gabe zu nutzen. Aber wie soll man das bitte ignorieren, wenn man alle naselang die Gedanken von Tieren hören kann?
Evie ist kein stinknormales Mädchen – auch ohne ihre besondere Begabung. Da sie versucht, etwas Abstand zu Tieren zu halten, liest sie sich sämtliches Wissen über Tiere aus Büchern an. Sie interessiert sich nicht besonders für die Dinge, die die anderen Mädchen ihrer Klasse tun, daher tut sie sich etwas schwer, was Freundschaften angeht. Mir hat hier besonders gefallen, dass sie das zwar traurig stimmt, sich aber trotzdem nicht verbiegt. Insgesamt kommt in dem Buch sehr gut rüber, dass „Anderssein“ nichts Schlechtes ist, sondern – ganz im Gegenteil – einen Menschen besonders macht, jeden eben so, wie er ist.
Die Geschichte an sich fand ich ganz wunderschön erzählt: Der Leser wird langsam an Evies Gabe und ihre Vorgeschichte herangeführt und lässt dabei so einige Geheimnisse offen, so dass von Anfang an Spannung entsteht. Die einzelnen Freundschaften zu den verschiedenen Tieren haben mir besonders gefallen – allein schon wie diese jeweils zustande kommen, aber auch wie der Autor jeweils die Eigenarten der einzelnen Tiere berücksichtigt hat. Die Illustrationen, teilweise sogar ganzseitig, haben selbst mich als Erwachsene richtig begeistert und ergänzen die Geschichte perfekt.
Für diese spannende Geschichte mit seinen sympathischen Figuren und der wichtigen Botschaft gibt es von mir eine klare (Vor-)Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.07.2021

Beste Unterhaltung in sympathischer Besetzung

Kate in Waiting
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Kate und Anderson verbindet eine enge Freundschaft – und der gleiche Geschmack was Jungs angeht. Leider taucht der aus der Ferne angehimmelte Sommercamp-Schwarm der beiden nach den Ferien an ihrer Highschool ...

Kate und Anderson verbindet eine enge Freundschaft – und der gleiche Geschmack was Jungs angeht. Leider taucht der aus der Ferne angehimmelte Sommercamp-Schwarm der beiden nach den Ferien an ihrer Highschool auf und sorgt schon bald für reichlich Spannungen.

Oh, was für ein Spaß! Dieses Buch hat meine Erwartungen definitiv übertroffen und mich bestens unterhalten. Die Ausgangssituation war interessant, die Entwicklung immer wieder spannend und ich musste wirklich oft laut loslachen, weil der Humor bzw. die Situationskomik für mich einfach genau richtig war. Das lag insbesondere an den toll geschriebenen Dialogen, von denen es im Buch wirklich viele gibt. Diese waren immer wieder witzig, nie überflüssig und wirkten vor allem auch sprachlich immer sehr natürlich – was sicherlich auch ein Verdienst der beiden Übersetzerinnen ist.

Die Hauptfiguren sind allesamt sympathisch, besonders gelungen fand ich aber vor allem deren Beziehungen zueinander. Matt, um den es ja eigentlich geht, bleibt etwas blass, aber das fand ich im Grunde sehr passend, weil er gar nicht wirklich im Fokus der Geschichte steht. Dieser liegt ganz klar auf der Freundschaft zwischen Kate und Anderson. Das fand ich an sich schon klasse, aber die Reaktionen und Entwicklungen der beiden, das Auf und Ab und auch die Missverständnisse, habe ich als sehr authentisch empfunden. Erwähnenswert sind auf jeden Fall auch die beiden Nebencharaktere Kates Bruder Ryan und dessen Kumpel Noah, die beide nicht in die typischen Schablonen passen und das „Ensemble“ perfekt abrunden.

Wer gut unterhalten werden möchte und außerdem glaubwürdige Charaktere und Entwicklungen zu schätzen weiß, der ist hier genau richtig. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.07.2021

Sprüht vor Fantasie

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Als Brystal Evergreen ihrer heimlichen, weil verbotenen, Leidenschaft, dem Lesen nachgedeckt, entdeckt Sie in einem versteckten Raum ein geheimnisvolles Buch, wodurch sie erkennt, dass sie tatsächlich ...

Als Brystal Evergreen ihrer heimlichen, weil verbotenen, Leidenschaft, dem Lesen nachgedeckt, entdeckt Sie in einem versteckten Raum ein geheimnisvolles Buch, wodurch sie erkennt, dass sie tatsächlich eine Fee ist. Bald schon findet sie sich in einem Abenteuer nach dem anderen und schließlich in Madame Weatherberrys geheimer Akademie wieder.
Vom Verlag wird das Buch als „Feuerwerk der Fantasie“ beworben und ich finde, dass trifft es wirklich sehr genau. Der Leser findet sich in einer fantastischen und wirklich originellen Welt wieder, die ihm nach und nach erklärt wird, die sich aber gleichzeitig im Wandel befindet, so dass es wirklich nie langweilig wird.
Neben der magischen Geschichte, wird man aber auch spielerisch mit vielen Themen wie Familie, Freundschaft und Diskriminierung konfrontiert, so dass es nicht bei einer spannenden, aber seichten Erzählung bleibt, sondern man auch emotional abgeholt wird.
Mit Rufus Beck als Erzähler gilt das gleich doppelt: Es ist ein wahrer Genuss, mit dem Hörbuch in diese Welt abzutauchen. Meisterhaft versteht er es, die verschiedenen Figuren zu sprechen und ihnen einen Charakter zu verleihen.
„Tale of Magic“ ist ein wunderschönes Buch, für alle die gerne in eine völlig andere Welt eintauchen, und ich werde es gerne und unbedingt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Meisterhaft geschrieben

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
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John Green, weithin bekannter amerikanischer Autor von Jugendbüchern, hat nun ein sehr persönliches Sachbuch über unsere Zeit geschrieben: Das hat mich sehr neugierig gemacht und ich war sehr gespannt, ...

John Green, weithin bekannter amerikanischer Autor von Jugendbüchern, hat nun ein sehr persönliches Sachbuch über unsere Zeit geschrieben: Das hat mich sehr neugierig gemacht und ich war sehr gespannt, wie sich das wohl liest.
In einer Vielzahl von kurzen und auch mal längeren Kapitel behandelt der Autor die verschiedensten Themen, die ihm so im Laufe seines Lebens begegnet sind. Der Untertitel „Notizen zum Leben auf der Erde“ lässt glauben, dass er sich einfach mal eben ein paar Gedanken gemacht hat, aber tatsächlich ist das Buch gefüllt mit gut recherchierten Fakten, die ich größtenteils sehr wissenswert fand.
Neben dem vermittelten Wissen hat mich John Green aber auch mit seinem Humor und seinen sehr persönlichen Gedanken zu den Themen eingefangen. Ich fand nicht alle Kapitel gleichermaßen interessant, aber gelangweilt habe ich mich an keiner Stelle. Tendenziell ist es schon sehr USA-lastig, aber er ist nun mal Amerikaner und schreibt ja über sein Leben. Gestört hat mich das jedenfalls nicht.
Es ist auf jeden Fall ein Buch zum nach und nach Entdecken: Alle Kapitel in einem Rutsch zu lesen, würde definitiv das Leseerlebnis schmälern. Neben dem offensichtlichen Inhalt „verstecken“ sich auch an anderen Stellen (wie dem Impressum) noch nette kleine Anmerkungen des Autors, was mir richtig gut gefallen hat.
Alles in allem fand ich es wirklich faszinierend, wie John Green es geschafft hat, beinahe jedes noch so kleine oder eigentlich uninteressante Thema für mich interessant zu machen. Diese ganz besondere Mischung aus Sachbuch und persönlichen Erlebnissen und Gedanken, die er hier meisterhaft hinbekommen hat, werde ich in jedem Fall wärmstens weiterempfehlen.