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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2021

Lesehighlight mit toller außergewöhnlicher Protagonistin

Skyward - Der Ruf der Sterne
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Spensa ist eine junge Frau, die genau weiß, was sie will: Pilotin der Flotte ihres Planeten werden, um ihre Heimat gegen die Krell zu verteidigen und dem Namen ihres Vaters wieder die Ehre zu verschaffen, ...

Spensa ist eine junge Frau, die genau weiß, was sie will: Pilotin der Flotte ihres Planeten werden, um ihre Heimat gegen die Krell zu verteidigen und dem Namen ihres Vaters wieder die Ehre zu verschaffen, die er eigentlich verdient. Allerdings werden ihr zahlreiche Steine in den Weg gelegt, um sie von diesem Traum abzubringen.
Wow, was für eine Geschichte! Schon jetzt bin ich mir sicher, dass dieses Buch ein Lesehighlight dieses Jahres sein wird. Denn es hat wirklich alles, was ich mir von einer guten Geschichte wünsche: Es ist anders, spannend bis zum Schluss, reißt mich emotional mit und wartet mit Charakteren auf, mit denen ich mitfiebern kann und die mir lange im Gedächtnis bleiben.
Skyward glänzt insbesondere mit einer wirklich tollen, weil außergewöhnlichen und unheimlich sympathischen Protagonistin. Sie ist wild entschlossen, geradezu furchtlos, aber dann auch wieder so nachdenklich und menschlich. Neben Spensa gibt es aber auch eine ganze Reihe weiterer interessanter und vielschichtiger Charaktere, die die Geschichte bereichern – allen voran M-Bot, eine künstliche Intelligenz, die definitiv meine neue Lieblingsnebenfigur ist.
Aber auch die Welt, die Sanderson hier geschaffen hat, fand ich wahnsinnig faszinierend, spannend und originell, ohne dass ich jemals Orientierungsschwierigkeiten hatte. Ob technische Details oder spezifische Eigenheiten von Spensas Heimatplaneten – der Autor führt einen mühelos an alles heran und sorgt dafür, dass man sich alles bildlich vorstellen kann.
Das Ende des Buches fand ich außerdem rundum gelungen und ich freue mich schon jetzt riesig auf die Fortsetzung. Mal schauen, ob ich es schaffe, auf die deutsche Übersetzung zu warten.
Unbedingte Leseempfehlung – auch für Leser, die vielleicht sonst nicht zu Sci-Fi greifen.

Veröffentlicht am 28.07.2021

Schule der kleinen Supertalente

School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!
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Alva hat ein großes Problem: Sie kann die Sprache (fast aller) Tiere verstehen, was jegliche Konzentration und Ruhe beinahe unmöglich macht. Als eines Tages ihr merkwürdiger Onkel Thomas sie auf ihre Fähigkeit ...

Alva hat ein großes Problem: Sie kann die Sprache (fast aller) Tiere verstehen, was jegliche Konzentration und Ruhe beinahe unmöglich macht. Als eines Tages ihr merkwürdiger Onkel Thomas sie auf ihre Fähigkeit anspricht und ihr mitteilt, dass es eine Schule für derartige Talente gibt, ist Alva zwar skeptisch, aber neugierig und verzweifelt genug, um es dort wenigstens einmal zu probieren.
Die Geschichte um Alva und ihre neuen Freunde an der School of Talents fand ich rundum gelungen: Es werden unter anderem Themen wie Anderssein und Freundschaft behandelt, es gibt viele kreative Ideen bei den unterschiedlichen Talenten, eine ordentliche Portion Spannung und Geheimnisse und eine Prise Humor, so dass ein tolles Gesamtpaket entsteht.
Besonders gut gefallen hat mir, dass trotz der „Superkräfte“ der Jungs und Mädchen alle auch ganz normale Probleme haben, so dass sich junge Leser bzw. Zuhörer leicht mit ihnen identifizieren können. Die einzelnen Figuren besitzen außerdem alle ihre ganz eigene Persönlichkeit, so dass sie insgesamt sehr plastisch wirken.
Ein Highlight waren auf jeden Fall auch die wunderschönen Illustrationen, einschließlich des Covers: Es gibt sie am Anfang jedes Kapitels, kleinere zwischendurch und ab und an auch ganzseitige Illustrationen, die die Geschichte noch ein wenig lebendiger machen.
Alles in allem werde ich den Auftaktband zu dieser Reihe gerne (auch zum Vorlesen) weiterempfehlen und auf jeden Fall auch in das nächste Buch hineinschauen.

Veröffentlicht am 28.07.2021

Von einer Insel und dem Schreiben

Mein Helgoland
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„Mein Helgoland“ ist ein autobiografisches Werk, das sich nicht – wie man es erwarten könnte – nur um die Insel Helgoland dreht, sondern auch vom Schreiben handelt, insbesondere aus der ganz persönlichen ...

„Mein Helgoland“ ist ein autobiografisches Werk, das sich nicht – wie man es erwarten könnte – nur um die Insel Helgoland dreht, sondern auch vom Schreiben handelt, insbesondere aus der ganz persönlichen Sicht der Autorin. Im Vordergrund stehen ihre eigenen Besuche auf der Insel, die sie mit diversen historischen und aktuellen Informationen ergänzt, aber gleichzeitig knüpft sie interessante Verbindungen dazu, wie es ist, einen Roman zu schreiben.
Mit ihrem neuesten Werk hat Frau Bogdan mich aufs Neue begeistert. Sie schafft es, dass ich innerhalb kürzester Zeit sämtliche Emotionen durchlebe und nach dem Lesen der letzten Seite auf der Stelle nach Helgoland fahren und an meinem (gar nicht vorhandenen) Buch schreiben möchte. Selten habe ich einen so vielseitigen und interessanten und gleichzeitig unterhaltsamen Reisebericht gelesen. Das Geniale ist jedoch, dass sie es dabei immer wieder schafft, eine Verbindung zum Schreiben herzustellen: Die verschiedenen Phasen, die Hochs und Tiefs, aber auch die Herangehensweise beim Schreiben eines Buches. Dabei wirkt das niemals gewollt, sondern liest sich wie ein flüssiger innerer Monolog. Neben dem tollen Schreibstil war aber auch der trockene Humor wieder einsame Spitze: Ich habe auf diesen gut hundert Seiten so viel gelacht wie schon lange nicht mehr.
Unbedingt empfehlenswert für alle, die Lust auf eine gedankliche Reise auf die Nordseeinsel haben oder schon immer einmal wissen wollten, was sich beim Schreiben eines Buches sozusagen hinter den Kulissen abspielt.

Veröffentlicht am 20.07.2021

Geschichte mit Sogwirkung

In all seinen Farben
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Nach der Absage für den erhofften Platz an der Schauspielschule fühlt sich Robin ziemlich verloren und findet trotz großer Unterstützung von Familie und Freundeskreis nur schwer wieder auf die Beine. Als ...

Nach der Absage für den erhofften Platz an der Schauspielschule fühlt sich Robin ziemlich verloren und findet trotz großer Unterstützung von Familie und Freundeskreis nur schwer wieder auf die Beine. Als er jedoch das erste Mal eine Drag-Queen-Show live sieht, ist er restlos fasziniert und will mehr über diese Welt erfahren.
Auf dieses Buch hatte ich mich aufgrund der Thematik sehr gefreut. Trotzdem hat es meine Erwartungen sogar noch übertroffen und es hat mich so gepackt, dass ich es praktisch in einem Rutsch gelesen habe.
Ich mochte die Figuren, von denen keiner 08/15 ist, und besonders die Dynamik zwischen ihnen wahnsinnig gerne – ob es die zwischen Robin und seinen Freunden, in der Beziehung zu seiner Mutter oder auch in seinen Liebesbeziehungen ist. Ja, es gibt manchmal ein ganz schönes Hin und Her, Robin ist gelegentlich hoffnungslos inkonsequent und auch regelmäßig eine Drama Queen – aber es fühlt sich authentisch an.
Neben Robins persönlicher Entwicklung gibt einem die Geschichte aber natürlich auch einen spannenden Einblick in die wohl für die meisten Leser eher unbekannte Welt des Drag. Ich mochte vor allem, wie sehr der Autor die Arbeit und das Herzblut hervorhebt, die unter dem „schönen Schein“ der Drag Queens stecken, und dass es eine schillernd bunte Welt ohne feste Standards oder Schablonen ist.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne auch mal abseits des „Mainstream“ lesen.

Veröffentlicht am 19.07.2021

Spannende Geschichte mit wichtiger Botschaft

Evie und die Macht der Tiere
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Evie hat eine ganz besondere Gabe: Sie kann telepathisch mit Tieren kommunizieren – eine Gabe, die sie eigentlich sehr mag. Allerdings hat ihre Familie ihr – aus Gründen, die wohl mit ihrer verstorbenen ...

Evie hat eine ganz besondere Gabe: Sie kann telepathisch mit Tieren kommunizieren – eine Gabe, die sie eigentlich sehr mag. Allerdings hat ihre Familie ihr – aus Gründen, die wohl mit ihrer verstorbenen Mutter zu tun haben – verboten, diese Gabe zu nutzen. Aber wie soll man das bitte ignorieren, wenn man alle naselang die Gedanken von Tieren hören kann?
Evie ist kein stinknormales Mädchen – auch ohne ihre besondere Begabung. Da sie versucht, etwas Abstand zu Tieren zu halten, liest sie sich sämtliches Wissen über Tiere aus Büchern an. Sie interessiert sich nicht besonders für die Dinge, die die anderen Mädchen ihrer Klasse tun, daher tut sie sich etwas schwer, was Freundschaften angeht. Mir hat hier besonders gefallen, dass sie das zwar traurig stimmt, sich aber trotzdem nicht verbiegt. Insgesamt kommt in dem Buch sehr gut rüber, dass „Anderssein“ nichts Schlechtes ist, sondern – ganz im Gegenteil – einen Menschen besonders macht, jeden eben so, wie er ist.
Die Geschichte an sich fand ich ganz wunderschön erzählt: Der Leser wird langsam an Evies Gabe und ihre Vorgeschichte herangeführt und lässt dabei so einige Geheimnisse offen, so dass von Anfang an Spannung entsteht. Die einzelnen Freundschaften zu den verschiedenen Tieren haben mir besonders gefallen – allein schon wie diese jeweils zustande kommen, aber auch wie der Autor jeweils die Eigenarten der einzelnen Tiere berücksichtigt hat. Die Illustrationen, teilweise sogar ganzseitig, haben selbst mich als Erwachsene richtig begeistert und ergänzen die Geschichte perfekt.
Für diese spannende Geschichte mit seinen sympathischen Figuren und der wichtigen Botschaft gibt es von mir eine klare (Vor-)Leseempfehlung.