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Veröffentlicht am 14.08.2021

Gelungener Dilogieabschluss

Rage Inside
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Erdbeben und mordende Gruppen haben vielen Menschen das Leben gekostet. Eine Gruppe Jugendlicher hat ein Haus übernommen, in dem sie sicher zu sein scheinen.

Endlich habe ich den zweiten Band der Dilogie ...

Erdbeben und mordende Gruppen haben vielen Menschen das Leben gekostet. Eine Gruppe Jugendlicher hat ein Haus übernommen, in dem sie sicher zu sein scheinen.

Endlich habe ich den zweiten Band der Dilogie gelesen, der die Geschichten der bereits aus „Dark Inside“ bekannten Protagonisten weiter erzählt. Auch „Nichts“, der als einziger der Protagonisten in Ich-Form erzählt und auch sonst anders ist, ist wieder mit an Bord. Die Hetzer, Menschen, die besessen scheinen, und Überlebende ermorden oder entführen, könnten sie jederzeit erwischen, alle haben im Laufe des Romans entsprechende Begegnungen und müssen erfahren, dass Vertrauen nicht immer angebracht ist.

Wie schon im Vorgänger erzählt die Autorin emotional packend, ich war schnell wieder mitten im Geschehen. Die Geschichte wird passend vorangebracht, manches ändert sich. Gegen Ende wird es immer actionreicher, was sich auch auf die Länge der Kapitel, die kürzer werden, auswirkt – die Spannung steigt. Ob und falls ja, wie das Geheimnis um die Hetzer aufgelöst wird, verrate ich nicht, nur dass das Ende Hoffnung in sich birgt – ich bin mit diesem Abschluss zufrieden. Allerdings wird er womöglich nicht jedem gefallen.

Der zweite Band der Dilogie führt die Ereignisse passend weiter. Ich finde den Roman spannend und auch das Ende ist für mich stimmig, auch wenn es wahrscheinlich nicht jedem gefallen wird. Für mich ist dieser Roman ein gut gelungener Abschluss der Dilogie, die ich weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Sehr lesenswert

Mr. Lincoln & Mr. Thoreau
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Während Abraham Lincoln seinen Dienst als Anwalt in einem noch jungen Präriestädtchen antritt, zieht es Henry Thoreau in die Wälder, weg von den Menschen, weg von der Zivilisation. Während Thoreau mit ...

Während Abraham Lincoln seinen Dienst als Anwalt in einem noch jungen Präriestädtchen antritt, zieht es Henry Thoreau in die Wälder, weg von den Menschen, weg von der Zivilisation. Während Thoreau mit der Regierung hadert und zivilen Ungehorsam predigt, ist Lincoln überzeugter Politiker.

Zwei sehr unterschiedliche Männer hat der Autor in seinem Roman vereint, die aber auch einiges gemeinsam haben. So halten beide wenig von Sklaverei, machen sich Gedanken um das Zusammenleben der Menschen, und haben gleichzeitig Probleme mit anderen. Lincoln ist ein manchmal unsicherer Mann, der sich mit seinen Gefühlen schwertut, und in Depressionen verfällt. Thoreau weiß eigentlich, was er will, doch das ist so einfach nicht, denn ganz ohne andere kann man auch nicht leben.

Wer jetzt denkt, er bekommt einen trockenen, schwer zu lesenden Roman vorgesetzt, irrt, denn Sebastian Guhr schreibt mit leichter Hand und Humor, und so liest sich das Ganze sehr gut, bringt aber auch einiges mit sich, das zum Nachdenken anregt, und auch Lust macht, mehr über die beiden Männer – und anderen auftretenden Persönlichkeiten wie Louisa May Alcott, Nathaniel Hawthorne, Ralph Waldo Emerson, John Brown und Mary Todd – zu erfahren. Abwechselnd erzählt der Autor sehr bildhaft von Lincoln und von Thoreau, und bringt sogar eine gewisse Spannung ins Spiel.

Nicht alles, was hier geschrieben steht, sollte man auf die historische Waagschale legen, wie schon der Autor in der Apologie schreibt, ist dies ein Roman, der Historie literarisch verwertet, um auch etwas über die heutige Welt auszusagen. Natur vs. zivilisatorischer Fortschritt ist z. B. nicht nur damals ein Thema, sondern gerade wieder sehr aktuell.

Dieses Buch ist ein ganz besonderer Roman, dem ich viele Leser wünsche. Ich fühlte mich unterhalten, habe aber auch Nachdenkenswertes entnommen, und Lust bekommen, mich tiefer mit den Charakteren zu beschäftigen. Ich vergebe sehr gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Nicht nur für Mythologiefans lesenswert

Ich bin Circe
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Wer kennt nicht die Zauberin Circe, die Odysseus auf ihrer Insel traf? Dieser Roman erzählt Circes Geschichte von Anfang an, und zwar durch Circe selbst.

Wer sich ein bisschen in der griechischen Mythologie ...

Wer kennt nicht die Zauberin Circe, die Odysseus auf ihrer Insel traf? Dieser Roman erzählt Circes Geschichte von Anfang an, und zwar durch Circe selbst.

Wer sich ein bisschen in der griechischen Mythologie auskennt, wird hier manches wiedererkennen, aber Madeline Miller hat allem ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Schon alleine, dass sie Circe in Ich-Form selbst erzählen lässt, ist perfekt, so bekommt man alle ihre Gedanken und Emotionen hautnah mit. Circe hat es nicht immer leicht, schon innerhalb ihrer Familie ungeliebt, muss sie von Anfang an kämpfen. Sie zeigt aber auch immer wieder, dass sie Herz hat, z. B. wenn sie auf Prometheus trifft. Schließlich landet sie auf einer Insel, Aiaia, die zu ihrer wird.

Die Autorin schreibt sehr packend, manchmal mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die bekannten mythologischen Figuren wiederzutreffen hat mir gut gefallen, und die teilweise Neuinterpretation sowie das Ausfüllen der Lücken, die die Mythologie lässt, durch die Autorin finde ich sehr gelungen.

Die Charaktere, allen voran natürlich Circe, sind der Autorin gut gelungen, man kann sich gut in die Protagonistin hineinversetzen, und auch die anderen werden zu greifbaren Persönlichkeiten. Manche berühren Circes Leben nur kurz, andere hinterlassen Spuren, die lange nachwirken.

Das Ende erscheint mir besonders gut gelungen, ich habe den Roman zufrieden beendet, er wird mich auch noch ein wenig länger nachdenken lassen, denn die Autorin spricht manches Nachdenkenswerte an.

Im Anhang findet sich ein Personenregister mit Erklärungen zu den einzelnen Charakteren.

Als Mythologiefan hat mir der Roman sehr gut gefallen, doch ich denke, man wird auch gut unterhalten, wenn man (noch) nicht viel über die griechische Mythologie weiß. Der Roman ist spannend, die Ich-Perspektive sehr passend, und er bietet Nachdenkenswertes. Ich vergebe volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Episch, spannend, lesenswert

Schattenelfen - Die Blutkönigin
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Eine Assassine, ein Jäger, ein Wolfself, eine Herrscherin mit einem dunklen Geheimnis, ein Kobold, eine Lutin, Himmelsschlangen – in diesem Roman hat der Autor eine ganze Reihe interessante Charaktere ...

Eine Assassine, ein Jäger, ein Wolfself, eine Herrscherin mit einem dunklen Geheimnis, ein Kobold, eine Lutin, Himmelsschlangen – in diesem Roman hat der Autor eine ganze Reihe interessante Charaktere aufgefahren. Manche kennt man bereits aus anderen Romanen, manche noch nicht, spannend und packend sind sie alle.

Vor allem sind sie gut beschrieben und werden beim Lesen lebendig, mir kamen sie sehr nahe, und oft wusste ich nicht, für wen ich jetzt die Daumen drücken sollte, denn nahezu alle sind ambivalent angelegt, und so kommt es schon mal vor, dass man mit jeder der gegnerischen Seiten mitfühlt, zumindest zeitweise. Aber nicht nur die Charaktere, sondern auch ihre Umwelt wird lebendig – mein Kopfkino hatte viel zu tun. Zwischendurch gibt es Informationen in Form von verschiedenen Publikationen und im späteren Verlauf zudem einen Zeitsprung, ab da wird das Geschehen aus zwei, tatsächlich sogar drei, eng miteinander verknüpften Zeitebenen weiter erzählt.

Ich wurde sofort gepackt, der Roman entwickelte sich zum Pageturner und hat mich bis zum Schluss gefangengenommen. Die vielen kurzen Kapitel und die häufigen Perspektivewechsel tragen das ihre zur Spannung bei. Auch wenn man nicht alle Romane kennt, aus denen der ein oder andere Charakter stammt, oder zu dem es Verknüpfungen gibt, macht das nichts, die Geschichte steht für sich selbst, macht aber Lust darauf, alle anderen Elfenromane Bernhard Hennens zu lesen.

Personenregister und Glossar runden den Roman ab.

Dieser Roman ist eines der Bücher, die man am liebsten immer weiter lesen möchte. Ich bin froh, dass es noch ein paar Elfenromane Hennens gibt, die ich noch nicht kenne, und auch dieser noch nicht das Ende ist – ich freue mich auf eine Fortsetzung und vergebe selbstverständlich volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Fantasy-Fans. Wer Hennens Elfenromane, liebt sollte auf jeden Fall zugreifen!

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Die Geschichte wird gelungen weitergeführt

Stormsong
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Aeland hat noch mit den Ereignissen aus dem ersten Band zu tun, ein schlimmer Wintersturm bahnt sich an, und die Amaranthine sind mit bestimmten Erwartungen angereist. Grace Hensley ist die neue Kanzlerin ...

Aeland hat noch mit den Ereignissen aus dem ersten Band zu tun, ein schlimmer Wintersturm bahnt sich an, und die Amaranthine sind mit bestimmten Erwartungen angereist. Grace Hensley ist die neue Kanzlerin des Landes, und als ob sie nicht genug mit diesen Problemen zu tun hätte, gibt es auch noch einen Mord.

Im zweiten Band steht nicht mehr Miles Hensley im Mittelpunkt, sondern seine Schwester Grace, die man bereits aus Band 1 kennt, wirkt nun als Ich-Erzählerin. Sie hat starke magische Kräft, war an der Zerstörung des Aether-Netzwerkes beteiligt und steht nun im Zwiespalt zwischen den Wünschen der Monarchin, die möglichst unbeschadet davonkommen möchte, und ihrem eigenen Wunsch, vor zu gunsten des Landes und all seiner Bewohner zu handeln. Grace ist ein starker Charakter und braucht ihre ganzen diplomatischen Fähigkeiten, um die Krise zu meistern. Dabei ist nie ganz klar, wem sie trauen kann – nur ihr Bruder Miles, der allerdings noch mit seinen Verletzungen zu tun hat, steht ihr bedingungslos zur Seite.

Neben schon aus Band 1 bekannten Charakteren wie z. B. Miles und dessen Lebensgefährten Tristan, lernt man auch ein paar neue kennen, einige davon näher, und nicht jeden kann man gleich richtig einschätzen.

Wie Band 1 hat mich auch Band 2 schnell in seinen Bann gezogen. Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist unserer eigenen vor etwa 100 Jahren ähnlich, unterscheidet sich aber auch in vielem, nicht nur in der Magie. Die Ausgrenzung einer ganzen Bevölkerungsgruppe weckt ungute Gefühle, und bringt einen erheblichen Anteil Gesellschaftskritik mit sich, die man durchaus übertragen kann. Viele, vor allem die „Mächtigen“ wollen einfach nur eigene Interessen durchsetzen, und gleichzeitig ihren eigenen Anteil am Geschehen verheimlichen. Dies ist in diesem Band noch viel deutlicher als im Vorgänger, der die Missstände ja erst aufdecken musste. Gut, dass es Menschen gibt, die sich davon nicht korrumpieren lassen …

C. L. Polk erzählt wieder sehr spannend und stellt Emotionen und Gedanken ihrer Protagonistin mit in den Mittelpunkt. Manche überraschende Wendung habe ich zwar bereits geahnt, dennoch hatte ich fesselnde Lesestunden. Am Ende ist manches gelöst, aber noch einiges offen, so dass ich schon sehr gespannt auf den nächsten Band bin, mal sehen, wer dann im Mittelpunkt stehen wird, und wie sich die Veränderungen, die sich hier ergeben, auswirken werden.

„Stormsong“ führt die Ereignisse aus „Witchmark“ gelungen fort, der Protagonistenwechsel ist gut durchdacht und tatsächlich nötig. Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung, allerdings sollte man unbedingt zunächst Band 1 lesen.

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