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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2021

sehr unterhaltsam

Die Bierkönigin von Minnesota
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Als bayerische Biertrinkerin musste ich natürlich erfahren, was es mit einer Bierkönigin in Minnesota auf sich hat. Und ich war positiv überrascht, dass man wirklich viel über das Bierbrauen erfährt und ...

Als bayerische Biertrinkerin musste ich natürlich erfahren, was es mit einer Bierkönigin in Minnesota auf sich hat. Und ich war positiv überrascht, dass man wirklich viel über das Bierbrauen erfährt und das Biertrinken als Lebenseinstellung zu Freude und Genuss ist und eine Huldigung an ein Getränk, welches schon hunderte von Jahren die Menschen begeistert.

Das Buch ist auch eine Familiengeschichte in deren Zentrum sehr starke Frauen stehen. Alte und Junge. Das liest sich leicht und durch einen tollen Sprachwitz und den Humor der Akteure so angenehm wie spannend.

Wie immer hat Diogenes sich mit diesem Cover große Mühe gegeben und wie immer bin ich sehr angetan davon, dass das Buch eine gehörige Portion Tiefgang hat ohne dass es schwergängig geworden wäre.

Veröffentlicht am 30.08.2021

interessante Dialoge

Nelkenblatt
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Ein kleines feines Büchlein. Das Buch hat nur 160 Seiten, in denen die zwei Hauptdarstellerinnen sich vor allem durch lange und intensive Gespräche kennen lernen. Elsa, die weiß, dass sie bald am Ende ...

Ein kleines feines Büchlein. Das Buch hat nur 160 Seiten, in denen die zwei Hauptdarstellerinnen sich vor allem durch lange und intensive Gespräche kennen lernen. Elsa, die weiß, dass sie bald am Ende ihres Lebens angekommen ist, interessiert sich sehr für die junge Pina, die aus ihrem Heimatland flüchten musste und in ihrem Alter bereits dramatische Dinge erlebt hat und nun in einem fremden Land einer alten Frau zur Hand gehen soll.

Der Schreibstil ist leicht lesbar und lebt von den Dialogen. So etwas mag ich wahnsinnig gerne. Dennoch hätte ich mir gut vorstellen können, dass etwas mehr Rahmenhandlung der Geschichte der zwei Frauen gut getan hätte. Mir ging es ein wenig schnell, wie offen PIna der fremden alten Frau gegenüber ist und auch über Elsa, ihr Leben und ihre Familie hätte ich gerne noch mehr erfahren.

Vier Sterne für interssante Unterhaltung.

Veröffentlicht am 06.08.2021

das ländliche England in den 30ern

Vom Ende eines Sommers
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Edie lebt im England der 1930er Jahre auf dem Land. Das Leben ist bestimmt von harter Arbeit weitgehend ohne technische Hilfsmittel und da der erste Weltkrieg viele Männer getötet hat auch weitgehend ohne ...

Edie lebt im England der 1930er Jahre auf dem Land. Das Leben ist bestimmt von harter Arbeit weitgehend ohne technische Hilfsmittel und da der erste Weltkrieg viele Männer getötet hat auch weitgehend ohne kräftige Männerhände. Das Weltbild ist rückständiger als in der Stadt, die Frauen sind mit Heim und Kind und Hof beschäftigt.

Eine Journalistin bringt das Landleben und die Dorfgemeinschaft schließlich gehörig durcheinander und Edie erkennt, dass es noch andere Dinge im Leben gibt, als Feldarbeit und das auch Frauen Wünsche und Sehnsüchte haben dürfen und diese vielleicht auch ausleben sollten.

Ein Gesellschaftsroman erzählt mit den Augen einer 14-Jährigen. Anfangs ist die Geschichte etwas langsam und durch Edies Blickwinkel ziemlich naiv aber das ändert sich im Laufe des Romans und er nimmt Tempo auf und wird vielschichtiger und lebhafter. Auch wenn nicht alles nach meiner Vorstellung endete, so habe ich das Buch doch gern gelesen und könnte mir eine Verfilumung vorstellen.

Veröffentlicht am 06.08.2021

wer Nachbarn hat

Gute Nachbarn
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Oak Knoll ist ein kleiner Ort im Süden der USA. Damit ist eigentlich bereits vorgegeben, um was für einen Gesellschaftsroman es sich handelt und meine Erwartungen wurden auch weitgehend erfüllt.

Eine ...

Oak Knoll ist ein kleiner Ort im Süden der USA. Damit ist eigentlich bereits vorgegeben, um was für einen Gesellschaftsroman es sich handelt und meine Erwartungen wurden auch weitgehend erfüllt.

Eine afro-amerikanische Familie und ihre hellhäutigen neuzugezogenen Nachbarn geraten aneinander. Hier treffen Kulturen und Vorurteile aufeinander und das Ganze liest sich wie eine Mischung aus Realsatire und Drama. Die Darsteller sind für meinen Geschmack fast etwas zu stereotyp besetzt und die Handlung schreitet vorhersehbar und frustrierend stringent voran. Man weiß, wo das Alles hinführen wird und teilweise musste ich das Buch weglegen, weil einige Protas mich mit ihrem Verhalten richtig wütend machten.

Gute Nachbarn sind es nicht. Aber man sieht mal wieder, wie ein Nachbarschaftsstreit um einen Baum ausarten und in einem Ekszess enden kann.

Veröffentlicht am 20.07.2021

interessanter Erstling

Die Kandidatin
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Der Politthriller von Konstantin Schreiber „Die Kandidatin“ spielt ca. 30 Jahre in der Zukunft. Themen, die heute gerade sehr aktuell und brandheiß sind, werden klug in den Plot miteingearbeitet. Gendern, ...

Der Politthriller von Konstantin Schreiber „Die Kandidatin“ spielt ca. 30 Jahre in der Zukunft. Themen, die heute gerade sehr aktuell und brandheiß sind, werden klug in den Plot miteingearbeitet. Gendern, Feminismus, der Islam in Deutschland und der Welt sind in 30 Jahren fest in der Gesellschaft verwurzelt. Die Kandidatin ist eine Muslima und ihre Ziele und wie sie sie versucht durchzusetzen erinnern an heutige Politiker. Die Machtkämpfe, die diversen Seilschaften, die Probleme mit Medien, mit blasierten Gegnern all das könnte auch heute spielen und ist ein Spiegel einer nur allzu nahen und allzu realen Zukunftsperspektive.

Eine interessante Vision, wie die Welt sich entwickeln könnte, wenn wir den jetzt eingeschlagenen Wegen folgen. Ein bemerkenswerter Erstling, dessen eher sachlicher Stil mir gefallen hat.