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Veröffentlicht am 25.07.2021

Regt zum Nachdenken und Erinnern an

Stay away from Gretchen
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Der Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath genießt seinen Bekanntheitsgrad und sein Single-Leben. Doch plötzlich muss er sein Leben gewaltig umstellen. Denn seine 84-jährige Mutter Greta vergisst immer ...

Der Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath genießt seinen Bekanntheitsgrad und sein Single-Leben. Doch plötzlich muss er sein Leben gewaltig umstellen. Denn seine 84-jährige Mutter Greta vergisst immer mehr. Tom und Greta wollen nicht wahrhaben, dass dies die Symptome einer beginnenden Demenz sind. Obwohl Greta damit Toms scheinbar perfektes Leben durcheinanderbringt, beginnt er, sich mehr um sie zu kümmern. Dabei erfährt er endlich Details aus Gretas Vergangenheit, die sie bis dahin immer unter Verschluss gehalten hat...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Vergangenheit beobachtet man die junge Greta, deren Leben durch den Zweiten Weltkrieg stark beeinflusst wird. Doch Greta ist zäh und entschlossen durchzuhalten. Doch auch nach dem Ende des Krieges hält das Schicksal entscheidende Wendungen, die ihr gesamtes Leben für immer beeinflussen werden, für sie bereit. Diese Rückblenden werden so intensiv geschildert, dass man sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Man fiebert mit Greta mit und mag manchmal kaum glauben, was sie ertragen muss. Im aktuellen Geschehen stehen Tom und die mittlerweile 84-jährige Greta im Mittelpunkt. Auch dieser Handlungsstrang wird so interessant und berührend geschildert, dass man sich kaum vom Gelesenen lösen mag. 

Susanne Abels Schreibstil lässt sich flüssig und äußerst angenehm lesen. Es gelingt ihr hervorragend, beide Handlungsstränge so gekonnt miteinander zu verknüpfen, dass man in den Sog der Ereignisse gerät. Dabei wachsen einem die Charaktere an Herz. Deshalb berührt die Handlung und regt außerdem zum Nachdenken an. Das, was hier thematisiert wird, darf nicht in Vergessenheit geraten. 

Ein Roman, der zum Nachdenken und Erinnern anregt und dabei mitten ins Herz trifft. 

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Faszinierender Auftakt

Crave
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Nach dem Unfalltod ihrer Eltern ist für Grace nichts mehr so, wie es vorher war. Sie trauert nicht nur unermesslich, sondern muss ihr bisheriges Leben aufgeben und zu ihrem Onkel und ihrer Cousine nach ...

Nach dem Unfalltod ihrer Eltern ist für Grace nichts mehr so, wie es vorher war. Sie trauert nicht nur unermesslich, sondern muss ihr bisheriges Leben aufgeben und zu ihrem Onkel und ihrer Cousine nach Alaska ziehen. Dort leitet ihr Onkel ein Internat. Von Anfang an hat Grace das Gefühl, dass ihre neuen Mitschüler merkwürdig sind. Woran das genau liegt, kann Grace sich nicht erklären. Der unheimlich gutaussehende Bad Boy Jaxon warnt Grace, dass sie niemandem trauen kann - am wenigsten ihm selbst. Doch Grace fühlt sich von ihm angezogen und kommt ihm immer näher. Doch dann häufen sich merkwürdige Unfälle. Es hat den Anschein, als ob Grace aus dem Weg geräumt werden soll...

"Crave - Liebe mich, wenn du dich traust" ist der Auftaktband der Katmere Academy Chroniken. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Grace, geschildert. Durch diese Perspektive kann man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Grace wirkt vom ersten Moment an sehr sympathisch. Sie trauert, hat aber auch ein offenes Ohr für ihre Mitmenschen. Außerdem ist sie humorvoll, schlagfertig und stur. Eine Mischung, der sich auch der geheimnisvolle Jaxon Vega nicht entziehen kann. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos. Da man quasi in der Haut von Grace steckt, beobachtet man gemeinsam mit ihr die merkwürdigen Vorgänge im Internat und die Verhaltensweisen der Schüler. Dass hier irgendwas nicht stimmt, ist sofort spürbar. Doch was es genau ist, kann man nicht ausmachen. Man hat zwar einen Verdacht, doch ob und wie er sich bestätigen wird, ist nicht sicher. Sicher ist allerdings, dass Grace in diesem Internat in größter Gefahr schwebt. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und fiebert mit Grace mit. Man weiß nicht, wem sie glauben und vertrauen kann. Das macht einen großen Reiz der Erzählung aus. Die detaillierten Beschreibungen der Protagonisten und der Handlungsorte sorgen außerdem dafür, dass man sich das geheimnisvolle Internat und seine Bewohner lebhaft vorstellen kann. 

Einen Großteil der Handlung nimmt die beginnende Liebesgeschichte zwischen Grace und Jaxon ein. Man kann das Knistern zwischen den beiden förmlich spüren und sich deshalb ganz darauf einlassen. Aufgelockert wird das Ganze durch den Humor und die Schlagfertigkeit der Hauptcharaktere. Die Handlung ist durchgehend spannend und gipfelt schließlich in einem atemberaubenden Finale, das einige Überraschungen bereithält. Der Cliffhanger sorgt dafür, dass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen würde.

Ein gelungener Auftakt, den man kaum aus der Hand legen kann! 

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Wundervoller Roman, der zum Nachdenken und Erinnern anregt

Kinder ihrer Zeit
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Rosa flieht im Winter 1945 mit ihren Zwillingstöchtern Emma und Alice aus Ostpreußen. Dabei wird Alice von Mutter und Schwester getrennt. Obwohl Rosa Alice verzweifelt sucht, geht sie schließlich davon ...

Rosa flieht im Winter 1945 mit ihren Zwillingstöchtern Emma und Alice aus Ostpreußen. Dabei wird Alice von Mutter und Schwester getrennt. Obwohl Rosa Alice verzweifelt sucht, geht sie schließlich davon aus, dass ihre Tochter nicht überlebt hat. Rosa und Emma wagen in West-Berlin einen Neuanfang. Der Verlust von Alice setzt den beiden stark zu. Emma glaubt daran, dass ihre Schwester noch lebt, doch Rosa will nichts davon hören. Zu groß ist der Schmerz, den die Erinnerung an ihre Tochter hervorruft. Zwölf Jahre später stellt sich heraus, dass Alice doch überlebt hat. Sie ist in einem Kinderheim in der DDR aufgewachsen und lebt nun im Ostteil von Berlin. Die Kluft zwischen den Schwestern ist groß...

Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, denn Claire Winter versteht es vom ersten Moment an, die Geschichte der Zwillinge, die im Verlauf der Handlung zwischen die Fronten der Geheimdienste geraten, so fesselnd und anschaulich zu erzählen, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch stehen die Protagonisten abwechselnd im Zentrum der Ereignisse. 

Man merkt, dass die Autorin die geschichtlichen Hintergründe hervorragend recherchiert hat. Denn sie bilden eine glaubwürdige Hintergrundkulisse für diesen Roman. Man kann die angespannte Atmosphäre im damaligen Berlin, kurz vor dem Bau der Mauer, förmlich spüren. Die Geheimdienste scheinen ihre Augen und Ohren überall zu haben. Man weiß deshalb beim Lesen nicht, wem man eigentlich vertrauen oder glauben kann. Die Charaktere wirken unglaublich lebendig. Man hat sie vor Augen und fiebert mit jedem einzelnen Protagonisten mit. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Dieser Roman ist nicht nur spannend, sondern regt außerdem zum Nachdenken und Erinnern an. 

Ein wundervoller Roman, der durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt. Einmal angefangen, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Faszinierender Auftakt

Water Rising (Band 1) - Flucht in die Tiefe
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Nach einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt unter Wasser. Die 16-jährige Leyla kennt nur dieses Leben. Als ihr Vater verhaftet wird, glaubt Leyla an einen schrecklichen Irrtum. Sie nimmt Kontakt ...

Nach einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt unter Wasser. Die 16-jährige Leyla kennt nur dieses Leben. Als ihr Vater verhaftet wird, glaubt Leyla an einen schrecklichen Irrtum. Sie nimmt Kontakt zu Anwälten auf und versucht dem Vater auf diesem Weg zu helfen. Doch die Regierung blockt alle Versuche ab. Schließlich bleibt Leyla keine andere Wahl, als sich selbst auf die Suche nach ihrem Vater zu machen. Dabei kommt sie einer unfassbaren Verschwörung auf die Spur...

"Flucht in die Tiefe" ist der Auftaktband der Water-Rising-Dilogie. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Leyla, geschildert. Die dystopische Welt, die in diesem Buch die Hintergrundkulisse bildet, unterscheidet sich deutlich vom Leben in der heutigen Zeit. Der Gedanke, dass wirklich alles überflutet ist und dass sich das gesamte Leben unter Wasser abspielt ist gewöhnungsbedürftig. Deshalb braucht man auch einen Moment, um sich in dieser Welt zu orientieren. 

Der Einstieg in die Handlung verläuft deshalb zunächst etwas gemächlich. Die Unterwasserwelt wird allerdings so faszinierend beschrieben, dass man, im wahrsten Sinne des Wortes, mühelos in die Geschichte eintauchen kann. Leyla ist eine sympathische Hauptprotagonistin. Durch die gewählte Erzählperspektive kann man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben und spürt deshalb von Anfang an, dass Leylas Vater die wichtigste Rolle in ihrem Leben spielt. Ihr Entschluss, ihn um jeden Preis zu befreien, ist deshalb nachvollziehbar. 

Als Leyla schließlich aufbricht, um ihren Vater zu suchen, steigt die Spannung stetig an. Eine abenteuerliche Reise, bei der es einige Überraschungen gibt, beginnt. Man gerät förmlich in den Sog der Ereignisse und mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Finale ist unglaublich spannend und endet mit einem Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man es kaum erwarten kann, die Fortsetzung zu lesen. 

Ein faszinierender Auftakt, der dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen möchte!

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Locker und humorvoll

Mein Hund hat Burnout
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Covergestaltung und Buchtitel laden zum Schmunzeln ein und stimmen potentielle Leserinnen und Leser damit bereits perfekt auf die Lektüre ein. Der Tierarzt Hans Mauer erzählt Begebenheiten, die er in ...


Covergestaltung und Buchtitel laden zum Schmunzeln ein und stimmen potentielle Leserinnen und Leser damit bereits perfekt auf die Lektüre ein. Der Tierarzt Hans Mauer erzählt Begebenheiten, die er in seinem Praxisalltag tatsächlich erlebt hat. Dabei verwendet er einen lockeren Ton, wodurch man das Gefühl hat, ihm direkt gegenüber zu sitzen. Man kann sich entspannt zurücklehnen und den kleinen Einblick genießen. Denn Hans Mauer hat viel zu erzählen.

Dabei geht es nicht nur um Hunde oder Katzen. Man kann sogar die Wiederauferstehung einer Kuh anschaulich miterleben. Bei einigen Geschichten stellt man sich schmunzelnd die Frage, wer eigentlich der Patient ist: das Haustier selber oder die Besitzerin, bzw. der Besitzer? Die einzelnen Episoden sind nicht zu lang.  Sie eignen sich damit perfekt, um zwischendurch dem Alltag zu entfliehen und einfach mal eine kurze Pause einzulegen. Kleine Illustrationen, die zum Inhalt passen, lockern das Büchlein auf. 

Eine lockere und leichte Lektüre, bei der nicht nur Tierbesitzer auf ihre Kosten kommen dürften. 

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