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Lenna

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2021

Zwischen Witz und Wut

Barbara stirbt nicht
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Im Roman von Alina Bronsky "Barbara stirbt nicht" hat mich vor allem die Hauptfigur des Walter Schmidt fasziniert, amüsiert und zur Weißglut getrieben. Herr Schmidt ist ein alter Mann - wie alt erfährt ...

Im Roman von Alina Bronsky "Barbara stirbt nicht" hat mich vor allem die Hauptfigur des Walter Schmidt fasziniert, amüsiert und zur Weißglut getrieben. Herr Schmidt ist ein alter Mann - wie alt erfährt man nicht - der so gut wie alle Vorurteile zu besitzen scheint, die es so gibt. Als seine Frau eines Tages zum Pflegefall wird, steht Herr Schmidt vor der wohl größten Aufgabe seines Lebens: seine Frau zu versorgen so wie sie ihn jahrelang mit allem versorgt hat. Dabei entstehen solch skurrile Situationen, die man sich kaum vorstellen kann. Vieles birgt eine richtige Situationskomik, die mich trotz der verzwickten Situation zum Lachen brachte. Herr Schmidt wusste beispielsweise nicht einmal wie man einen ganz normalen Kaffee zubereitet. Dass hierbei nur Chaos entstehen kann, ist wohl fast schon selbstverständlich. Neben diesen komischen Elemente gab es aber auch immer wieder Aussagen und Verhaltensweisen des Herrn Schmidts, die mich einfach nur fassungslos, wütend und schockiert zurückgelassen haben. Er ist definitiv keine einfach Figur und ich war mir nie sicher, ob ich ihn nun leiden kann oder nicht. Etwas irritiert hat mich auch das Ende des Buches, da ich gerne noch viel mehr erfahren hätte. "Barbara stirbt nicht" und seine Hauptfigur Walter Schmidt haben mich fasziniert und sie haben mir für viele Vorurteile, die immer nicht existieren, die Augen geöffnet.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Überwältigend

Pacific Crest Trail Killer
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Der Thriller "Pacific Crest Trail Killer" von Christian Piskulla hat es wirklich in sich und das in mehrfacher Hinsicht. Zum einen der Killer selbst - lange Zeit während des Lesens war er für mich wie ...

Der Thriller "Pacific Crest Trail Killer" von Christian Piskulla hat es wirklich in sich und das in mehrfacher Hinsicht. Zum einen der Killer selbst - lange Zeit während des Lesens war er für mich wie ein Phantom, das wie zufällig immer an unterschiedlichen Stellen des riesigen Wanderwegs in den USA zuschlägt. Dabei schien er keine Gnade zu kennen und den Ermittlern immer fünf Schritte voraus zu sein. Ich hatte wirklich viele Gänsehautmomente und habe mit den Opfern mitgelitten.
Zusätzlich wird aus unheimlich vielen Perspektiven die Geschichte erzählt. Jede Figur, egal wie klein ihre Rolle in der Handlung zu sein scheint, kommt zu Wort. Gerade am Anfang der Lektüre hat mich das irritiert, weil ich viele Eindrücke und Perspektiven gar nicht richtig zuordnen konnte. Im Laufe der Zeit fand ich diese Perspektivwechsel jedoch unheimlich fasziniert - ich wusste, dass jedes Mal ein kleines Puzzleteil hinzukommt. Eine solche Menge an Puzzleteilen habe ich zuvor noch nie in einem Buch erlebt gehabt! Ich bin richtig auf Spurensuche gewesen und es fühlte sich wirklich so an, als ob ich dem Killer Stück für Stück näher komme!
Neben diesen vielen Eindrücke hat der Autor auch viele Probleme in den USA angeschnitten unter anderem die hohe Obdachlosigkeit und die Zunahme von Gewalt. An einigen Stellen waren mir diese Schilderungen etwas zu viel, da ich den Eindruck hatte, dass wirklich jedes Problem in dem Thriller angesprochen wurde. Natürlich ist es sinnvoll und interessant so etwas einzubauen, aber ob wirklich jede Thematik in ein Buch gequetscht werden muss, bezweifle ich doch.
Insgesamt habe ich über die 600 Seiten aber die ganze Zeit mitgefiebert und habe mich fast schon wie eine Ermittlerin gefühlt! Für mich war es ein wirklich gelungener Thriller, den ich sicherlich noch einmal lesen werde!

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Schön aus dem Leben

Wir für uns
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"Wir für uns" ist einer dieser Romane, die mitten aus dem Leben erzählen. Sie beschönigen nichts, sie machen es aber auch nicht schlimmer als es eigentlich ist. Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei ...

"Wir für uns" ist einer dieser Romane, die mitten aus dem Leben erzählen. Sie beschönigen nichts, sie machen es aber auch nicht schlimmer als es eigentlich ist. Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei Frauen. Josie, die mit Anfang vierzig schwanger wird, von einem Mann, den sie liebt, der jedoch mit einer anderen verheiratet ist. Und Kathi, die mir ihren über siebzig Jahren nun als Witwe da steht und keinen Zugang mehr zu ihrem Sohn findet. Zwei Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten, ob es ihr Alter, Lebensweg oder ihren Charakter betrifft. Und trotzdem entsteht zwischen diesen beiden eine Freundschaft, die schöner nicht sein könnte.
Ich mochte Josie von Beginn an und habe mich zwischenzeitlich so aufgeregt, weil ihre Situation so verfahren war und sie sich selbst zu verlieren begann. Kathi mochte ich auch, auch wenn ich nicht alle ihre Einstellungen und Verhaltensweisen nachvollziehen konnte. Hier macht sich einfach der Unterschied zwischen den Generationen bemerkbar. Tatsächlich hätte ich auch eine etwas tiefere Beziehung zwischen Josie und Kathi erwartet, da der Klappentext dies so stark macht. Trotzdem mochte ich die beiden gemeinsam unheimlich gerne.
Die schönste Stelle, aus sprachlicher Sicht ist im eingeklappten Text des Buchcovers zu finden. Wegen dieses kleinen Einblicks waren meine Erwartungen, was die Formulieren betrifft, ziemlich hoch. Leider so scheint es, wurde die schönste Stelle vorab verraten. Hier hätte ich mir doch noch etwas mehr erwartet. Trotzdem ließ sich die Sprache des Buches gut lesen und ich habe schöne Stunden zwischen den Seiten verbracht.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Rum,Rum,Rum

Rum oder Ehre
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Wie der Titel des Kriminalromans "Rum oder Ehre" andeutet dreht sich ein großer Teil der Geschichte um Jamaika und den Rum. Martin Störtebäcker, der von allen nur der Käpt'n genannt wird, macht sich auf ...

Wie der Titel des Kriminalromans "Rum oder Ehre" andeutet dreht sich ein großer Teil der Geschichte um Jamaika und den Rum. Martin Störtebäcker, der von allen nur der Käpt'n genannt wird, macht sich auf seine alten Tage auf die Suche nach seinem Jahre vermissten kleinen Bruder. Dafür reist er nach Jamaika und trinkt dort auch den ein oder anderen Rum. Die Geschichte wird immer mal wieder durch Abschnitte mit Informationen über die Rumherstellung unterbrochen. Auch einige Cocktailrezepte und anderes finden sich darunter. Diese Mischung aus Handlung und Hintergrundinformationen zum Rum haben mir gut gefallen. Allerdings haben die Infoabschnitten an einigen Stellen die Handlung mitten in einem Kapitel unterbrochen. Das hat meinen Lesefluss ziemlich gestört und ich musste zurückblättern, um den Faden der Geschichte wieder aufnehmen zu können.

Der Käpt'n und alle anderen Figuren auch haben einen besonderen Charme und ich habe es seht genossen sie auf diese Reise und ihre Ermittlungen zu begleiten. An Humor und Witz fehlt es der Geschichte zudem auch sicherlich nicht. Als etwas schleppend habe ich die Krimielemente am Ende empfunden. Irgendwie wollte sich einfach kein Mörder wirklich finden lassen und als man doch einen gefunden hatte, war es am Ende ziemlich schnell abgehandelt. Wenn man schon so lange einem Mörder hinterher jagt, sollte man seiner 'Habhaftwerdung' etwas mehr Raum geben. Trotzdem habe ich mich bei der gesamten Geschichte wunderbar unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Eine Welt der Gestaltwandler

Blue Scales
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Zunächst muss ich doch ein paar kurze Worte zum Buchcover verlieren. Ich mochte die blau und lila Farbtöne des Covers unheimlich gerne - ein echter Hingucker! Der Inhalt des Buches wird ebenfalls gut durch ...

Zunächst muss ich doch ein paar kurze Worte zum Buchcover verlieren. Ich mochte die blau und lila Farbtöne des Covers unheimlich gerne - ein echter Hingucker! Der Inhalt des Buches wird ebenfalls gut durch das Buchcover illustriert, sodass beides gut aufeinander abgestimmt wurde.

Das Buch konnte aber nicht nur durch sein schönes Äußere überzeugen, sondern auch durch seinen spannenden Inhalt. Ich war von der ersten Seite an in den Bann dieser Welt voller Gestaltwandler gezogen und konnte mich bis zur letzten Seite nicht davon lösen! Im Mittelpunkt des Buches steht Christie, ein starke junge Frau, die immer wieder in die Konflikte der herrschenden Gestaltwandlerfamilien hineingezogen wird. Dabei hat sie es alles andere als leicht, vor allem weil sie ein Geheimnis hütet, das niemand erfahren darf - nicht einmal ihre Familie. Christie mochte ich als Figur von Beginn an, obwohl ich mir gewünscht hätte, dass sie mehr eigene Entscheidungen trifft und auch ihre geheimeen Kräfte eine Rolle übernehmen würden. Leider wurden diese Hoffnungen enttäuscht, was meiner Lektüre einen Dämpfer verpasst hat. Ich hoffe wirklich sehr, dass Christie in Band zwei nicht mehr nur der Spielball anderer Personen sein wird! Trotz dieses Kritikpunktes hat mir das Buch richtig gut gefallen und ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen!!

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