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Veröffentlicht am 24.07.2021

Genug

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Nach ihrem Schulabschluss nimmt sich die junge Frau, aus deren Sicht der Roman geschrieben ist, ein Ziel vor: Sie will abnehmen. Zu Beginn wiegt sie ca. 72kg, doch in nicht einmal einem Jahr nimmt sie ...

Nach ihrem Schulabschluss nimmt sich die junge Frau, aus deren Sicht der Roman geschrieben ist, ein Ziel vor: Sie will abnehmen. Zu Beginn wiegt sie ca. 72kg, doch in nicht einmal einem Jahr nimmt sie etwa 40kg ab und ist damit stark untergewichtig. Längst steht für sie nicht mehr wie anfangs noch die Gesundheit im Vordergrund, vielmehr ist ihr ständiger Wunsch, Gewicht zu verlieren, zu einer Krankheit geworden, die sie nicht mehr loslässt.

Selten habe ich ein Buch gelesen, das dieses Thema so eindrücklich dargestellt hat. Allein durch die Erzählweise, die sich vor allem von den kurzen Kapiteln in sehr ansprechender Sprache auszeichnet, fühlt man sich der Protagonistin bereits nahe und verfolgt mit Schrecken ihre Geschichte. Die vielen Rückblenden in ihre Kidheit und Jugend komplettieren das Bild einer jungen Frau, die sich innerlich leer fühlt, der irgendetwas fehlt, was sie einfach nicht finden kann und das sie letztendlich zu solcher Verzweiflung treibt, dass ihr Körper kurz vor dem Aufgeben ist. Immer wieder gibt es Einschübe in Form von Berichten, in denen sich die Sozialarbeiterin oder die Ärzte der namenlosen, jungen Frau zu Wort melden. Sie betonen die innere Zerissenheit der Protagonistin, die teils den starken Wunsch nach Veränderung zeigt und unbedingt am Leben bleiben will, dann jedoch wieder sämtliche Behandlungsmethoden vehement ablehnt.

Ein erschreckendes, jedoch sehr authentisches und eindringliches Buch, das mich sehr gepackt und von Anfang bis Ende überzeugt hat.

Veröffentlicht am 11.06.2021

Ein ruhiger, atmosphärischer Roman nach einer wahren Begebenheit

Derborence
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Derborence, das ist ein kleines Tal in den Waadtländer Alpen. Hierhin ziehen die Männer der umgebenden Dörfer jedes Jahr im Sommer mit ihren Kühen und Ziegen und bleiben einige Monate dort. Eigentlich, ...

Derborence, das ist ein kleines Tal in den Waadtländer Alpen. Hierhin ziehen die Männer der umgebenden Dörfer jedes Jahr im Sommer mit ihren Kühen und Ziegen und bleiben einige Monate dort. Eigentlich, denn dieses Jahr wird ihnen der Aufenthalt schon nach wenigen Tagen zum Verhängnis, als sich große Teile eines Berges lösen und ins Tal hinabstürzen. Auf seinem Weg begräbt der Fels nicht nur Bäume und Bäche unter sich, sondern auch die Hütten der Männer und ihre Tiere.

Im Mittelpunkt steht der junge Antoine, der erst vor kurzem Thérèse geheiratet hat und nun vor Sehnsucht nach ihr kaum auf der Alm ausharren kann. Auch er wird, wie die anderen knapp 20 Männer, unter den Bergmassen begraben, überlebt jedoch in einem kleinen Hohlraum. Seine Frau Thérèse weiß davon nichts, überhaupt hält man das laute Knacken und Donnern, das sich mitten in der Nacht im Dorf vernehmen lässt, erst für ein Gewitter und wundert sich, dass der Sternenhimmel so klar ist. Als sich am nächsten Tag das Unglück erahnen lässt, das hier geschehen ist, ist man entsetzt von der gnadenlosen Macht der Natur, die so viele Menschen das Leben gekostet hat - denn dass es keine Überlebenden geben kann, darin ist man sich sicher. Bei Antoine selbst machen sich die Folgen des Ereinisses nicht nur körperlich bemerkbar. Er hat Schwierigkeiten, sich an das Geschehene zu erinnern, sieben Wochen sind wie ausgelöscht aus seinem Gedächtnis.

In den Schreibstil musste ich mich anfangs erst einfühlen, denn er ist stellenweise recht assoziativ, erinnert in einzelnen Passagen beinahe an einen Bewusstseinsstrom und ist sicher nicht jedermanns Sache. Nach einigen Kapiteln empfand ich ihn dann aber als sehr gut zur Stimmung passend.

Die drohende Gefahr im Kontrast zur Idylle der Landschaft, die Verzweiflung und der Schmerz der Menschen, ihre Ohnmacht und die Angst davor, dass hier der Teufel seine Hand im Spiel hat - all diese Gefühle fängt der Autor eindrucksvoll ein und so ist es vor allem die Atmosphäre, von der dieses Buch lebt.

Ich habe diesen auf einer wahren Begebenheit beruhenden Roman am Stück gelesen - so sehr war ich nach wenigen Seiten von der Atmosphäre in den Bann gezogen. Ein starkes Buch, das ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 17.05.2021

Tolle Atmosphäre

Der große Sommer
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Frieder macht sich keine großen Hoffnungen auf schöne Sommerferien, denn statt mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren, muss er für die Nachprüfungen in Mathe und Latein lernen. Und zwar nicht zuhause, ...

Frieder macht sich keine großen Hoffnungen auf schöne Sommerferien, denn statt mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren, muss er für die Nachprüfungen in Mathe und Latein lernen. Und zwar nicht zuhause, sondern bei seinem Großvater, zu dem er ein so distanziertes Verhältnis hat, dass Frieder ihn bis er zehn oder zwölf war siezen musste. Doch obwohl die Zeichen für eine schöne Zeit eher schlecht stehen, kann Frieder am Ende der Ferien sicher sein - das war ein wirklich großer Sommer.

Während Frieder die Vormittage mit lernen verbrint, stehen ihm die Nachmittage zur freien Verfügung. Er nutzt sie, um mit seinem Kumpel Johann und seiner Schwester Alma, die wegen eines Praktikums ebenfalls nicht mit in Urlaub gefahren ist, durch die Stadt zu ziehen. Und dann ist da noch Beate, die er im Schwimmbad kennenlernt und die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht.

Mein erses Buch von Arenz - ich war gespannt, weil ich schon so viel Gutes gehört hatte, vom Autor im Allgemeinen und auch von diesem Buch im Speziellen. Und ich wurde nicht enttäuscht. "Der große Sommer" gehört für mich zu den Büchern, die ich ewig hätte weiterlesen können.

Im Verlauf der Sommerferien lernt Frieder eine ganze Menge, und Mathe und Latein machen dabei noch den kleinsten Teil aus. Er ist zum ersten Mal verliebt, er lernt, Verantwortung zu übernehmen und für seine Taten geradezustehen, er lernt, was Freundschaft wirklich bedeutet.

Es ist die Atmosphäre des Buches, die mich schon nach wenigen Seiten so sehr in ihren Bann gezogen hat. Diese Mischung aus Unbeschwertheit und Leichtigkeit und typisch-jugendlichen Sorgen, die einen in das Buch eintauchen lassen und Erinnerungen wecken. Ich wollte einfach immer weiterlesen und konnte das Buch einerseits kaum weglegen, wolte andereseits aber auch nicht, dass es je aufhört. Genau das macht für mich ein wirklich gutes Buch aus.

Auch an den Figuren gibt es nichts auszusetzen. Sie alle, nicht nur Frieder, sind authentisch und detailliert gezeichnet, und insbesondere der Großvater hat es mir angetan. Dieser Mann, der den ganzen Tag (welcher übrigens auf die Sekunde genau durchgetaktet ist) in seinem weißen Arztkittel herumläuft, der extrem hohe Ansprüche an Frieder und seine anderen Mitmenschen stellt, der auf den ersten Moment einfach nur abweisend, streng und vollkommen unnahbar wird - und dem es auf seine ganz eigene Art doch genau dadurch gelingt, für andere dazusein.

Der Schreibstil ist sehr schön, er passt gut zu Frieder als Protagonisten. Mal ist er leicht, mal nachdenklich, wie es ein Junge, der gerde erwachsen wird, auch ist. Nie wurde mir das Lesen anstrengend, die Sprache ist wunderschön und man gleitet problemlos durch die Seiten.

Mir hat einfach nichts gefehlt bei diesem Buch, und die doch recht hohe Erwartung, die ich daran hatte, wurde eher noch übertroffen. Sehr gerne spreche ich eine Leseempfehlung dafür aus - ein wirklich schönes Buch, und ganz sicher auch nicht mein letztes von Arenz!

Veröffentlicht am 08.05.2021

Konnte mich überzeugen, obwohl Thriller+Krimis nicht mein Genre sind

Die Frau vom Strand
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Rebecca lebt mit ihrer Frau Lucy und der gemeinsamen kleinen Tochter in Rerik an der Ostsee. In den beiden und in dem Haus in Strandnähe hat sie alles, was sie sich wünscht. Trotzdem freut sie sich, als ...

Rebecca lebt mit ihrer Frau Lucy und der gemeinsamen kleinen Tochter in Rerik an der Ostsee. In den beiden und in dem Haus in Strandnähe hat sie alles, was sie sich wünscht. Trotzdem freut sie sich, als sie bei einem Spaziergang Julia kennenlernt und sich auf Anhieb gut mir der anderen Frau versteht, denn da Lucy unter der Woche in Hamburg arbeitet, verbringt Rebecca viel Zeit alleine mit ihrer Tochter Greta. Schnell freundet sie sich mit Julia an, doch dann verschwindet Julia plötzlich ohne Ankündigung und scheint wie vom Erdboden verschluckt. Besorgt setzt Becca alle Hebel in Bewegung, um ihre neue Freundin zu finden, muss dabei jedoch feststellen, dass diese ihr nicht in allen Punkten die Wahrheit erzählt zu haben scheint. Dennoch oder gerade deshalb versucht sie hartnäckig herauszufinden, wohin Julia verschwunden ist, erhält jedoch nicht die erhoffte Unterstützung von Lucy. Eher wirkt es so, als wolle ihre Frau sie von der Suche abhalten...

Ich bin normalerweise gar kein Krimi-/Thrillerfan, hier hat mich aber der Klappentext aus irgendeinem Grund wie magisch angezogen, und nach dem Lesen kann ich sagen - ich habe es nicht bereut.

Die Geschichte setzt ein, als Rebecca Julia kennenlernt und wird zunächst aus Beccas Sicht erzählt. In diesem ersten Teil habe ich die junge Mutter als Protagonistin schätzen gelernt und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Das rätselhafte Verschwinden Julias und die Bemühungen, sie zu finden, waren gut und nachvollziehbar beschrieben und die Spannung, die im Laufe des Buches aufgebaut wird, wurde hier bereits angedeutet - doch auf das, was noch alles folgen sollte, war ich trotzdem nicht vorbereitet.

Nach einem recht ruhigen Anfang gibt es einen Cut und die Perspektive schwenkt um auf die zweite Protagonistin und Kriminalhauptkomissarin Edda Timm. Denn diese ermittelt nun in einem Todesfall, der sich in der Zwischenzeit ereignet hat, und wie auch die Polizei tappt man als Leser lange Zeit im Dunkeln, ob es nun ein Unfall oder vielleicht doch Mord war, wer ein Motiv dafür gehabt hätte und warum. Diesen Punkt möchte ich auch gerne als besonders positiv hervorheben: Vielleicht lag es einfach an mir als nicht-krimierprobter Leserin, aber ich habe im Laufe des Buches tatsächlich gefühlt ein Dutzend mal meine Theorie abgeändert, wer denn nun wen weshalb getötet haben könnte. Und das tatsächlich auch bis fast ganz zum Ende des Buches. Der Spannungsaufbau hat mir enorm gut gefallen, die Informationen hat man wohlproportioniert immer nur häppchenweise bekommen, jedoch ohne dass es dabei langweilig geworden wäre. Das Buch gibt einem dazwischen immer wieder Zeit, selbst eine Hypothese aufzustellen, und immer wenn man denkt, so muss es sein - kommt der nächste Hinweis und man muss feststellen, dass man falschgelegen hat. Gerade Zeugenbefragungen und Polizeiarbeit im Allgemeinen empfinde ich persönlich in Büchern eigentlich meistens wahlweise als langatmig oder nicht schlüssig dargelegt (oder beides), hier hat es mir nach ganz kurzen anfänglichen Zweifeln sehr gut gefallen. Und die Zweifel rührten wohl auch eher daher, dass ich enttäuscht war, Rebeccas Sichtweise zu verlassen. Im Nachhinein hat sich diese Konstellation der Erzählperspektiven aber als sehr gelungen herausgestellt.

Das Buch hat mich in vielen Punkten überrascht, allerdings durchweg auf positive Weise. Die vielen Wendungen, der Schreib- und Erzählstil, die authentisch ausgearbeiteten Figuren und auch die Auflösung am Schluss - mir fällt nichts ein, was ich daran aussetzen könnte. Ich bin froh, zu diesem Buch gegriffen zu haben!

Veröffentlicht am 29.04.2021

Unglaublich intensiv und atmosphärisch. Highlight!

Der Verdacht
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Blythe hat ein alles andere als einfaches Verhältnis zu ihrer Tochter Violet. Schon während die Kleine noch ein Säugling ist, findet sie keine rechte Freude an der Mutterschaft, im Gegenteil: Sie fühlt ...

Blythe hat ein alles andere als einfaches Verhältnis zu ihrer Tochter Violet. Schon während die Kleine noch ein Säugling ist, findet sie keine rechte Freude an der Mutterschaft, im Gegenteil: Sie fühlt sich unwohl in der Gegenwart ihrer Tochter und kann ihr nicht die typische Liebe einer Mutter bieten. Und je älter das Kind wird, desto schwieriger wird das Leben auch für Blythe, denn immer öfter lässt nun auch Violet sie von sich aus ihre Ablehnung spüren. Während Violet in Gegenwart Anderer ein herzensgutes Kind zu sein scheint, bekommt Blythe das Gefühl, ihre Tochter habe auch eine ganz andere, eine böse Seite. Doch niemand schenkt ihr Glauben.

Aus der Innensicht Blythes bekommen wir Einblick in die Zeit ihrer Mutterschaft. Sie schildert ihre Erlebnisse und Gefühle einem "Du", ihrem Mann Fox, der auch der Vater Violets ist. Schon im Prolog wird klar, dass Blythe und Fox nicht mehr in einer gemeinsamen Ehe leben, wodurch der Text den Charakter eines nachträglichen Berichts erhält, in dem Blythe sich Gehör zu verschaffen und ihre Sicht der Dinge zu schildern versucht. Dazwischen werden auch immer wieder Episoden aus Blythes Kindheit und der Kindheit ihrer Mutter eingeworfen, die deutlich machen, dass die schwierige Beziehung zwischen Mutter und Tochter sich in dieser Familie durch die Generationen zu ziehen scheint. Denn auch Blythe wurde in jungen Jahren von der Ablehnung und Abwesenheit ihrer Mutter geprägt, ebenso wie diese ihrerseits viele schlechte Erfahrungen sammeln musste.

Der Grundton des Buches ist bedrückend, oft geradezu beklemmend. Ich konnte sehr gut mitempfinden mit dieser Frau, die keinerlei Unterstützung von ihrem Mann oder irgendwem sonst erhält und alleine bleibt mit dem Gefühl, dass ihre Tochter sie und später auch andere Kinder absichtlich schikaniert, sich dann in Anwesenheit ihres Vaters aber vollkommen normal und liebevoll verhält. Die Ohnmacht Blythes wird unfassbar greifbar beschrieben, und auch wenn man als Leser mehr als einmal daran zweifelt, ob mit Violet wirklich etwas nicht stimmt oder ob sich vielmehr Blythe alles nur einbildet, sind ihre Verzweiflung und das Gefühl, alleine gelassen zu werden, absolut nachempfindbar.

Das ist dann auch einer der spannendsten Aspekte des Buches: Von den ersten bis zu den letzten Seiten kann man sich nie vollkommen sicher sein, ob man Blythe Glauben schenken darf oder nicht. Mal gibt es Hinweise dafür, dass sie übertreibt, ihre Wahrnehmung, vielleicht auch durch die eigene Vergangenheit, rein subjektiv gefärbt ist und ihre Sicht auf die Dinge verfälscht; dann wieder scheint es unleugbar, dass sie Recht hat, dass Violet absichtlich Grenzen nicht nur austestet, sondern bei Weitem überschreitet, und zwar mit eiskalter präziser Berechnung. Und auch Blythe selbst beginnt irgendwann, an sich zu zweifeln. Kann ein Mensch schon in jungen Jahren so heimtückisch handeln, so berechnend sein? Oder ist es allein ihre Schuld, ihr mangelnder Mutterinstikt, ihre Einbildung?

Und auch das Thema als solches ist ebenso ungewöhnlich wie faszinierend: Denn wir haben hier nicht die nach Außen hin als typisch geltende, harmonische Familie, in der das Kind liebevoll umpflegt aufwächst, auch wenn es immer mal wieder Auseinandersetzungen und kleinere und größere Probleme zu bewältigen gibt. Oder die, in der sich mit der Zeit so große Schwierigkeiten herausbilden, dass die ursprünglich liebevolle Beziehung zerissen wird. Hier ist schon der Ausgangspunkt ein völlig anderer, denn Mutter und Tochter leben sich nicht auseinander - eine wirkliche Beziehung haben sie gar nicht erst ausgebildet, sie sind durch den Akt der Geburt und die ersten gemeisamen Wochen keinerlei Bindung miteinander eingegangen. Und dabei stellen sich immer wieder die Fragen, die Blythe auch an sich selbst richtet: Darf eine Mutter so wenig Liebe für ihr eigenes Kind empfinden? Darf sie es sogar hassen, nicht nur manchmal, sondern grundsätzlich? Und darf dasselbe umgekehrt für das Kind gelten? Kann soetwas möglich sein?

Die Atmosphäre des Buches ist so konzentriert und verdichtet, dass man sie beim Lesen oft wie eine greifbar auf einem lastende, alles lähmende Decke empfindet. Die Gefühle Blythes, ihre Zweifel, ihre innere Zerissenheit und ihre Machtlosigkeit werden unfassbar intensiv beschrieben und haben mehr als einmal dazu geführt, dass ich das Buch beiseitelegen musste - wenn auch nur für kurze Zeit, denn Spannung und Neugierde haben mich stets wieder dazu verleitet, unbedingt weiterlesen zu wollen.

Für mich hat "Der Verdacht" definitiv alles, was ein sehr gutes Buch braucht, und so ist er schon jetzt ohne Zweifel eines meiner absoluten Jahreshighlights. Ganz klare Leseempfehlung!