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Veröffentlicht am 06.12.2022

Ein Schattenkrieger

Schattenkrieger
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Protagonist ist Manuel Jessen, Betreiber einer Currywurstbude in Hamburg. Allerdings hat er ein Geheimnis, denn vorher war er Elitesoldat, Schüler bei einem japanischen Zen-Meister und für „Das Netzwerk“ ...

Protagonist ist Manuel Jessen, Betreiber einer Currywurstbude in Hamburg. Allerdings hat er ein Geheimnis, denn vorher war er Elitesoldat, Schüler bei einem japanischen Zen-Meister und für „Das Netzwerk“ tätig. Durch sie wurde er in Afghanistan befreit. Die Geschichte erzählt aus seiner Vergangenheit und folgt bis in die Gegenwart und hier mit einem neuen Auftrag. Als quasi Zwischenspiel treten noch verschiedene Frauen in Erscheinung und hier stellt sich die Frage: Wer meint es ehrlich?




Als großer Fan der Inspektor-Takeda-Krimis wollte ich unbedingt das neue Buch des Autors lesen. Er hat – wie etliche andere Autoren auch – das Genre von Krimi zu Thriller gewechselt. Und leider muß ich sagen, hat er mich damit verloren. Er schreibt ohne Frage flüssig und spannend. Sein Wissen über Japan, die Kultur und die Menschen, bringt er auch in diesem Buch ein, das gefiel mit wieder sehr gut. Auch die Erklärung des Schattenkrieges fand ich nachvollziehbar. Allerdings beherrschten jetzt Gewalt, Kämpfe, Geheimdienste etc. das Geschehen, was mich nicht begeisterte. Er wechselt auch häufig die Perspektiven bzw. geht er in die Vergangenheit zurück, um dadurch die verschiedenen Identitäten nachvollziehbar zu machen. Der Protagonist ist ein echter Superman. Bei seinen ganzen Verletzungen, Brüchen, Parasitenbefällen etc. steht er stets auf, schüttelt sich und kämpft weiter. Über das Ende möchte ich jetzt nichts verraten, für mich paßte es nicht. Daher ist dieser Thriller für mich doch sehr konstruiert und unrealistisch und kann ihn leider nicht weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Eine Horrorvorstellung - Die Tochter kommt nicht heim

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Traditionell feiern die drei Freundinnen Lollo, Nina und Malina samt Partnern Silvester gemeinsam. Diesmal im Haus von Lollo und Max Wiksell. Die Teenietöchter von Lollo und Nina – Smilla und Jennifer ...

Traditionell feiern die drei Freundinnen Lollo, Nina und Malina samt Partnern Silvester gemeinsam. Diesmal im Haus von Lollo und Max Wiksell. Die Teenietöchter von Lollo und Nina – Smilla und Jennifer - dürfen erstmals eine Party im Elternhaus von Smilla geben mit der Auflage, daß kein Alkohol getrunken wird. Bei der feuchtfröhlichen Erwachsenenfeier kann man bemerken, daß sich alle „Freunde“ auseinandergelebt haben und in völlig verschiedenen Welten unterwegs sind. Das macht sich vor allem bei ihren Gesprächen zu Jahresrückblicken und Ausblicken aufs neue Jahr bemerkbar. Die wahre, ehrliche Freundschaft und die Gemeinsamkeiten kann man hier nicht mehr finden. Es wird über alte Stories und Witze nur noch gezwungermaßen gelacht. Und dann erhält Fredrik einen verzweifelten Anruf der betrunkenen Jennifer, die ihn um Hilfe anfleht. Heimlich trifft er sich mit ihr und damit ist er augenscheinlich der letzte, der sie lebend gesehen hat. Denn Jennifer kommt von der Party nicht mehr nach Hause und kann nach längerer Suche nur noch tot in einem Steinbruch geborgen werden. Relativ schnell fest, es war Mord!


Der Klappentext hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Es liest sich flüssig und anfangs auch spannend. Der zeitliche Ablauf wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und es gibt Rückblenden zu früheren Festen, z. B. Mittsommerabende. Dadurch wird die verschwundene Jennifer immer unsympathischer. Seit ihrer Kindheit benimmt sie sich biestig, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Auch die anderen Figuren waren mir absolut unsympathisch und konnten nicht punkten. Der eine Vater zieht offensichtlich die Arbeit der Suche nach der verschwundenen Tochter vor und läßt später eine gewaltige Bombe platzen. Smillas Vater Fredrik, den die Autorin für den Leser zum einzig Verdächtigen macht, gibt sich seinem Selbstmitleid hin, weint nur noch und liegt im Bett. Jennifers Mutter entdeckt auf dem Computer ihrer Tochter eine völlig andere Seite von ihr und das nicht im positiven Sinne. Und am Ende gibt es eine Auflösung, die auf den letzten Seiten aus dem Hut gezaubert wurde.

Das Buch erzählt von früheren Freundschaften, Gier, Neid, Lügen, Frust, sehr viel Eigenliebe, Geheimnissen und Intrigen, das alles präsentiert hinter einer heilen Fassade. Es war für mich ein Thriller, den ich gelesen habe und der mich aber schlußendlich enttäuscht hat.

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Durchgehende Spannung hat gefehlt

Willkommen in Wisewood
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Natalie Collins, erfolgreich und tough hat nach dem Tod der Mutter keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester Kit gehabt. Kit hat sich seit nunmehr sechs Monaten zu einem Retreat nach Wisewood zurückgezogen,. ...

Natalie Collins, erfolgreich und tough hat nach dem Tod der Mutter keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester Kit gehabt. Kit hat sich seit nunmehr sechs Monaten zu einem Retreat nach Wisewood zurückgezogen,. Sie ist vom Charakter her eher die Ängstliche, deshalb ist Natalie auch gleich beunruhigt als sie eine mail erhält Wir wissen, was du getan hast. Möchtest du es deiner Schwester selbst sagen oder sollen wir das übernehmen? Sofort reist Natalie zu diesem obskuren Ort. Alle Teilnehmer des Programms müssen zu Beginn ihr Handy abgeben, dürfen keinen Kontakt zur Familie haben, es gibt keine Spiegel, keinerlei Privatsphäre und auch keine Berührungen untereinander. Dort angekommen kann Natalie Kit nicht sofort finden. Nur was ist hier los, um was geht es eigentlich und was ist aus Kit geworden, wo steckt sie?



Angefixt durch das tolle Buch der Autorin Rose Gold Darling wollte ich unbedingt auch diesen Thriller lesen. Bei Darling Rose Gold hatte ich beim HC das bonbonfarbene Cover bemängelt, das scheint jetzt beim TB geändert zu sein, mehr hin in die Richtung Thriller, was ich persönlich besser finde. Bei diesem Buch wird gleich an das TB-Cover angeschlossen, es gibt eine gewisse Ähnlichkeit, was mir gefällt. Jetzt kommt das Aber - die Häuser auf Wisewood habe ich mir persönlich anders vorgestellt.

Nun zum Plot. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt und es begann viel versprechend mit der Gegenwart. Bei Wisewood dachte ich auch sofort an eine Sekte oder ähnliches und hier entstand eine gewisse Spannung. Leider hat sich diese nicht fortgesetzt. Der Nebenstrang spielt in der in der Vergangenheit. Dieser konnte ziemlich lange nicht mit dem Hauptstrang in Verbindung gebracht werden und hier erfuhr man von einer Künstlerin und ihrem Leben. Der Großteil des Buches war mir einfach zu zäh und ich fragte mich, wohin das wohl noch hinführen würde. Dann aber kam eine Wendung und es hat mich gepackt und ich habe das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand gelegt, denn ich wollte wissen wie es ausgeht. Nichtsdestotrotz würde ich es als Gesamtheit nicht als Thriller bezeichnen. Die Atmosphäre und auch die Geschehnisse waren bildhaft beschrieben, vor allem auch der Inner Circle, die einzelnen Quests, die Macht des Teachers, der zum Teil in Psychoterror ausartete.

Wie gesagt, der Vorgänger und auch der Klappentext haben mich angefixt, nur leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Für mich eine Enttäuschung

Harlem Shuffle
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Der Autor nimmt seine Leser mit in das schwarze Harlem der 60er Jahre. Protagonist Ray Carney, sein Cousin Freddie und die Familie stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Ray hat einen Laden für gebrauchte ...

Der Autor nimmt seine Leser mit in das schwarze Harlem der 60er Jahre. Protagonist Ray Carney, sein Cousin Freddie und die Familie stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Ray hat einen Laden für gebrauchte Möbel und seinen Kunden gewährt er zu viele Ratenzahlungen. Deshalb kommt er kaum über die Runden, um seine Familie zu ernähren. Um trotzdem an Geld zu kommen, ist er auch an anderen „Geschäften“ beteiligt.


Der zweifache Pulitzer-Preisträger Colson Whitehead war mir bestens bekannt aus „Underground Railroad“ und „Die Nickel-Boys“. Diese Bücher haben mich absolut fasziniert und ich habe sie verschlungen. Das war der Grund, weshalb ich sein neues Werk sofort lesen wollte. Bei Harlem Shuffle hat er die Stimmung und Atmosphäre der Gesellschaft sehr gut beschrieben, auch die Situation der schwarzen Bevölkerung. Er kann schreiben, das steht außer Frage. Aber bei mir kam leider kein Lesefluß zustande und es ist der Funken einfach nicht übergesprungen. Für mich fehlte vor allem die Spannung, die Ausführungen, beispielsweise beim Überfall im Hotel Theresa, waren mir zu langatmig. Manches wurde mir zu detailliert beschrieben und als Leser begegnet man sehr, sehr vielen Figuren, durchlebt Zeitsprünge und Verwirrungen. Ich denke, das war der Grund, weshalb mich das Buch nicht abgeholt hat und ich habe Teile nur noch quer gelesen. Ich hatte mir mehr versprochen – schade. Das Cover finde ich stimmig und passend.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Es fehlte die Spannung

Unter dem Sturm
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Ich lese sehr gerne skandinavische Krimis und Thriller. Aus diesem Grunde wurde ich durch den Klappentext und die vielen positiven Stimmen aus Schweden angefixt, das Buch lesen zu wollen.

Der Roman spielt ...

Ich lese sehr gerne skandinavische Krimis und Thriller. Aus diesem Grunde wurde ich durch den Klappentext und die vielen positiven Stimmen aus Schweden angefixt, das Buch lesen zu wollen.

Der Roman spielt auf drei Zeitebenen – 1994, 2004 und 2017
Es beginnt mit dem Brand des Markström Hauses, dem Fund der Leiche von Lovisa, der Beschuldigung und Verhaftung von Edvard. Gleich zu Beginn kristallisieren sich Edvards Neffe Isak und Vidar, der Polizist als Hauptfiguren heraus. Soweit so gut. Als Leser ahnt man, daß es Edvard bestimmt nicht war und die Eltern die ganze Angelegenheit von Isak fernhalten wollen. Die Familie Edvards neigte zu Gewalt und deshalb steht die Frage im Raum, ob böse Gene vererbbar sind.

Leider hat mich die Geschichte überhaupt nicht gepackt, sie hatte selbst für einen Kriminalroman keinerlei Spannung, die Figuren kamen mir nicht nahe und die Atmosphäre war nur düster, melancholisch und erdrückend. Mich hat das Buch schlußendlich sehr enttäuscht zurückgelassen.

Das Cover finde ich zum Buch passend und das meine ich jetzt positiv, genauso ein Lesebändchen samt der ganzen Aufmachung.

Es ist gut, daß die Geschmäcker unterschiedlich sind, mein Fall war das Buch nicht. Ich werde kein weiteres Buch des Autors lesen.

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