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Veröffentlicht am 16.03.2022

Nicht ganz so gelungene Fortsetzung

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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Das erste Buch der Serie hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat sich auch nicht geändert: Der Schreib- und Erzählstil ist weiterhin flüssig und nicht zu kompliziert, die Beschreibung der handelnden ...

Das erste Buch der Serie hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat sich auch nicht geändert: Der Schreib- und Erzählstil ist weiterhin flüssig und nicht zu kompliziert, die Beschreibung der handelnden Personen und der Umgebung ist ausreichend, so dass man sich ein genaues (Kopf-)Bild machen kann, dabei aber nicht zu ausschweifend und raumgreifend.

Aber …. Alexa hat sich geändert. War sie im ersten Buch noch richtiggehend „menschlich“ mit Schwächen nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Alltag und Selbstzweifel, obwohl keine angebracht sind, so wirkt sie dieses Mal irgendwie abgeklärter und zudem auch sehr regelkonform. Schade eigentlich, denn sie hat mir im ersten Buch als Person mi eigenem Dickkopf wirklich gut gefallen.

Zu Beginn des Buches war ich zunächst irritiert, da die Handlung eine Woche nach Ende des ersten Falles spielt, was sehr ungewöhnlich ist (normalerweise vergeht auch zeitlich in den Büchern das „Schreibjahr“) und was zudem die Wandlung von Alexa auch für mich unerklärlich macht.

Wie im ersten Teil springt auch hier die Handlung zwischen Deutschland und Österreich hin und her. Dadurch wird der Spannungsbogen immer auf recht hohem Niveau gehalten, denn an den spannendsten Stellen wird wieder das Land gewechselt. Allerdings hatte ich schon nach etwa 1/3 des Buches eine Ahnung, worum und um wen es gehen könnte. Für mich persönlich viel zu früh.

Auch war dieses Mal fast keine gemeinsame Ermittlung vorhanden. Diese fing – für mich persönlich – viel zu spät an. Mich hat zudem irritiert, dass alle Angaben, an welcher Tag sich die Ermittler gerade befanden, fehlten. Dadurch konnte ich die Kapitel mit der Überschrift „einige Stunden vorher“ nicht richtig zuordnen, wobei es gegen Ende des Buches mehr als „einige“ Stunden sein müsste.

Ebenso war der Showdown, der eher an einen Actionfilm erinnert hat, nicht meins. Auch die Auflösung hat mich dieses Mal leider nicht überzeugt.

Ich hoffe jetzt auf das dritte Buch, in dem Vater und Tochter hoffentlich wieder mehr miteinander zu tun haben und Alexa zu ihrer „ich mach das so, wie ich das für richtig halte“ Art zurückfindet.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Ungewöhnliche Fortsetzung

Der rote Raum
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Ich bin ein großer Fan der Serie und der Autoren, da sich die Bücher immer flüssig lesen lassen, die Geschichte spannend rübergebracht wird und am Ende des Tages keine Fragen ungeklärt bleiben.

Jetzt ...

Ich bin ein großer Fan der Serie und der Autoren, da sich die Bücher immer flüssig lesen lassen, die Geschichte spannend rübergebracht wird und am Ende des Tages keine Fragen ungeklärt bleiben.

Jetzt sind Stina und Hultin raus aus dem Team, ein neues Teammitglieder ist dabei, alle müssen sich neu finden. Vollkommen ungewohnt, da sich das Team in den letzten Fällen nie geändert hat.
Somit hat der Leser es diesmal mit zwei getrennten Fällen zu tun und es scheint absehbar, dass diese irgendetwas miteinander zu tun haben werden.

Zu Beginn gibt es eine kurze Zusammenfassung über die bisherigen Vorfälle. Das ist natürlich gut für die Erinnerung, denn man vergisst innerhalb eines Jahres leider sehr schnell, aber es ist sehr schlecht für Neueinsteiger, die das letzte Buch jetzt nicht mehr lesen müssen.

Neben den einzelnen Ermittlungssträngen gibt es diesmal Kapitel, die in kursiver Schrift dargestellt sind. Die darin geschilderten Geschehnisse konnte ich so gar nicht zuordnen konnte, was den Spannungsbogen nochmal in die Höhe getrieben hat. Dazu kam noch, dass ich auch nach der Hälfte des Buches keinen blassen Schimmer hatte, wer was angestellt/verbrochen hat. Erst kurz vor dem letzten Viertel kam eine Ahnung auf, wie zumindest die kursive Geschichte reinpassen könnte. Eventuell. Ganz vielleicht. Es war zum wahnsinnig werden.

Und auch diesmal sparen die Autoren mit sofortigen Erklärungen. So fällt den Ermittlern z.B. etwas ein oder auf. Die Autoren arbeiten an diesen Stellen meist nur mit Andeutungen. Man kann zwar die Verbindung zu dem Geschehnis herstellen, aber nicht erkennen, was genau der Ermittler nachträglich erkennt. Das erhöht natürlich wiederum den Spannungsbogen, aber es hinterlässt einen vollkommen hibbeligen Leser, der unbedingt wissen will, was genau da jetzt los ist.

Die Geschichte fand ich sehr gut, aber das Ende kam für mich zu abrupt und hat daher irgendwie ein unzufriedenes Gefühl hinterlassen. Deshalb – und nur deshalb – ziehe ich einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Kult trifft Genialität

Der Angst verfallen
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Mehr gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen.
Mike Köstner ist Kult.
Rubén Hattinger ist genial.
Beide zusammenzuführen ist der Hammer schlechthin.

Schon erstes Buch war richtig klasse und die Erwartungen ...

Mehr gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen.
Mike Köstner ist Kult.
Rubén Hattinger ist genial.
Beide zusammenzuführen ist der Hammer schlechthin.

Schon erstes Buch war richtig klasse und die Erwartungen dadurch richtig hoch. Dieses Mal war der Fall verzwickt, aber leider schon früh lösbar, auch wenn zwischendurch immer wieder Zweifel gesät werden. Dadurch „plätscherte“ die Geschichte vor sich hin und die Konzentration ließ nach. Aber ….. man muss die Beiden einfach lieben und im letzten Viertel nahm die Geschichte doch noch einmal Fahrt auf und war fesselnd bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Kann man Rache gutheißen?

SCHULD! SEID! IHR!
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Ein neuer Autor ist wie immer spannend. Wie schreibt er (flüssig oder zäh)? Lässt er mich als Leser miträtseln oder serviert er mir die Lösung auf einem Silbertablett? Wie nahe bringt er mir die handelnden ...

Ein neuer Autor ist wie immer spannend. Wie schreibt er (flüssig oder zäh)? Lässt er mich als Leser miträtseln oder serviert er mir die Lösung auf einem Silbertablett? Wie nahe bringt er mir die handelnden Personen und vor allem die Geschichte? Schafft er es, die Spannung zu halten und mich zu fesseln?

Herr Thode hat das alles geschafft. Sein Schreibstil ist flüssig, obwohl die sehr kurzen Kapitel zu Anfang ungewohnt waren (aber man gewöhnt sich schnell daran und die schnellen Szenen sorgen zusätzlich dafür, dass die Spannung hochgehalten wird). Er hat mich sowohl mit der Geschichte gefesselt als auch die handelnden Personen sehr gut rübergebracht.

Leider hatte ich nicht gewusst, dass dieses Buch bereits der zweite Band einer Reihe war. Ich lese lieber in der richtigen Reihenfolge und habe hier gemerkt, dass zwar der Fall an sich in sich abgeschlossen ist, mir aber zum einen doch die Vorgeschichte des Privatlebens gefehlt hat und zum anderen so viel verraten wurde, dass ich das erste Buch nicht mehr lesen muss. Schade.

In dem Buch hängt alles mit der Vergangenheit zusammen. Man erfährt, dass etwas geschehen ist, aber nicht genau was und wie. Der Leser wird mit jedem neuen Opfer (= mit jedem neuen Akt) nur häppchenweise informiert, was mich persönlich total wahnsinnig gemacht hat. Aber dadurch hält sich die Spannung natürlich durchgehend auf hohem Niveau.

Man kennt das Motiv …… man kennt die Opfer mit Namen …. man weiß aber lange Zeit nicht genau was in der Vergangenheit passiert ist und was genau die Opfer getan haben. Und dann denkt man, man weiß Bescheid und schon kommt die nächste Wendung und man ist genau da, wo man schon zu Anfang war … man hat keine Ahnung.

Herr Thode baut zwischendurch immer wieder Einschübe der privaten Probleme ein. Manches Mal hatte ich das Gefühlt, dass dies nur zur Entspannung des Lesers geschieht, denn die Spannung ist wirklich kaum auszuhalten.

Das Buch hat mich eigentlich rundherum begeistert, aber zum einen wurde die Schilderung der Tatabläufe in der zweiten Hälfte des Buches für meinen Geschmack „zu schnell abgehandelt. Zu Anfang war die Beschreibung der Taten noch sehr ausführlich, später leider nicht mehr. Zum anderen gab es einige, für mich unlogische Abläufe:
Bei einer Person ist mal ist von einem Herzinfarkt die Rede und dann wieder von einem Schlaganfall. Später wird klar, dass beides zutreffend ist, aber die Erwähnung der jeweiligen Krankheit ist nicht in der richtigen Reihenfolge. Ein anderes Mal befindet sich der Täter in einem Musikzimmer, um es dann ein paar Absätze später zu betreten, ohne es verlassen zu haben.

Auch werden einige offene Fragen nicht beantwortet, die ich hier aber nicht zitieren kann, ohne zu viel zu verraten. Aus diesen Gründen gibt es von mir 4 statt eigentlich verdienter 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Schade, wenn es zu Ende wäre

VANITAS - Rot wie Feuer
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Der mittlerweile dritte Band um Caro, die „Blumenhändlerin“.

Ich mag Caro und ich mag die Bücher. Und dass, obwohl es eigentlich gar kein „richtiger“ Krimi ist, aber die Bücher sind trotzdem richtig spannend.

Man ...

Der mittlerweile dritte Band um Caro, die „Blumenhändlerin“.

Ich mag Caro und ich mag die Bücher. Und dass, obwohl es eigentlich gar kein „richtiger“ Krimi ist, aber die Bücher sind trotzdem richtig spannend.

Man weiß nie, woran man mit Caro ist.
Was ist Einbildung und was ist tatsächlich Gefahr bzw. wo droht diese?
Wo fängt Vorsicht an und wo Verfolgungswahn?
Wird man verrückt, wenn man sich immer verstecken muss oder schärft es die Sinne?

Diesmal will Caro nicht weiter das Opfer sein. Sie heckt dazu einen Plan aus, der zwar total verrückt, aber überaus gut durchdacht ist. Aber wird es auch funktionieren? Werden sich die anderen so verhalten, wie sie denkt, dass sie sich verhalten?

Im Nachhinein betrachtet sind die Geschehnisse natürlich äußerst konstruiert und, im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern, nicht wirklich realitätsnah. Aber was soll’s? Mir hat es gefallen und wenn es sich bei der Serie – was ich nach diesem Band befürchte – tatsächlich um eine Trilogie handeln sollte, so würde ich das sehr, sehr schaden finden.

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