Profilbild von Sigrid1

Sigrid1

Lesejury Star
online

Sigrid1 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sigrid1 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2021

einmal Polizist - immer Polizist

Klippentod
0

In diesem Cornwall-Krimi lernen wir den ehemaligen Polizisten Simon Jenkins kennen, der seinen Beruf in London aufgegeben hat, um in dem kleinen Küstenort Cadgwith zukünftig als Künstler zu leben. Er hat ...

In diesem Cornwall-Krimi lernen wir den ehemaligen Polizisten Simon Jenkins kennen, der seinen Beruf in London aufgegeben hat, um in dem kleinen Küstenort Cadgwith zukünftig als Künstler zu leben. Er hat eine schwere Zeit hinter sich und will nun hier seinen Frieden finden. Außerdem wurde er sehr schwer verletzt und er leidet noch immer unter den Folgen. Simon ist in meinen Augen ein Eigenbrötler. Er möchte seine Ruhe haben und sucht nicht den großen Rummel. Er hat sich bisher zwar mit den Leuten gut verstanden, aber er hat sich auch nur mit einem der Fischer gut angefreundet. Luke ist ein Urgestein und möchte aus dem Ort auch nicht weg. Er liebt sein Leben als Fischer. Simon und er sind eigentlich grundverschieden, aber sie kommen gut miteinander aus. Denn jeder akzeptiert den anderen wie er ist, mit all seinen Macken und Gewohnheiten. Aber so ganz wie erwartet entwickelt sich das Leben von Simon nicht. Denn auch in einem kleinen Ort geschehen schlimme Dinge und eigentlich kann man sich dem Dorfgeschehen auch nicht ganz entziehen. Das muss auch Simon feststellen. Er wird nämlich gegen seinen Willen in einen Todesfall verwickelt. Und er obwohl er es eigentlich nicht will, ist er dann doch bald in Ermittlungen verstrickt. Tja, einmal Polizist - immer Polizist. Er kann garnicht anders und ich glaube auch, es tut ihm gut. Er ist gut in seinem Beruf und hier kommt noch hinzu, dass man in so einem kleinen Dorf auch persönliche Beziehungen hat. Man hilft sich untereinander. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Man lernt die Lebensgewohnheiten der Menschen in so einem kleinen Ort kennen. Es gibt hier so viele verschiedene interessante Charakteren, die es sehr spannend machen. Denn manche Dinge erwartet man in dem idyllischen Ort nicht. Aber die meisten Menschen haben irgendwelche Geheimnisse und in so einer kleinen Gemeinschaft werden Gerüchte und auch die gemeinsame Vergangenheit, immer eine große Rolle spielen. Man kennt sich halt. Auch wenn vieles unter den Teppich gekehrt wird. Das muss auch Simon feststellen, der eigentlich von einer beschaulichen Umgebung ausgegangen ist. Hier ist aber nicht nur die Landschaft abwechslungsreich, sondern auch die Menschen. Es hat natürlich Spaß gemacht, nicht nur die Menschen und ihre Lebensgeschichten zu erleben, sondern die Natur spielt hier auch eine wichtige Rolle. Durch die detailreichen Schilderungen kann man sich alles gut vorstellen und manchmal meint man das Meer zu hören. Man kann dem Geschehen gut folgen und man lernt den Protagonisten Simon sehr gut kennen. Er nimmt sich immer mal Auszeiten für seine Malerei und versucht damit seine Vergangenheit zu verarbeiten. Simon ist nicht nur körperlich verletzt, auch seine Seele hat Schaden erlitten. Ich fand es sehr emotional, ihn bei seiner Vergangenheitsbewältigung zu erleben. Das Buch zeigt nicht nur einen Kriminalfall, sondern beschäftigt sich auch mit den Lebenswegen der verschiedenen Personen. Auch Mary ist hier eine interessante Person, die einen ungewöhnlichen Lebensweg hinter sich hat. Auch sie wird noch von der Vergangenheit verfolgt und das bringt Probleme mit sich. Die menschlichen Abgründe machen auch vor einem kleinen abgelegenen Dorf nicht halt. Aber es zeigt sich auch, das ein solcher Ort auch zum Positiven beitragen kann. Ich habe mich jedenfalls über diesen interessanten Kriminalfall und die Möglichkeit, die verschiedenen Lebenswege der Protagonisten kennengelernt zu haben, gefreut. Das Lesen hat Spaß gemacht und ich würde gerne noch mehr Fälle mit Simon in dem kleinen Ort lösen. Wer gerne eine Krimi in schöner Umgebung und interessanten Menschen erleben möchte, der ist bei diesem Buch genau richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2021

Wer hätte das gedacht....

Mein Wille geschehe
0

In diesem interessanten Kriminalroman erleben wir, wie ein farbloser und langweiliger Pastor nach einer sehr überraschenden Tat, zu einer charismatischen und interessanten Persönlichkeit mutiert. Ich fand ...

In diesem interessanten Kriminalroman erleben wir, wie ein farbloser und langweiliger Pastor nach einer sehr überraschenden Tat, zu einer charismatischen und interessanten Persönlichkeit mutiert. Ich fand es sehr amüsant zu lesen. Denn die Reaktionen von Benedikt kommen sehr überraschend und sind eigentlich nicht aktzeptabel. Aber irgendwie versteht man seine Handlung und unterstützt ihn in Gedanken moralisch. Benedikt ist Pastor aus Überzeugung, leider kann er das so überhaupt nicht an die Gläubigen seiner Gemeinde rüberbringen. Er langweilt mit seinen Predigten und fühlt sich sehr unsicher und diese Unsicherheit zeigt noch mehr sein nicht vorhandenes Selbstbewußtsein. Er wirkt unsicher und irgendwie bringt er die Leute gegen sich auf. Sogar seine Frau zeigt ihm offen seine Verachtung. Ich hatte total Mitleid mit ihm, denn er war mir irgendwie sympathisch und ich habe immer darauf gehofft, dass er noch Feuer zeigt. Das er das auf diese hier so detailreich geschilderten Art und Weise macht, hätte ich nie für möglich gehalten. Aber irgendwie kann ich ihn verstehen. Es hat jedenfalls auch Spaß gemacht, seinen Gedankengängen zu folgen. Auch seine Veränderungen machen das Lesen zu einem Vergnügen. Aber es kommen auch noch andere interessante und abwechslungsreiche Charaktere vor. Wir erleben wirklich die volle Bandbreite von menschlichen Eigenschaften und wie es sich auf die Personen und ihr Handeln auswirkt. Man kann dem Text sehr gut folgen und bleibt auch bei der Handlung immer auf dem Laufenden. Die Personen und die Situationen kommen für mich sehr authentisch rüber. Da die ganze Handlung ja nun mit Religion zu tun hat, kommt man hier natürlich nicht an entsprechenden Texten vorbei. Aber ich fand es ok und man muss auch nicht bibelfest sein. Gut gemacht sind auch die in kursiver Schrift dargestellten Kapitel. Da erfährt man auch mehr über die Vergangenheit von Benedikt. Die Handlung und besonders der Schluß ist voller Überraschungen, man hat nicht damit gerechnet. Aber es passt. Besonders die kleinen "Zeichen" bei dem Altbischoff fand ich recht interessant. Es geht schon schwer verschwörerisch zu. Ich hatte auch einige Personen total falsch eingeschätzt und das macht es auch so lebendig. Mir hat dieses Buch jedenfalls sehr gut gefallen und das Ende hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen.Einfach mal eine etwas andere Art von Krimi und man kann sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2021

wie das Leben so spielt

Die Leuchtturmwärter
0

In diesem Buch wird versucht, eine Erklärung für das unerklärliche Verschwinden von drei Leuchtturmwärtern von ihrem Leuchtturm zu finden. Wir lernen die Männer auf ihrem Leuchtturm kennen und im Rückblick ...

In diesem Buch wird versucht, eine Erklärung für das unerklärliche Verschwinden von drei Leuchtturmwärtern von ihrem Leuchtturm zu finden. Wir lernen die Männer auf ihrem Leuchtturm kennen und im Rückblick erzählen die Frauen ihre Sicht auf die damaligen Ereignisse und ihre Folgen. Für mich war die Art der Erzählung erstmal gewöhnungsbedürftig. Man erlebt die Geschehnisse von 1972 als, die Männer verschwanden. Es wird immer aus der Sicht der einzelnen Protagonisten erzählt. Es wird sehr ausführlich berichtet und man lernt die Personen gut kennen. Dann wechselt die Zeit in die Gegenwart und man erlebt die zurückgebliebenen Ehefrauen oder Freundinnen bei ihren Erinnerungen, die sie einem Interviewer erzählen. Allerdings wird nur das Erzählte der Frauen im Text wiedergegeben. Das war für mich nicht immer so einfach. Auch muss man bei dem Wechsel der Zeiten und auch der Personen gut aufpassen, damit man nichts durcheinanderbringt. Es dauert seine Zeit, aber im Laufe des Textes bekommt man ein gutes Bild über die damaligen Lebenssituationen der Protagonisten und welche Auswirkungen die Ereignisse auf die Frauen bis heute haben. Es ist interessant, die Verwicklungen der Ereignisse, die verschiedenen Ansichten und Eindrücke der Personen und ihre Gedanken und Wünsche zu erfahren. Es ist nicht immer alles so einfach und ich glaube, die Vorstellung der Leute von ihrem eigentlichen Lebensweg, gehen nicht mit der Wirklichkeit zusammen. Sie hatten Träume und bestimmte Vorstellungen vom Leben, die aber auch nicht mit denen ihres Partners übereinstimmten. Es ist schon seltsam, dass so zu lesen, man möchte die Uhr zurück drehen und ihnen Tipps geben. Mir kam sofort in den Sinn, wie wichtig Ehrlichkeit und Offenheit hier geholfen hätte - zusammen reden - dann wären sicher einige der entstandenen Probleme nicht gewesen.

Es ist spannend und man wird auch mit der mystischen Seite in Kontakt kommen. Es gibt Gerüchte, Geschichten und unerklärliche Dinge, die hier offen dargelegt werden. Jeder Leser kann sich so seine eigenen Gedanken über die übersinnlichen Möglichkeiten machen. Es ist sicher kein einfaches Buch und man liest es nicht so nebenbei. Man braucht Zeit, um sich tief in diese Geschichte zu versenken, aber es lohnt sich doch. Denn die menschlichen Tragödien, Missverständnisse, aber auch Glück und Liebe werden gut angesprochen. Es gibt zwar auch zum Schluß eine Erklärung für das Verschwinden der Männer, aber es bleibt doch noch genug Spielraum für eigene Überlegungen.

Wer gerne über Schicksal und die menschlichen Lebenswege liest, wird dieses Buch lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2021

Auswandern - ein Neuanfang auf Mallorca

Eine Prise Meersalz
0

In diesem Buch erfahren wir durch die Erzählung von Nanni Burba die Geschichte ihrer Entscheidung für eine Auswanderung nach Mallorca und ihre Erfahrungen dort.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Der ...

In diesem Buch erfahren wir durch die Erzählung von Nanni Burba die Geschichte ihrer Entscheidung für eine Auswanderung nach Mallorca und ihre Erfahrungen dort.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Der Erzählstil der Autorin ist sehr angenehm und man kann sich alles sehr gut vorstellen. Sie beginnt mit ihrer letzten Zeit in Deutschland. Die Erlebnisse mit ihrem Restaurant in Gronau lassen sie den Entschluß fassen auszuwandern. Sie wollen eigentlich dem harten Leben als Gastronom entsagen und auf Mallorca ein anderes Leben beginnen. Es ist interessant zu lesen, wie die beiden in Gronau gelebt haben und dann ihre erste Zeit auf Mallorca ohne ein eigenes Restaurant. Ich fand nämlich, die beiden sind zum Gastronom geboren. Sie sind kommunikativ, kreativ, lieben die Menschen und das Leben. Sie sind immer voll in ihrem Tun aufgegangen, daher war es für mich erstmal überraschend, dass sie ohne diese Arbeit als Selbstständige leben wollten. Und man merkt auch, wie sehr sie es später doch vermissen und wieder Freude am Planen haben. In der Geschichte wird alles sehr detailliert beschrieben und dadurch kann man es sich gut vorstellen. Fotos dazu wären sicher schön gewesen, aber es geht auch ohne. Man erlebt alles hautnah mit, der Text lässt sich gut und flüssig lesen. Es gibt sehr amüsante Stellen und andere zeigen den Ernst der Lage und man bangt und hofft mit den beiden. Es ist eine sehr persönliche Geschichte und man erlebt zwei sehr zielstrebige und arbeitsame Persönlichkeiten. Sie nehmen das Leben wie es kommt und versuchen immer das Beste daraus zu machen. Ich fand ihre Erlebnisse sehr interessant und ich konnte dadurch auch mal einen Eindruck von Mallorca und dem dortigen Lebensgewohnheiten bekommen. Eine Auswanderung ist nicht einfach und man sollte mit allem rechnen. Ich fand es nur etwas ungewöhnlich ohne Sprachkenntnisse dorthin zu gehen. Obwohl sich ja rausstellte, dass dort eh Dialekt gesprochen wird und das "normale" Spanisch nicht viel gebracht hätte. Jedenfalls haben sie immer allen Widrigkeiten getrotzt und ihre Erfahrungen gemacht. Die waren nicht immer positiv (seltsame Arbeitgeberin), aber sie hatten auch Glück (super Vermieter). Ich denke, dieses Buch ist ein Muss für Auswanderwillige, die sich hier durch die Erfahrungen von Nanni und Harald einen ersten Eindruck holen können, was auf einen zukommen könnte. Und was man dann braucht, um es schaffen zu können. Ich denke, man muss auch bereit sein hart zu arbeiten und manchmal Kompromisse einzugehen. Flexibel muss man auch sein und das haben die beiden auch gut dargestellt.

Mir hat die Lektüre jedenfalls großen Spaß gemacht und ich hoffe, die beiden werden auch die harten Folgen der Coronazeit überstehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2021

Rückzug in die Provence

Fälschung à la Provence
0

Wir lernen den Dorfgendarm Pascal Chevrier kennen. Er hat seinen Job in Paris aufgegeben und ist zur Gendamerie in der Provence gegangen. Dieser sympathische Mann liebt seinen Job in der Provence, auch ...

Wir lernen den Dorfgendarm Pascal Chevrier kennen. Er hat seinen Job in Paris aufgegeben und ist zur Gendamerie in der Provence gegangen. Dieser sympathische Mann liebt seinen Job in der Provence, auch wenn viele diesen Schritt nicht verstehen. Denn er war in Paris Kommissar und kein einfacher Gendarm. Und gerade sein jetziger Chef ist nicht gut auf Pascal zu sprechen. Denn der Bürgermeister will selber groß Karriere machen und versteht die Entscheidung von Pascal nicht. Aber ich fand den Bürgermeister als Gegenspieler von Pascal gut besetzt. Es bringt etwas Schwung in die Arbeitswelt, obwohl es ja noch die sogenannte "Hilfstätigkeit" von Pascal bei Ermittlungen von Mordfällen gibt. Und das ist auch hier in dem Band wieder der Fall. Pascal unterstützt die Mordkommission und stellt seine Erfahrungen zur Verfügung. Es passt meiner Meinung nach gut zu Pascal. Er scheint ja auch immer wieder in Fälle reingezogen zu werden, außerdem ist seine Art und Weise der Ermittlung ja nicht zu unterschätzen. Es ist für ihn natürlich nicht immer einfach, aber die Zusammenarbeit mit der Kommissarin Audrey von der Police nationale gefällt ihm gut. Und das wohl nicht nur Beruflich. In diesem schönen Provencekrimi erlebt man wieder eine gute Mischung aus Polizeiarbeit und dem Privatleben des Protagonisten. Wir lernen die Menschen in ihrer ganzen Bandbreite kennen, die Gefühle, die Lebensweise und natürlich die ganz alltäglichen Katastrophen des Zusammenlebens. Die schön beschriebene Landschaft spielt natürlich auch eine große Rolle und damit zusammen wird die regionale Küche vorgestellt. Das Ganze ergiebt einen sehr unterhaltsamen und spannenden Regionalkrimi. Die Handlung ist interessant und man lernt einiges über Kunst. Mir hat es gut gefallen und man kann dem Geschehen die ganze Zeit gut folgen. Man sieht die Ereignisse vor dem inneren Auge und fiebert mit. Die vielen verschiedenen Charaktere waren sehr interessant und gaben dem ganzen die nötige Abwechslung.

Mir hat die Erzählweise gut gefallen und ich habe die Handlung gebannt verfolgt. Es gab einige Überraschungen und man wurde auch auf falsche Fährten geführt. Aber das Ende konnte mich überzeugen. Es hat Spaß gemacht und ich freue mich auf weitere Abenteuer mit Pascal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere