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Veröffentlicht am 21.10.2021

Motivationsschub

Power Hour
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Dieses Buch ist ein Ratgeber. Die Autorin Adrienne Herbert erklärt einen Weg, ohne zusätzlichen Stress mehr zu schaffen und Ziele zu erreichen. Der Schlüssel liegt darin, sehr früh morgens aufzustehen ...

Dieses Buch ist ein Ratgeber. Die Autorin Adrienne Herbert erklärt einen Weg, ohne zusätzlichen Stress mehr zu schaffen und Ziele zu erreichen. Der Schlüssel liegt darin, sehr früh morgens aufzustehen und die erste Stunde des Tages für sich selbst zu nutzen.

Die Idee finde ich prima und ich setze sie meistens für mich um – wenn auch nicht immer ganz konsequent.

Das Konzept ist nicht neu. Vor ein paar Jahren habe ich in „Miracle Morning“ von Hal Elrod darüber gelesen. So möchte ich hier einen Vergleich zwischen beiden Büchern anstellen bzw. „Power Hour“ von „Miracle Morning“ abgrenzen.

Mir selbst gefällt „Power Hour“ etwas besser, denn es ist herrlich unaufgeregt, nicht so amerikanisch sensationsheischend und übertrieben wie „Miracle Morning“. Auch „Power Hour“ beginnt mit einer sehr persönlichen Geschichte der Autorin zum Einstieg. Diese ist zwar auch bewegend, jedoch nicht so emotional überzeichnet wie die von Hal Elrod.

Während in „Miracle Morning“ genau vorgegeben wird, wie dieser Morgen zu verwenden ist – ausgehend von Meditation und Affirmation usw. – wird das in „Power Hour“ zu 100% dem Leser überlassen. Es gibt jedoch ein paar nützliche Beispiele und Vorschläge. Außerdem werden sehr viele Ratschläge rund um die physische und psychische Gesundheit gegeben, die ich als sehr fundiert und einleuchtend empfand.

Ich empfand das Buch als sehr angenehm zu lesen. Ich habe zwar dadurch nichts grundlegend Neues gelernt, jedoch einen Motivationsschub erfahren. Schon das war es wert.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Sehr spannend mit überraschendem Ende

Die stumme Tänzerin
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Ich mag sehr gern historische Romane, Krimis und Hörbücher. Hier habe ich gleich alles in einem bekommen.

Ich finde es klasse, wie das Flair der zwanziger Jahre beschrieben ist. Hamburg braucht sich ...

Ich mag sehr gern historische Romane, Krimis und Hörbücher. Hier habe ich gleich alles in einem bekommen.

Ich finde es klasse, wie das Flair der zwanziger Jahre beschrieben ist. Hamburg braucht sich da hinter Berlin nicht zu verstecken.

Die Hauptfiguren des Romans sind mir sympathisch und in ihrer Art sehr abwechslungsreich. Eine tolle bunte Truppe.

Die Handlung ist sehr spannend, wie es sich für einen Krimi gehört. Die letzten CDs habe ich hintereinander weggehört. Immer gab es einen Cliffhanger am Ende.

Überhaupt war alles schlüssig und die Auflösung überraschend. So muss ein Krimi sein.

Was ich allerdings nicht ganz so plausibel fand, war die zu professionelle Arbeitsweise von Paula. Das war für meinen Geschmack ein wenig zu dick aufgetragen, wo sie doch nur zufällig zur Polizei gekommen ist ohne Ausbildung.

Aber insgesamt hat mir das alles trotzdem sehr gefallen. Der Roman wurde außerdem hervorragend vorgetragen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Ein etwas anderer Nachkriegsroman

Ritchie Girl
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„Ritchie Girl“ von Andreas Pflüger ist ein etwas anderer Nachkriegsroman. Etwas anders in dem Sinne, dass Nachkriegsgeschichte aus einer mir bis dato ungewöhnlichen Perspektive präsentiert wird.

Es wird ...

„Ritchie Girl“ von Andreas Pflüger ist ein etwas anderer Nachkriegsroman. Etwas anders in dem Sinne, dass Nachkriegsgeschichte aus einer mir bis dato ungewöhnlichen Perspektive präsentiert wird.

Es wird aus der Sicht von Paula Bloom erzählt. Sie ist Amerikanerin, die ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines Geschäftsmannes in privilegierten Verhältnissen in Deutschland verbracht hat – bis in die Nazizeit hinein. Noch vor dem Krieg ist sie nach Amerika gegangen, hat dort studiert, ist zum Ende des Krieges in die US Army eingetreten, wo sie es bis zum Lieutenant gebracht hat. Nun kommt sie zurück nach Deutschland und erhält eine Art Geheimdienst-Auftrag. Sie soll herausfinden, ob Johann Kupfer wirklich der legendäre Agent „Sieben“ ist.

Der Roman ist eine Verflechtung von Fiktion und Geschichtsfakten und es findet darin eine Menge politisches, zum Großteil moralisch fragwürdiges, Geplänkel statt, das bestimmt leider sehr realistisch ist. Der Autor ist ein Experte der Kriegs und Nachkriegsgeschichte und versteht es, in Wortbildern zu erzählen – eine sehr gute Kombination.

Die einzelnen Kapitel sind meistens relativ kurz und ihre Überschriften selbst sind z. T. interessante Wortbilder. Das ist es, weshalb mir der Schreibstil des Autors besonders aufgefallen ist. Ich möchte behaupten, dass sich Andreas Pflüger dabei vor allem selbst erfundener, sehr treffender Metaphern bedient.

Am Ende des Buches erklärt der Autor, was an seinem Roman Fiktion ist und was der Wirklichkeit entstammt. Trotzdem muss ich als Laie, was die geschichtlichen Ereignisse und Nazigrößen angeht, dazu sagen, dass es für meinen Geschmack einfach zu viele Einzelheiten sind. Die meisten davon habe ich ganz sicher ein paar Zeilen später schon wieder vergessen. Für ein belletristisches Werk sind es zu viele Fakten, die darin verwoben sind. Ein paar weniger hätten dem Roman keinen Qualitätsverlust beschert, sondern ihn etwas zu seinem Vorteil gestrafft.

Trotzdem habe ich mich auf keiner Seite gelangweilt, was an dem wortgewandten Schreibstil und der gesamten Komposition dieses Buches lag. Neben der zentralen Aufgabe um den Agenten „Sieben“ hatte Paula Bloom einige persönliche Fragen zu klären. Die sind alle im Laufe des Buches zufriedenstellend beantwortet worden.

Mein Fazit: Ein sehr guter, unterhaltsamer Nachkriegs-Roman.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

London ist nur der Anfang

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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Sehr einfühlsam beschreibt Amelia Martin am Anfang dieses Romans das Leben der Unterschicht in London vor dem ersten Weltkrieg. Ihre Protagonistin Sarah Rosewell ist dort in prekären Verhältnissen aufgewachsen. ...

Sehr einfühlsam beschreibt Amelia Martin am Anfang dieses Romans das Leben der Unterschicht in London vor dem ersten Weltkrieg. Ihre Protagonistin Sarah Rosewell ist dort in prekären Verhältnissen aufgewachsen. Es ist bewundernswert, wie sie es schafft, sich ein besseres Leben zu erstreiten, ohne sich dabei charakterlich zu verbiegen. Natürlich hat sie dabei auch etwas Glück. Aber als Leser gönnt man es der jungen Frau von Herzen.

Es macht Freude, Sarah in ihre „neue Welt“ zu Lady Sudbury und dann ins Auktionshaus zu begleiten. Ich konnte auch vollkommen nachvollziehen, dass die Dienstboten der Lady sich gegenüber Sarah sehr missgünstig verhalten. Trotzdem war ich beim Lesen immer auf Sarahs Seite.

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung von Kunst, außer dass ich sagen kann, was mir gefällt und was nicht. Trotzdem haben mir die fachlichen Schilderungen, welche in diesem Roman im Zusammenhang mit dem Auktionshaus vorkommen, sehr gut gefallen. Sie zeugen davon, dass die Autorin selbst Sachkenntnis besitzt und in der Lage ist, diese recht unterhaltsam herüberzubringen.

Es hat mir das ganze Buch hindurch Spaß gemacht, Sarahs Werdegang aus ihrer eigenen Sicht zu verfolgen bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Manche Ereignisse sind sehr spannend geschildert. Auch die Zerrissenheit ihrer Gefühle ist nach meinem Geschmack sehr gut dargestellt, ohne dass es kitschig wird.

So bietet das Buch dem Leser einiges an Abwechslung. Es ist in sich ein geschlossenes Werk aber es bleibt ein kleiner Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht, welche mit „Die Träume Wiens“ untertitelt sind.

Wer historische Romane mit Gefühl lesen mag, wird „Das Auktionshaus - der Glanz Londons“ mögen und bestimmt auch die Fortsetzung gern lesen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Gute-Laune-Produkt mit Slapstick-Einlagen

Ruslan aus Marzahn
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Das hier ist eine sehr lustige Geschichte, zum größten Teil „Klamauk“, aber durchaus mit ein paar besinnlichen Momenten und Gedanken.

Die Hauptfigur Ruslan lernen wir zusammen mit seinem Bruder Tascho ...

Das hier ist eine sehr lustige Geschichte, zum größten Teil „Klamauk“, aber durchaus mit ein paar besinnlichen Momenten und Gedanken.

Die Hauptfigur Ruslan lernen wir zusammen mit seinem Bruder Tascho kennen, und zwar wie sie sich in ihrer Kindheit und Jugend gegenseitig Streiche gespielt haben. Diese Streiche waren zum Teil recht deftig, aber kamen dennoch von Herzen.

Inzwischen sind sie erwachsen. Ihre Wege haben sich getrennt. Wie es dazu kam, ist auch eine Geschichte voller Tragikomik. Jahre sind vergangen. Ruslan hat einen kleinen Sohn. Mit dessen Mutter ist er nicht mehr zusammen. Die Mutter hat auch das alleinige Sorgerecht – aus gutem Grund: Sein Lebenswandel passte einfach nicht zum Vatersein.

Aber inzwischen ist Ruslan auf dem besten Weg, ein halbwegs anständiges Leben zu führen, so dass er seinen Sohn, den er über alles liebt, regelmäßig sehen kann. Das ist gar nicht so einfach. Denn Ruslans Bruder Tascho und Onkel „Zwergej“ tauchen bei ihm auf und verursachen eine Menge Wirbel und Verwicklungen, mittendrin Ruslans Sohn Johnny, den alle gleich ins Herz schließen. Und mit dabei ist auch Puschkin, ein total lieber Kampfhund, der eigentlich Hunni, einem Kriminellen gehört. Ruslan kümmert sich um den Hund, während sein Herrchen im Knast sitzt.

Was Ruslan und seine Gefährten alles erleben, ist zum Teil grotesk, aber äußerst witzig und spannend erzählt. Das Ganze wird gelesen von Shenja Lacher und ist untermalt mit passender Musik von Sebastian Stuerz, dem Autor der Geschichte. Dadurch wirkt es wie ein Hörspiel und ist noch lebendiger, als wenn man es selbst lesen würde.

Es sind ein paar kleine Ungereimtheiten in der Geschichte, aber da diese ohnehin sicher nicht als hochanspruchsvolles Werk gedacht ist, sondern einfach nur der Unterhaltung dient, lässt sich darüber hinwegsehen. Der Humor aus peinlichen und grotesken Situationen und die zum Teil an Slapstick erinnernden Erlebnisse sind es, die dieses Gute-Laune-Produkt ausmachen.

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