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Veröffentlicht am 18.09.2021

Hoffnung und Liebe

Die vier Winde
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"Hoffnung ist eine Währung, die ich stets bei mir trage."

Die vier Winde“ ist ein Roman von Kristin Hannah. Er erscheint am 20.09.2021 im Aufbau Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Texas, 1934: Nachdem ...

"Hoffnung ist eine Währung, die ich stets bei mir trage."

Die vier Winde“ ist ein Roman von Kristin Hannah. Er erscheint am 20.09.2021 im Aufbau Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Texas, 1934: Nachdem Elsa Martinelli endlich eine Familie gefunden und sich ihren Platz im Leben erkämpft hat, plagt eine Dürre das Land. Viele Menschen gehen aus Verzweiflung nach Kalifornien und auch Elsa beginnt, darüber nachzudenken. Doch kann sie ihren Kindern dort ein ebenso gutes Leben ermöglichen und will sie ihre Heimat aufgeben? Als ihr das Klima keine andere Wahl mehr lässt, begibt sie sich auf eine Reise ins Ungewisse…

Kristin Hannah trifft mit „Die vier Winde“ wieder genau ins Herz.
Elsa ist für eine interessante und imponierende Frau. Zunächst hielt ich sie für völlig dumm und naiv und hatte Schwierigkeiten, sie zu mögen. Nach und nach beweist sie aber was in ihr steckt und man erkennt, dass sie es im Leben nicht immer leicht hatte und sich eigentlich nur nach Liebe und Geborgenheit sehnt. In der Familie Martinelli wird sie schließlich fündig und kann sich das Leben aufbauen, dass sie sich immer erträumt hat. Sie lebt und arbeitet für ihre Kinder und gibt alles, damit diese später ein besseres Leben führen, vielleicht sogar studieren gehen können.
Bei ihren Handlungen steht ihr dabei manchmal die eigene Angst im Weg und der Wunsch nach einem eigenen Heim, den sie auch für ihre Kinder hegt, macht sie in manchen Situationen blind für alles andere. Auch als die Dürre das Land über mehrere Jahre plagt und Sandstürme die Gegend heimsuchen, hält sie am Traum der eigenen Heimat fest. Nur schwer kann sie sich damit abfinden, dass die Flucht nach Kalifornien vielleicht richtig sein könnte.
Als sie sich jedoch schließlich dafür entscheidet, flammt in ihr eine Energie und ein Kampfgeist auf, den ich so gar nicht erwartet hätte. Auch im weiteren Handlungsverlauf wird Elsa immer wieder von ihren Ängsten und Sorgen ausgebremst, zeigt aber schließlich, wie tapfer und stark sie sein kann. Auch besteht plötzlich wieder die Chance auf eine neue Liebe…
Elsas persönliche Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Letztlich wird sie vom Mauerblümchen zu einer starken und klugen Frau. Sie setzt sich für ihre Kinder, aber auch für andere Menschen ein und kämpft für bessere Lebensbedingungen.
Auch ihre Kinder, bzw. gerade ihre Tochter Loreda, hat mir in ihrer Rolle sehr gut gefallen. Sie ist entschlossen, sich nicht alles gefallen zu lassen und hat ihren eigenen Sturkopf – sie hat das Feuer, dass in ihrer Mutter nur manchmal ausbricht. Dabei ist sie aber auch sehr klug und schafft es teilweise, ihre Mutter von Dingen zu überzeugen, auf die diese alleine wohl nie gekommen wäre. Auch ihre Entwicklung ist bemerkenswert und die Darstellung der Figuren insgesamt wirklich toll gelungen. Sie sind authentisch und nicht idealisiert. Sie haben Fehler, Ecken und Kanten und wirken dadurch absolut realistisch!
Insgesamt ist „Die vier Winde“ eine Mischung aus Frauen- und Familienroman. Es geht um Liebe, Hoffnung, den Kampf für die Familie und dem Wunsch nach besseren Lebensbedingungen. In die fiktive Geschichte um Elsa und ihre Familie werden historische Ereignisse perfekt eingebunden ohne langweilig zu werden. Weder über die zu Beginn der 30er-Jahren auftretende Dürre in Texas, noch über den darauffolgenden Arbeitskampf in den USA wusste ich bisher Bescheid. Kristin Hannah bringt einem diese Thematik nahe und erinnert so auch noch einmal daran, wie sorgsam wir mit unserem Planeten umgehen sollten…
Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht. Ich habe die Seiten nur so verschlungen und war stets sehr interessiert, wie es Elsa und ihrer Familie ergehen würde. Lediglich die ersten Seiten des Romans waren ein wenig zäh. Die Ereignisse tröpfelten hier noch ein wenig dahin und waren nicht wirklich spannend. Dies ändert sich dann aber im Laufe der Handlung und die Geschichte nimmt deutlich an Fahrt auf. Das Ende kam für mich dann absolut unerwartet und erbarmungslos, schließt aber diesen Roman, der alles andere als leicht in der Thematik ist, brillant ab.
Elsas Geschichte sowie das Schicksal aller Texaner im Zeitraum dieser Dürre haben mich bewegt und mitgerissen. Auch die Situationen der Menschen im weiteren Handlungsverlauf haben mich tiefgetroffen und erschrocken. Daher hat mich der Roman auch sehr nachdenklich zurückgelassen. Es werden einige Missstände angesprochen, von denen ich bisher nichts wusste, er thematisiert und fokussiert die Rolle der Frauen, die häufig keine Stimme bekommen haben und in den Geschichten nur eine Nebenrolle spielen. Deutlich werden aber auch noch heute existierende Missstände, wie das Misstrauen Fremden gegenüber und natürlich Klimakatastrophen, die wir auch heutzutage wieder erleben…

Mein Fazit: „Die vier Winde“ ist ein weiterer toller historischer Roman aus der Feder von Kristin Hannah. Zu Beginn fand ich ihn noch ein wenig schleppend, im Handlungsverlauf wird es dann aber deutlich rasanter und zunehmend interessant. Die Autorin zeichnet erneut eine starke Frau, die sich ihr eigenes Leben aufbaut und für ihre Familie kämpft. Die Geschichte hat mich berührt und mitgerissen, sodass die Seiten schließlich nur so dahinflogen. Die historischen Aspekte waren für mich ebenfalls sehr interessant. Zudem ist es ein Plädoyer für die Frauen, die auch in schweren Zeiten ihren Beitrag geleistet haben und dennoch in den Geschichten häufig nur eine Nebenrolle spielen… Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Nachtmann

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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„Die Nacht beginnt.“

„Die Nacht“ ist ein Thriller von Jan Beck und der zweite Band um die Ermittler Björk und Brand. Er erschien im Juli 2021 im Penguin Verlag und kann unabhängig von Band 1 gelesen werden.
Auf ...

„Die Nacht beginnt.“

„Die Nacht“ ist ein Thriller von Jan Beck und der zweite Band um die Ermittler Björk und Brand. Er erschien im Juli 2021 im Penguin Verlag und kann unabhängig von Band 1 gelesen werden.
Auf ihrer Wanderung wird Hanna von einem Unbekannten überwältigt und eingesperrt. Zusammen mit anderen vier Personen wird sie in Glaskästen gefangen, aus denen es kein Entkommen gibt. Jede Nacht wird einer der Menschen sterben, außer die vom Nachtmann gestellten Aufgaben werden gelöst… Für Hanna bricht eine Zeit voller Angst an, für Christian Brand und Inga Björk beginnt eine weitere Ermittlung – werden sie die Menschen retten können?

Der zweite Thriller um die Ermittler Björk und Brand begann für mich ein wenig schleppend. Durch die vielen wechselnden Erzählstränge und Figuren sowie die recht kurzen Kapitel ist die Handlung nämlich zunächst eher verwirrend und dadurch etwas schwergängig. Im Verlauf des Buches verbinden sich die Handlungen aber nach und nach miteinander und ergeben schließlich ein sinnvolles Gesamtbild. Die Geschichte nimmt zusehends an Fahrt auf und wird immer spannender. Gerade die kurzen Kapitel, die wechselnden Erzählperspektiven und der teilweise recht abgehakte und präzise Schreibstil tragen dann ihren Teil zur Spannung bei und passen absolut zum Buchgenre. Zum Schluss konnte ich den Thriller dann kaum noch aus der Hand legen, da ich so mitgerissen wurde.
Jan Beck spielt geschickt mit der Psyche der Leser und wartet mit der Auflösung des Rätsels tatsächlich bis ganz zum Ende des Buches. Ich hatte immer wieder vage Theorien, in welche Richtung die Lösung des Falls gehen könnte, bin aber bis zuletzt nicht darauf gekommen.
Zudem mangelt es nicht an Gänsehautmomenten und hätte ich meine Hände nicht zum Umblättern und Buch halten benötigt, hätte ich eventuell vor Spannung an den Fingernägeln gekaut… Den Abschluss des Thrillers bildet dann ein mehr oder weniger offenes Ende, welches zwar den Abschluss des Falls beinhaltet, aber weitere Erzählstränge offenhält. Der Cliffhanger macht aber absolut Lust auf mehr und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Thriller von Jan Beck!
Alle Figuren sind klar charakterisiert und werden durch die wechselnden Erzählperspektiven authentisch dargestellt. Die Handlungen des Einzelnen sind für mich gut nachvollziehbar und auch die etwas zu kindlich wirkende Erzählung von Benjamin Sommer (7 Jahre), ist für mich authentisch, wenn man seine gesamte Geschichte betrachtet. Die Ermittler Björk und Brand waren für mich erneut sehr interessant und nicht wirklich durchschaubar. Einige ihrer Handlungen außerhalb der Ermittlung geben mir noch immer Rätsel auf und auch das plötzliche, leise Knistern zwischen den beiden wirkte ein wenig seltsam. Bisher hätte die Handlung für mich auch ohne diese Komplikation auskommen können, ich bin aber sehr gespannt, wie es hier und auch mit den Protagonisten selbst weitergeht! Beide sind mir weiterhin sympathisch und mit einigen Ecken und Kanten versehen, was sie umso menschlicher macht. Wie in diesem Buchgenre üblich, nehmen sie allerdings erneut keine zu prägnante Rolle ein, das lebensbedrohliche Spiel des Nachtmanns steht absolut im Vordergrund.
Obwohl ich es zum einen gut finde, dass dieser Band unabhängig von „Das Spiel“ lesbar ist, hätte ich mir insgesamt vielleicht doch eine größere Verbindung der beiden Thriller gewünscht. So hatte ich auch nach Band 1 noch ein paar offene Fragen, die ich nun gerne gelöst hätte… Aber wer weiß, vielleicht geht es irgendwann weiter…

Mein Fazit: „Die Nacht“ ist erneut ein faszinierender und fesselnder Thriller, der mich absolut mitreißen konnte. Die perfide Handlung und die hohe Spannung machen ihn zu einem Pageturner und einem absoluten Lesetipp! Ich ziehe lediglich einen halben Stern ab, da ich den Beginn ein wenig verwirrend fand und erst in den Thriller hineinkommen musste. So gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Tausend Augenblicke

All In - Tausend Augenblicke
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„Wir haben vielleicht keine Monate oder Jahre, aber wir haben Augenblicke. Tausende und Abertausende davon.“

„All In – Tausend Augenblicke“ ist ein New-Adult-Roman von Emma Scott. Er erschien im Oktober ...

„Wir haben vielleicht keine Monate oder Jahre, aber wir haben Augenblicke. Tausende und Abertausende davon.“

„All In – Tausend Augenblicke“ ist ein New-Adult-Roman von Emma Scott. Er erschien im Oktober 2018 im Lyx Verlag und ist der erste Band der „All-In-Dilogie“.
Kaceys Leben als Musikstar ist nicht ganz so, wie sie es sich erhofft hat. Der Glanz der Bekanntheit hat auch seine Schattenseiten und Kacey lebt im Grunde in ständiger Betrunkenheit, damit sie alles ertragen kann. Eines Tages wacht sie nach einem Konzert jedoch nicht im Hotel auf, sondern in der Wohnung des jungen Chauffeurs Jonah. Zwischen ihnen entsteht sofort eine Verbindung, die tiefergeht als alles, was Kacey bisher kannte. Doch Jonahs Geheimnis ist größer, als Kacey es sich jemals vorstellen könnte und überschattet schließlich das Leben von beiden…

Mit gehypten Büchern ist es ja häufig so eine Sache… Auf das Lesen von „All In“ fiebere ich im Grunde schon seit dem Erscheinungstermin hin, bin aber tatsächlich erst jetzt dazu gekommen. Meine Erwartungen waren auf Grund der vielen vorher gelesenen Meinungen recht hoch und nun muss ich sagen, ich wurde zwar nicht gänzlich enttäuscht, hatte mir aber irgendwie insgesamt doch mehr versprochen.
Mehr Gefühle, mehr Emotionen, mehr Herzschmerzmomente. Leider muss ich nämlich sagen, dass ich die Geschichte von Kacey und Jonah zwar grundsätzlich sehr berührend finde, sie mich aber nicht wirklich erreichen konnte. Die Grundidee gefällt mir dabei gut, wenn sie auch an ein wenig an „Ein ganzes halbes Jahr“ erinnert und die Handlung natürlich sehr vorhersehbar ist.
Nichtsdestotrotz haben mir das Setting und die Figuren gut gefallen. Sowohl Kacey als auch Jonah sind sympathische Figuren, die für mich allerdings ein bisschen undurchschaubar und blass blieben, obwohl die Ich-Perspektive zwischen den beiden wechselt.
Jonahs Krankheit dominiert natürlich den gesamten Roman und die gemeinsame Zeit, die die beiden miteinander haben und nutzen, erinnert einen mehrfach daran, dass das Leben kurz sein kann. Man sollte die Augenblicke nutzen, die man hat und sie nicht verschwenden! Dies ist die zentrale Botschaft des Romans und, wie ich finde, absolut gelungen!
Jonahs Umgang mit seiner Krankheit finde ich persönlich sehr abgeklärt und erstaunlich neutral für einen Jungen, der erst Mitte 20 ist. Er scheint das Sterben hinzunehmen und nicht mehr zu kämpfen, was mich schon ein wenig erstaunt. Vielleicht liegt dies aber auch einfach daran, dass die Romanhandlung natürlich recht spät in Jonahs Krankheitsverlauf einsetzt und der Schmerz, die Wut und das Kämpfen vielleicht schon zuvor auftraten. Durchaus zu erkennen ist in manchen Situationen nämlich natürlich seine Verzweiflung und auch die Abkapselung von den meisten seiner Freunde spricht natürlich für sich. Ganz deutlich wird auch die Angst vor dem Tod und der Wunsch der Endlosigkeit, der sich in Jonahs Tagesroutine widerspiegelt und für mich absolut nachvollziehbar ist.
Kacey selbst ist unglaublich stark und beweist viel Courage und Mut, indem sie sich an Jonah Seite stellt und bis zum Ende bei ihm bleibt. Ihre Entwicklung gefällt mir dabei zwar gut, wirkte auf mich aber ein wenig zu gradlinig. Ich bin mir unsicher, ob sich ihr Lebensstil so schnell wirklich ändern lässt und gerade in Bezug auf den Alkohol hätte ich doch einen Rückfall erwartet.
Trotz aller kritischen Anmerkungen habe ich den Roman insgesamt aber sehr gern gelesen. Die Liebesgeschichte entwickelt sich leicht und flüssig, der Gedanke an eine solche Verbindung, wie Jonah und Kacey sie zu haben scheinen, ist absolut romantisch und gleichzeitig traurig. Kacey zeigt Jonah noch einmal, wie das Leben sein kann und lässt ihn für einen kurzen Augenblick noch einmal glücklich sein.
Der Romantitel wird im Roman meines Erachtens brillant aufgegriffen und widergespiegelt, der Schreibstil ist locker und flüssig, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Auch die Anspielungen und Andeutungen auf den zweiten Band der Reihe sind gut eingearbeitet und mir persönlich sehr schnell aufgefallen. Nachdem ich mich dann kurz mit dem Klappentext des zweiten Bandes gespoilert habe, weiß ich nun aber noch nicht ganz genau, ob mir die Entwicklung nun wirklich gefällt… Weiterlesen werde ich aber auf jeden Fall!

Mein Fazit: „All In - Tausend Augenblicke“ Ist definitiv ein solider und guter New-Age-Roman mit tiefgreifender Thematik, die grundsätzlich gut behandelt und beleuchtet wird. Der Schreibstil ist fesselnd und letztlich ist es wohl so, dass der Hype vielleicht (mal wieder) nicht ganz gutgetan hat. Ich hatte mir mehr Emotionen erhofft und hohe Ansprüche an den Roman, die er so nicht ganz erfüllen konnte. Dennoch habe ich die Geschichte sehr gern gelesen und vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Urlaubsliebe

Zwei Wochen & Alles
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„Der Urlaubsanfang musste mit einem Cappuccino zelebriert werden […]“

„Zwei Wochen und alles“ ist ein charmanter Liebesroman von Maja Overbeck. Er erschien am 10.05.2021 im Selfpublishing der Autorin.
Für ...

„Der Urlaubsanfang musste mit einem Cappuccino zelebriert werden […]“

„Zwei Wochen und alles“ ist ein charmanter Liebesroman von Maja Overbeck. Er erschien am 10.05.2021 im Selfpublishing der Autorin.
Für Juli scheint eigentlich alles perfekt: Sie hat zwei Wochen Urlaub und startet mit einer Kollegin zu einer Reise ins warme Italien. Sommer, Sonne, Strand – Erholung pur, was will man mehr? Schon auf der Fahrt ans Reiseziel kommt jedoch alles anders als geplant: Nach dem ersten Cappuccino steht Julia alleine an der Autobahnraststätte und was ihr bleibt, sind ein gebrochenes Herz und ihre Handtasche. Kein Gepäck, kein Auto. Doch dann taucht die flippige Luna auf und bringt Juli nach Apulien, an den Ort, den sie bereits aus ihrer Jugend kennt…

Maja Overbecks Roman ist als unterhaltsame und leichte Urlaubslektüre einfach perfekt! „Zwei Wochen und alles“ ist ein lockerer und leichter Liebesroman, in dem man sich absolut wohlfühlt. Die Charaktere sind durch ihre jeweiligen Eigenarten unglaublich sympathisch. Keine Figur ist langweilig oder fantasielos, jede hat ihren ganz eigenen Charme, der mir definitiv gefiel!
Gerade Luna hat mich sofort um den Finger gewickelt und es gefällt mir gut, wie die Autorin es schafft, mehrere Nebenhandlungen in einer Haupthandlung zu verknüpfen.
An Protagonistin Juli gefiel mir ihre persönliche Entwicklung am besten. Während sie zu Beginn des Romans eine eher unscheinbare Agenturmitarbeiterin ist, die hauptsächlich für ihren Beruf lebt und nur selten ihre eigenen Wünsche durchsetzt, verarbeitet sie auf der unerwarteten Reise nicht nur ihre eigene Vergangenheit, sondern erkennt auch, was in ihr steckt. Sie fasst sich ein Herz und geht schließlich neue Wege, die zeigen, wie selbstbewusst und stark sie eigentlich ist.
Die entstehende Beziehung zwischen Juli und Ruben ist definitiv romantisch und niedlich. Gerade die Begegnung der beiden ist unglaublich humorvoll und amüsant. Auch die weitere Annährung hat etwas Romantisches und Bodenständiges. Sie ist nicht übereilt und plötzlich, wie man es irgendwie in einem Italienroman erwartet, sondern eher gemächlich und tiefgehender. Dennoch scheint es für die Urlaubsliebe keine Zukunft zu geben und bis zuletzt war ich gespannt darauf, wie der Roman wohl enden würde.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht. Die Handlung ist gespickt mit lauter humorvollen Szenen und gleichzeitig mit ausreichender Tiefgründigkeit versehen, sodass sie abwechslungsreich und unterhaltsam ist. Die Seiten flogen für mich nur so dahin und ich hatte beim Lesen der Geschichte großen Spaß.
Gerade die Romankulisse hat mir sehr zugesagt. Eine romantische Liebesgeschichte, eine zunächst geheimnisvoll wirkende Vergangenheit der Protagonistin vor einer wunderschönen Sommer-Sonne-Strand-Atmosphäre: Einfach wunderschön und zum Wegträumen absolut geeignet!

Mein Fazit: Ich habe Maja Overbecks Roman mal wieder sehr gerne gelesen und empfehle den Roman absolut als unterhaltsame und humorvolle Urlaubslektüre! Die Romankulisse lädt zum Träumen ein und in Gedanken sah ich mich am Strand in Italien mit Buch, Sonnenbrille und Limoncello… Ich freue mich auf weitere Geschichten der Autorin und vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Herzensmomente

Was wir sehen, wenn wir lieben
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„Weil du der Letzte bist, an den ich mich erinnere, bevor ich mich fünf Jahre gar nicht erinnere.“

„Was wir sehen, wenn wir lieben“ ist ein Liebesroman von Kristina Moninger. Er erschien im März 2021 ...

„Weil du der Letzte bist, an den ich mich erinnere, bevor ich mich fünf Jahre gar nicht erinnere.“

„Was wir sehen, wenn wir lieben“ ist ein Liebesroman von Kristina Moninger. Er erschien im März 2021 im Rowohlt Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Als Teresa nach einem schweren Sturz im Krankenhaus aufwacht, fehlen ihr die Erinnerungen der letzten fünf Jahre. Das Einzige, an das sie sich erinnern kann, ist der Mann, der mit ihr scheinbar nichts mehr zu tun haben will. Doch was ist bloß in den letzten Jahren passiert und wo ist die Teresa geblieben, die es früher einmal gab?

Kristina Moningers Roman beschäftigt sich mit einer Frage, die ich sehr interessant finde. Als Teresa nach ihrem Sturz aufwacht, hat sie eine große Erinnerungslücke und bemerkt, dass sie einfach nicht weiß, wer sie in den letzten Jahren geworden ist. Doch verändert hat sie sich offensichtlich. Nichts von dem, was ihr früher mal etwas bedeutet hat, befindet sich noch in ihrem Leben. Statt Tattoos ist dort eine Galerie, statt einer Beziehung hat sie eine Affäre und Zeichnen tut sie auch nicht mehr. Und obendrein ist der Mann, der immer wieder in ihrer Erinnerung auftaucht, aus irgendeinem Grund schrecklich wütend auf sie… Im Grunde steht Teresa vor einem großen Rätsel und dieses Rätsel ist ihr eigenes Leben. Sie ist gezwungen sich mit ihren Gefühlen, Gedanken und Erinnerungsfetzen auseinanderzusetzen und muss sich gleichzeitig fragen, wer sie eigentlich sein will.
Im Laufe der Zeit erkennt sie, dass sie mit ihrem Leben in den letzten Jahren scheinbar nicht wirklich glücklich war und bemerkt auch, dass sie vieles aufgegeben hat, obwohl es eigentlich ihre Leidenschaft ist. Als sie schließlich den Grund erfährt und ihre Erinnerungen zurückkehren, ist dies ein erneuter Schock für sie, den es zu verarbeiten gilt.
Teresas Entwicklung und ihr Weg zu ihrem „neuen, alten“ Ich hat mir dabei sehr gut gefallen. Die Grundfrage um die sich am Ende alles dreht (ich möchte sie jetzt nicht verraten um nicht zu spoilern), hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und erscheint mir sehr wichtig.
Obwohl die Gefühle ich beim Lesen nicht wirklich erreichen konnten, irgendwie fehlte mir etwas, wobei ich das nicht genau benennen kann, habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Die Suche von Teresa nach der Wahrheit ist sehr schön verpackt, der Schreibstil flüssig und an vielen Stellen auch sehr humorvoll. Teresa hüpft von einem Fettnäpfchen ist nächste und ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Auch Henry gefällt mir sehr gut, die wenigen Rückblicke aus seiner Perspektive schaffen einen guten zusätzlichen Einblick in die Gedächtnislücke von Teresa und ergänzen die sonstige Ich-Perspektive von Teresa sehr gut.
Die Handlungsidee hat mir auch insgesamt sehr gut gefallen und das Lesen fiel mir sehr leicht. Ich habe mich im Roman sehr wohl gefühlt und finde, dass er einige wichtige Botschaften transportiert und nicht nur eine seichte Liebesgeschichte darstellt. Diese kommt aber auch nicht zu kurz und es gibt durchaus einige Schmetterlingsgefühle im Bauch. Ich finde die Story auch wirklich romantisch, denn wenn man sich nach einem solchen Trauma nur noch an einen Mann erinnern kann, dann muss er doch auch der Richtige sein… Oder…?

Mein Fazit: Für mich ist „Was wir sehen, wenn wir lieben“ definitiv ein Wohlfühlroman und gut geeignet für schöne Lesestunden. Ich freue mich sehr auf weitere Bücher von der Autorin und vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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