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Veröffentlicht am 01.12.2021

Absolut nicht mein Buch

Blut und Schokolade
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Blut und Schokolade fasst es eigentlich recht gut zusammen, worum es im Buch geht. Mehr Blut jedoch als Schokolade, Blut, Düsternis und Hoffnungslosigkeit. Natürlich erwartet man bei dem Titel, dem Cover ...

Blut und Schokolade fasst es eigentlich recht gut zusammen, worum es im Buch geht. Mehr Blut jedoch als Schokolade, Blut, Düsternis und Hoffnungslosigkeit. Natürlich erwartet man bei dem Titel, dem Cover und vor allem wenn man den Klappentext kennt keine Geschichte über eine heile Welt, Blümchen, Regenbögen und fairen Kakaohandel, man wäre naiv, täte man das. Aber das Maß der Dunkelheit, die in diesem Buch vorherrscht, hat mich beinahe gelähmt beim Lesen und mir jegliche Kraft und Motivation entzogen, stetig am Ball zu bleiben und das Buch durchzuziehen. Es hat ewig gedauert, bis ich endlich fertig war.

Ich stecke in einem tiefen Zwiespalt aus Bewunderung über die Schonungslosigkeit, mit der der Autor die Zustände auf den Kakaoplantagen wiedergibt, und Fassungslosigkeit über das, was eben jene Authentizität offenbarte. Viele haben die Geschichte für diese unverfälschte Erzählung gelobt, ich bin dem einfach nicht gewachsen gewesen.

Die Protagonisten Manal und Issa haben je ihre eigene Erzählperspektive, dazu kommt noch eine weitere von Pieter, wer das ist, erfährt man recht bald, aber ich möchte nicht vorgreifen. Durch die Perspektivwechsel konnte man jedem mal ein wenig über die Schulter gucken und sich in die verschiedenen Personen besser hineindenken, das gefiel mir. Dennoch blieb eine recht große Distanz zu ihnen, ich konnte mich nicht zu 100% mit ihnen anfreunden. Besonders die gefühlvolleren Szenen waren für mich nur schwer nachvollziehbar und gingen mir nicht sonderlich unter die Haut.

Das Setting konnte man sich durch detaillierte Beschreibungen gut vorstellen, die Plantage, die Hitze dort, die Arbeitsumstände, die Bedingungen, unter denen alle Menschen dort leben, wie der Handel vonstatten geht und so weiter. Man bekommt direkte Einblicke in die Machtverhältnisse, die Korruption und die Ohnmacht der Gesetzeshüter, die an all dem, was auf den Plantagen gang und gäbe ist, beteiligt sind. Schrecklich und aufrüttelnd ist das alles geschildert, ich werde wohl nie wieder sorglos Schokolade meiner bisherigen Lieblingsmarken essen können, ohne über so etwas nachzudenken.

Mein Fazit:
Der erwähnte Zwiespalt macht es mir schwer, eine genaue Sternzahl festzulegen. Ich war einfach nicht für das Buch gemacht, und das Buch nicht für mich. Mich hat die düstere, bedrückende Stimmung gelähmt und maßlos demotiviert, aber ich komme nicht umhin, die Authentizität des Buches zu bewundern.
Wenn ich ehrlich mit mir selbst bin und auf meinen Bauch höre, kann ich nicht mehr als 2,5 Sterne vergeben, so leid es mir tut und so beeindruckend das Buch und die Idee dahinter auch sind.

Veröffentlicht am 30.10.2021

Wir sind nicht warm miteinander geworden

Liber Bellorum. Band I
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Liber Bellorum, ein neues Buch aus einem neuen Verlag. Da soll mal einer sagen, die Pandemie hätte nichts positives hervorgebracht! Ich war echt beeindruckt, als ich die Geschichte der Gründung las, klasse ...

Liber Bellorum, ein neues Buch aus einem neuen Verlag. Da soll mal einer sagen, die Pandemie hätte nichts positives hervorgebracht! Ich war echt beeindruckt, als ich die Geschichte der Gründung las, klasse was die Jungs da auf die Beine gestellt haben. Nun aber zum Buch.
Ich gestehe am besten schon vorweg, dass die Geschichte und ich keine Freunde geworden sind. Dabei habe ich es wirklich versucht, aber es hat nicht klappen wollen.

Es lag zum größten Teil an den Protagonisten. Ich sage es immer und immer wieder, eine Geschichte steht und fällt für mich mit den Figuren, und Kyle und Raven waren kein Jackpot für mich. Gerade Kyle hat bei mir häufig für Bluthochdruck gesorgt, mich in den Wahnsinn getrieben, mich frustriert, mich wütend gemacht. Man könnte dem Buch zugutehalten, dass es immerhin Emotionen bei mir ausgelöst hat, aber wenn es nur solche sind, macht das auch keinen Spaß.
Insgesamt blieb eine ziemlich große Distanz zu den Figuren, ich habe nicht intensiv mit ihnen mitgefiebert und konnte mich partout nicht in sie hineinversetzen, dazu war einfach zu wenig Sympathie im Spiel. Und das hat mich geärgert, denn es steckte recht viel Potenzial in der Idee, finde ich.

Die Magie, die in dieses Buch eingeflochten wurde, fand ich sehr spannend. Ihre Arten, ihre Ausprägung, wie mit ihr umgegangen wurde, all das war gut ausgedacht und umgesetzt. Ich fand es auch interessant, wie man alles nach und nach langsam entdeckt hat, viele meiner Fragen haben sich erst im Laufe der Geschichte aufgeklärt. Das Worldbuilding generell war auch gut gemacht, auch wenn ich gern noch mehr von der Umgebung gesehen hätte. Die Schauplätze sind relativ stark begrenzt, was nicht schlecht sein muss, meine Neugierde aber nicht befriedigt hat.

Was die Abwechslung gefördert hat, war der stetige Wechsel der Erzählperspektiven. Dadurch hat man bessere Einblicke in die verschiedenen Figuren bekommen, die Nähe zu ihnen blieb jedoch trotz dessen für mich leider aus.
Trotz allem muss ich jedoch zugeben, dass ich ein wenig neugierig bin, wie es mit Kyle und Raven weitergeht. Auch wenn wir uns menschlich nicht ganz grün waren, so fand ich ihre Entwicklung doch spannend zu verfolgen.

Mein Fazit:
Leider nicht meine Geschichte. Ich wollte sie wirklich mögen, aber es hat nicht funktioniert. Die Figuren haben mir das Leseerlebnis sehr mühsam gestaltet, auch wenn ich die Welt und die damit verbundene Magie sehr interessant fand. Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.09.2021

Leider sehr zäh

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Victoria Aveyard wurde für ihre Farben-des-Blutes-Reihe von vielen Seiten in den höchsten Tönen gelobt und gefeiert. Ich für meinen Teil habe noch nichts von ihr gelesen und war daher umso gespannter, ...

Victoria Aveyard wurde für ihre Farben-des-Blutes-Reihe von vielen Seiten in den höchsten Tönen gelobt und gefeiert. Ich für meinen Teil habe noch nichts von ihr gelesen und war daher umso gespannter, ob sie mich mit ihrem neusten Werk auch von sich überzeugen kann. Die Ernüchterung kam bereits im ersten Kapitel und festigte sich im Laufe der Zeit immer mehr, sodass ich die Lektüre erst mal auf Eis legen muss.

Ich hatte mir eine spannende, rasante Handlung gewünscht, eine interessante und clever ausgeklügelte Welt, epische, mitreißende Wendungen und vielschichtige Figuren, mit denen man einfach mitfiebern muss. Bekommen habe ich zunächst die zäheste, langweiligste Einführung in eine Geschichte, die ich je gesehen habe. Ich musste mich zusammenreißen, nicht schon nach dem ersten Kapitel das Buch zuzuklappen und wieder beiseite zu legen. Es war einfach frustrierend, wie schleichend langsam alles vorangeht und erklärt wird. Tausende Fragezeichen tun sich auf und anstatt mal etwas genauer zu erläutern, werden nur mehr Fragen aufgeworfen, während man sich in scheinbar unwichtigen Details und umständlichen Formulierungen verliert.

Mir war schon im Vorfeld bewusst, dass ich durch High Fantasy nicht problemlos und fix würde durchhuschen können. Ich brauche da immer meine Zeit, um anzukommen, aber hier war das wirklich extrem. Es gibt einen Unterschied zwischen gespanntem, langsamem Lesen und gelangweiltem Quälen durch die Seiten, hier war es leider letzteres. Es ist so schade, denn ich hatte wirklich große Hoffnungen in diesen Auftakt gesetzt. Vorerst wird das Buch ruhen, bis ich bereit bin, ihm wieder eine Chance zu geben.

Mein Fazit:
Es war keine engere Bindung zu den Figuren möglich, die Geschichte war enorm zäh und bereits das erste Kapitel hat mich fast eingeschläfert. Dieses enttäuschende Leseerlebnis werde ich beizeiten fortsetzen, aber erst wenn etwas Zeit verstrichen ist. Bis dahin gibt es 2,5 von 5 Sternen von mir.

Veröffentlicht am 27.09.2021

Nicht meins

Die Erbin des Windes
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An „Die Erbin des Windes“ hatte ich im Vorfeld eine Menge Erwartungen. Der Klappentext klang nach eine fantastischen Geschichte, mir wurde besonders auf Social Media ungewöhnliche Magie angeteasert gepaart ...

An „Die Erbin des Windes“ hatte ich im Vorfeld eine Menge Erwartungen. Der Klappentext klang nach eine fantastischen Geschichte, mir wurde besonders auf Social Media ungewöhnliche Magie angeteasert gepaart mit einer spannenden Handlung. Allerdings hatten das Buch und ich nicht ganz so unterhaltsame Lesestunden miteinander, wie ich mir erhofft hatte.

Es fing damit an, dass die Handlung sich für meinen Geschmack etwas zu sehr zog. Natürlich muss nicht immer alles Knall auf Fall passieren, aber ich musste gefühlt alle 20 Seiten eine Lesepause einlegen, weil ich einfach nicht ausreichend ans Buch gefesselt wurde. Es tat mir so leid, aber wenn ich nicht genug in die Geschichte reinkomme, dann brauche ich auch immer meine Zeit, bis ich mich durchgearbeitet habe.

Die Protagonistin Likah war mir auf den ersten Blick recht sympathisch, aber zu 100% auf eine Wellenlänge kam ich mit ihr nicht. Ich konnte mich einfach nicht so richtig mit ihr identifizieren, es fehlte ein letzter Funke.
Die andere Erzählperspektive von Thora war für mich zu Beginn beinahe eher störend als abwechslungsreich. Dadurch dass die Kapitel von Likah in der Überzahl waren, wurde ich durch Thora immer ein wenig aus dem Tritt gebracht, das fand ich schade, war es doch eigentlich eine gute Idee und dafür gedacht, Spannung zu schüren und den Leser an die Geschichte zu binden.
Dass die Figuren in meinen Augen recht blass blieben, trug ebenfalls zum schleichenden Lesetempo bei.

Der Schreibstil war mir an einigen Stellen etwas zu bemüht gestelzt und poetisch. So etwas kann gut rüberkommen, hier wirkte es aber leider sehr unnatürlich und passte für mich nicht ins Gesamtbild.

Mein Fazit:
Leider kein Buch für mich. Ich hatte einige unterhaltsame Lesestunden, der Großteil war allerdings ein wenig zäh und wurde von mir recht lustlos abgesessen.
Von mir gibt es daher nur 2,5 von 5 Sternen, obwohl ich gern mehr gegeben hätte.

Veröffentlicht am 28.08.2021

Hätte besser sein können

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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Von Simona Ahrnstedt kenne ich bisher nur ein Buch, was mich allerdings nicht allzu sehr begeistern konnte. Umso gespannter war ich auf dieses Werk, bei dem mich schon das Cover überzeugt hatte, der Klappentext ...

Von Simona Ahrnstedt kenne ich bisher nur ein Buch, was mich allerdings nicht allzu sehr begeistern konnte. Umso gespannter war ich auf dieses Werk, bei dem mich schon das Cover überzeugt hatte, der Klappentext allerdings auch neugierig zurückließ. Die Kombination aus männlichem Auftraggeber und weiblichem Bodyguard ist mir aus Geschichten bisher neu gewesen und ich fand es interessant zu sehen, wie das Thema hier ausgearbeitet wurde.

So richtig überzeugt war ich aber leider auch von diesem Buch nicht. Die Hauptfiguren blieben mir fremd und wirkten durch die mir fehlende Nähe zum Geschehen relativ blass. Das war schade, denn ich denke, wenn man die beiden aus ihrer Ich-Perspektive hätte erzählen lassen, dann wären weit mehr Emotionen rübergekommen und es wäre eine intensivere Bindung zum Leser geschaffen worden.

In der Geschichte werden auch ernstere Thematiken angesprochen, die mich jedoch wegen der fehlenden Anteilnahme am Geschehen nicht sonderlich getouched haben. Das Potenzial war durchaus da, doch wurde in meinen Augen nicht ausreichend genutzt.

Mein Fazit:
Blasse Protagonisten und die große Distanz zum Geschehen haben mich ein wenig enttäuscht, die Lesestunden hätte man auch besser investieren können. Der Schreibstil war okay, aber mehr als 2,5 Sterne kann ich nicht vergeben.