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Veröffentlicht am 17.03.2023

Rache statt Lösung

The truth behind your lies
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Die Geschichte klang für mich aufgrund der aktuellen Themen wie die Selbstdarstellung im Internet und Mobbing sehr interessant, gescheitert ist es dann aber an der Umsetzung.
Schnell erfährt man als ...

Die Geschichte klang für mich aufgrund der aktuellen Themen wie die Selbstdarstellung im Internet und Mobbing sehr interessant, gescheitert ist es dann aber an der Umsetzung.
Schnell erfährt man als Leser zügig die Eigenheiten und Probleme der Jugendgruppe, die in einer Hütte im Wald ihren Schulabschluss feiert. Zur Verfügung gestellt wurde die Hütte von Mitschüler Jan, die das Eigentum seines Onkels ist. Jan verspürt Racheglüste gegenüber der Truppe, inwiefern genau er Mobbingopfer von der Truppe wurde, bleibt über die ganze Länge des Buches offen. Das sind Details, die ich gerne erfahren hätte, wenn ich ein Buch lese, indem es hauptsächlich um Jans Rachegelüste geht. Für mich war Jan weird und nicht greifbar.
Generell musste ich mich auch wundern, wie wenig Handlungs- und Problemlösungskompetenz diese Menschen haben. Es bestehen viele Probleme – ob mit sich selbst oder mit anderen – wirkliche Lösungsversuche gibt es nicht. Rache und Missgunst ist hier das prägnante Motiv. Weshalb mir auch die moralische Message zu kurz kam.
Spannung entwickelt sich ebenfalls nicht. Jan ist von Beginn an ziemlich in seinem Wahn von Rache festgefahren, weshalb sein Stalking der Gruppe in der Handlung viel Raum einnimmt.
Insgesamt bin ich sehr enttäuscht, da ich bei der Idee nicht erwartet hatte, dass die Umsetzung so oberflächlich bleibt und die jungen Erwachsenen sich derart beschränkte Verhaltensweisen an den Tag legen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2022

Transportiert keine Gefühle

Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus
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Das Buch beinhaltet eine queere Liebesgeschichte mit tragischen Elementen. Einzig positiv an der Geschichte vermerken kann ich, dass sie aufzeigt, wie kostbar das Leben ist und dass man es bewusst genießen ...

Das Buch beinhaltet eine queere Liebesgeschichte mit tragischen Elementen. Einzig positiv an der Geschichte vermerken kann ich, dass sie aufzeigt, wie kostbar das Leben ist und dass man es bewusst genießen sollte.

Die Hauptfigur Ash war mir lange zu ruhig und vor allem passiv. Sie nimmt das Leben hin, wie es auf sie zukommt. Dagegen zeigte Poppy eine größere Dynamik und dennoch blieb sie für mich ein blasser Charakter. Auch gefühlstechnisch konnte mich die Geschichte nicht abholen. Die Figuren tun schreckliche Ereignisse sehr schnell ab, andererseits wirken glückliche Fügungen sehr idealisiert und nicht authentisch. Die meiste Zeit konnte mich jedoch kein Gefühl erreichen, was nicht minder an dem Schreibstil lag, der sehr stumpf war. Byrne nutzt kurze, parataktische Sätze und wählt oft einfache Ausdrücke, die nichts in mir bewegt haben. Und so konnte ich auch die Liebesgeschichte nicht fühlen. Weder die Liebe und besonders nicht der Tod wurden in dem Buch meiner Meinung nach adäquat dargestellt.
Alles in allem ist die Geschichte für mich mehr als enttäuschend. Ich habe gehofft, intensiv mitzuerleben, mitzufühlen, wie es Ash ergeht, aber das war nichts.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Wenig Mythologie, viel Offensichtliches

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
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Inhalt:
Nayla hat einen Autounfall und erwacht dennoch unverletzt im Krankenhaus. Wie kann das sein, wo ihr Auto doch so stark beschädigt ist? Warum laufen ihr die neuen Austauschschüler Philemon und ...

Inhalt:
Nayla hat einen Autounfall und erwacht dennoch unverletzt im Krankenhaus. Wie kann das sein, wo ihr Auto doch so stark beschädigt ist? Warum laufen ihr die neuen Austauschschüler Philemon und Cyrian ständig über den Weg? Zu einem der beiden spürt sie eine besondere Anziehung, dabei haben ihre Eltern ihr Dates doch strikt untersagt...


Meine Meinung:
Das Cover sowie der Klappentext haben mir Hoffnungen auf eine mythologisch geprägte Geschichte gemacht. Doch leider wurde die griechische Mythologie in der ersten Hälfte fast gänzlich außenvor gelassen. Das Benennen von griechischen Göttern und ein kurzer, knapper Abriss, der die Handlung antreiben sollten, reichten mir nicht aus.
Stattdessen wurde ich mit einer nervigen, naiven Protagonistin konfrontiert, die dem Offensichtlichen von den ersten Seiten an nicht ins Auge blicken kann, was dann bei etwa der Hälfte der Erzählung aufgelöst wurde. Die Überraschung blieb demnach aus. Die ganze Handlung wirkte sehr konstruiert und auch die anderen Figuren konnten wegen der fehlenden Charaktertiefe nicht überzeugen. Die Romanze, die sich ebenfalls schnell andeutet, ist genauso wenig überraschend wie der Rest.
In der zweiten Hälfte passiert dann immerhin etwas, wo ich erstmals einen roten Faden erkennen konnte. Mit dem offenen Ende wollte die Autorin wohl Leser für den zweiten und abschließenden Band der Dilogie anlocken, doch auch wenn einige Fragen unbeantwortet sind, reizt mich die Geschichte nicht weiter. Ich befürchte auch dort eine vor sich hin plätschernde Story mit einem offensichtlichen Verlauf.



Fazit: Eine Geschichte, die lediglich oberflächlich an der Mythologie kratzt und auch nicht mit oberflächlichen Figuren und einem offensichtlichen Handlungsverlauf punkten kann.

Veröffentlicht am 08.08.2021

Rassismus und Klischees

Narbenherz
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Inhalt:
Als der junge Lukas spurlos verschwindet, steht die Welt seiner Eltern Kopf. Die Journalistin Heloise wird durch die Arbeit in seinen Fall involviert und lässt die Polizisten Erik Schäfer und ...

Inhalt:
Als der junge Lukas spurlos verschwindet, steht die Welt seiner Eltern Kopf. Die Journalistin Heloise wird durch die Arbeit in seinen Fall involviert und lässt die Polizisten Erik Schäfer und Lisa Augustin nicht alleine ermitteln.
Bei dem Buch handelt es sich um Band 2, doch Vorkenntnisse aus Band 1 nicht zwingend erforderlich.



Meine Meinung:
Der Schreibstil von Anne Mette Hancock lässt sich locker leicht lesen. Mit den Figuren wurde ich direkt auf den ersten Seiten warm. Heloise ist eine ambitionierte Journalistin und steht in engem Kontakt zu ihrem Freund und Ermittler Erik Schäfer. Auch dieser war mir von Beginn an sympathisch. Es sind nicht nur die Ermittlungen des Falls Lukas zu verfolgen, sondern die Autorin gewährt dem Leser Einblicke in das Privatleben der Ermittler.
Leider gelingt es der Autorin lange nicht, Spannung auszubauen, da die Ermittlungen dahinplätschern. Diese Ermittlungen endeten teilweise im Nichts, manches wurde ohne große Erklärung stehen gelassen und zu der Auflösung führte ein Gedanke, der nicht aus den vorangegangenen Ermittlungen resultierte. Zudem finde ich es fragwürdig, warum Heloise eine so tragende Rolle bekommt, wo gegen Ende deutlich wird, dass doch die Kriminalpolizei ihren Job auch ohne sie vollbringt.
Zudem häufen sich in einigen Passagen rassistische Aussagen und ins Visier geraten Verdächtige, die nicht der “Norm” entsprechen. Somit wird man beim Lesen häufig mit Klischees konfrontiert.

Die Auflösung konnte mich überraschen, wenn sie auch unspektakulär und auf einigen Seiten abgehandelt wurde. Für mich ist das Buch vielmehr Krimi- lastig, als dass ich es als Thriller betiteln würde, denn von grausamen Szenen wird man hier verschont.



Fazit:
Eine nicht aufkommende Spannung, die Arbeit mit Klischees und Rassismus haben mir zunehmend das Leseerlebnis verdorben. Wer bis zum Ende am Ball bleibt, darf aber noch auf eine unerwartete Auflösung hoffen.

Veröffentlicht am 26.06.2021

Schon einige Male gelesen

Still into you (Moonflower Bay 1)
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Inhalt:
Nach zehn Jahren kehrt Eve in ihre Heimatstadt zurück, um das Erbe ihrer Verwandtschaft anzutreten. Dabei ist sie nicht auf ihre Jugendliebe Sawyer vorbereitet, doch als er plötzlich vor ihr steht, ...

Inhalt:
Nach zehn Jahren kehrt Eve in ihre Heimatstadt zurück, um das Erbe ihrer Verwandtschaft anzutreten. Dabei ist sie nicht auf ihre Jugendliebe Sawyer vorbereitet, doch als er plötzlich vor ihr steht, wirbelt er alte Erinnerungen wieder auf...



Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, denn wir begleiten Eve bei der Ankunft in ihrer Heimatstadt. Dort wird sie vor einige neue Herausforderungen gestellt, wodurch die Liebesgeschichte zwar eine zentrale Rolle spielt, die Geschichte aber auch andere Aspekte bereithält.
Leider blieben die Figuren für mich blass und unscheinbar. Eve zeichnete sich durch nichts aus und Sawyer, der niedliche Polizist, oder was man zumindest anzunehmen vermag, verkörperte nichts. Hier hätte ich mir mehr Tiefe und Individualität gewünscht. Positiv aufgefallen sind mir die wechselnden Sichten der Protagonisten.
Warum Eve zehn Jahre ihrer Heimatstadt ferngeblieben ist, wird lediglich angerissen und erhält meiner Meinung nach nicht den Raum, den die Antwort gebraucht hätte. Dadurch konnte Eve auch mit ihrem Hintergrund nicht überzeugen.
Die Geschichte hat zwei wesentliche finale Motivationen, die jedem aufmerksamen Leser bereits von Beginn an klar sein werden. Auch wenn das Ende vorhersehbar ist, kann der Weg dorthin individuell und interessant erzählt sein, und so war auch diese Erzählung nicht schlecht. Mir hat jedoch das gewisse etwas gefehlt, dass sich von den anderen Geschichten des Genres auf dem Markt abhebt und so hatte ich das Gefühl, genau diese Geschichte mit der Rückkehr in eine Stadt und die Begegnung einer alten Liebe bereits einige Male gelesen zu haben.



Fazit:
Eine leichter Liebesroman, wie ich ihn aber leider schon einige Male gelesen habe. Überraschungen sucht man hier vergeblich.