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Veröffentlicht am 10.11.2021

Für Romantiker

Rokesby - Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft
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Darum geht‘s:
Die junge Cecilia lebt mit ihrem Vater im englischen Derbyshire. Ihr Bruder, zu dem sie ein liebevolles Verhältnis hat, dient der Krone im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und sie erwartet ...

Darum geht‘s:
Die junge Cecilia lebt mit ihrem Vater im englischen Derbyshire. Ihr Bruder, zu dem sie ein liebevolles Verhältnis hat, dient der Krone im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und sie erwartet jeweils sehnsüchtig seine Briefe. Als ein befreundeter Soldat ihr ebenfalls zu schreiben beginnt, entsteht eine innige Brieffreundschaft, die ihr Herz auch schon mal ins Stolpern bringt.

Als ihr Vater stirbt und sie kurz darauf erfährt, dass ihr Bruder schwer verwundet wurde, zögert sie nicht und macht sich auf die beschwerliche Reise, um ihrem Bruder in New York beizustehen. Im Lazarett angekommen, trifft sie jedoch nicht ihren Bruder an, sondern ihren attraktiven Brieffreund Captain Edward Rokesby, der im Koma liegt. Da es nur Anverwandten gestattet ist, die Verwundeten zu besuchen, gibt sich Cecilia als Captain Rokesbys Frau aus. Sie kümmert sich liebevoll um ihn – bis zu dem Tag, an dem er aus dem Koma erwacht und sich nicht daran erinnern kann, verheiratet zu sein. Cecilia versucht verzweifelt die Lüge aufrecht zu erhalten, in der Hoffnung mit der Hilfe des „Ehemannes“ ihren verschollenen Bruder zu finden.

So fand ich’s:
Es kommt hin und wieder vor, da braucht meine Seele eine Portion Romantik und ein klein wenig Kitsch. In so einem Moment kann ich unmöglich an einem verspielten Cover wie diesem einfach so vorbeigehen. Von diesem Titelbild geblendet habe ich dann erst nicht bemerkt, dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt. Aber letztendlich bereitete mir das keine Probleme und ich finde, dass man dieses Buch ohne weiteres als eigenständige Geschichte lesen kann.

Wie in diesem Genre üblich darf man nicht zu viel Tiefgang erwarten und die geschichtlichen Hintergründe spielen kaum eine Rolle. Es geht in erster Linie um eines: die Liebe. 😉 Cecilia mochte ich auf Anhieb sehr und ich bangte mit ihr zusammen um ihren Bruder, aber auch um ihr Liebesglück.
Obwohl der Erzählstil recht leicht gehalten ist, kam das Knistern zwischen den Protagonisten gut rüber. So war die Geschichte dann auch recht schnell gelesen und ich konnte die letzte Seite mit einem behaglichen Gefühl umblättern.

Alles in allem hat mir dieses Buch genau das gegeben, was mir vom Cover und der Kurzbeschreibung versprochen wurde: eine lockere, amüsante und vor allem gefühlvolle Geschichte fürs Herz – das ideale Zwischendurch-Buch für Romantiker.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Ein Buch wie eine warme Decke

Pandatage
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Darum geht‘s:
Seitdem Dannys Frau bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, ist nichts mehr wie es war. Vor allem sein Sohn Will bereitet ihm große Sorgen, da dieser seit dem Unfall kein Wort mehr gesprochen ...

Darum geht‘s:
Seitdem Dannys Frau bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, ist nichts mehr wie es war. Vor allem sein Sohn Will bereitet ihm große Sorgen, da dieser seit dem Unfall kein Wort mehr gesprochen hat. Als Danny, der schon im Verzug mit der Miete ist, auch noch seinen Job verliert, spitzt sich die Situation weiter zu. In seiner Verzweiflung kratzt er sein letztes Geld zusammen und kauft sich ein Pandakostüm in der Hoffnung, damit als Straßenkünstler Geld zu verdienen. Doch so einfach wie das aussieht, ist diese Arbeit nicht – erst recht nicht, wenn man wie Danny nicht tanzen kann. Unerwartete Hilfe bekommt er von Krystal, einer Pole-Tänzerin.

Seinem Sohn Will hat Danny nichts von seinen Sorgen und dem neuen „Job“ erzählt. Als er eines Tages als Panda verkleidet beobachtet wie Will von Mitschülern schikaniert wird, eilt er ihm zu Hilfe. Will fasst Vertrauen in den scheinbar unbekannten Pandabären und spricht seine ersten Worte seit dem Tod der Mutter. Danny traut sich nicht, sich zu erkennen zu geben, um diesen wertvollen Moment nicht zu zerstören. Wird das Pandakostüm den Vater und den Sohn einander wieder näherbringen?

So fand ich‘s:
Man hört öfter Mal die Beschreibung, ein Buch sei wie eine warme Decke. Und für mich gibt es kaum ein Buch, zu dem diese Umschreibung besser passen würde. „Pandatage“ hat mir tatsächlich unterhaltsame Lesestunden bereitet und mich gleichzeitig mit einem wohligen Gefühl eingehüllt.

Zwischendurch befand ich mich immer wieder Mal auf einer Gefühlsachterbahn. In einem Moment hatte ich einen dicken Kloß im Hals und feuchte Augen, um dann auf der nächsten Seite laut zu lachen. James Gould-Bourn ist ein Meister des Wortwitzes und er lässt seinen Protagonisten von einer schrägen Situation in die nächste schlittern. Auch wenn ich das eine oder andere Mal dachte, dass einem einzelnen niemals so viel zustoßen kann und die Figuren etwas zu schwarz-weiß gezeichnet sind, fiel es mir leicht, hier Fünfe gerade sein zu lassen und die Geschichte einfach nur zu genießen.

Ich war ein wenig traurig, dass am Ende des Buches meine „Pandatage“ gezählt waren und ich Danny und Co. zurücklassen musste. Jedenfalls bin ich sicher, dass jeder, der gerne lacht und herzerwärmende Geschichten mag, hier genau richtig ist.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Märchenhaft, phantasievoll, poetisch

Unsichtbar im hellen Licht
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Darum geht‘s:
Als Celeste aus einem verwirrenden Traum erwacht, findet sie sich in einem Kostümkorb wieder – in einem Kostümkorb eines Theaters, das sie noch nie vorher betreten hatte. Und warum nennen ...

Darum geht‘s:
Als Celeste aus einem verwirrenden Traum erwacht, findet sie sich in einem Kostümkorb wieder – in einem Kostümkorb eines Theaters, das sie noch nie vorher betreten hatte. Und warum nennen sie alle Marie und denken, sie sei eine Ballerina? Und wo ist ihre Familie? Seit ihrem seltsamen Traum ist einfach nichts mehr wie vorher. Auch der geheimnisvolle Mann im smaragdgrünen Anzug, der ihr ein Spiel vorschlägt, ist ihr vollkommen unbekannt. Ihr Gewinn wäre die Rettung aller, die sie liebt. Doch wie soll man ein Spiel gewinnen, dessen Regeln man nicht wirklich versteht? Und Celeste läuft die Zeit davon…

So fand ich‘s:
Am Anfang des Buches war ich genauso verwirrt wie die Protagonistin Celeste. Ich wusste nicht so recht wie mir geschah und ich muss zugeben, dass ich die ersten drei Kapitel ein zweites Mal gelesen habe. Trotz anfänglicher Konfusion hat mich Sally Gardners märchenhafte Erzählweise von der ersten Seite an gefangen genommen. So wollte ich dann auch nicht einfach so aufgeben und habe der Geschichte noch eine Chance gegeben. Und je länger ich las, umso angetaner war ich von Celeste und Maries Geschichte.

Mit jedem Kapitel wurden die Umstände, die Celestes Spiel mit dem Mann im smaragdgrünen Anzug umgaben, für mich immer nachvollziehbarer und ab einem gewissen Punkt hat mich dann auch ein richtiger Lesesog gepackt und das Kopfkino lief auf Hochtouren. In meiner Phantasie entstanden Szenerien wie aus der Glanzzeit von St. Petersburg mit seinen Palais, den verschneiten Straßen und Pferdeschlitten, gepaart mit den bunten Figuren aus einem Tim-Burton-Film. Zugegeben, eine etwas eigenwillige Mischung… Ich glaube aber, dass es der Autorin gut gefällt, wenn die Phantasie ihrer Leser Purzelbäume schlägt. Sie besticht jedenfalls mit einer sehr originellen und mit Liebe zum Detail dargestellten Imagination. Und das absolut passende Ende hat mich noch zusätzlich mit meinen Startschwierigkeiten versöhnt.

Rückblickend auf meine Anfangsschwierigkeiten hatte ich mich gefragt, ob ich das Buch Kindern ab 12 Jahren empfehlen würde. Tatsächlich muss ich zugeben, dass junge Leser möglicherweise viel lockerer und unbefangener an die Geschichte ran gehen und bereit sind, nicht gleich alles von Anfang an zu verstehen, sondern alles auf sich zukommen zu lassen. So gesehen, kann ich das Buch leichten Herzens allen jungen und älteren Lesern empfehlen, die gerne in Märchen eintauchen. Und wenn zu Beginn das eine oder andere verwirrend erscheint, haltet durch. Es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Facettenreiche Mischung aus Fantasie, Spannung und Humor

Wundersame Haustiere und wie man sie überlebt
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Darum geht‘s:
Martin möchte nach einem anstrengenden Geschäftstermin nur noch schnell nach Hause und entschließt sich daher, die Autobahn zu verlassen und den kürzeren Weg durch den Odenwald zu nehmen. ...

Darum geht‘s:
Martin möchte nach einem anstrengenden Geschäftstermin nur noch schnell nach Hause und entschließt sich daher, die Autobahn zu verlassen und den kürzeren Weg durch den Odenwald zu nehmen. Zu später Stunde hat er sich dann komplett verfahren. Als er auf ein einsames Haus trifft, hofft er dort Informationen über Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe zu bekommen. So findet er sich in einer mysteriösen Tierhandlung mit sonderbaren Wesen wieder. Ein Männlein, das Martin nur bis zum Bauchnabel reicht, erklärt ihm freundlich den Weg zu einem nahegelegenen Bed & Breakfast und schenkt ihm zum Abschied ein in Leder gebundenes Buch. Als Martin sich endlich hinlegen kann, ist er trotz des langen Tages hellwach und beginnt in dem Buch zu lesen…

Zusammen mit Martin taucht der Leser mit dieser Anthologie in sechzehn fantastische Geschichten über außergewöhnliche, merkwürdige und skurrile Tierwesen ein. Sie sind oft nicht das, was sie zu sein scheinen und eines haben alle gemeinsam: Man muss sich vor ihnen in Acht nehmen und sie mit Bedacht behandeln.

So fand ich‘s:
Als ich mit der Lektüre begonnen habe, erging es mir ähnlich wie Martin: Ich wollte vor dem Schlafengehen nur noch ein paar Seiten lesen. Aber schon die Rahmengeschichte, die in drei Teilen am Anfang, in der Mitte und am Ende des Buches erzählt wird, hat mir aufgezeigt, mit was für sonderbaren Wesen ich es in den Kurzgeschichten zu tun haben würde – und schon war ich wieder hellwach und die ersten Erzählungen waren fast schon zu rasch gelesen und die Nacht entsprechend kurz.

Die Geschichten sind alle sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Und auch wenn mich nicht alle gleich begeistern konnten (was ich bei Anthologien als normal sehe), finde ich, dass jede einzelne auf originelle und pfiffige Art und Weise erzählt wird und mit schier grenzenloser Fantasie besticht, die alles möglich werden lässt.

Gut gefallen hat mir auch, dass vor jeder Erzählung der jeweilige Autor kurz vorgestellt wird. Dieser kleine „Unterbruch“ hat es mir leicht gemacht, mich auf das nächste Abenteuer mit den wunderlichsten Wesen, die man sich vorstellen kann, einzulassen.

Jeder Schauplatz ist andersartig und bietet viel Raum für die unterschiedlichsten Atmosphären von humorvoll bis hin zu düster und ab und an auch ein wenig grausam, so dass für jeden Fantasy-Geschmack etwas dabei ist.

Mein Fazit: Diese Anthologie bietet kurzweilige Lesestunden mit einer facettenreichen Mischung aus Fantasie, Spannung und Humor.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Voller Spannung, Action und überraschenden Wendungen

Forgotten City (Band 1)
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Darum geht‘s:
Die Geschichte spielt auf unserer Erde in naher Zukunft. Als sich die durch den Klimawandel verursachte Nahrungsknappheit immer weiter zuspitzt, glauben Wissenschaftler, mit dem gentechnisch ...

Darum geht‘s:
Die Geschichte spielt auf unserer Erde in naher Zukunft. Als sich die durch den Klimawandel verursachte Nahrungsknappheit immer weiter zuspitzt, glauben Wissenschaftler, mit dem gentechnisch veränderten Hormon namens Waste eine Lösung gefunden zu haben. Doch das Hormon verursacht eine weltweite Katastrophe, bei der Fauna und Flora komplett außer Kontrolle geraten. Die Waste-verseuchte Luft, fleischfressende Würgepflanzen und bestialische Kreaturen machen das menschliche Leben auf der Erde so gut wie unmöglich.

In dieser unwirtlichen Welt wächst Kobi allein bei seinem Vater auf und ist überzeugt davon, dass sie beide die einzigen Überlebenden sind. Als sein Vater von einer Expedition, bei der er Nahrung und Medikamente besorgen wollte, nicht zurückkehrt, macht sich Kobi auf die Suche nach ihm. Anstelle seines Vaters trifft er jedoch auf weitere Überlebende und alles, woran er bis jetzt geglaubt hatte, gerät ins Wanken.

So fand ich‘s:
Dystopien haben für mich oft etwas Bedrückendes. Daher greife ich eher selten nach diesem Genre. Hier hatte mich jedoch das Cover angesprochen und als Fan von Kinder- und Jugendbüchern war ich durch die Kurzbeschreibung dann doch schnell angefixt. Es hat dann auch nur ein paar wenige Seiten gedauert bis ich mitten drin in war in der lebensgefährlichen Welt, die sich der Autor ausgedacht hat. Die Beschreibungen sind sehr bildlich und lebendig und der Erzählstil leicht verständlich, flüssig und altersgerecht.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ist so spannend, dass ich tatsächlich über die Seiten geflogen bin. Stellenweise kam ich fast außer Atem, da der Autor uns Lesern keine Pause gönnt. Und immer, wenn ich dachte, jetzt ist die Wahrheit raus, kam es dann doch wieder ganz anders. So viele Wendungen habe ich selten in einem Buch gelesen. Und trotzdem war alles in sich schlüssig. Das Einzige, was mich ein wenig irritiert hatte, war das Auftreten der Kids. Sie wirkten immer wieder mal „zu erwachsen“ auf mich. Man könnte dieses Verhalten womöglich angesichts der Verhältnisse, in denen die Kinder aufwachsen, erklären. Trotzdem empfand ich die eine oder andere Szene etwas befremdlich.

Obwohl die Geschichte vorerst auserzählt und daher für mich auch rund ist, hat das Buch ein „loses Ende“ und alles deutet auf eine Fortsetzung hin. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch ein zweiter Teil lesenswert ist und bin gespannt, ob der Autor es schafft, das hohe Erzähltempo und die Spannung weiterhin so aufrecht zu erhalten.

Fazit: Ich habe in „Forgotten City“ sehr spannende Lesestunden erlebt und kann das Buch ohne Zögern allen empfehlen, die gerne Jugendabenteuer lesen.

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