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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

Verwirrende Zeitzuordnung

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Corinne verschwindet eines Abends spurlos. 10 Jahre später wird erneut eine junge Frau vermisst. Die Parallelen sind unübersehbar, da sie beide im Wald eines kleinen, verschlafenen Örtchens zuletzt gesehen ...

Corinne verschwindet eines Abends spurlos. 10 Jahre später wird erneut eine junge Frau vermisst. Die Parallelen sind unübersehbar, da sie beide im Wald eines kleinen, verschlafenen Örtchens zuletzt gesehen wurden.

Die Geschichte wird aus Nicolettes Sicht erzählt, jedoch auf verschiedenen Zeitebenen. Neu war, dass die Geschichte von hinten erzählt wurde und von Seite zu Seite näher an den Tag des Verschwindens der jungen Frau rückte.
Leider machte es diese Erzählweise für mich teilweise so undurchsichtig, dass ich erst viele Seiten später bemerkte, was ich da eigentlich vor einer Stunde gelesen hatte. Die Puzzleteile waren alle da, jedoch für mich kaum zusammensetzbar.

Die Charaktere wirkten alle ziemlich distanziert, sodass es mir nicht möglich war, zu einem von ihnen eine nähere Bindung aufzubauen. Jeder trug so viele Geheimnisse mit sich, die den Charakter nicht einfach nur geheimnisvoll, sondern unnahbar machten. Auch Nicolette blieb dadurch sehr blass und war nicht zu greifen. Einzig zu Nicolettes und Daniels Vater konnte ich Sympathie aufbauen, da er durch seine Demenz Emotionen in mir auslöste. Schade.

Der Schreibstil an sich sehr flüssig und leicht verständlich, sodass man sich voll und ganz auf das Geschriebene konzentrieren kann. Leider waren die zeitlichen Zuordnungen auch dadurch nicht auffangbar.

Die Spannung war nur minimal zu spüren und baute sich lediglich in den letzten 20–30 Seiten auf. Daher würde ich hier nicht von einem Thriller, sondern von einem Roman mit ein paar wenigen Spannungsmomenten sprechen.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Leider nicht sehr überzeugend

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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Jane braucht dringend einen Tapetenwechsel und sieht sich wenig später in einem hochmodernen, schicken, neuem Heim. Obwohl der Vermieter und Architekt des Hauses ungewöhnliche Ansprüche an seine Mieter ...

Jane braucht dringend einen Tapetenwechsel und sieht sich wenig später in einem hochmodernen, schicken, neuem Heim. Obwohl der Vermieter und Architekt des Hauses ungewöhnliche Ansprüche an seine Mieter stellt, ist ihm Jane sofort verfallen.
Doch sie merkt schnell, dass irgendwas nicht stimmt. Ihre Vormieterin starb im Haus und zu allem Übel sah sie ihr erschreckend ähnlich.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen aus der Perspektive von Jane und Emma geschildert. Die Erzählweise ist an sich sehr spannend, da immer mehr Zahnrädchen ineinander greifen und von Seite zu Seite neue Erkenntnisse zu Tage gefördert werden.

Die beiden Protagonistinnen waren einigermaßen rund erzählt, auch wenn sie nicht immer nachvollziehbar handelten. Emotional war es mir jedoch nicht möglich, eine nähere Bindung zu einer der beiden aufzubauen, da eine gewisse Distanz stets gewahrt wurde.

Für mich blieb die Spannung leider zu sehr auf der Strecke. Hin und wieder gab es einzelne Momente, die den Spannungsbogen anzogen, jedoch nie komplett durchspannen konnten. Und auch wenn die Geschichte stellenweise sehr atmosphärisch war, fehlte mir einfach der Nervenkitzel.

Das Ende war zwar nachvollziehbar, dennoch wirkte es eher willkürlich als überraschend.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Spurlos verschwunden?

Der Junge aus dem Wald
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Wilde wird als kleiner Junge eines Tages im Wald gefunden. Niemand weiß, wo er herkommt, seine eigenen Erinnerungen sind schwammig.
Als in der Nähe des Waldes Jahre später zwei weitere Teenager verschwinden, ...

Wilde wird als kleiner Junge eines Tages im Wald gefunden. Niemand weiß, wo er herkommt, seine eigenen Erinnerungen sind schwammig.
Als in der Nähe des Waldes Jahre später zwei weitere Teenager verschwinden, nimmt sich Wilde diesem Fall an.
Ein verstricktes Versteckspiel, hinter dem weit mehr als nur die verschwundenen Teenager stecken, beginnt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und liest sich kurzweilig, sodass sich der Leser voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren kann.

Die gefühlt unzähligen Charaktere werden meistens nur oberflächlich in die Geschichte eingeführt und bleiben, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, sehr blass.
Auch die Hauptcharaktere sind ein wenig schwammig beschrieben. Ein paar Hintergrundinformationen dringen durch, sodass man gerade genug Futter hat, um einige Handlungen nachvollziehen zu können.
Hier hätte ich mir ein wenig mehr Details zu Wildes Figur gewünscht, da sie an sich sehr spannend ist.

Die Spannungskurve war ein ständiges Auf und Ab, die rückblickend durch viele langatmige Stellen leider nie wirklich fesseln konnte.

Auch wenn es sich bei "Der Junge aus dem Wald" nicht um einen rasanten Thriller handelt, ist die Geschichte dennoch kurzweilig und hat mich durch den Charakter von Wild bei der Stange halten können.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Teilweise ausbleibende Spannung

Bis ihr sie findet
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Sieben Jugendliche treffen sich im Wald und wollen ein nettes Campingwochenende erleben. Für Alkohol, Drogen und eine Menge körperliche Anziehung ist gesorgt. Doch am nächsten Morgen sind es nur noch sechs ...

Sieben Jugendliche treffen sich im Wald und wollen ein nettes Campingwochenende erleben. Für Alkohol, Drogen und eine Menge körperliche Anziehung ist gesorgt. Doch am nächsten Morgen sind es nur noch sechs Jugendliche, die Jüngste von ihnen bleibt vermeintlich spurlos verschwunden. 30 Jahre später taucht ihr Skelett auf – an einer Stelle, die nur die sieben Jugendlichen kannten. Was ist damals passiert?

Die Geschichte wird in zwei Zeitspannen erzählt. Einmal in der jetzigen Zeit, in der die Suche nach dem Mörder der verschwundenen Aurora und die Freundschaft der damaligen Clique im Mittelpunkt steht. Ein weiterer Erzählstrang befasst sich mit jener verhängnisvollen Nacht, in der Aurora verschwunden ist. Hier wird auf die Sicht fast aller Anwesenden eingegangen, sodass man einen allumfassenderen Blick der damaligen Situation bekommt.

Die Charaktere sind allesamt nur oberflächlich umrissen und scheinen keineswegs greifbar zu sein. Im Grunde könnte jeder Auroras Mörder sein, da man zu keinem der Personen eine nähere Bindung aufbauen kann. Auch nicht zum Ermittler, der einige Geheimnisse zu haben scheint.

Für einen Krimi ist die Spannung weitestgehend ausreichend, aber irgendwie fehlte mir leider was. Die Charaktere waren zu undurchsichtig, ich konnte zu keinem eine nähere Bindung aufbauen oder Empathie/Sympathie entwickeln.

Die Auflösung ist nachvollziehbar, kommt aber überraschend. Gefühlt hätte es jeder sein können, da man allen hätte zutrauen können, Aurora auf dem Gewissen zu haben.

Ein solider Krimi, dessen Fokusthema – Drogen – mich einfach nur nicht sonderlich mitreißen konnte, da es gefühlt als Ausrede für alles hinhalten kann.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Leider immer vorhersehbarer

Mein Herz so schwarz
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Sie steht am Rande der Klippen, trägt ein strahlend weißes Brautkleid, der Schleier tanzt im Wind – und sie springt. Doch was hat Evie dazu gebracht, am vermeintlich schönsten Tag ihres Lebens, in den ...

Sie steht am Rande der Klippen, trägt ein strahlend weißes Brautkleid, der Schleier tanzt im Wind – und sie springt. Doch was hat Evie dazu gebracht, am vermeintlich schönsten Tag ihres Lebens, in den Tod zu springen? Zurück lässt sie einen Ehemann, der nicht so recht glauben will, dass das ein Selbstmord war. Zusammen mit der besten Freundin der Braut, macht er sich auf Spurensuche.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven und in unterschiedlichen Zeitabschnitten erzählt. Der Leser befindet sich sowohl im Hier und Jetzt, wo er durch Rebecca – die beste Freundin von Evie – durch die Geschichte geführt wird, als auch in der Vergangenheit, in der nicht nur Rebeccas, sondern auch Evies Sicht geschildert wird.

Die Charakterzüge der einzelnen Personen werden schnell klar, da durch Rückblicke relevanter Szenen das Puzzle nach und nach zusammengesetzt wird.

Der Schreibstil an sich ist sehr unaufgeregt und hält sich nicht mit unnötigen Füllwörtern auf, sodass man sich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren kann. Allerdings ist da nicht wirklich viel, was in den Fokus rücken könnte. Die Spannung blieb für mich leider gänzlich auf der Strecke. Das Buch liest sich für mich vielmehr wie ein Roman, der sich um Geheimnisse und Trauerbewältigung befasst. Von einer Psychothriller-Atmosphäre kann in meinen Augen nicht die Rede sein.

Da die Geschichte nicht komplett neu gedacht ist, wurde mir – nach einer Fehlvermutung – ziemlich schnell bewusst, in welche Richtung es gehen wird. Somit war die Auflösung keine Überraschung, sondern vielmehr offensichtlich.

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