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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2022

Zu wenig Spannung, zu flache Charaktere

Bestechung
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Alle Justizthriller von John Grisham, die ich bisher gelesen hatte, fand ich sehr interessant und spannend, zumal der Autor sich in diesem Bereich bestens auskennt, weil er vor seiner schriftstellerischen ...

Alle Justizthriller von John Grisham, die ich bisher gelesen hatte, fand ich sehr interessant und spannend, zumal der Autor sich in diesem Bereich bestens auskennt, weil er vor seiner schriftstellerischen Tätigkeit selbst als Anwalt tätig war.
Leider konnte mich „Bestechung“ nicht überzeugen, obwohl mich das Thema sehr interessierte. Neben einer gierigen Richterin, die sich in das organisierte Verbrechen hineinziehen lässt, ist auch ein Indianerstamm in den Fall verwickelt. Indianerreservate in den USA regeln aber ihre Angelegenheiten selbstständig und so ist die rechtliche Situation wenn eine Behörde in einem Fall ermittelt, der auch das Reservat betrifft nicht ganz einfach. Das hat mich neugierig gemacht.
Das Ermittlerpaar Lacy Stolz und Hugo Hatch ermitteln für die Rechtsaufsichtsbehörde in Florida, nachdem gegen die Richterin Claudia McDover eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht wurde. Nicht nur für die beiden Beamten wird die Ermittlung gefährlicher als erwartet auch der Whistleblower gerät in Lebensgefahr, denn die Strippenzieher bei der sogenannten Küstenmafia möchten sich ihre Geschäfte nicht zerstören lassen.
Leider bleibt die Spannung bei diesem Fall völlig auf der Strecke. Grisham schreibt fast schon dokumentarisch. Es gibt keine großen Überraschungen und auch die Protagonisten kamen mir nicht wirklich nahe. Da bin ich von Grisham Besseres gewohnt.
Die Vertonung des Hörbuchs hat mir gut gefallen. Beim Buch hätte ich wahrscheinlich abgebrochen.

Keine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Leider nicht mein Buch

Ein unendlich kurzer Sommer
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Der Klappentext versprach ein luftig leichtes Sommerbuch über 2. bzw 3. Chancen. Das tolle Cover auf dem wohl Protagonistin Lale zu sehen ist, verstärkte meine Vorfreude.

Leider habe ich etwas anderes ...

Der Klappentext versprach ein luftig leichtes Sommerbuch über 2. bzw 3. Chancen. Das tolle Cover auf dem wohl Protagonistin Lale zu sehen ist, verstärkte meine Vorfreude.

Leider habe ich etwas anderes bekommen, was mir nicht so gut gefallen hat.

Zum Inhalt:

Lale bricht aus ihrem Alltag aus, indem sie einfach in einen Zug steigt und bis zur Endstation fährt. Dann begegnet sie durch Zufall Gustav, der sie auf seinen heruntergekommenen Campingplatz mitnimmt. Arbeit gegen Kost und Logie. So ist der Deal. Ganz nebenbei bekommt der wortkarge alte Mann noch etwas Gesellschaft und Lale kann beim Anpacken wunderbar verdrängen.

Christophe lebt auf der Insel La Réunion und hat gerade die Beerdigung seiner Mutter hinter sich gebracht. Beim Ausmisten entdeckt er einen Brief und, dass er im fernen Deutschland einen Vater hat, von dem er sein Leben lang nichts wusste. Dieser ihm unbekannte Vater ist Gustav, zu dem sich Christophe jetzt auf den Weg macht.

Jeder der Protagonisten hat sein Päckchen zu tragen. Lale hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich, dass sie noch nicht verarbeitet hat und kann nicht einfach in ihren Alltag zurückkehren . Gustav's Gesundheit ist schwer angeschlagen, und Christophe muss erst einmal den Schock überwinden, dass seine Mutter ihm ahrelang seinen richtigen Vater vorenthalten hat.

Meine Meinung:

Leider stellte sich für mich über viele Seiten der richtige Lesefluss einfach nciht ein. Nach ca. 150 Seiten war ich kurz davor abzubrechen.

Das Setting,war einfach grauselig, ein heruntergekommener Campingplatz mit Schimmel an den Wänden und verstopften Klos. Ich konnte mir diesen Platz sehr gut vorstellen und war total abgetörnt. Da war mir der See dann auch egal..

Lale als Protagonistin mochte ich nicht. Sie war auf der einen Seite kindisch auf der anderen Seite fand ich ihr Handeln einfach daneben. Mit Mitte 30 erwarte ich ein erwachseneres Auftreten.

Christophe fand ich ganz nett aber insgesamt blass,

Am liebsten mochte ich noch den jugendlcihen Nachbarn Flo und Gustav's alten Freund James.Die Beiden brachten etwas Schwung in die Geschichte, die ansonsten doch sehr dahinplätscherte.

Außerdem fehlte dem Roman die Leichtigkeit, die ich erwartet hatte. Stattdessen gab es Schwere und Melancholie und viele alberne Szenen, auf die ich auch gut hätte verzichten können. Schade!

Auch wenn das Buch vielen Leser*innen richtig gut gefallen hat, hat es meinen Geschmack leider nicht getroffen.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Überschätzt?

Offene See
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Ich bin mit hohen Erwartungen an diesen Roman herangegangen, nachdem ich zuvor so viele Lobeshymnen gehört hatte.

Wie man schon heraushört, ist meine Meinung zu dem Buch eine andere, aber dazu mehr im ...

Ich bin mit hohen Erwartungen an diesen Roman herangegangen, nachdem ich zuvor so viele Lobeshymnen gehört hatte.

Wie man schon heraushört, ist meine Meinung zu dem Buch eine andere, aber dazu mehr im Fazit.



Zum Inhalt:

Die Geschichte spielt im Jahr 1946, kurz nach dem Krieg.

Der junge Robert kommt aus einem Bergarbeiterdorf im Norden Englands, und es steht außer Frage, dass er einmal Bergmann wie sein Vater werden soll. Robert, der die Natur liebt, graust sich vor der Vorstellung ein Leben unter Tage Fristen zu müssen, sieht aber eigentlich keine Alternative für sich. Vor dem Eintritt in die Arbeitswelt erbittet er sich aber eine Auszeit von seinen Eltern und setzt sein Vorhaben um, eine Zeit lang an der Küste Englands entlang zu wandern. Auf seiner Wanderschaft trifft er auf die wesentlich ältere Dulcie. Er übernachtet auf ihrem Grundstück aber anstatt dass er schnell wieder weiterzieht, hält es Robert bei dieser besonderen und unkonventionellen Frau, und sein Aufenthalt wird immer länger. Er betätigt sich handwerklich und wird dafür reichlich mit Köstlichkeiten aus dem Garten und Leckereien, an die Dulcie über ihren großen Bekanntenkreis gekommen ist, entlohnt. Außerdem bereichern ihn die Gespräche mit Dulcie und ändern seine Sicht auf die Welt.



Benjamin Myers schreibt wirklich schön, und man merkt das er aus der Lyrik kommt. Seine Naturbeschreibungen sind sehr detailverliebt, poetisch und…..endlos. Was fehlt ist Handlung. Es passiert über Ich glaube 150 Seiten quasi nichts, außer das ausgiebig geschlemmt wird, was in Nachkriegszeiten auch mit hervorragender Vernetzung im Dorf schon erstaunlich ist und der Beschreibung jedes Grashalms. Ich war mehrfach kurz davor abzubrechen, konnte mich dann aber doch nicht dazu entschließen. Nach dieser Durststrecke fand ich das Buch dann auch wieder interessanter, denn es passierte endlich etwas. Bei seinen Handwerkerarbeiten macht Robert eine Entdeckung und lernt dadurch auch Dulcie‘s Vergangenheit kennen. Den Rest des Buches habe ich dann nicht mehr als so zäh empfunden, wie den Anfang, aber Begeisterung sieht tatsächlich anders aus.

Robert als Charakter war mir ganz sympathisch. Er war ein naturliebender, unerfahrener, naiver junger Mann auf der Suche nach sich selbst. Dulcie hatte oft etwas oberlehrerhaftes, was mir zeitweise auf die Nerven ging.



Den Hype, den dieses Buch ausgelöst hat, kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich fand es nicht schlecht, aber es hat mich auch nicht wirklich vom Hocker gerissen. Nach den hohen Erwartungen war es wohl eher eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Sperrig

Die Nacht des Feuers
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Als ich den Krimi begonnen habe, war mir nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt und darüberhinaus auch schon um den 10. Teil dieser Reihe rund um die Polizistin Ann Lindell.

Die Idylle auf ...

Als ich den Krimi begonnen habe, war mir nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt und darüberhinaus auch schon um den 10. Teil dieser Reihe rund um die Polizistin Ann Lindell.

Die Idylle auf dem Cover trügt und passt so gar nicht zum düsteren Setting im schwedischen Uppland , wo sich Ann Lindell , nachdem sie ihren Job bei der Polizei quittiert hat, in einem kleinen Dorf namens Tilltorp eine neue Existenz aufgebaut hat. Nachdem die Schule einer Brandstiftung zum Opfer fällt und die Tat ganz offensichtlich rassistisch bedingt ist, kann die Polizistin in Ann, die sie immer noch ist nicht anders, als sich ein bisschen „umzuhören“. Das kommt im Dorf nicht gut an und sie erhält eindeutige Drohungen. Trotzdem steht sie weiterhin mit ihrem Ex Kollegen Sammy in Kontakt, der von ihrem Ermittlungsgespür profitiert, auch als es einen weiteren Brand gibt und Sprengstoff verschwindet.

Was dem Autor gut gelingt, ist diese düstere Atmosphäre zu beschreiben. Im Dorf weiß man nach der Tat nicht mehr, wem man noch trauen kann.

Ann ist eine Person mit Ecken und Kanten, ausgeschieden aus dem Polizeidienst, um ihre Alkoholsucht in den Griff zu bekommen und durch das Landleben vielleicht wieder zu sich selbst zu finden. Sammy beneidet sie ein bisschen darum, denn auch sein Leben scheint aus den Fugen geraten zu sein. Auch er war mir ganz sympathisch.

Der Einstieg war allerdings schwierig für mich. Die Vielzahl der Personen, der sperrige Schreibstil und jede Menge Nebensächlichkeiten die miterzählt wurden ohne die Geschichte voranzutreiben, machten es mir schwer dabeizubleiben. Ich merkte beim Lesen immer wieder wie meine Gedanken abschweiften und ich einen Satz oder eine Passage erneut lesen musste. Auch die Spannung habe ich vermisst und die Auflösung am Ende war nicht wirklich eine Überraschung.

Das Lesevergnügen hielt sich aufgrund der holprigen Sprache in Grenzen, auch wenn ich mich mit der Zeit ein wenig daran gewöhnt hatte. Es war ein Krimi, der mit seiner Gesellschaftskritik an dem Staat Schweden den Finger in die Wunde legte und aus dem man bestimmt mehr hätte machen können.

Sehr schade, aber leider nur ein 2,5 Sterne Buch für mich.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Leider nicht mein Buch

Der Panzer des Hummers
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Der Panzer des Hummers“, ein moderner Familienroman von Caroline Albertine Minor lässt mich ratlos zurück.

Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich die Geschwister Ea, Sidsel und Niels entfremdet. Ea, die ...

Der Panzer des Hummers“, ein moderner Familienroman von Caroline Albertine Minor lässt mich ratlos zurück.

Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich die Geschwister Ea, Sidsel und Niels entfremdet. Ea, die Älteste lebt mit ihrem Lebensgefährten und dessen Tochter aus 1. Ehe in San Francisco. Sidsel lebt mit ihrer unehelichen Tochter in Kopenhagen, wo sie als Restauratorin eines Museums arbeitet und Niels, der Rastloseste der Geschwister arbeitet mal hier mal dort, bevor er wieder weiterzieht. Im Zeitrahmen des Roman‘s befindet er sich gerade ebenfalls in Kopenhagen und verdient sein Geld als Plakatierer.

Neben den Geschwistern wäre auch noch Beatrice als eine Protagonistin zu nennen. Sie schafft in ihrer Eigenschaft als Seherin einen Kontakt zwischen Ea und ihrer verstorbenen Mutter Charlotte, wobei sich während der Sitzung unerwartet auch der verstorbene Vater zu Wort meldet. Diese esoterisch anmutenden Szenen waren so gar nichts für mich, und ich habe sie in der Folge auch mehr oder weniger überlesen.



In dem Roman werden nur wenige Tage im Leben der handelnden Personen abwechselnd erzählt. Alle sind in gewisser Weise mit ihrem Leben unzufrieden. Es werden verschiedenste Themen wie z.B Lebensentwürfe, Elternschaft angerissen. Mir fehlte aber tatsächlich der rote Faden in der Erzählung, die sie zu einer zusammenhängenden Geschichte verknüpft hätte. Ein Interview am Ende des Buches erklärt, warum die Autorin die Geschichte in dieser Form erzählt. Der Roman bleibt für mich dennoch rätselhaft und erreicht mich nicht. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin geschickt mit Metaphern arbeitet, die mir meistens sehr gut gefallen haben. Den bildhaften Schreibstil der Autorin fand ich überzeugend, auch wenn es zwei Mal sehr derbe Bilder gab, die regelrechten Ekel bei mir erzeugt haben.



Mein Fazit:

Es war leider nicht mein Buch. Trotz des schönen Sprachstils konnte ich inhaltlich mit dem Roman wenig anfangen. Ich habe den Roman wohl nicht wirklich verstanden und mir fehlte ein roter Faden.

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