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Veröffentlicht am 08.09.2021

Kurz und knapp

Fledermäuse ganz nah
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50 europäische Fledermausarten werden in Fledermäuse ganz nah vorgestellt. Jedes Portrait enthält eine allgemeine Beschreibung der Tiere, Hinweise auf Verbreitung, Lebensweise und eventuelles Wanderungsverhalten. ...

50 europäische Fledermausarten werden in Fledermäuse ganz nah vorgestellt. Jedes Portrait enthält eine allgemeine Beschreibung der Tiere, Hinweise auf Verbreitung, Lebensweise und eventuelles Wanderungsverhalten. Zusätzlich wird die Frequenz angegeben, mit denen sie anhand eines Batdetectors identifiziert werden können. Viele der Beschreibungen enthalten Fotografien, allerdings bin ich einer Fledermaus noch nie so nahe gekommen, dass ich sie anhand einer Fotografie bestimmen könnte.
Neben den einzelnen Porträts enthält das kleine Büchlein Tipps und Hinweise darauf wo man Fledermäuse am Besten finden kann. Auch auf Fledermausdetektoren wird eingegangen.
Auf das Kapitel für Profis hätte man gut verzichten können. Für den Bestimmungslaien ist es wenig hilfreich, da die dort erwähnten Methoden nur Fachleuten mit den entsprechenden Genehmigungen erlaubt sind.
Dem Laien, für den das Buch gedacht ist, wird die Bestimmung anhand äußerer Kennzeichnung vermutlich nur dann gelingen, wenn das Tier sehr nahe kommt, entweder verletzt, tot, oder schlafend auf dem Dachboden.
Aber Fledermausdetektoren sind nicht teuer und bewaffnet mit diesem Buch und einem dieser Geräte dürfte auch der Laie Spaß am Entdecken und Bestimmen haben.
Am Ende von Fledermäuse ganz nah beschäftigt sich der Autor mit dem gesetzlichen Schutz sowie den unterschiedlichen Schutzkategorien für Fledermäuse. Kurz wird auch auf die Übertragungsgefahr von COVID-19 eingegangen, allerdings hätte man dieses Kapitel auch auf andere Krankheiten (beispielsweise die Tollwut) ausweiten können.
Fledermäuse ganz nah enthält auf wenigen Seiten viele Informationen zu den in Europa heimischen Fledermäusen und gibt Einblicke in selten wahrgenommene Lebewesen, deren Beobachtung und Entdeckung ein kleines Erlebnis sein kann.

Veröffentlicht am 08.09.2021

Wenig Lebensraum, viel Schmetterling

Heimische Schmetterlinge in ihren Lebensräumen
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Schmetterlinge sind Tiere, die nimmt man aus den Augenwinkeln wahr und erkennt, dass es sich um Schmetterlinge handelt. Vielleicht kann man auch noch das Tagpfauenauge und den Zitronenfalter als Art erkennen ...

Schmetterlinge sind Tiere, die nimmt man aus den Augenwinkeln wahr und erkennt, dass es sich um Schmetterlinge handelt. Vielleicht kann man auch noch das Tagpfauenauge und den Zitronenfalter als Art erkennen und dann? Ganz zu schweigen von den Nachtfaltern, die gerne und oft und zu Unrecht als motten bezeichnet werden.
Heimische Schmetterlinge in ihren Lebensräumen stellt nun auf kurze, aber informative Art die heimischen Schmetterlinge vor … über 3000 und viele hat man vermutlich noch nie gesehen und wenn, vermutlich nicht erkannt. Die Portraits sind kurz (und lassen manche interessante Lebensweise einiger Arten doch sehr kurz erscheinen, meiner Meinung nach hätten beispielsweise Totenkopfschwärmer und diverse Ameisenbläulinge mehr Text verdient, aber das ist meine persönliche Meinung und würde den Rahmen des Buchs sprengen, da es eher eine Art Fotobestimmungsbuch ist) und gut bebildert (auch wenn die Beschriftung der Bilder zu wünschen übrig lässt, ein paar mehr Informationen wären hilfreich gewesen). und was die Lebensräume anbelangt. Ich habe eine andere Aufteilung erwartet, eher etwas nach dem Motto: Vorstellung der Lebensräume, gefolgt von den darin zu findenden Arten.
Aber die Gliederung stellt erst die Lebensräume vor und dann die Schmetterlinge. Das finde ich ungewohnt und auch nicht passend, da die Lebensräume nur wenige Seiten einnehmen und die Schmetterlinge selbst danach nach Familien geordnet einen eigenen Teil des Buchs einnehmen. Der Teil mit den Lebensräumen wirkt auch eher zusammengestöpselt und lieblos, zu kurz um wirklich informativ zu sein.
In der Einleitung finden sich allgemeine Beschreibungen zu Körperbau und Lebensweise der Schmetterlingen, Wanderungsverhalten (nicht nur der amerikanische Monarch unternimmt generationenüberdauernde Wanderungen) und auch auf die Feinde der Schmetterlinge wird eingegangen (aber das hätte man sich auch sparen können, das würde ein eigenes Buch füllen können). Natürlich fehlen auch die menschgemachten Gefährdungsursachen der Schmetterlinge fehlt nicht.
Die Vorstellung der Schmetterlinge erhebt keine Vollständigkeit, es gibt zu viele. Vielleicht hätte es dem Buch noch besser getan sich auf weitaus weniger Arten zu beschränken, diesen dafür mehr Platz einzuräumen und in Bild und Text auf die Unterschiede zu den ähnlich aussehenden Arten einzugehen. Bei manchen Arten unterscheiden sich auch die Geschlechter und bei den Abbildungen ist nicht immer alles zu sehen. Artbeschreibung, Raube, Puppe, adultes Tier in beiderlei Geschlechtern (wenn ein Dimorphismus besteht), das wäre ideal gewesen.
Am Ende des Buchs gibt es weiteführende Literatur und Internetseiten, wobei die Nachtfalter doch etwas unterschlagen werden … als ob sich niemand für diese interessante Tiergruppe interessieren würde.
Wer sich an schönen Schmetterlingsbildern erfreuen möchte und auch eher unbekannte Arten entdecken möchte (oder ungewöhnliche, wie die Kupferglucke, bei der ich mir schwer tue überhaupt irgendwelche Konturen zu entdecken ..).
Als Bestimmungsbuch ist es bedingt geeignet, da Lebensräume und Arten getrennt voneinander behandelt werden, was die Bestimmung etwas erschwert.
Aus einem Grund hat mir das Buch aber gut gefallen: Es sind die Fotos, durch die das Buch einen Platz im Regal ergattert hat, denn zum Anschauen ist es ein schönes Buch.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Ungewöhnlicher Pathologiethriller

Tote schweigen nie
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Natürlich war mein erster Gedanke ein anderer, und ich bin nicht enttäuscht, dass ich getäuscht wurde. Ich dachte, dass es sich bei "Tote schweigen nie" um einen Thriller handelt, in dem eine Forensik-Assistentin ...

Natürlich war mein erster Gedanke ein anderer, und ich bin nicht enttäuscht, dass ich getäuscht wurde. Ich dachte, dass es sich bei "Tote schweigen nie" um einen Thriller handelt, in dem eine Forensik-Assistentin mit Toten reden kann und diese ihr helfen, Verbrechen zu klären. Nun ja, Cassie Raven spricht mit den Toten (und manchmal sprechen sie auch), aber darum geht es gar nicht.
Cassie Raven ist nicht nur vom Aussehen her ein schräger, aber liebenswerter Charakter, die anderen helfen will, selbst wenn sie tot sind. und wenn es sich bei der Toten um eine gute Mentorin handelt, dann ist es selbstverständlich, dass Cassie mehr über die Todesursache herausfinden will.
Eher unfreiwillig hilft ihr anfangs DS Flyte, doch die beiden werden ein gut agierendes Team, welche auch das Potential haben könnte zu Freundinnen zu werden (und ich erlaube mir einfach mal auf die Zweideutigkeit dieser Aussage hinzuweisen).
Interessante Hauptdarsteller sind aber nur ein kleiner Teil, welche diesen Thriller lesenswert macht. Auch der Fall selber ist spannend (und wendungsreich) und hat die eine oder andere Überraschung parat. Kurzweilige, niemals langweilende Unterhaltung wird geboten und man ist gespannt darauf, mehr von den beiden zu lesen.
Wer denkt, dass man dem beliebten Pathologie-Krimis nicht noch eine Nuance abgewinnen kann wird sehr überrascht werden.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

80erJahre Fantasy in modernem Gewand

Der dunkle Kristall - Ära der Schatten
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Die Netflixserie DER DUNKLE KRISTALL- ÄRA DES WIDERSTANDS basiert auf den Romanen von J. M. Lee, dessen erster von vier Bänden, "Ära der Schatten" inzwischen auch in deutscher Übersetzung vorliegt.
Darin ...

Die Netflixserie DER DUNKLE KRISTALL- ÄRA DES WIDERSTANDS basiert auf den Romanen von J. M. Lee, dessen erster von vier Bänden, "Ära der Schatten" inzwischen auch in deutscher Übersetzung vorliegt.
Darin versucht Gelfling Naia, ihren verschwundenen Bruder zu finden, der einer schrecklichen Intrige zum Opfer gefallen ist. Dabei deckt sie ein entsetzliches Verbrechen auf, welches die Welt Thra für immer verändern wird.
Man muss den Film nicht kennen, der Zugang zur Welt fällt nicht schwer, wenn es auch keine Menschen gibt sondern erschreckende Wese wie die Skekse, die zierlichen Gelflinge oder die kartoffelköpfigen Podlinger.
Kreativ, spannend, liebenswerte Charaktere (oder bösartige) J. M. Lee ist ein fabelhafter Reihenauftakt gelungen, der neugierig darauf macht wie es weiter geht. Abgesehen von den Intrigen und Verbrechen der Skekse und den Abenteuern der Gelflinge hat die Welt Thra bestimmt noch das eine oder andere zu bieten.
Fantasy-Freunde werden sehr viel Spaß an der (Buch)Serie haben.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Guter Reihenauftakt

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Der Aufbruch ist der Auftakt einer erfolgreichen Fantasyserie, die es schon seit einiger Zeit in den USA gibt. Manchmal ist es wirklich erstaunlich, dass so manches Juwel lange braucht um den Weg nach ...

Der Aufbruch ist der Auftakt einer erfolgreichen Fantasyserie, die es schon seit einiger Zeit in den USA gibt. Manchmal ist es wirklich erstaunlich, dass so manches Juwel lange braucht um den Weg nach Deutschland zu finden.
Andererseits ist das Thema Zauberschule seit Harry Potter auf der einen Seite sehr populär geworden, auf der anderen Seite muss sich jedes Buch mit HP vergleichen. Bei Keeper of the Lost Cities ist man versucht Vergleiche anzustellen, aber es gelingt nicht, da beide Buchreihen vollkommen unterschiedlich sind und es in Shannon Messengers Reihe zwar auch eine Zauberschule gibt, diese aber nicht so präsent ist wie bei J. K. Rowlings. Ein Großteil der Geschichte spielt außerhalb der Schule und ist zum einen sehr spannend, aber auch sehr geheimnisvoll und ein echter Pageturner. Die Charaktere sind gut gezeichnet, ihr Verhalten nachvollziehbar und die magischen Möglichkeiten spiegeln die Kreativität der Autorin wieder.
Wer denkt, dass man es hier mit einem Buch für junge Mädchen zu tun hat wird vielleicht erfreut sein zu lesen, dass es meiner Meinung nach durchaus auch für ältere "Semester" jeglichen Geschlechts geeignet ist, solange man sich für magische Geschichten über Freundschaft und Loyalität interessiert. Die Protagonisten wirken manchmal älter als sie sind, aber vielleicht sind Elfen in vielen Dingen anders als Menschen (nicht nur in denen im Buch erwähnten) und Sophie findet sich schneller in ihr Elfendasein hinein als gedacht.
Das Buch macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Fremde Welten, Magie und psychische Fähigkeiten, Freundschaft, Geheimnisse, Verschwörungen, Gerichtsverhandlungen, Waldbrände ... all das bietet Der Aufbruch.
Der Vorteil des Alters der Serie ... die nachfolgenden Bände werden schnell und regelmäßig in deutscher Übersetzung vorliegen.

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