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Veröffentlicht am 13.09.2021

wenn der Aberglaube mit an Bord kommt

Der Tod und das dunkle Meer
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Stuart Turton konnte mich bereits mit seinem Vorgänger "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" begeistern und so war es für mich ein Muss sein neuestes Werk auch zu lesen. Vom Klappentext wusste ich nicht ...

Stuart Turton konnte mich bereits mit seinem Vorgänger "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" begeistern und so war es für mich ein Muss sein neuestes Werk auch zu lesen. Vom Klappentext wusste ich nicht mehr viel. Nur das es um eine Schiffsreise geht und dort etwas mysteriöses vor sich geht.

Wir werden direkt in die Geschichte geworfen. Lernen gleich die Charaktere Sammy und Arent kennen. Sammy soll während der Schiffsüberfahrt in Gewahrsam genommen werden für ein Verbrechen auf das nicht näher eingegangen wird. Arent ist unser Hauptprotagonist der Sammy zur Seite steht. Während alle Menschen an Bord gehen taucht plötzlich ein Aussätziger auf. Er verkündet das ein Dämon der "Alter Tom" mit an Bord geht und den Tod mit sich bringt. Drei unheilige Wunder wird es geben bevor alle sterben. Mit dieser unheilvollen Verkündung machen sich die Passagiere auf, immer die Angst im Nacken und als dann überall das Zeichen des Altern Tom auftaucht, Menschen sterben und die unheiligen Wunder passieren ist niemand mehr sicher.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es wird nichts beschönigt. Schonungslos schildert uns der Autor wie so eine Überfahrt 1634 aussieht. Wir erfahren wie dasd Leben auf einem Ostindienfahrer so ist, das es auch Mord untereinander gibt um eine bessere Position zu bekommen. Das alle schlussendlich für sich ums Überleben kämpfen.

Die Charaktere sind großartig und vielschichtig beschrieben. Ein jeder hat seine Vergangenheit und ist dadurch zu dem geworden der er ist. Es gibt kein Gut oder Böse, kein schwarz oder weiß.

Lange Zeit war ich mir nicht sicher ob dieses Buch jetzt einfach ein Roman ist oder ein Krimi oder doch eher in Horror einzuordnen ist. Es gibt viel Unerklärliches und myhstisches. Ist es jetzt Realität oder Fikton? Irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Das Ende war unerwartet aber in sich schlüssig und lässt mich zufrieden zurück.

Fazit: Ein genialer Roman, mit vielen unerwarteten Wendungen, einem genialem Setting. Wunderbarer Schreibstil und tolle Charaktere.

Veröffentlicht am 20.10.2020

fantastisches Nachschlagewerk

Wonderlands
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Wonderlands ist ein bunter Mix quer durch verschiedene Fantasiegeschichten. Mit dabei sind u.a. die Welten von Joanne K. Rowling, Lewis Caroll, George R.R. Martin, Haruki Murakami u.v.m.
Aufgeteilt ist ...

Wonderlands ist ein bunter Mix quer durch verschiedene Fantasiegeschichten. Mit dabei sind u.a. die Welten von Joanne K. Rowling, Lewis Caroll, George R.R. Martin, Haruki Murakami u.v.m.
Aufgeteilt ist das Buch in fünf verschiedene Kapitel die jeweils eine bestimmte Epoche umfassen.
Die Aufmachung des Buches ist wunderschön. Zu Beginn gibt es ein Inhaltsverzeichnis in dem man sich einen groben Überblick über die einzelnen Geschichten machen kann.
Die Kapitel umfassen nur einige Seiten, aber gerade das ist das gute daran. So kann man sich dieses Buch immer mal wieder vornehmen, sich ein bestimmtes Kapitel aussuchen und mehr darüber erfahren. Neben den gut recherchierten Texten gibt es auch sehr viel Bildmaterail dazu.
Das Buch beinhaltet einen bunten Mix quer durch die Geschichte der Fantasy. Einige Geschichten habe ich gelesen, andere noch nicht. Und dann gibt es die die mir gänzlich unbekannt sind. Durch dieses Buch habe ich einige Geschichten und Welten entdeckt die ich gerne kennenlernen wurde.
Ein Buch für jeden Fantasyliebhaber. Zum Schmökern, zum Entdecken neuer Welten und zum Versinken in altbekannten, liebgewonnen Geschichten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 23.11.2017

Die perfekte Welt?

Scythe – Die Hüter des Todes
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Die Menschen leben in einer Welt in der Sie Krankheiten und sogar den Tod besiegt haben. Doch um eine Überbevölkerung zu vermeiden gibt es die sogennnaten Scythe - Die Hüter des Todes. Diese diese dürfen ...

Die Menschen leben in einer Welt in der Sie Krankheiten und sogar den Tod besiegt haben. Doch um eine Überbevölkerung zu vermeiden gibt es die sogennnaten Scythe - Die Hüter des Todes. Diese diese dürfen wählen welche Menschen sterben müssen. Citra und Rowan werden beide unfreiwllig zu dieser Ausbildung auserwählt. Im Laufe der Ausbildung kommen sich beide näher. Doch durch eine Wendung der Ereignisse ist nichts mehr wie zuvor. Denn nur einer der beiden kann ein Scythe werden und die erste Aufgabe besteht darin den jeweils anderen zu töten.

Ich kenne von Neal Shusterman bereits die "Vollendet"-Reihe. Auch dort setzt er sich mit ethischen Fragen zur Menschlichkeit und des Seins auseinander. So auch in diesem Roman. Scheinbar wurde hier die perfekte Welt geschaffen. Die Menschen sind Unsterblich, es gibt keinen Krieg und niemand muss mehr Hunger leiden. Doch gibt es eine perfekte Welt wirklich?

Die Handlung wird einmal aus Citras und einmal aus Rowans Sicht erzählt und dazwischen haben wir immer wieder tagebucheinträge von anderen Scythe die uns die Entstehung und das Scythetum noch näher bringen.

Für mich war dieses Buch ein absoluer Pageturner das ich irgendwann nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es gibt die ein oder andere Wendung die mich geschockt hat und die Geschichte in eine neue Richtung lenkte.

Neal Shusterman befasst sich hier mit sehr vielen ethischen Fragen was mir sehr gut gefallen und auch zum Nachdenken angeregt hat. Ist wirklich alles perfekt wenn man den Tod besiegt hat und eigentlich sorglos sein sollte? Der Autor verpackt dies geschickt in einer spannenden Handlung. Die Liebesgeschichte war zwar da aber rückte ziemlich in den Hintergrund. Das fand ich nicht schlimm, da hier doch viel wichtigere Themen thematisiert wurden.

Es wurden hier tolle Charaktere erschaffen die vielschichtig sind. Citra und Rowan waren zwei tolle Hauptprotagonisten die im Laufe des Buches an sich und Ihren Aufgaben gewachsen sind. Und dann gibt es da noch den Antagonisten der seiner Position alle Ehre macht. Ich erlebe es selten das ich einen Buchcharakter abgrundtief hasse, aber bei diesem ist es mal wieder der Fall.

Zusammenfassend kann ich sagen das mir die Weltgestaltung und die Idee einfach großartig gefallen haben. Irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören mit lesen, weil mich die Geschichte absolut gefesselt hat. Ich kann es kaum abwarten bis der zweite Teil erscheint.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Achterbahnfahrt der Gefühle

Kleine Stadt der großen Träume
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Fredrik Backman zählt seit "Ein Mann namens Ove" zu einem meiner liebsten Autoren. Er hat die Gabe aus gewöhnlichen Situationen und Menschen einfach was Besonderes zu machen. Umso gespannter war ich auf ...

Fredrik Backman zählt seit "Ein Mann namens Ove" zu einem meiner liebsten Autoren. Er hat die Gabe aus gewöhnlichen Situationen und Menschen einfach was Besonderes zu machen. Umso gespannter war ich auf seinen neuen Roman. Beim Lesen des Klappentextes war ich zuerst skeptisch. Eishockey? So gar nicht meine Sportart, aber Backman konnte mich dennoch wieder überzeugen.

Aber worum geht es? Björnstadt ist ein Ort mitten im tiefsten Schweden, versteckt zwischen dichten Wäldern. Dort teilen die Menschen eine Leidenschaft. Eishockey. Der Sport bringt die Menschen zusammen, lässt sie wieder an bessere Zeiten glauben und schenkt Ihnen Hoffnung. Björnstadt hat die beste Jugendmannschaft die kurz vor Ihrem großen Finale steht. Doch plötzlich ändert sich über Nacht alles und nichts wird mehr so sein wie es war.

Am Anfang war ich doch sehr skeptisch. Es geht um Eishockey, eine Sportart die so noch nie in meinen Fokus gerückt ist. Aber der Autor versteht es alles geschickt zu einer Geschichte zu verknüpfen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl etwas nicht zu verstehen.

Anders als in seinen anderen Romanen geht es hier gleich um ein ganzes Dorf. Man merkt regelrecht wie alle dem Eishockey verfallen sind und dafür brennen. Die ganze Zeit herrscht eine gewisse Grundstimmung und irgendwann fiebert man mit den Jungs auf dem Eis mit. Doch irgendwann kippt die Stimmung weil etwas passiert mit dem ich gar nicht gerechnet habe und was die weitere Handlung komplett ändert.

Der Autor hat hier wunderbare Charaktere geschaffen. Es gibt kein schwarz oder weiß, Personen die man am Anfang mochte wandeln sich zum kompletten Gegenteil. Ich musste sehr oft mit den Tränen kämpfen und war ein ums andere Mal fassungslos. Schrecklich wie sich Menschen im Kollektiv verhalten und wie weit Vereinsliebe gehen kann.

Mit diesem Roman hat Fredrik Backman ein Meisterwerk abgeliefert. "Björnstadt" unterscheidet sich deutlich von seinen bisherigen Romanen und ist gleichzeitig sein bester. Überzeugende Charaktere, unvorhersehbare Handlung und ein Schreibstil der seinesgleichen sucht. Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt wie es den Björnstädter so ergeht.

Veröffentlicht am 05.10.2017

ein gelungenes Fantasywerk!

Das Lied der Krähen
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Als großer Fan der "Grischa"-Trilogie konnte ich es kaum erwarten den neunen Roman "Das Lied der Krähen" von Leigh Bardugo in den Händen zu halten. Ihre Romane haben ein interessantes und neues Setting ...

Als großer Fan der "Grischa"-Trilogie konnte ich es kaum erwarten den neunen Roman "Das Lied der Krähen" von Leigh Bardugo in den Händen zu halten. Ihre Romane haben ein interessantes und neues Setting und sowohl "Grischa" als auch ihr neuestes Buch spielen in der gleichen Welt.

In dem Buch geht es um den erfolgreichen Meisterdieb Kaz Brekker. Dieser bekommt eines Tages ein sehr verlockendes Angebot. Und zwar soll er einen sehr mächtigen Magier aus dem sichersten Gefängnis der Welt befreien. Daraufhin stellt er ein außergewöhnliches Team von sechs sehr fähigen Menschen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zusammen wagen sie das wohl schwierigste Abenteuer ihres Lebens.

Der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen und ich konnte der Geschichte von Beginn an mühelos folgen. Die einzelnen Charaktere werden vorgestellt und auch Ketterdam wird einem vorgestellt. Im Laufe des Buches erfahren wir viel mehr über die einzelnen Protagonisten, zum Teil auch sehr überraschendes. Man merkt schnell das jede Person ihre persönliche Last zu tragen hat. Ich kann gar nicht sagen wen ich lieber mochte. Alle Charaktere wurden mit so viel Liebe gestaltet und sind einzigartig.

Ich fand die Geschichte, die abwechselnd aus unterschiedlichen Sichtweisen geschildert wird, durchweg spannend. Vor allem als sich die Truppe aufmacht den Magier zu befeien, gibt es so gut wie keine Verschnaufpause. Ständig passiert etwas, es gibt die ein oder andere Wendung und man fiebert einfach mit ob es die Sechs heil aus dem Gefängnis schaffen. Die Beziehungen untereinander waren gut ausgearbeitet. Ich habe den Charakteren ihre jeweiligen Handlungs-und Sichtweisen total abgenommen und konnte ihre Entscheidungen nachvollziehen.

Ich habe sehr gerne zu "Das Lied der Krähen" gegriffen und habe mich auf ein Wiedersehen gefreut. Das Ende war schon ziemlich gemein und ich freue mich wenn der zweite und abschließende Teil hoffentlich bald erscheint.

Fazit: Eine durchweg spannende Geschichte mit einzigartigen Charakteren. Beim Lesen ist man quasi in diese Welt versunken und ich konnte nicht genug davon haben.