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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Bahnhof Friedrichstraße

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Von Ulrike Schweikert habe ich schon viele Romane gelesen; zuletzt die Dilogie über die Charité und mir gefällt es, wie gut ihre Bücher immer recherchiert sind und wie perfekt sie den historischen Kontext ...

Von Ulrike Schweikert habe ich schon viele Romane gelesen; zuletzt die Dilogie über die Charité und mir gefällt es, wie gut ihre Bücher immer recherchiert sind und wie perfekt sie den historischen Kontext mit dem Romangeschehen in ihren Büchern verbindet. Und so ist es auch dieses Mal im ersten Teil der neuen Reihe um den Bahnhof Berlin Friedrichstraße. Doch es geht hier nicht nur um den Bau dieses Bahnhofes, sondern im Zentrum stehen drei ganz unterschiedliche Frauen und natürlich die so geschichtsträchtige Zeit, denn die Handlung beginnt im Jahr 1920. Luise ist Sekretärin bei der Sittenpolizei, Ella Verkäuferin - und sie lebt in armen Verhältnissen, die hier gut dargestellt werden - und Ilse ist eine Künstlerin und sie liebt Frauen. Warum heißt der Roman Bahnhof Friedrichstraße? Weil der junge Architekt Robert Luise heiratet, deren Verlobter nicht aus dem Großen Krieg zurück gekommen ist. Doch vielmehr als um den Bahnhof geht es hier um die Menschen, um das Lebensgefühl in dieser noch jungen Weimarer Republik, das sich zunehmend radikalisiert. Bis zum Jahr 1933, dem Jahr der Machtergreifung Hitlers. Ein beeindruckendes Zeitporträt, ein toller Roman - ich freue mich schon auf die weiteren Teile.

Veröffentlicht am 24.09.2021

Aus der Sicht von Telemachos

Der Sohn des Odysseus
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Die griechische Mythologie und besonders die Odyssee sind sicherlich vielen Menschen ein Begriff und gerade in den letzten Jahren sind diese immer wieder Gegenstand von Romanen, sei es nun für Jugendliche, ...

Die griechische Mythologie und besonders die Odyssee sind sicherlich vielen Menschen ein Begriff und gerade in den letzten Jahren sind diese immer wieder Gegenstand von Romanen, sei es nun für Jugendliche, Kinder oder eben Erwachsene. Doch dieses Buch habe ich als anders empfunden, denn es erzählt die Geschichte des Odysseus aus der Sicht seines Sohnes Telemachos. Der trojanische Krieg ist endlich beendet, alle Helden, die ihn überlebt haben, kehren heim. Und auch Telemachos erwartet die Ankunft seines Vaters. Doch Odysseus kommt nicht nach Hause. Telemachos wird älter, aber ist noch nicht alt genug, um die Herrschaft auf Ithaka zu übernehmen. Seine Mutter Penelope will sich wieder verheiraten, ist überzeugt vom Tod des Ehemannes, doch Telemachos zweifelt nicht. Über die Abenteuer des Odysseus erfahren wir hier in diesem Buch aus den Träumen von Penelope und von der Kinderfrau. Doch im Zentrum steht die Entwicklung von Telemachos vom kleinen Kind bis hin zum jungen Erwachsenen. Kindgerecht und modern erzählt, eine wahre Bereicherung. Zudem wunderbar bebildert.

Veröffentlicht am 16.09.2021

Eine schwierige Reise

Reise durch ein fremdes Land
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Es ist kurz vor Weihnachten, die Witterungsverhältnisse sind schlecht, es gibt keine Flüge mehr. Und so macht sich der Fotograf Tom auf eine lange Reise, um seinen kranken Sohn mit dem Auto nach Hause ...

Es ist kurz vor Weihnachten, die Witterungsverhältnisse sind schlecht, es gibt keine Flüge mehr. Und so macht sich der Fotograf Tom auf eine lange Reise, um seinen kranken Sohn mit dem Auto nach Hause zu holen. Auf der Reise begibt sich Tom auch auf eine innere Reise in die Vergangenheit, auf die wir als Leser_innen mitgenommen werden. Tom ist Fotograf und das wird bei seinen Beschreibungen auch immer wieder deutlich, die so anschaulich sind und der Autor David Park vermittelt das sehr anschaulich, wie auch die Kälte. Ein intensiver Roman, der nur auf ungefähr 200 Seiten eine so dichte, gewaltige Geschichte bietet. Ein unglaublich guter Schreibstil, ein Roman, bei dessen Lektüre ich immer wieder innegehalten habe, um ihn besser auf mich wirken zu lassen. Am Ende verstehen wir dann, warum diese Reise so schwer ist und welcher Schmerz und welche Schuldgefühle dahinter stecken.

Veröffentlicht am 13.09.2021

Guter historischer Krimi

Der Pesthändler
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Eine zeitlang habe ich recht viele historische Krimis gelesen aus weiter vergangenen Zeiten, dann hatte ich irgendwann genug davon. Aber dieses Buch klang vom Klappentext her schon sehr gut und ich bin ...

Eine zeitlang habe ich recht viele historische Krimis gelesen aus weiter vergangenen Zeiten, dann hatte ich irgendwann genug davon. Aber dieses Buch klang vom Klappentext her schon sehr gut und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Autorin entführt uns in die Frühe Neuzeit nach Pirna, zu Zeiten einer Pestepidemie. Doch nicht nur aufgrund der Pest gibt es Tote. Aber als sein Bruder Conrad, ebenfalls Bader, als Todesursache die Pest angibt, hat Valentin Zweifel. Doch warum verhält sich Conrad so? Als bekannt wird, dass er ein Verhältnis mit der Ehefrau des Toten hatte, wird Conrad verurteilt. Valentin muss schnell ermitteln und den wahren Mörder finden. Ein spannender Kriminalfall eingebettet in einen akribisch recherchierten historischen Kontext. Eine gelungene Zeitreise in die Frühe Neuzeit mit einem Krimi zum Miträtseln. Eine Autorin, die ich mir merken werde.

Veröffentlicht am 13.09.2021

Geisterjägerin

Evangeline und die Geister des Bayou
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Evangeline lebt in Louisiana und sie ist schon ganz aufgeregt, denn bald ist es soweit und sie wird eine richtige Geisterjägerin sein. Ganz genau so eine wie ihre Großmutter. Doch dann werden sie nach ...

Evangeline lebt in Louisiana und sie ist schon ganz aufgeregt, denn bald ist es soweit und sie wird eine richtige Geisterjägerin sein. Ganz genau so eine wie ihre Großmutter. Doch dann werden sie nach New Orleans gerufen und ausgerechnet in so einem entscheidenden Moment fällt ihre Großmutter als Unterstützung aus. Aber Evangelina ist ein mutiges Mädchen, das sich nicht unterkriegen lässt und so auch ohne die Großmutter weitermacht, auch wenn sie es gerade mit dem Werwolf zu tun bekommt, der ihre Mutter auf dem Gewissen hat. In New Orleans trifft sie auf Julian, der so ganz anders ist als sie, aber gemeinsam bilden sie ein gutes Team. Ein gruseliger Schmöker, der nicht nur Kinder begeistert.