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Veröffentlicht am 08.10.2021

Ein vietnamesisches Familienepos starker Frauen

Der Gesang der Berge
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Die Geschichte von Hu´o´ng und ihrer Großmutter Dieu Lan beginnt während des Vietnamkriegs 1972, während eines Bombenangriffs auf Hanoi und geht bis in die Gegenwart 2012. Die Geschichte wird ...

Die Geschichte von Hu´o´ng und ihrer Großmutter Dieu Lan beginnt während des Vietnamkriegs 1972, während eines Bombenangriffs auf Hanoi und geht bis in die Gegenwart 2012. Die Geschichte wird immer im Wechsel aus der Sicht Hu´o´ngs und in Rückblenden aus der Sicht ihrer Großmutter Dieu Lan erzählt. Hierdurch erfährt man als Leser viel über die Geschichte Vietnams in der Zeit zwischen 1930 und 2012 und den damit verbundenen historischen Begebenheiten wie z. B. der französischen und der japanischen Besatzung und natürlich des Vietnamkrieges, der im Mittelpunkt der Geschichte steht. Durch den Wechsel der Erzähler und der Zeiten ist die Geschichte sehr spannend und abwechslungsreich.

Es ist aber auch die Geschichte starker Frauen und der Mythen und Geschichten Vietnams. Besonders gut hat mir hierbei gefallen wie emanzipiert Hu´o´ngs Großmutter Dieu Lan war, die sich bereits als junges Mädchen nicht den Riten der männerdominierenden Gesellschaft unterzogen hat und die bereits von ihren Eltern zu einer freien, selbständigen Frau erzogen wurde, was zu dieser Zeit eher selten war. Die beiden Protagonistinnen waren mir immer sehr sympathisch und ihre Handlungs- und Denkweisen stets nachvollziehbar.

Die Sprache ist sehr bildhaft und vergleichend, was einerseits die Atmosphäre sowohl der wunderschönen Landschaftsbeschreibungen als jedoch auch der Gräueltaten des Krieges noch verstärkt. Ich konnte mir die Hügel und die weiten Ebenen mit den Reisfeldern genauso gut vorstellen wie das brennende Hanoi nach einem Bombenangriff. Besonders gut an dem Roman hat mir auch gefallen, dass der Vietnamkrieg aus der Sicht vietnamesischer Frauen geschildert wurde. Hierbei begegnet man dem Krieg aus einer anderen Sichtweise und ist direkt in der Handlung gefangen.

Von mir daher eine klare Leseempfehlung für einen Roman und eine (Zeit)Reise in die bewegende Geschichte Vietnams.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Barcelona in Zeiten des Umbruchs

Die Tränen der Welt
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In dem Buch „Die Tränen der Welt“ entführt uns Ildefonso Falcones in das Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es ist die Zeit der Arbeiterproteste, bei denen besonders Frauen und Kinder an der vordersten ...

In dem Buch „Die Tränen der Welt“ entführt uns Ildefonso Falcones in das Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es ist die Zeit der Arbeiterproteste, bei denen besonders Frauen und Kinder an der vordersten Front kämpfen. Aber es ist auch eine extreme Zeit der Gegensätze zwischen Arm und Reich. In dieser Zeit lebt der Maler Dalmau Sala mit seiner Familie und seiner großen Liebe Emma in Barcelona. Dalmau ist zwiegespalten zwischen der Welt der Wohlhabenden Industriellen, in die sein Chef ihn immer wieder Einblicke gewähren lässt und der Welt der Arbeiter, die in ärmlichen Verhältnissen leben und für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen, wie seine Freundin Emma und seine Schwester Montserrat. Die Rolle der beiden Frauen, die sich in diesen Arbeitskämpfen sehr engagieren, hat mich hierbei besonders beeindruckt.
In der Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts ist Barcelona eine aufstrebende Industriestadt mit den verschiedensten Bereichen aus Textil-, Chemie- und Metallindustrie. Allerdings wird der Reichtum der Stadt auf den Schultern der Arbeiter getragen, die unter ärmlichsten Verhältnissen leben und an sieben Tagen die Woche zwischen 10 und 12 Stunden arbeiten müssen. Gleichzeitig herrschen eine große Armut und Arbeitslosigkeit. Dies wird in einer sehr bildhaften und atmosphärischen Beschreibung Barcelonas geschildert. Insbesondere der Kontrast zwischen den Straßen, in denen die Reichen wohnen und dem Gegensatz dazu die ärmlichen Wohnviertel in der Altstadt Barcelonas, in denen Dalmau mit seiner Familie wohnt, wird sehr deutlich dargestellt. Man taucht beim Lesen direkt in das Barcelona dieser Zeit ein.
Auch in diesem Roman von Ildefonso Falcones wird ein Teil der spanischen Geschichte am Beispiel Barcelonas lebendig.
Man spürte in jeder Zeile die Liebe des Autors zu seiner Stadt.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

"Selbst der kaltblütigste Mörder begeht seine Tat lieber in einer schönen Umgebung"

Prost, auf die Jugend
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Ein Jugendlicher wird nach einer Abifeier auf einer Alm im Wald tot aufgefunden. Hier beginnen die Ermittlungen für Tischler und Fink, denn angeblich war der Tote überall beliebt. Die Ermittlungen führen ...

Ein Jugendlicher wird nach einer Abifeier auf einer Alm im Wald tot aufgefunden. Hier beginnen die Ermittlungen für Tischler und Fink, denn angeblich war der Tote überall beliebt. Die Ermittlungen führen die beiden in Clubs und zu den Jugendlichen des Dorfes. Doch hier ist vieles nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Krimi ist mit viel Humor und Lokalkolorit geschrieben. Neben dem Kriminalroman gibt es noch diverse Nebenschauplätze, die einen Einblick in die Dorfidylle Brunngries geben. Besonders gut hat mir die Zusammenarbeit von Tischler und seinem jungen Kollegen Fink gefallen, die sich wunderbar ergänzen. Eine kleine Hauptrolle in diesem Roman hat hier bestimmt die niedliche Dackeldame Resi, um die sich Tischler hingebungsvoll kümmert. Aber neben den gut gezeichneten Protagonisten ist auch die Tätersuche und die Polizeiarbeit sehr spannend beschrieben. Der Leser wird immer wieder auf falsche Fährten geführt. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen in Brunngries.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Ein tolles Malbuch für jedes Alter

Kreaturenkritzelbuch
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In dem Kreaturenkritzlebuch werden mehr als dreißig phantastische Kreaturen gezeigt und wie man sie Schritt für Schritt nachzeichnen kann. Dazu wird eine Geschichte erzählt, bei der man einem Maler helfen ...

In dem Kreaturenkritzlebuch werden mehr als dreißig phantastische Kreaturen gezeigt und wie man sie Schritt für Schritt nachzeichnen kann. Dazu wird eine Geschichte erzählt, bei der man einem Maler helfen soll aus dem Buch, in dem er vor mehr als 500 Jahren eingesperrt wurde, wieder herauszukommen. Weiterhin wird auch zu jeder Kreatur eine Geschichte erzählt. Meiner Tochter hat es sehr viel Spaß gemacht sowohl die Geschichte zu lesen als auch die verschiedenen Kreaturen dazu zu zeichnen. Mit Hilfe der sehr detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung ist es ihr auch sehr gut gelungen und sie hatte sehr viel Spaß und ein schnelles Erfolgserlebnis dabei. Es war verblüffend, wie einfach es ihr fiel die Figuren nachzuzeichnen. Wir freuen uns bereits auf ein Nachfolgebuch.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Eine Frau, zwei Leben

Wir sind für die Ewigkeit
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Der Roman hat mich sehr beeindruckt. Er erzählt die Geschichte von Mercedes, die mit ihrem jüngeren Bruder Felix und ihrer Mutter aus Spanien flieht, da ihr Vater von der Guardia Civil festgenommen wurde. ...

Der Roman hat mich sehr beeindruckt. Er erzählt die Geschichte von Mercedes, die mit ihrem jüngeren Bruder Felix und ihrer Mutter aus Spanien flieht, da ihr Vater von der Guardia Civil festgenommen wurde. Der Roman beginnt mit der Flucht und erzählt die Geschichte über einen Zeitraum von ca. 15 Jahren. Hier begleiten wir Mercedes, die über die spanische Grenze nach Frankreich flieht, in einem Internierungslager für spanische Flüchtlinge untergebracht wird und wie ihr weiterer Lebensweg verläuft.

Es wird die Geschichte einer Frau erzählt, die allen Widrigkeiten zum Trotz immer wieder ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Es sind sicher nicht immer die klügsten Entscheidungen, die sie hierbei trifft, dennoch ist es eine spannende Geschichte.

Astrid Töpfner versteht es einen Liebesroman vor dem Hintergrund eines düsteren Kapitels der spanischen Geschichte mit vielen historischen Fakten zu erzählen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Geschichte.

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