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Veröffentlicht am 24.04.2017

Sehr emotionales Buch über Organspende

Aus Deiner Sicht
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„Aus deiner Sicht“ von Emilia Licht (7,90€, erschienen am 03.03.16 bei Books on Demand)

Als Elena einen Anruf von Vincent, dem Mann ihrer Schwester, bekommt, ist sie überrascht, denn der Kontakt zwischen ...

„Aus deiner Sicht“ von Emilia Licht (7,90€, erschienen am 03.03.16 bei Books on Demand)

Als Elena einen Anruf von Vincent, dem Mann ihrer Schwester, bekommt, ist sie überrascht, denn der Kontakt zwischen den Schwestern ist eher spärlich und wird von den Schatten einer harten Kindheit überschattet, mit der die beiden unterschiedlich umgehen. Ihre Schwester Maren hat eine erbliche Nierenerkrankung und braucht eine Spenderniere. Als Elena sich auf die Reise in ihr Heimatdorf an der Ostsee macht, wirbelt sie den Staub ihrer Vergangenheit wieder auf und stößt mit ihrer Art zu leben und zu helfen immer wieder auf Kritik. Und dann ist da auch noch Tristan, der Neffe der Pensionschefin, in der sich Elena einquartiert hat…

Der Einstieg in die Geschichte war sehr gut. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und ich war sehr überrascht, wie gut die Vergangenheit in den eigentlichen Handlungsverlauf integriert ist. Man hat keine Stelle, in der man als Leser eine Seite überblättern möchte! Die Puzzleteile werden erst nach und nach zusammengetragen, man hat als Leser genügend Raum zu spekulieren und die Geschichte ist nicht gänzlich vorhersehbar.
Das Cover passt zeigt die Ostseeküste und einen hölzernen Pfad. Davor sind die zwei Schatten der Schwerstern abgebildet, die sich den Rücken zukehren. Schon auf diesem Bild ist zu erkennen, wie unterschiedlich die Schwestern sind und wie unabhängig sie voneinander scheinen. Genau dieser Aspekt ist im Buch wunderbar thematisiert.
Die Charaktere sind sehr authentisch mit ihren Ecken und Kanten. Besonders gut gefällt mir, dass die Charaktere keineswegs perfekt sind, man sie als Leser aber sehr gut verstehen kann, warum sie so handeln. (Mit Ausnahme der Mutter, aber die wird vermutlich nur jemand mit einem ähnlichen Charakterzug verstehen können :D)
Der Zeitpunkt des Endes ist gut gewählt und lässt mich als Leser einerseits zufrieden zurück und lässt mir dennoch genügend Raum, mir noch ein wenig Gedanken über die Zukunft der Schwestern zu machen. Die Autorin hat aber auch noch die Möglichkeit die Geschichte fortzusetzen.
Das Thema einer Lebendspende wird sehr einfühlsam aber offen behandelt und zeigt durch die Schwestern, die verschiedenen Standpunkte eines Spenders und auch denen eines Empfängers, die mir vor dem Buch nicht so wirklich klar waren. Man erhält nicht nur Informationen darüber, wie eine solche Spende abläuft, sondern auch die verschiedenen Hürden, die es zu nehmen gilt, bevor so etwas überhaupt möglich ist. Das Ganze ist in die Geschichte wunderbar eingegliedert und liest sich sehr fesselnd und überhaupt nicht langatmig, denn die Gefühle, die dabei immer mitspielen, werden sehr einfühlsam von der Autorin beschrieben, so dass sogar manchmal die Tränen flossen.

Zusammenfassend gesagt:
Ein sehr emotionales Buch, das ehrlich über das schwieriges Thema Lebendspende an Angehörige und eine schwierige Schwesternbeziehung berichtet, die von einer harten Vergangenheit überschattet wird. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Wer Teil 1 liebt, wird auch diesen Teil lieben

Bad Romeo - Ich werde immer bei dir sein
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„Ich werde immer bei dir sein“ von Leisa Rayven (14,99€, erschienen am 22.10.15 im Verlag FISCHER Taschenbuch)

Die Geschichte setzt nahtlos an „Wohin du auch gehst“ an, wo Ethan Cassie um eine weitere ...

„Ich werde immer bei dir sein“ von Leisa Rayven (14,99€, erschienen am 22.10.15 im Verlag FISCHER Taschenbuch)

Die Geschichte setzt nahtlos an „Wohin du auch gehst“ an, wo Ethan Cassie um eine weitere Chance bittet. Der Erzählstil ist ähnlich dem ersten Buch unregelmäßig abwechselnd aus Cassies Sicht mal in der Vergangenheit, während ihrer Schauspielausbildung an der Grove, und mal in der Gegenwart.

Wie auch im ersten Teil überwiegt der Teil in der Vergangenheit. Dabei sind auch hier die Zeitsprünge keineswegs unterbrechend in der Handlung sondern haben sogar eine ähnliche Grundstimmung wie in der Gegenwart und sind daher sehr harmonisch im Übergang. Man hatte nie das Gefühl, dass man schneller lesen muss oder ein Paar Seiten vorblättern muss.

Das Cover ist auch hier ein Blickfang. Es ist ein goldglänzender Hintergrund mit einem blauen Herz (ähnlich dem roten auf Band eins). Auch dieses Herz glüht scheinbar von innen und ist in viele Einzelteile zerbrochen und hält doch noch zusammen. Ich finde es sehr passend zum Buch, den es geht ja um viel Herzschmerz.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Wie auch in Teil eins schafft sie es, dem Leser die einzigartige Magie zwischen den beiden zu vermitteln. Besonders toll finde ich es, dass die Autorin ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen um Theaterstücke so toll in dieses Buch integriert hat. Die kurzen Textpassagen aus den Theaterstücken sind gut in die Handlung hineingearbeitet und kurz genug, um nicht störend im Handlungsverlauf zu sein. Aber auch lang genug, um Interesse an den Stücken zu wecken (auch für einen totalen Theater-Laien wie mich).

Anders als in Teil eins gab es hier auch einige Stellen, wo ich laut lachen musste. Natürlich ist auch hier der Herzschmerz wieder sehr präsent, aber durch die fehlende Kennenlernphase für den Leser kam die Geschichte schneller in Fahrt.

Mit dem Schluss bin ich persönlich sehr zufrieden. Genau das, was die beiden verdient haben, aber gleichzeitig auch realistisch. Das Buch ist mit seinen 416 Seiten zwar dünner als Teil eins, aber es kommt nichts zu kurz oder in die Länge gestreckt. Allerdings wurde ich gerade in diesem Buch das Gefühl nicht los, dass ich die Geschichte der beiden in der Vergangenheit schon mal irgendwo gelesen habe, sei es auch nur ein Vorläufer dieses Buches.

Zusammenfassend gesagt:

Für alle, die Teil eins geliebt haben: Ihr werdet auch diesen Teil lieben, vielleicht sogar noch etwas mehr. Der Schreibstil ist wie gewohnt toll und trotz der Zeitsprünge flüssig. Die besondere Magie der beiden ist spürbar und macht es zu einem ganz besonderen Buch.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Ganz ohne Kitsch, dafür ganz Besonders

Irgendwann für immer
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„Irgendwann für immer“ von Katja Millay (17,99€, erschienen am 01.08.14 im Arena-Verlag)

Nastya versucht mit ihrem auffälligen, fast nuttigem Kleidungsziel bewusst und kontrolliert Blicke auf sich zu ...

„Irgendwann für immer“ von Katja Millay (17,99€, erschienen am 01.08.14 im Arena-Verlag)

Nastya versucht mit ihrem auffälligen, fast nuttigem Kleidungsziel bewusst und kontrolliert Blicke auf sich zu ziehen. So fragt sie keiner, warum sie nicht mehr spricht. Auch Josh hatte es im Leben bisher nicht leicht. In der Schule fällt Nastya sofort das „Kraftfeld“ um ihn herum auf, in das sich keiner der anderen Schüler herein wagt. Er lebt für das Werken mit Holz. Obwohl Nastya nicht spricht, entwickelt sich eine Art Freundschaft mit Josh.

Das Cover zeigt einen roten Sternenhimmel mit einer städtischen Skyline und einem Schatten eines Pärchens. Mit seinen fast 500 Seiten definitiv eher etwas für ausdauernde Leser, vor allem weil die Schrift auf den Seiten kleiner und dichter ist, als ich es sonst von anderen Hardcover-Büchern gewohnt war.
Die Geschichte ist abwechselnd aus Nastyas und Joshs Sicht erzählt. Dennoch bleibt der Leser immer noch auf einer gewissen Distanz zu den Charakteren, obwohl aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Der Leser erfährt sehr langsam und nur bruchstückartig von Nastyas Vergangenheit, doch das hält auch die Spannung hoch und man muss einfach immer weiter lesen. Bei Josh war die Autorin gnädiger und man erfährt relativ schnell, warum er so geworden ist und was in seiner Vergangenheit passiert ist. Das Schicksal war nicht besonders gnädig zu den beiden.
Gerade die Tatsache, dass Nastya nicht spricht, hat es für mich am Anfang spannend gemacht. Die Autorin schafft es ohne große Gespräche Freundschaften entstehen zu lassen und Nastya einige Kontakte knüpfen zu lassen. Sehr beeindruckend, weil es überhaupt nicht künstlich erscheint und ich die Dialoge gar nicht vermisst habe.
Die Entwicklung der Charaktere innerhalb des Buches ist nach und nach, nicht abrupt und absolut glaubwürdig. Besonders ist mir auch Drew ans Herz gewachsen. Ein guter Freund von Josh und Nastya. Keiner der Charaktere ist schlampig ausgearbeitet. Man lernt sie kennen und hat direkt das Gefühl, dass man nicht nur Charakteren begegnet, die in der Situation agieren, sondern bekommt das Gefühl, dass sie noch viel tiefer existieren. Ich kann es nicht besser ausdrücken, aber ich war wirklich von der tiefe der einzelnen Charaktere angetan.
Das Ende ist gut gewählt. Obwohl das Cover den Eindruck erweckt, es handel sich hier um eine ganz normale Liebesgeschichte, liegt man damit total falsch! Die Stimmung im Buch ist ganz anders als bei Liebesgeschichten. Sie ist viel vorsichtiger, zerbrechlicher und vergangenheitsbelasteter. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und genau das ist es, was sie zusammen führt. Sie ist nicht kitschig und doch berührend. Sie hat mir nicht die Tränen in die Augen getrieben, aber mich definitiv anders berührt.
Bei den Sternen habe ich lange zwischen vier und fünf Sternen überlegt. Weil ich das Buch letztlich aber am liebsten direkt noch einmal lesen möchte, gibt es von mir fünf Sterne!

Zusammenfassend gesagt:
Eine andere Liebesgeschichte, in der es um so viel mehr als die Liebe geht, sondern auch um das Leben. Sie ist nicht kitschig, sondern besticht auf ihre ganz besondere Art und Weise. Von mir gibt´s eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Zu Tränen gerührt

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
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„Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ – Nicola Yoon (16,99€, erschienen am 17.09.15 im Dressler-Verlag)

Madeline leidet unter SCID, einem seltenen Immundefekt und wächst daher abgeschottet in ...

„Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ – Nicola Yoon (16,99€, erschienen am 17.09.15 im Dressler-Verlag)

Madeline leidet unter SCID, einem seltenen Immundefekt und wächst daher abgeschottet in einem sterilen Umfeld auf. Sie hat nur Kontakt zu ihrer Mutter, die Ärztin ist, und ihrer Krankenschwester Carla. Als nebenan eine neue Familie einzieht, lernt sie Olly kennen. Über Mails beginnt eine zarte Freundschaft, aus der mehr zu werden droht.

Das Cover ist wunderbar farbenfroh und definitiv ein Hingucker. Es scheint auf liniertes Papier gezeichnet zu sein. Im Nachhinein interpretiere ich das als die vielen Träume, die Madeline vom Leben hat. Es ist ein glänzender Umschlag um das Hartcover-Buch. Darunter findet sich das gleiche Cover, nur ohne „und zwischen uns die ganze Welt“ und dem Klappentext.

Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Es ist sehr emotional geschrieben. Gerade in der ersten Hälfte sind bei mir deshalb einige Tränen geflossen. Besonders unterhaltsam sind die kleinen Zwischenbemerkungen in Form von kleinen Zeichnungen, Tagebuch-Protokolle und Lexikoneinträge. Normalerweise stören mich solche Sachen, die die Handlung unterbrechen, aber hier passte es perfekt in die Geschichte. Es war vielmehr Teil der Geschichte und hat den Leser noch mehr mitgenommen. Es macht richtig süchtig zu lesen – man kann es gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch jetzt, wo ich das Buch schon gelesen habe, hängen meine Gedanken noch bei Maddy und Olly.
Es ist wirklich eine besondere Liebesgeschichte, die nicht zu kitschig erzählt ist und dennoch einem das Herz schmelzen lässt. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass irgendwie die Luft raus ist. Es geht nicht Schlag auf Schlag, aber der Leser wird auch nicht unnötig hingehalten. Die Autorin hat dieses ernste Thema wunderbar mit Humor und Feingefühl angepackt. Es gefällt mir gut, dass Madelines Krankheit nicht das einzige Problem bleibt, auch Olly hat seine Last zu tragen.

Die plötzliche Wendung am Ende habe ich überhaupt nicht kommen sehen! Eine tolle Idee und auch glaubwürdig erklärt. Ich hätte mir allerdings noch einen Epilog gewünscht, vielleicht einige Monate später.

Zusammenfassend gesagt:
Eine schöne, nicht zu kitschige Liebesgeschichte in Mitten von Krankheit und anderen schweren Familienproblemen, eine überraschende Wendung, die gut in die Handlung passt und Gefühle, die einen zu Tränen rühren. Unbedingt lesen, eines der besten Bücher, die ich gelesen hab!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Liebesgeschichte mit Poetry Slam

Weil ich Layken liebe
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„Weil ich Layken liebe“ – Colleen Hoover (9,95€, erschienen am 12.09.15 im Verlag dtv)

Layken, genannt Lake, zieht mit ihrem kleinen Bruder Kel und ihrer Mutter nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters von ...

„Weil ich Layken liebe“ – Colleen Hoover (9,95€, erschienen am 12.09.15 im Verlag dtv)

Layken, genannt Lake, zieht mit ihrem kleinen Bruder Kel und ihrer Mutter nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters von Texas nach Mischigan. Direkt bei der Ankunft lernt sie Will von gegenüber kennen. Nach einem Date schwebt sie, wie auf Wolken, doch als sie ihn am nächsten Tag in der Schule trifft, scheint alles vorbei zu sein. Er ist nicht als Schüler dort, sondern als Lehrer. Ihr Lehrer.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht zu lesen und rührt einen an so einigen Stellen zu Tränen. Das Leben hat es mit den beiden nicht gut gemeint. Dieses Buch ist aus Laykens Sicht geschrieben, so dass Wills Gedanken einem durch aus manchmal ein Rätsel sind. Besonders gut finde ich die Poetry Slam-Texte. Schön, dass sie in die Handlung integriert sind und nicht als Kapiteleingang gedacht sind.

Das Buch enthält einige überraschende Wendungen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Es ist so anderes als die Geschichte, die ich erwartet hatte. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man muss sie einfach gern haben. Besonders Eddie ist mir wirklich als Herz gewachsen. Genauso wie Kel und Caulden.

Das Cover finde ich ziemlich einfallslos. Es wirkt, genauso wie der Titel, nach einer 08-15-Liebesgeschichte und hat mich doch länger davon abgehalten, dieses Buch zu lesen. Erst die ganzen positiven Rezensionen haben mich dazugebracht, es mir zu kaufen. Was letztlich eine wirklich gute Entscheidung war! Denn ich habe nur fünf Stunden gebraucht und dann war ich auch schon durch. Ein Buch, das einen fesselt, so dass man unbedingt weiterlesen muss. Ich freue mich, dass es eine Fortsetzung gibt, denn ich bin noch nicht bereit, die beiden loszulassen…

Zusammenfassend gesagt:
Eine wunderbare Liebesgeschichte, die stellenweise zu Tränen rührt, die Poetry Slam-Texte machen das ganze erst richtig rund und wunderbare Charaktere, die einem ans Herz wachsen! Von mir gibt´s auf jeden Fall eine Leseempfehlung!!