Eine Amerikanerin in GB
All You Wish ForIch liebe Samantha Youngs Romane! „Fallen Dreams“ oder „Boston Nights“ bieten beste Unterhaltung. Auch „Forever and Ever“, ein Buch, welches die Autorin zusammen mit Kristen Callihan verfasst hat, gefiel ...
Ich liebe Samantha Youngs Romane! „Fallen Dreams“ oder „Boston Nights“ bieten beste Unterhaltung. Auch „Forever and Ever“, ein Buch, welches die Autorin zusammen mit Kristen Callihan verfasst hat, gefiel mir sehr. Meistens haben Youngs Protagonistinnen und Protagonisten Ecken und Kanten, die Handlung ist abwechslungsreich und natürlich romantisch.
Auf die Lektüre von „All you wish for“ (wieso hat man nicht einfach den passenderen Originaltitel „Much Ado about You“ übernommen?) habe ich mich daher sehr gefreut!
Worum geht’s?
Das Grundgerüst der Geschichte erinnert vage an den Weihnachtsfilm „Liebe braucht keine Ferien“, im Roman betreibt die Heldin jedoch kein house sitting, sie übernimmt als Amerikanerin gleich einen ganzen Buchlanden in der englischen Provinz.
Die 33jährige Evangeline „Evie“ Starling aus Chicago möchte gerne Redakteurin werden. Nebenbei rezensiert der selbsternannte Büchernerd freiberuflich Manuskripte. Ihre beste Freundin Greer ist Evies große Stütze, da Evies Kindheit problematisch war, Evies Verhältnis zur Mutter ist immer noch angespannt. Als eine Internetbekanntschaft die junge Frau versetzt und sie bei einer Beförderung schlicht übergangen wird, platzt Evie der Kragen, und sie beschließt, die Buchhandlung „Much Ado about Books“ im britischen Alstner für vier Wochen zu übernehmen. Von der Männerwelt hat die Amerikanerin die Nase gestrichen voll, doch sie hat nicht mit dem attraktiven Farmer Roane Robson gerechnet…
Leider konnte mich „All you wish for“ nicht begeistern. Der Stil ist ausgesprochen simpel, die Handlung kommt nur langsam in Fahrt, und die Figuren sind stereotyp gestaltet, bis hin zum treuen Vierbeiner. Der treudoofen Evie konnte ich die Shakespeare – Begeisterung nicht wirklich ‚abnehmen`. Ich konnte kaum glauben, dass Young das Buch geschrieben hat, da Raffinesse und Witz fehlen. Dabei kann die Autorin es viel besser!
Samantha Young versucht zu krampfhaft, eine Wohlfühllektüre zu präsentieren. Tolle „Zutaten“ führen nicht automatisch zum Ziel, Youngs Schreibe wirkt dieses Mal leider mechanisch und uninspiriert, die Figuren sind (wie bereits erwähnt) furchtbar flach, auch die Konflikte wirken ausgelutscht – Homosexualität in der Kleinstadt, die Emanzipation einer jungen Frau, die sich „altbacken“ kleidet, der Beau hat ein Geheimnis etc.
Fazit:
Eigentlich kann man mit einem Liebesroman aus Samantha Youngs Feder nicht viel falsch machen. Sie zählt zu meinen Lieblingsautorinnen und jeder neue Schmöker wandert sofort auf meine Wunschliste.
„All you Wish for“ wirkt jedoch reichlich uninspiriert, für mich war der Roman eine Enttäuschung, weil ich weiß, dass Samantha Young ihr Potential nicht ausgeschöpft hat.