Platzhalter für Profilbild

dingsbaer

Lesejury Profi
offline

dingsbaer ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dingsbaer über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2021

Märchen oder Wahrheit?

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
0


Finn und seine beste Freundin Samira wachsen in einer Kommune mit strengen Regeln auf. Denn die Welt ist nicht mehr so wie wir sie kennen. Es gibt kein Geld mehr, die Menschen tauschen alles Nötige, es ...


Finn und seine beste Freundin Samira wachsen in einer Kommune mit strengen Regeln auf. Denn die Welt ist nicht mehr so wie wir sie kennen. Es gibt kein Geld mehr, die Menschen tauschen alles Nötige, es gibt keine Handys, kein Strom, keine Autos etc. Die Natur ist unberechenbar und überall wachsen Pflanzen und überwuchern alles. Jeder hat sich an strenge Regeln zu halten. Das gefällt natürlich nicht allen, dazu gehören z.B. die Jugendlichen der Elstern. Hinter einem Zaun beginnt der Nachtschattenwald. Die Erwachsenen warnen die Kinder von klein an vor dem Mondwandler. Dieser sammelt all diejenigen ein, die nach Sonnenuntergang noch draußen unterwegs sind und versetzt sie in einen dauerhaften Schlaf.
Finn, Samira und Elli; ein Mädchen der Elster-Gang bilden einen Suchtrupp und machen sich alleine auf die gefährliche Reise in den Nachtschattenwald, um dort die Verschleppten zu finden und zu retten. Hilfe bekommen die drei in Gestalt eines kleinen leuchtenden Frosches, den Finn Flöckchen nennt. Er funktioniert wie ein Kompass und zeigt Ihnen den Weg durch den Wald und zum Mondwandler, der nicht nur eine erfundene Gruselgestalt der Erwachsenen ist. Unterwegs müssen noch die ein oder andere Gefahr überstehen bevor sie das Lager des Mondwandlers finden, und noch so einige unglaubliche Entdeckungen machen. Können sie Finns Schwester Hannah, Ellis Mutter und alle anderen Schläfer retten?

Die Figuren des Buches sind gut durchdacht und sympathisch. Besonders Finn als Hauptfigur des Buches ist nicht der typische Held, sondern er zeigt, das es nicht schlimm ist, auch einmal Angst zu haben, man darf nur die Hoffnung und den Mut nicht verlieren. Samira ist mein Lieblingscharakter im Buch. Sie ist nicht nur clever und mutig, sondern sie unterstützt ihren besten Freund Finn bei allem und hat das Herz am rechten Fleck und beweist ihre Stärke und Charakter.

Das Cover des Buches ist schön gestaltet und passt auf jeden Fall zur Geschichte. Der Schreibstil ist fließend, bildhaft und leicht verständlich.
Die Geschichte ist sehr niveauvoll und nimmt seine Leser gefangen, da sie so spannend ist. Man ist von Anfang an mitten in der Geschichte drin. Nach und nach erfährt man Zurückliegendes und es dauert ein wenig, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Doch dann gibt es einen Spannungsbogen und das große Geheimnis um den Mondwandler wird gelüftet. Die Geschichte beginnt wie ein Märchen und wechselt zu einem ernsten und wichtigem Thema, nämlich der Umweltzerstörung und deren Folgen.
Die Autorin hat mit diesem Buch eine zauberhafte und spannende Geschichte erfunden, die zum Mitfiebern, aber auch zum Nachdenken anregt. Mich hat die Geschichte sehr gefesselt und auch überrascht. Mit dem Wechsel habe ich nicht gerechnet. Meiner Meinung nach ist das Buch aber nicht wirklich für Kinder ab 10 Jahren geeignet, ich würde die Altersempfehlung etwas höher ansetzen.

Fazit: Das Buch "Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers " ist eine geheimnissvolle und magische Geschichte, und bietet eine tolle Mischung aus Abenteuer, Fantasy und Science-Fiktion.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2021

Lustige Gespenstergeschichte

Zippel – Ein Schlossgespenst auf Geisterfahrt
0

Vorab als Info: Ich habe das Buch kostenlos erhalten und habe es zusammen mit meiner Tochter gelesen.

Zippel wohnt bei Paul im Kinderzimmer in einem alten Türschloss. Als Paul Geburtstag hat, beschliesst ...

Vorab als Info: Ich habe das Buch kostenlos erhalten und habe es zusammen mit meiner Tochter gelesen.

Zippel wohnt bei Paul im Kinderzimmer in einem alten Türschloss. Als Paul Geburtstag hat, beschliesst Zippel, das er auch Geburtstag feiern will. Nur wann hat er denn Geburtstag? Er beschließt am 51. Kalember, was schon am nächsten Tag ist.
Gemeinsam mit der älteren Nachbarin Frau Wilhelm wird dieser dann auch gefeiert. Zur Feier des Tages gehen die 3 aufs Oktoberfest, um dort mit Zippel Geisterbahn zu fahren. Dort machen sie die Bekanntschaft mit dem düsteren Besitzer der Geisterbahn: Motz Malm. Und als Zippel dann auch noch verschwindet, beginnt eine großes und spannendes Abenteuer.


Auch wenn man den ersten Band der Zippel-Reihe nicht kennt, kann man dieses Buch gut lesen. Die Personen werden gut beschrieben.

Zippel ist ein liebenswürdiges, witziges und gar nicht gruseliges Gespenst. Er liebt Staub, Dreck, Rost und manch andere alte Sachen und er reimt für sein Leben gern.

Paul ist 9 Jahre alt und ist ein eher schüchterner, aber lieber Junge. Frau Wilhelm ist eine Nachbarin und weiß um das Geheimnis um Zippel. Wieso, das erfährt man in diesem Teil nicht. Sie sammelt Schlösser, da sie als Kind auch ein Gespenst hatte; den Quockel.

Das Cover des Buches und auch die anderen Illustrationen im Buch sind kindgerecht, lustig und liebevoll. Der Schreibstil ist locker, wenn ich aber auch über ein, zwei Begriffe gestolpert bin. Das mag daran liegen, dass der Autor aus München kommt und diese Wörter nur in dem Dialekt vorkommen. Die Geschichte ist spannend und humorvoll, die Kapitel haben eine überschaubare Länge. Manche sind etwas länger, dafür sind dann einige wieder etwas kürzer. Zum Vorlesen fanden wir es ganz gut so. Aber neben jeder Menge Spaß werden auch ernste Themen wie die Kündigung der Wohnung behandelt. Außerdem werden wichtige Botschaften wie Freundschaft und Zusammenhalt vermittelt.

Uns hat das Buch gut gefallen und meine Tochter fragte nach 2 Tagen, ob wir Zippel nicht noch einmal lesen können. Teil 1 wird wohl auch bei uns einziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2024

Friedrich Fröbel und die Anfänge des Kindergartens

Die Zeit der Kinder
0

In diesem Roman werden reale Fakten mit fiktiven ergänzt. Es geht darum, das Kinder früher wie junge Erwachsene behandelt wurden. Man sollte und wollte am besten nichts von ihnen sehen und hören. Man ging ...

In diesem Roman werden reale Fakten mit fiktiven ergänzt. Es geht darum, das Kinder früher wie junge Erwachsene behandelt wurden. Man sollte und wollte am besten nichts von ihnen sehen und hören. Man ging davon aus, dass Kinder von Natur aus schlecht sind. Bei Ungehorsam wurden schnell körperliche Züchtigung oder anderen Strafen wie Nichtbeachtung eingesetzt. Vor allem in der Arbeiterklasse wurden viele Kinder in Kinderverwahranstalten abgeschoben, meistens wurden diese von der Kirche geführt. Oftmals gab es dort die strengsten Regeln, um gottesfürchtige Erwachsene heranzuziehen. Und die Kinder wurden auch meist wirklich nur verwahrt.
Friedrich Fröbel und seine Wegbegleiter sahen das anders, und allen voran Fröbel hat mit seiner Pädagogik zeigen wollen, das Kinder gut sind, und sie haben dafür gekämpft, dass sie spielerisch lernen und ihre Welt erkunden konnten. Das traf zu dieser Zeit auf starken Gegenwind und Widerstände. Auch die von ihm begründeten Kindergärten wurden verboten und Kindergärtnerinnen und deren Verfechter galten als Staatsfeinde.  

Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen und anfangs auch mit mehreren verschiedenen Personen erzählt. Dies hat mir teilweise ein paar Schwierigkeiten bereitet und das Verständnis manchmal erschwert. Das fand ich nicht sehr optimal gelöst, aber die Autorin wird sich dabei etwas Bestimmtes gedacht haben, was sich mir nur nicht ganz erschlossen hat. Der Schreibstil ist aber insgesamt sehr leicht und angenehm zu lesen. Sehr gut gefallen hat mir auch das Nachwort der Autorin und die Zusammenfassung der einzelnen Personen, und die Erklärung, welche davon real waren und welche Fiktiv. Ich hätte es schön gefunden, wenn man hier vielleicht auch ein paar Zeichnungen der Spielgaben gedruckt hätte. 

Immer wieder kam in mir der Gedanke, wie gut es war, dass es Friedrich Fröbel, seine Frau Luise und ihre Mitstreiter gab, die sich für eine bessere Zukunft der Kinder und deren Behandlung eingesetzt haben. Die pädagogischen Ansätze von Fröbel waren revolutionär und nicht überall gern gesehen. Aber sie kämpften um ihre Arbeit. Eine sehr interessante Geschichte, nicht nur für "Menschen vom Fach".
Dass das Wort "Kindergarten" aus dem deutschen kommt, war mir bekannt. Aber ich wusste nichts von dem steinigen Weg den die Begründer gehen mussten. Mit dieser Geschichte erfährt man einiges über die Wurzeln der Kindergartenpädagogik.

Ich finde Titel und Cover wurden gut gewählt und spiegeln gut wieder, um was es in diesem Buch geht. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2024

Tolles Buch mit kleinen Schwächen

Die Perlenjägerin
0

Die Zwillingsschwestern Kai und Kishi sind Perlentaucherinnen und eigentlich unzertrennlich. Als die beiden sich bei Kais Tauchprüfung übertrumpfen wollen, taucht plötzlich der große Geisterwal Bakekujira ...

Die Zwillingsschwestern Kai und Kishi sind Perlentaucherinnen und eigentlich unzertrennlich. Als die beiden sich bei Kais Tauchprüfung übertrumpfen wollen, taucht plötzlich der große Geisterwal Bakekujira auf, der Kishi entführt und mit in den tiefen Ozean nimmt. Kai geht auf die Suche nach ihrer Schwester und rettet sie. Doch deren Seele ist bereits im Reich der Toten. Unverhofft bekommt Kai Hilfe vom Drachenkönig, der sie zur Meeresgöttin Benzaiten bringt. Diese kann Kishi wieder ins Reich der Lebenden zurück holen, doch diese Hilfe hat einen hohen Preis. Kai soll ihr dafür die magische Perle der Fuchskönigin holen. Kai macht sich auf die lange und gefährliche Reise durch das Kaiserreich Heiwadai und stellt immer wieder fest, dass die Legenden nicht nur Märchen sind, die die geliebte Tante erzählt hat. 

Das Buch ist ein schöner Hingucker, der farbige Buchschnitt und das wunderschöne Cover ziehen die Blicke auf sich. Kais Reise kann man sehr gut anhand der Karte verfolgen, die sich am Anfang und Ende des Buches befindet. So etwas finde ich immer sehr hilfreich und interessant. Das Glossar am Ende der Geschichte ist auch sehr hilfreich. 

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fließend und bildhaft. Die Geschichte ist von Anfang an spannend, zieht sich in der Mitte der Geschichte aber etwas in die Länge, bevor sie dann wieder richtig spannend wird. Die Kapitel finde ich persönlich für jüngere Leser ein wenig zu lang. Das Ende der Geschichte hat mich etwas enttäuscht, da hätte die Geschichte gerne noch fortgesetzt werden dürfen. 

Die Charaktere des Buches sind sympathisch und realistisch. Die Zwillinge Kai und Kishi sind nicht anders als andere Kinder auch. Sie streiten sich manchmal und haben ihre eigenen Ansichten. Und trotzdem riskiert Kai ihr Leben, um das ihrer Schwester zu retten. Man merkt die tiefe Verbundenheit die sie verbindet. Ich finde, Kai lernt auf ihrer Reise einiges über sich selbst und versteht ihre Schwester besser. Sie ist überaus mutig, wächst über sich heraus und macht eine gewaltige Entwicklung durch. Zudem hat mir der Drachenkönig und seine amüsanten Gespräche mit Kai gut gefallen. Aber auch Ren ist ein Charakter, den ich schnell lieb gewonnen habe.

Die spannenden Legenden aus der japanischen Mythologie sind für mich neu gewesen und haben mir sehr gut gefallen. Man bekommt einen guten Einblick in diese fremde Kultur. So erfährt man zb. auch, das in Japan Zwillinge als Unglücksboten gelten, und viele Eltern diese nach der Geburt trennen und ein Kind abgeben. Die Autorin hat mit ihrem Buch eine märchenhafte und magische Reise voller Abenteuer und Gefahren erschaffen, die zwar noch etwas Luft nach Oben hat. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2023

Im Reich der Meerjungfrauen

Zauberhafte Meerjungfrauen
0

In diesem schönen großformatigem Bilderbuch werden für uns bisher unbekannte Märchen über Meerjungfrauen aus verschiedenen Ländern der Welt erzählt. Die Märchen zeigen dem Leser, dass es viele verschiedene ...

In diesem schönen großformatigem Bilderbuch werden für uns bisher unbekannte Märchen über Meerjungfrauen aus verschiedenen Ländern der Welt erzählt. Die Märchen zeigen dem Leser, dass es viele verschiedene Namen für Meerjungfrauen gibt und dass es diese in den unterschiedlichsten Kulturen und über den Erdball verteilt gibt.

Das Cover ist ein richtiger Blickfang uns sehr schön gestaltet. Die Farbwahl, besonders die zarten Pastellfarben gefallen uns sehr gut. Auch alle Illustrationen im Buch, manche über die komplette Seite, manche etwas kleiner, sind wunderschön und mit viel Liebe gestaltet. Es macht viel Spaß, sich auch nur die Zeichnungen anzuschauen und zum Träumen angeregt zu werden.

Die Geschichten sind alle sehr verschieden. Es gibt traurige, bittersüße, spannende und einige haben eine überraschende Wendung. Nicht alle Märchen haben mir gefallen, aber das ist ja Geschmackssache. Vielleicht hätte man als erste Geschichte etwas Fröhlicheres für den Einstieg wählen sollen. Insgesamt denke ich auch, dass dieses Buch eher für "ältere" Leser geeignet ist, anstatt als Vorlesebuch für ganz junge Kinder.

Mir hat das Buch recht gut gefallen und ich fühlte mich wie in einer anderen Welt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere