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Veröffentlicht am 30.10.2021

Familiengeschichten

Das Haus der Düfte
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Die Autorin Pauline Lambert legt mit ihrem historischen Roman die Latte hoch.
Gründliche Recherche, Reisen an die Orte des Geschehens, Fachliteratur, persönliche Gespräche mit Fachleuten, all ...

Die Autorin Pauline Lambert legt mit ihrem historischen Roman die Latte hoch.
Gründliche Recherche, Reisen an die Orte des Geschehens, Fachliteratur, persönliche Gespräche mit Fachleuten, all dies war ihr wichtig, um den Roman schreiben zu können.
Es geht um die Geschichte von zwei verfeindeten Familien, die beide in der Duftbranche arbeiten.
Die Familie Bonnet stellt in Grasse Duftöle her, die dann von Parfümeuren zu Duftkreationen gemischt werden. Auch die Familie Girard gehört zu ihren Kunden. Aber die Bonnets versäumen es, ihre Gerätschaften zu modernisieren, dazu kommt, daß auch künstliche Aromen vermehrt in der Duftherstellung verwendet werden, weil sie billiger sind und es kommt zum Bruch zwischen den Familien.
Die Familie Girard ist mit ihren Düften weltbekannt, aber es gelingt nach vielen erfolgreichen Jahren kein erneuter Durchbruch mit einem neuen Parfüm.
Da kommt Anouk Romilly ins Spiel. Sie hat die Nase für Düfte und versucht vergebens, in einer der Pariser Parfümhersteller- Firmen einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Dafür muß man in einer der Familien geboren sein.
Eines Tages aber bekommt Henry, der Arbeitskollege ihrer Mutter, die in Paris eine Apotheke betreibt, Besuch von Stephane Girard, seinem Cousin. Anouk fällt ihm sofort auf, weil sie die Bestandteile seines Parfüms erkennt und benennt.
In Folge verschafft er ihr einen Ausbildungsplatz im Hause Girard in Grasse, der Parfümstadt Frankreichs.
Anouk nimmt dankend an und besteht die Aufnahmeprüfung an der Parfümeurschule in Grasse.
Die Autorin beschreibt, was Anouk in Paris und in Grasse alles erlebt, nicht immer ist alles eitel Wonne, Anouk ist für die Mitglieder der Familie Girard nicht nur Hoffnung, sondern auch Konkurrenz, und sie verliebt sich in einen Mann, der so gar nicht in den Familienplan passt.
Wird sie die Hoffnung der Familie erfüllen können, wird sie für immer als Konkurrentin in der Firma arbeiten, wird sie ihre Liebe leben können?
Ein wunderschönes Cover mit einer Damaszenerrose im Vordergrund, dahinter angedeutet die Parfümstadt Grasse, laden zum Zugreifen und Lesen ein.



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Veröffentlicht am 24.10.2021

Vor dem Mauerbau in Berlin

Der weiße Panther (Lemke-von Stain-Serie 2)
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Leonhard Bell beschreibt in seinem Krimi: Der weiße Panther", wie es nach dem Krieg und vor dem Bau der Berliner Mauer in dieser geteilten Stadt zuging.

Auf der Ost-Seite beherrschten Die Russen und die ...

Leonhard Bell beschreibt in seinem Krimi: Der weiße Panther", wie es nach dem Krieg und vor dem Bau der Berliner Mauer in dieser geteilten Stadt zuging.

Auf der Ost-Seite beherrschten Die Russen und die Stasi das Feld, verbreiteten Angst und Schrecken und niemand konnte sich sicher fühlen, wurde doch jeder kleinste Abweichung registriert.

Im West-Teil ging es unter den Amerikanern zwar wesentlich lockerer zu, aber auch der CIA war keineswegs untätig und mischte sich überall ein.

Im Roman geht es um den Mord an einem Barkeeper, der im angesagtesten Ballroom des Viertels sein Geld verdiente.

Gottfried Sargast war aber nicht nur der harmlose Barkeeper, sondern er wurde von der STASI erpresst, seine Mutter und seine kleine Schwester lebten im Ost-Sektor, seine größere Schwester war in ein Heim verbannt worden.

Harry Renner, der Besitzer der Ballrooms, Jude, ehemaliger Untergrundkämpfer in Israel und Palästina wird schnell zum Hauptverdächtigten, aber irgendwie treten die beiden Ermittler, Sonderermittlerin Ellen von Stain und Kriminalassistent Fred Lemke auf der Stelle. Hinzu kommt, dass im Büro nicht die beste aller Stimmungen herrscht.

Da beschließen Ellen und Fred, zu unkonventionellen Methoden zu greifen, was natürlich keiner erfahren darf. Prompt wird Fred ins Büro des CIA " gebeten". Auch diese Herrschaften haben ein Auge auf den Fall geworfen. Und Fred soll niemandem berichten, daß die Organisation " mitspielt "

Ein hinreissender, nostalgische Gefühle hervorrufender, sehr gut recherchierte Krimi, der nichts an Spannung, aber auch an Humor vermissen läßt. Die Schreibweise ist flüssig wie guter Rock n' Roll, die Protagonisten sind durchwegs sympathisch und nicht überzeichnet.

Von mir gibt es klare 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Auch das Cover passt wunderbar zur Story.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Barcelona um 1901

Die Tränen der Welt
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Autor: Ildefonso Falcones

Verlag: Bertelsmann

Aus dem Spanischen übersetzt von: Laura Haber

Dieses Buch verlangt vom Leser Geduld und Konzentration, aber es belohnt mit einer Fülle von Information über ...

Autor: Ildefonso Falcones

Verlag: Bertelsmann

Aus dem Spanischen übersetzt von: Laura Haber

Dieses Buch verlangt vom Leser Geduld und Konzentration, aber es belohnt mit einer Fülle von Information über den zu dieser Zeit tobenden Arbeiterkampf in Barcelona und ganz Spanien.

Es berührt bis auf die Knochen, wenn man von Straßenkindern liest, die, ausgesetzt oder verwaist, um ihr Leben kämpfen müssen und nicht selten an Hunger zugrunde gingen. Nur die Schlauen hatten eine Chance.

Gut bezahlte Arbeit war kaum zu bekommen. Weder für Männer noch für Frauen.

Im Gegensatz dazu mussten die Reichen und die Kirche nicht sparen und ließen sich von den damals bekannten Künstlern ihre Paläste bauen.

Das war die Grundlage für Streiks und Revolten, die Anarchisten formierten sich und die Frauen mit ihren kleinen Kindern standen in der ersten Reihe, um die Guardia Civil am Schießen zu hindern und die Männer zu schützen. Die Armut dieser bedauernswerten Menschen war derart groß, dass sie ohnehin nur ihr Leben zu verlieren hatten.

Im Roman sind stellvertretend für so viele, Arme und Reiche, Gläubige und Anarchisten, der begabte Keramiker Dalmau Sala und die schöne Anarchistin Emma, sowie Salas Mutter Josefa die Hauptpersonen der Geschichte.

Der Roman erzählt die Geschichte vom Aufstieg Dalmau Salas, der vom angesehenen Fabriksbesitzer Don Manuel Bello gefördert wird, und von Emma, Dalmaus Freundin, die in einer Gaststätte arbeitet.

Als Dalmau auch zu malen beginnt, stellt er Bilder seiner Freundin her, die sie in verführerischen Posen zeigen.

Als die Bilder gestohlen werden und in Umlauf kommen, kommt es zum Bruch zwischen Dalmau und Emma, die daraufhin auch noch ihre Arbeit und ihre Unterkunft bei ihrem Onkel verliert und völlig verarmt.

Dalmau bemüht sich zwar, die Beziehung aufleben zu lassen, aber Emma will nicht.

Dalmau beginnt, andere Gemälde zu malen, stellt auch aus und wird bekannt, kommt in fragwürdige (reiche ) Gesellschaft und beginnt zu trinken und nimmt Heroin, er glaubt, ohne die Drogen nicht mehr malen zu können.

Schließlich kommt es zum Todesfall von Ursula, der Tochter von Don Manuel, sie nimmt zu viel Heroin und stirbt, während Dalmau sie zeichnet und nicht bemerkt, was los ist.

Daraufhin wird er in der Fabrik gefeuert und verarmt ebenfalls. Er kann nicht mehr zeichnen und malen und verkommt zusehends. Auch seine Mutter Josefa kann ihm nicht helfen.

Der Niedergang von Emma und Dalmau geschieht sehr schnell, Geldreserven sind nicht vorhanden und beide sind ihrer Hilflosigkeit ausgeliefert. Emma heiratet dann jedoch, ihr Mann kommt bei einem Unfall, ausgelöst von einem Straßenkind, das ebenfalls von Dalmau gezeichnet worden war, ums Leben und Emma steht nun mit dem Kind alleine da. Sie kommt bei Dalmaus Mutter unter.

Das ist aber noch nicht das Ende der Geschichte.

Man fiebert mit den Protagonisten mit, wenn sie sich vor der Polizei verstecken, und was alles passiert, bis wieder Hoffnung aufkeimen kann.



Der Autor versteht es meisterhaft, seine Figuren in die geschichtlich perfekt recherchierte, gesellschaftskritische und menschlich tragische Zeit nach 1900 in Barcelona einzuflechten.

Auch die Kunst und die Künstler dieser Zeit werden im Buch ausgiebig gewürdigt, so dass der Leser einen guten Überblick über alles erhält.

Das Buch hat insgesamt 703 Seiten und jede einzelne davon ist es wert, gelesen zu werden.

Ein schönes Cover lädt ebenfalls zum Zugreifen und Lesen ein.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Wiedersehen in Berlin

Revolution der Träume
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Artur, Isi und Carl treffen im Berlin des Jahres 1918 wieder aufeinander.
Artur ist ein wenig in die schlechte Gesellschaft geraten und zieht im Hintergrund die Fäden.
Isi ist immer noch so impulsiv, ...

Artur, Isi und Carl treffen im Berlin des Jahres 1918 wieder aufeinander.
Artur ist ein wenig in die schlechte Gesellschaft geraten und zieht im Hintergrund die Fäden.
Isi ist immer noch so impulsiv, und mischt auch bei Demonstrationen kräftig mit.
Carl träumt davon, bei einer großen Filmgesellschaft als Kameramann zu arbeiten. Und er hat ein schlechtes Gewissen, weil er sich für die Kriegspropaganda hat einspannen lassen. Da wurde schon damals kräftig gelogen und falsche Bilder erstellt.
Artur hat ein Lokal, das, nach aussen hin untadelig, aber Eingeweihte, und nur solche haben Zutritt, wissen, daß es da noch vieles gibt, was nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte.
Bestechung, Drohung, Alkohol, Prostitution und Drogen bis hin zum Mord, alles ist möglich.
Und dann, eines schönen Tages, steht der Adelssprössling Aldo von Torstayn vor Isi und sie beginnt ein Spiel. Irgendwann wird aber Ernst daraus und der reiche Abkömmling hält um ihre Hand an.
Vor dem Hintergrund des politischen Niederganges des Kaiserreiches erstellt der Autor Andreas Izquierdo ein fulminantes Szenario, in dem die drei Freunde aus dem ersten Band ihre Rollen weiter spielen.
Eine wirklich gut lesbare, schöne Geschichte über das Leben der drei Freunde, die so viel miteinander erlebt haben und die immer aufeinander zählen können.
Der politische und wirtschaftliche Hintergrund ergibt eine durchaus geschichtstreue Kulisse für diesen großartigen Roman.


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Veröffentlicht am 26.09.2021

Hunde sind auch nur Menschen, aber mit 4 Beinen

Hundherum Heldenhaft
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Eine Sammlung von 26 wunderbaren Geschichten über, mit und von Hunden.

Kein Hundebesitzer kann daran vorbei, zu viel selbst Erlebtes oder Ähnliches ist da zwischen den Zeilen versteckt. Aber oben drüber ...

Eine Sammlung von 26 wunderbaren Geschichten über, mit und von Hunden.

Kein Hundebesitzer kann daran vorbei, zu viel selbst Erlebtes oder Ähnliches ist da zwischen den Zeilen versteckt. Aber oben drüber liegt eine superdicke Schicht Tierliebe, und an dieser kann man nicht kratzen. Sollte man auch nicht, denn die kommt von innen und von aussen. Also, Vorsicht auf die Pfoten....

Das Ganze hat auch noch einen guten Zweck, denn durch den Kauf dieses Buches, das nebenbei gesagt, ein tolles Geschenk an und für Hundefreunde ist, unterstützt man ein Hundeseniorenhospiz in der Gemeinde Heideblick.

Solche Einrichtungen sind enorm wichtig, denn auch Tiere haben einen schönen Lebensabend verdient.

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