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Veröffentlicht am 26.06.2023

Solider Krimi, hier und da etwas hinter den Erwartungen

Apfelmädchen
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Eigentlich bringt "Apfelmädchen" alles mit, was ein guter Krimi haben muss: Sympathische Ermittler, eine interessante Story und eine Reihe Verdächtiger. Und doch lässt mich das Buch am Ende mit einem Gefühl ...

Eigentlich bringt "Apfelmädchen" alles mit, was ein guter Krimi haben muss: Sympathische Ermittler, eine interessante Story und eine Reihe Verdächtiger. Und doch lässt mich das Buch am Ende mit einem Gefühl wie "Schade, da hätte man bestimmt noch mehr rausholen können", zurück.

Es fängt schon ein bisschen beim Setting an. Für mich hätte das Buch stellenweise auch in einem anderen Land spielen können, das lokale oder regionale Flair kam nicht unbedingt rüber. Das Ermittlerduo hat bei mir großes Interesse geweckt, doch leider wurde dieses !!ACHTUNG SPOILER!! inmitten der Ermittlungen auseinandergerissen. Den Sinn oder Mehrwert für die Handlung habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden.

Gut fand ich den parallelen, in der Vergangenheit liegenden Handlungsstrang. Hierdurch wurde zusätzlich Spannung erzeugt. Am Ende war es allerdings ziemlich vorhersehbar und nicht komplett ausgearbeitet. Für mich blieben ein paar Fragen offen.

Besonders am Anfang wurden viele interessante Charaktere eingeführt, aber auch diese wurden dann nicht weiter behandelt oder nicht tiefergehend beschrieben.

Alles in allem bietet der Krimi Unterhaltung und lässt sich wunderbar weglesen. Ich hätte aber noch ein Fünkchen mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Spannender Krimigenuss

Was dich nicht umbringt
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Ein Entführungsfall gipfelt in zwei Morden. Dass das Entführungsopfer ein kleiner Junge ist, macht das Verbrechen umso grausamer.
Die Story kommt von Anfang an gut in Fahrt und weist immer wieder neue ...

Ein Entführungsfall gipfelt in zwei Morden. Dass das Entführungsopfer ein kleiner Junge ist, macht das Verbrechen umso grausamer.
Die Story kommt von Anfang an gut in Fahrt und weist immer wieder neue Höhepunkte und unerwartete Wendungen auf. Die Figuren sind vielschichtig angelegt, sind weder durchgängig sympathisch oder unsympathisch.
Ich habe vorher noch keinen Krimi aus der Tom Thorne Reihe gelesen, würde dies aber zukünftig durchaus tun. An der einen oder anderen Stelle hätte man das Privatleben des Ermittlers ruhig etwas mehr in den Hintergrund stellen können. Teilweise kam mir schon der Gedanke: Warum sucht er nicht nach dem Jungen, sondern guckt in aller Seelenruhe Fußball?
Alles in allem handelt es sich hier aber um einen sehr mitfühlenden, sensiblen Ermittler, der hervorragend auf die Angehörigen, Verdächtigen und Opfer einzugehen weiß.
Was meiner Meinung nach unbedingt Erwähnung finden muss, ist die Ausgabe selbst: Das Buch ist haptisch und optisch ein absolutes Highlight, wirklich eine sehr schöne Ausgabe. Kompliment an den Verlag!

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Roman eines bewegten Lebens, leider oft ein bisschen zu oberflächlich

Nico - Die Sängerin der Nacht
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Anhand des Covers habe ich einen eher seicht dahinplätschernden Frauenroman erwartet. Das Leben der Christa Päffgen , später bekannt als „Nico“, ist jedoch alles andere leichte Unterhaltung. Der Roman ...

Anhand des Covers habe ich einen eher seicht dahinplätschernden Frauenroman erwartet. Das Leben der Christa Päffgen , später bekannt als „Nico“, ist jedoch alles andere leichte Unterhaltung. Der Roman erzählt von den zahlreichen Entbehrungen und Schicksalsschlägen, die Nico bereits seit der frühen Kindheit widerfahren sind. Schönheit kann auch ein Fluch sein – diese Erkenntnis wird im Buch immer wieder vermittelt.
Mir persönlich ist die Story zu oft zu sehr an der Oberfläche geblieben, die Innensicht der Protagonisten hat gefehlt. Gerade, weil dies ein Roman ist und keine Biografie, hätte es oft etwas tiefgründiger sein dürfen.
Leider behandelt der Roman nicht das komplette Leben der Nico, sondern lässt einen großen Part aus. Gerade dieser hätte mich jedoch sehr interessiert. Ich bin zudem nicht sicher, ob ich die im Roman geschilderte Frau wirklich als „Mutige Frau zwischen Kunst und Liebe“ bezeichnen würde. Für mich ist sie eher eine tragische Figur, gerade mit Blick auf die späteren Jahre.
Das Buch hat allerdings einen guten Einblick in die 50er und 60er Jahre gegeben. Eine bekannte Persönlichkeit folgt in diesem Buch auf die andere. Ich bekam zwischendurch richtig Lust, nach den verschiedenen Personen zu googeln und noch mehr über sie zu erfahren. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Schwedischer Nachkriegsroman mit aktueller Bedeutung

Der Verrückte
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Der Roman ist bereits 1977 erstmals in Schweden veröffentlicht worden und wurde jetzt auch ins Deutsche übersetzt. Mankell erzählt die Geschichte von Bertil Kras, einem Arbeiter und Kommunisten, der nach ...

Der Roman ist bereits 1977 erstmals in Schweden veröffentlicht worden und wurde jetzt auch ins Deutsche übersetzt. Mankell erzählt die Geschichte von Bertil Kras, einem Arbeiter und Kommunisten, der nach einem Arbeitsunfall nach einer neuen Perspektive sucht. Er begibt sich an einen Ort, an dem zur Zeit des 2. Weltkrieges ein Lager stand, in dem viele seiner Parteigenossen inhaftiert waren. Jetzt nach dem Krieg schweigt die Gesellschaft darüber. Dieses Schweigen wird auch Bertil mehr und mehr zum Verhängnis. Wer steht in welcher Abhängigkeit zu wem und wem kann man trauen?
Ich brauchte einige Seiten um in die Geschichte hineinzukommen, aber dann war ich tatsächlich drin. Die reine Handlung kann man zwar nicht als actionreich oder spannungsgeladen bezeichnen, aber untergründig ist doch eine gewisse Spannung vorhanden. Ich war mehr und mehr daran interessiert, wie es mit Bertil und den anderen Dorfbewohnern weitergeht. Zum Ende zog sich die Geschichte meiner Meinung nach doch noch etwas, aber insgesamt war ich durchaus zufrieden.
Ich habe vorher von Henning Mankell ausschließlich Bücher der Wallander-Reihe gelesen, weshalb ich keinen Vergleich zu seinen anderen Romanen ziehen kann. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass „Der Verrückte“ bereits 1977 erschienen ist, hätte ich dies auch nicht vermutet. Die Sprache kommt durchaus zeitgemäß daher und auch die Thematik ist für mich nach wie vor eine aktuelle.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Das organisierte Verbrechen meets Ruperts

Rupert undercover - Ostfriesische Jagd
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Der zweite Band von „Rupert Undercover“ diente mir als Einstieg in die Reihe. Obwohl mir rund die Hälfte der Charaktere noch unbekannt war, kam ich gut in die Story hinein. Vielleicht auch deshalb, da ...

Der zweite Band von „Rupert Undercover“ diente mir als Einstieg in die Reihe. Obwohl mir rund die Hälfte der Charaktere noch unbekannt war, kam ich gut in die Story hinein. Vielleicht auch deshalb, da der andere Teil der Protagonisten, Figuren aus der Ann-Kathrin-Klaasen- sowie aus der Sommerfeldt-Reihe, mir umso bekannter war.
An sich war das Buch wieder einmal ein typischer Wolf, d.h. glaubwürdige Figuren treffen auf ostfriesischen Lokalkolorit und eine Atmosphäre aus Spannung und herrlicher Situationskomik.
Die Figur des Rupert ist mir durch diesen Roman sehr viel sympathischer geworden als bisher durch die Ann-Kathrin-Klaasen Reihe. Man ist viel näher an ihm dran und entdeckt dadurch deutlich mehr menschliche Züge an ihm.
Das Buch hat bei mir auf jeden Fall die Lust nach MEER geweckt. Es ist wieder einmal eine perfekte Lektüre für den Sommer. Auch bin ich schon gespannt, wie die Reihe weiter geht. Bis dahin werde ich mir erstmal den ersten Band der Undercover-Reihe besorgen. Den kann man auch nach diesem Buch ohne Bedenken lesen, da keine Einzelheiten zur vorherigen Handlung verraten wurden.

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